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Tellurtetrachlorid

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Kristallstruktur
Kristallstruktur von Tellurtetrachlorid
Allgemeines
Name Tellurtetrachlorid
Andere Namen

Tellur(IV)-chlorid

Verhältnisformel Cl4Te
Kurzbeschreibung

gelber Feststoff mit stechendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 10026-07-0
PubChem 61443
Wikidata Q2256493
Eigenschaften
Molare Masse 269,41 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,01 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

224 °C[1]

Siedepunkt

380 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser unter Bildung von TeO2 und Chlorwasserstoff[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314​‐​318
P: 260​‐​303+361+353​‐​305+351+338​‐​301+330+331​‐​405​‐​501[1]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Tellurtetrachlorid ist eine anorganische chemische Verbindung des Tellurs aus der Gruppe der Chloride.

Gewinnung und Darstellung

Tellurtetrachlorid kann durch Reaktion von Tellur mit Chlor gewonnen werden.[2]

Eigenschaften

Tellurtetrachlorid ist ein feuchtigkeitsempfindlicher weißer bis gelber Feststoff mit stechendem Geruch, der sich in Wasser unter Bildung von Tellurdioxid und Chlorwasserstoff zersetzt.[1] Er zerfließt an feuchter Luft unter teilweiser hydrolytischer Zersetzung und ist löslich in Ethanol und Toluol. Seine Schmelze ist gelb gefärbt, der Dampf orangerot.[2] Ab etwa 500 °C zersetzt sich die Verbindung unter Chlorabgabe, wobei die Zersetzung bei 1000 °C vollständig ist. Im gasförmigen Zustand ist die Struktur monomer und entspricht der von Schwefeltetrafluorid. Im festen Zustand besitzt sie eine Struktur vom Kuban-Typ die sich als aus vier über Halogenidbrücken verknüpften TeCl3+Cl- Einheiten zusammengesetzt beschreiben lässt.[3]

Verwendung

Tellurtetrachlorid kann für Synthesen in der organischen Chemie verwendet werden.[4]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j Datenblatt Tellurium(IV) chloride, 99.9% (metals basis) bei Alfa Aesar (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. a b Georg Brauer, unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a. (Hrsg.): Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band 1. Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 432.
  3. Arnold F. Holleman, Egon Wiberg, Nils Wiberg: Lehrbuch der anorganischen Chemie. Walter de Gruyter, 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 632 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Petragnani, N.; Comasseto, J. V. (1991). "Tellurium Reagents in Organic Synthesis; Recent Advances. Part 1". Synthesis (10): 793–817. doi:10.1055/s-1991-26577. and Petragnani, N.; Comasseto, J. V. (1991). "Tellurium Reagents in Organic Synthesis; Recent Advances. Part 2". Synthesis (11): 897–919. doi:10.1055/s-1991-26605