Klippschliefer
Klippschliefer | ||||||||||||
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Klippschliefer Klippschliefer (Procavia capensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Der Klippschliefer (Procavia capensis) ist eine Art in der Ordnung der Schliefer (Hyracoidea), die in ihrer einzigen Gattung abgeteilt ist.
Es handelt sich um kaninchengroße Tiere, die in steinigen Gebieten Afrikas vorkommen. Sie leben in Kolonien bis zu 50 Tieren in felsig zerklüfteten Landstrichen. Die Kolonnien bestehen jeweils aus einigen Familien, die jeweils von einem Männchen geführt werden. Ein oder mehrere Individuen halten in solchen Kolonnien Wache und warnen die anderen Mitglieder ihrer Gruppe vor nahenden Raubtieren. Klippschliefer ernähren sich überwiegend von Früchten, Pflanzen und Samen. Nur gelegentlich fressen sie auch wirbellose Tiere.
Die oberen Schneidezähne der Klippschliefer sind halbkreisförmig gebogene, breitseitige Prismen, die unteren liegen fast horizontal und reichen weit in den Kiefer. Die Oberlippe ist gespalten, der Schwanz nur ein Stummel.
Anstelle von Krallen, Nägeln oder Hufen haben die Klippschliefer an jeder der vier Zehen der Vorderfüße kleine Knötchen. An der Unterseite befinden sich hornartige Plättchen, weswegen diese Zehenausbildung früher als Vorläufer von Hufen angesehen wurde. Von den drei Zehen an den Hinterfüßen trägt die mittlere eine Kralle, die beiden äußeren sind wie bei den Voderfüßen ausgeprägt.
Die Tragezeit beträgt 225 Tage; der Wurf besteht aus 2 bis 3 Jungen. Die Neugeborenen sind sehr weit entwickelt. Sie kommen mit offenen Augen zur Welt und können sofort gewandt umherlaufen.
Zu den Fressfeinden der Klippschliefer zählen Leoparden, Schakale, Wüstenluchse, Lämmergeier, Wildhunde und Kampfadler. Wo die natürlichen Feinde fehlen, werden Schliefer rasch zur Plage. In einigen afrikanischen Ländern werden sie jedoch auch wegen ihres Fleisches und Felles gejagt.
Klippschliefer sind schon seit langem bekannt und wurden bereits in der Bibel als "Saphan" erwähnt, einem Namen, den Luther später fälschlicherweise mit "Kaninchen" übersetzte.
Systematik
Die Klippschliefer wurden früher in bis zu fünf Arten unterteilt, werden aber heute meist in einer einzigen zusammengefasst. Allerdings gibt es von molekulargenetischen Ergebnissen ausgehend Bestrebungen, die Klippschliefer wieder in zwei Arten zu klassifizieren.