Zum Inhalt springen

Afrikanischer Strauß

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. Mai 2003 um 20:42 Uhr durch 217.226.0.160 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Der Strauß (Struthio camelus) gehört zu den Laufvögeln und ist der größte lebende Vogel der Erde. Die Männchen des afrikanischen Straußes werden bis zu 3 Meter groß und 150 Kilogramm schwer.

Aussehen

Der Strauß hat sehr lange Beine mit einer kräftigen Laufmuskulatur und einem langen Lauf. Der Fuß besitzt nur zwei Zehen. Der Strauß hat ferner einen langen Hals, der überwiegend nackt ist. Seine kleinen Flügel sind kaum erkennbar. Sie dienen nur zur Balz und zum Schattenspenden. Die Männchen haben ein schwarz-weißes Gefieder. Weil sie nachtaktiv sind, könnte man ein buntes Gefieder nicht erkennen. Die Henne ist an ihrem eher tristen, erdbraunen Gefieder zu erkennen.

Verbreitung/Vorkommen

Der natürliche Lebensraum des Straußes ist Afrika, insbesondere Ost- und Südafrika. Der Zulu-Strauß hat in Südafrika sein zu Hause; der Mali- oder Berber-Strauß in Nordafrika; der Massai-Strauß (Struthio camelus massaicus) in Ostafrika, und die Heimat des Somali-Strauß liegt in Äthiopien, Nordkenia und Somalia. Wenn man an den Lebensraum eines Strasses denkt, stellt man sich diesen oft als offene Savanne, trockene, pflanzenarme Sandfläche oder als Wüstengebiet vor. Das ist richtig, er kommt jedoch auch im schwer überblickbaren „Dickbusch“ und im felsigen, zerklüfteten Bergland vor. Die letzten 50.000 freilebenden Tiere sind durch ihre Anpassungsfähigkeit, wie gerade erwähnt, in sehr unterschiedlichen Gegenden beheimatet.

Abstammung

Die Vorfahren des Straußes waren von Spanien bis hin nach China verbreitet. Seit 7.500 Jahren wird der Strauß vom Menschen geschätzt. Einen Beweis dafür findet man in einer Felsmalerei in der Sahara, die 5.500 v.Chr. entstand.

Nahrung

Der Strauß frisst Körner, Gräser, Kräuter, Früchte, Raupen und Heuschrecken. Er kann ohne Wasser nicht überleben, daher nutzt er wasserspendende Pflanzen in Trockenzeiten. Wenn er viel Nahrung zu sich nimmt, fördert das die Fortpflanzungsbereitschaft. Der Strauß hat keinen Kropf und keine Zähne, deshalb frisst er feste Dinge (Steine, sogar Schuhe), um die Nahrung, die in seinem Magen liegt, damit wie mit Mahlsteinen zu zerkleinern.

Verhalten bei Gefahr

Der Strauß wird falsch eingeschätzt, wenn man sagt, dass er bei Bedrohung durch Feinde den Kopf in den Sandboden steckt. Er kann sich durchaus mit seiner Geschwindigkeit retten, er ist aber auch in der Lage, mit seinen spitzen Zehen und einem gezielten Tritt einen Löwen zu töten. Das Gefahrverhalten dieses scheinbar wehrlosen Tieres ist bemerkenswert, weil es durch dieses Verhalten so lange Zeit zwischen all den Fleischfressern überleben konnte.

Paarung

Die Strauße werden mit 2-3 Jahren geschlechtsreif. Bei den Straußen ist es wie bei den Menschen: sie sind immer fortpflanzungsbereit. Der Hahn paart sich nicht nur mit seiner Partnerin, sondern auch mit mehreren unerfahrenen Weibchen. Ein Weibchen gräbt eine Kuhle und alle anderen von einem Männchen befruchteten Hennen legen ihre Eier in das Nest. Es kommen meistens 20 und mehr Eier zusammen. Nach sechs Wochen schlüpfen dann die Küken. Die Eier werden bis zu 1.500 g schwer und haben einen Durchmesser von 15 cm. Damit zählen sie zu den größten Eiern der Welt, denn ihr Inhalt entspricht dem von 24 Hühnereiern.

Nachdem die Küken geschlüpft sind, folgen sie den Eltern überall hin. Die Eltern versuchen immer, sie vor Fressfeinden zu bewahren. Diese Feinde sind: Schlangen, Hyänen, Paviane und Geier. Die Jungen sind nach einem Jahr so groß wie die Eltern. Die Strauße haben eine Lebenserwartung von ca. 50-60 Jahren.

Züchtung

Der wird Strauß hauptsächlich wegen seiner Federn gezüchtet. Wegen der Mode in den 20er Jahren verdienten Straußenfarmen damals sehr viel Geld. Die Besitzer, die auch "Straußenbarone" genannt wurden, bauten sich deshalb auf ihren Farmen kleine Paläste. Heute züchtet man die Strauße wegen ihres Fleisches und der graublauen Haut, aus der man Leder herstellt.

Das Fleisch des Straußes ist am ehesten mit Rindfleisch zu vergleichen. Es ist außerdem cholesterinfrei und immer von freilaufenden Tieren. Strauße lassen sich nämlich nicht in Käfige sperren.