Tom Schilling

Tom Schilling (* 10. Februar 1982 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler.
Leben
Schilling wuchs in Berlin-Mitte auf und besuchte das John-Lennon-Gymnasium. Der Regisseur Thomas Heise suchte in Schillings Schule Kinder, die im Theaterstück Im Schlagschatten des Mondes auftreten sollten, der damals Zwölfjährige absolvierte ein Casting und wurde daraufhin für das Stück engagiert. Am Berliner Ensemble trat er dann in den nächsten vier Jahren auch in anderen Stücken auf. Werner Schroeter besetzte ihn in Monsieur Verdoux, Carmen Maja Antoni in Der Ingwertopf, B. K. Tragelehn in Das Leben des Galilei sowie Stephan Lose in Kleists Prinz von Homburg. Ursprünglich wollte Schilling Malerei studieren, blieb dann aber bei der Schauspielerei.
Nach einigen Rollen am Theater spielte er zunächst in der Tatort-Folge Kinder der Gewalt mit. Das Abitur legte er 2001 am John-Lennon-Gymnasium in Berlin ab.[1] Der Durchbruch gelang ihm im Jahr 2000 an der Seite von Robert Stadlober in dem Film Crazy nach dem gleichnamigen Roman von Benjamin Lebert. Mit Robert Stadlober zusammen drehte Schilling außerdem im Jahr 2003 den Film Verschwende deine Jugend und 2006 Schwarze Schafe (Tom Schilling und Robert Stadlober spielen hier zwei Berliner Studenten). In Napola – Elite für den Führer spielte er an der Seite von Max Riemelt die zweite Hauptrolle. 2006 bekam er ein Stipendium für die Lee-Strasberg-Schauspielschule in New York. Im gleichen Jahr wurde er Vater eines Sohnes.[2]
Außerdem spielte er 2008 in Leander Haußmanns Komödie Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe die Hauptrolle. 2011 war er als junger Adolf Hitler in Mein Kampf, einem Film frei nach George Taboris gleichnamigen Theaterstück (an der Seite von Götz George), zu sehen. Regie führte Urs Odermatt.
Anerkennung brachte Schilling 2012 die Hauptrolle in Jan-Ole Gersters Tragikomödie Oh Boy ein. Für seine Darstellung des ziellosen Berliner Studienabbrechers Niko erhielt er einen zweiten Bayerischen Filmpreis, den Deutschen Filmpreis und wurde für den Preis der Deutschen Filmkritik nominiert. Ebenfalls für diese Rolle wurde Schilling für den Europäischen Filmpreis 2014 in der Kategorie bester Schauspieler nominiert.[3]
Am 14. November 2013 wurde er mit einem Bambi ausgezeichnet.
Filmografie

- 1988: Stunde der Wahrheit
- 1996: Hallo, Onkel Doc! – Manege frei
- 1998: Der heiße Genuss (Kurzfilm)
- 1999: Tatort – Kinder der Gewalt
- 1999: Schlaraffenland
- 2000: Crazy
- 2000: Der Himmel kann warten
- 2001: Tatort – Tot bist Du!
- 2001: Herz im Kopf
- 2002: Fetisch (Kurzfilm)
- 2002: Mehmet (Kurzfilm)
- 2002: Schlüsselkinder (Kurzfilm)
- 2002: Weil ich gut bin
- 2002: Weichei (Kurzfilm)
- 2003: Verschwende deine Jugend
- 2004: Agnes und seine Brüder
- 2004: Egoshooter
- 2004: Kurz – Der Film
- 2004: Napola – Elite für den Führer
- 2005: Die letzte Schlacht
- 2005: Tatort – Wo ist Max Gravert?
- 2006: Einfache Leute
- 2006: Elementarteilchen
- 2006: Der Feind im Inneren (Joy Division), deutscher Videotitel: Der Agent – Zwischen gut und böse
- 2006: Schwarze Schafe
- 2006: Wigald (Kurzfilm)
- 2007: Pornorama
- 2007: KDD – Kriminaldauerdienst
- 2007: Neben der Spur
- 2007: Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken
- 2008: Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe
- 2008: Tatort – Der frühe Abschied
- 2008: Mordgeständnis
- 2008: Der Baader Meinhof Komplex
- 2009: Mein Kampf
- 2009: Bloch – Tod eines Freundes
- 2010: Ken Folletts Eisfieber
- 2010: Tatort – Am Ende des Tages
- 2010: Ich, Ringo und das Tor zur Welt
- 2011: Polizeiruf 110 – Die verlorene Tochter
- 2011: Tatort – Auskreuzung
- 2012: Oh Boy
- 2012: Ludwig II.
- 2012: Das Adlon. Eine Familiensaga
- 2013: Hai-Alarm am Müggelsee
- 2013: Unsere Mütter, unsere Väter
- 2013: Woyzeck
Audiografie
- 2003: Die Meute der Mórrígan (Pidge)
- 2003: Das Geheimnis der verborgenen Insel
- 2003: Hanni und Nanni und ihre Gäste (Peter)
- 2008: 19 Minuten (Peter H.)
- 2011: Übernacht (Jan) von Johanna Steiner
- 2012: Als ich meine Eltern verließ von Michel Rostain (Hörbuch)
Auszeichnungen
- 2000: Bayerischer Filmpreis als Bester Nachwuchsdarsteller für Crazy
- 2005: Undine Award
- Bester jugendlicher Charakterdarsteller für Napola – Elite für den Führer
- Publikumspreis
- 2008: Deutscher Fernsehkrimipreis, Sonderpreis für herausragende schauspielerische Leistung in Tatort – Der frühe Abschied
- 2012: Internationales Filmfest Oldenburg: Seymour-Cassel-Award für herausragende schauspielerische Leistung in Oh Boy
- 2013: Bayerischer Filmpreis in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Oh Boy
- 2013: Deutscher Filmpreis in der Kategorie Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle für Oh Boy
- 2013: Bayerischer Fernsehpreis Sonderpreis der Jury für die darstellerische Leistung in Unsere Mütter, unsere Väter (gemeinsam mit Katharina Schüttler, Miriam Stein, Volker Bruch und Ludwig Trepte)
- 2013: Auszeichnung der Deutschen Akademie für Fernsehen in der Kategorie "Schauspieler Hauptrolle" für Unsere Mütter, unsere Väter
- 2013: Bambi in der Kategorie "Schauspieler National" für Unsere Mütter, unsere Väter
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- prisma-online.de
- Literatur von und über Tom Schilling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Planet Interview: „Die Presse sucht sich jede Woche einen neuen Superstar“ (12. Mai 2008, Tom Schilling im Gespräch mit Tobias Goltz)
Einzelnachweise
- ↑ Tom Schilling im Munzinger-Archiv, abgerufen am 29. März 2013 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ neon.de: Ich jammer nicht. Interview vom 16. August 2007.
- ↑ European Film Academy European Film Awards Nominations for the European Film Awards 2013, abgerufen am 10. November 2013.
Personendaten | |
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NAME | Schilling, Tom |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 10. Februar 1982 |
GEBURTSORT | Berlin |