Żary
Żary / Sorau | |
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Datei:Soraulokal.jpg |
Basisdaten | |
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Staat: | Polen |
Woiwodschaft: | Lebus |
Landkreis: | Żarski |
Einwohner: | 39.029 (1. Januar 2005) |
Fläche: | x km² |
Höhe: | ? m ü. NN |
Postleitzahl: | 68-200 bis 68-205 |
Telefonvorwahl: | (+48) 68 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
KFZ-Kennzeichen: | FZA
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Wirtschaft & Verkehr | |
Verkehrsweg: | Cottbus - Breslau |
Nächster int. Flughafen: | Flughafen Breslau |
Stadtverwaltung | |
Bürgermeister: | Roman Pogorzelec (2005) |
Adresse: | Rynek 1-5 68-200 Żary |
Homepage: | www.zary.pl/ |
E-Mail: | prezydent@zary.um.gov.pl |
Żary [Niederlausitz mit 39.000 Einwohnern. Sie gehört administrativ zur Wojwodschaft Lubuskie.
] (deutscher Name Sorau) ist eine Stadt im polnischen Teil derGeografische Lage
Die Stadt liegt im Grenzgebiet zwischen dem Schlesischen und dem Großpolnischen Tiefland und zugleich zwischen zwei Nebenflüssen der Oder, und zwar Bober (Bóbr) und Lubis (Lubsza). Von Sorau sind es ca. 180 Kilometer nach Berlin in nordwestlicher Richtung und etwa 140 Kilometer nach Breslau im Südosten. Mit beiden Großstädten verbindet Sorau die Eisenbahnlinie Berlin-Krakau. In westlicher Richtung erreicht man nach 30 Kilometern den Grenzübergang zur Autobahn A 15 nach Cottbus.
Geschichte
Der Name Zara/Żary leitet sich wahrscheinlich von einem kleinen, slawisch-sorbischen Stamm her, der die Gegend von Sorau im frühen Mittelalter bewohnte. Zum ersten Mal wird der Gau Zara 1007 in der Chronik Thietmars von Merseburg genannt. Zu jener Zeit wurde die Niederlausitz vom polnischen Herzog Bolesław Chobry beherrscht.
Die Stadt Żary wurde um 1260 gegründet, als die Niederlausitz zum Machtbereich der Wettiner gehörte. Die Stadt erhielt Magdeburger Stadtrecht. Als Landesherren folgten die schlesischen Piasten (bis 1364) und die böhmischen Könige (bis 1635). Sorau war aber nie eine landesunmittelbare Stadt, sondern befand sich immer im Besitz mächtiger Adelsgeschlechter, zuerst den Herren von Dewin, dann derer von Bieberstein und seit 1559 waren die Herren bzw. Grafen von Promnitz die Besitzer. Die Stadt war wirtschaftlicher und administrativer Mittelpunkt einer ausgedehnten Herrschaft. Zwischen 1525 und 1540 wurde in Sorau schrittweise die Reformation eingeführt. Stadt und Herrschaft erhielten Ende des 16. Jahrhunderts ein eigenes evangelisches Konsistorium. Im Dreißigjährigen Krieg hatte Sorau unter den "Durchzügen" der Truppen Wallensteins und der Schweden zu leiden.
Mit der Niederlausitz gelangte Sorau 1635 unter sächsische Herrschaft, unter der es bis 1815 verblieb. In den Jahren 1704 - 1709 war Georg Philipp Telemann Kapellmeister am Hof des Grafen Erdmann II. von Promnitz. Von 1815 gehörte die Stadt bis 1945 zur preußischen Provinz Brandenburg.
Im 19. Jahrhundert wurde Sorau ein bedeutender Standort der Textilindustrie. Fast 50% aller Industriearbeiter waren in diesem Gewerbe beschäftigt. Aufgrund des Leinenanbaus in der nahen Lausitzer und schlesischen Region wurde 1886 eine Textilfachschule gegründet, in der natürlich die Beschäftigung mit der Bastfaser im Zentrum stand. Daher wurde hier 1938 auch noch ein "Kaiser-Wilhelm-Institut für Bastfaserforschung" angesiedelt, was im Zusammenhang mit den Autarkiebestrebungen des 3. Reichs zu sehen ist. Dieses K-W-Institut wurde später nach Mährisch-Schönberg (Tschechien) verlagert, wesentliche Forschungen fanden jedoch dort während der letzten Kriegsjahre nicht mehr statt.
Laut letzter deutscher Volkszählung im Jahre 1939 lebten in Sorau 19.226 Einwohner. Während des Zweiten Weltkrieges lagerte man Teile der Flugzeugwerke Focke-Wulf nach Sorau aus. Im April 1944 führten die Alliierten einen Luftangriff durch, infolgedessen ein Teil der alten Stadtbebauung zerstört wurde. Im Februar 1945 erreichten die Truppen der Roten Armee die Stadt, dem eine allgemeine Fluchtwelle der deutschen Bevölkerung und Teilen der Wehrmacht vorausging (der Geschützdonner der sowjetischen Kanonen war am 13.Februar 1945 in der Stadt zu hören). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die östliche Niederlausitz und damit auch Sorau Teil Polens.
Infrastruktur
Żary gilt als das größte Wirtschafts- und Kulturzentrum im südlichen Teil der Woiwodschaft Lubuskie. Die Wirtschaft der Stadt ist von kleinen und mittelständischen Betrieben geprägt. Es gibt Betriebe der Holz-, Elektro-, Metall- und Baustoffindustrie. Auch der Tourismus spielt eine gewisse Rolle. Die Arbeitslosenrate liegt bei 21 Prozent.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss der Herren von Biberstein (Ursprüng mittelalterlich, umgebaut im Stil der Renaissance)
- Palais der Grafen von Promnitz (Barockbau des italienischen Architekten Giovanni Simonetti)
- gotische Stadtkirche Herz Jesu aus dem 15. Jahrhundert
- Rathaus (15. Jahrhundert)
Bedeutende Persönlichkeiten
- Aus der Nähe von Sorau stammt Georg von Schoenaich (* 8. Oktober 1557, † 27. Februar 1619 in Carolath), ein bedeutender Humanist und Förderer der Reformation.
- Gustav Zeitzschel (* 1868), Opernsänger
- Friedrich Schoenfelder (* 17. Oktober 1916), Schauspieler
Partnerstadt
- Weißwasser (Deutschland)
Literatur
- Majchrzak, Jerzy Piotr: Encyklopedia Ziemi Żarskiej w jej historycznych i współczesnych granicach. Żary 2002
- Jaworski, Tomasz: Żary w dziejach pogranicza śląsko-łużyckiego. Żary 1993
- Rauert, Klaus-Henning u. Wendig, Friedrich: Siebenhundert Jahre Sorau. Die Geschichte einer ostdeutschen Stadt 1260 - 1960. Dortmund 1960
- Engelmann, Emil: Geschichte der Stadt Sorau im Jahrhundert ihrer Selbstverwaltung 1832-1932. Sorau 1936
- Worbs, Johann Gottlob: Geschichte der Herrschaften Sorau und Triebel. Sorau 1826
Weblinks
- Offizielle Seite von Żary (poln. u. dt.)