Nowoselskoje (Kaliningrad, Polessk)
Siedlung
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Nowoselskoje (russisch Новосельское, deutsch Schaltischledimmen, 1929 bis 1946 Neuwiese, litauisch Šaltyšlydimai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Salessowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Salessje (Mehlauken, 1938 bis 1946 Liebenfelde)) im Rajon Polessk (Kreis Labiau).
Geographische Lage
Nowoselskoje liegt 27 Kilometer östlich der Kreisstadt Polessk (Labiau) an einer Nebenstraße, die Salessje (Mehlauken, 1938 bis 1946 Liebenfelde)) an der russischen Fernstraße A 190 (ehemalige deutsche Reichsstraße 126) mit Dalneje (Paschwentschen, 1938 bis 1946 Wittenrode) an der Fernstraße A 216 (Reichsstraße 138, heute auch Europastraße 77) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
Das vor 1929 Schaltischledimmen genannte Dorf[1] bestand seinerzeit aus vielen verstreut liegenden Höfen und Gehöften. Am 9. Apr9il 1874 wurde es Amtssitz und namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk[2], der 1930 in „Amtsbezirk Neuwiese“ umbenannt wurde und bis 1945 zum Kreis Labiau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte. Im Jahre 1929 lebten in Schaltischledimmen 573 Einwohner[3].
Am 25. September 1929 wurde das Dorf offiziell in „Neuwiese“ umbenannt. Bis 1933 sank die Einwohnerzahl leicht auf 565 und belief sich 1939 noch auf 555[4].
In Kriegsfolge kam Neuwiese 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die russische Bezeichnung „Nowoselskoje“. Im Jahre 1947 wurde das Dorf dem neu geschaffenen Rajon Bolschakowo (Kreis Groß Skaisgirren, 1938 bis 1946 Kreuzingen) zugeordnet und gleichzeitig in den Salessowski selski sowjet (Dorfsowjet Salessje) eingegliedert. 1965 „wechselte“ der Ort in den neu geformten Rajon Polessk (Kreis Labiau).
Aufgrund einer umfassenden Struktur- und Verwaltungsreform[5] ist Nowoselskoje heute mit seinen derzeit Ungültiger Metadaten−Schlüssel 27230804013
Einwohnern (Stand: 1. Oktober 2021[6]) eine als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft im Verbund der Salesskowskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Salessje).
Amtsbezirk Schaltischledimmen (Neuwiese)
Zwischen 1874 und 1945 bestand der Amtsbezirk Schaltischdelimmen, der am 15. Februar 1930 in „Amtsbezirk Neuwiese“ umbenannt wurde. Er bestand anfangs aus sechs, zum Schluss noch aus vier Gemeinden[2]:
Name | Änderungsname 1938 bis 1946 |
Russischer Name | Bemerkungen |
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Danielshöfen | |||
Klewienen | Seegershöfen | 1939 in die Gemeinde Danielshöfen eingegliedert | |
Pannaugen | Habichtswalde | ||
Patilszen, 1936-1938: Patilschen |
Kunzenrode | Oruscheinoje | 1939 in die Gemeinde Liebenfelde eingegliedert |
Plattupönen | Breitflur | Iskrowo | |
Schaltischledimmen | seit 1929: Neuwiese | Nowoselskoje |
Kirche
Die mehrheitlich evangelische Bevölkerung Schaltischledimmens resp. Neuwieses war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Mehlauken eingepfarrt, die im Kirchenkreis Labiau innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union lag. Heute ist Nowoselskoje der in Bolschakowo (Groß Skaisgirren, 1938 bis 1946 Kreuzingen) neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde zugeordnet. Sie ist eine Filialgemeinde innerhalb der Kirchenregion der Salzburger Kirche in Gussew (Gumbinnen) und gehört zur Propstei Kaliningrad[7] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Verweise
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ D. Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Neuwiese
- ↑ a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Schaltischledimmen/Neuwiese
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Labiau
- ↑ Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Labiau
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 260 vom 30 Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1.Juli 2009
- ↑ Referenzfehler: Ungültiges
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-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen einwohner_aktuell. - ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad