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Probactrosaurus

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Probactrosaurus

Skelettrekonstruktion von Probactrosaurus im Chinesischen Paläozoologischen Museum

Zeitliches Auftreten
Unterkreide (Albium)[1]
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Fundorte
Systematik
Vogelbeckensaurier (Ornithischia)
Cerapoda
Ornithopoda
Iguanodontia
Hadrosauroidea
Probactrosaurus
Wissenschaftlicher Name
Probactrosaurus
Rozhdestvensky, 1966
Art
  • Probactrosaurus gobiensis
Schädel von Probactrosaurus im Chinesischen Paläozoologischen Museum

Probactrosaurus ist eine ausgestorbene Gattung der Iguanodontia aus der Gruppe der Ornithopoden. Fossilien wurden in der Inneren Mongolei in China gefunden und werden in die Unterkreide (Albium) datiert. Sie wurden im Jahr 1966 von Anatoly Konstantinovich Rozhdestvensky als Probactrosaurus beschrieben. Die einzige Art ist Probactrosaurus gobiensis.

Merkmale

Lebendrekonstruktion

Probactrosaurus war ein pflanzenfressender Dinosaurier. Gregory Paul schätzte eine Länge von 5,5 Metern und setzte ein Gewicht von einer Tonne an.[1] Probactrosaurus war ein leicht gebauter Ornithopode mit vergleichsweise langen und schlanken Gliedmaßen. Der Daumendorn, der typisch für die Iguanodontia ist, war klein. Es besaß eine schmale Schnauze, einen länglichen Unterkiefer und Zahnbatterien inklusive einer Ersatz-Zahnreihe.[2]

Entdeckungs- und Forschungsgeschichte

Während einer chinesischen Expedition in den Jahren 1959 und 1960 in der Inneren Mongolei wurden die Fossilien eines Ornithopoden gefunden und 1966 von Anatoly Konstantinovich Rozhdestvensky beschrieben. Rozhdestvensky stellte die Theorie auf, dass Probactrosaurus ein direkter Vorfahre des Hadrosauriers Bactrosaurus war, eine heute widerlegte These. Der Gattungsname bedeutet soviel wie "Vor-Bactrosaurus"; der Artname bezieht sich auf die Wüste Gobi. Der Holotypus PIN 2232/1 besteht aus einem Schädel und dem Postkranialskelett. Er wurde in der Dashuigou-Formation gefunden. Es existiert neben dem Holotypus ein weiteres Exemplar, PIN 2232-10, dass aus einem Teilskelett besteht.[3] Rozhdestvensky benannte 1966 neben Probactrosaurus gobiensis auch eine zweite Art, Probactrosaurus alashanicus; diese basierte auf Fragmenten. Im Jahr 2002 kam David Bruce Norman zu dem Schluss, dass die beiden Arten identisch sind.[4]

Lü Junchang beschrieb 1997 eine dritte Spezies, Probactrosaurus mazongshanensis. Später stellte man fest, dass diese Art näher mit Altirhinus und Equijubus als mit Probactrosaurus gobiensis verwandt ist.[5]


Systematik

Probactrosaurus gilt als ein Vertreter der Hadrosauroidea innerhalb der Iguanodontia. Die Verwandtschaftsverhältnisse sind jedoch unklar. Als nächste Verwandte gelten Equijubus und Protohadros. Eine Studie von Prieto-Marquez und Norell (2010) ergab, dass Probactrosaurus ein basaler Hadrosauroidea ist. Als Schwestertaxon gilt eine Klade, die einerseits eine namenlose Gruppe mit Protohadros und Eolambia und eine andere namenlose Klade, die unter anderem die Hadrosaurier enthält, beinhaltet. Es folgt ein Kladogramm nach Prieto-Marquez und Norell (2010):[6]

Vorlage:Clade

Einzelnachweise

  1. a b Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs, 2010. ISBN 978-0-691-13720-9, S. 292 Online
  2. Palmer, D. (Hrsg.): The Marshall Illustrated Encyclopedia of Dinosaurs and Prehistoric Animals. Marshall Editions, London 1999, ISBN 1-84028-152-9, S. 145.
  3. A.K. Rozhdestvensky, 1966, Novye igyanodonti ie tsentrallinoy Asii. Phillogeneticheskye y taksonomicheskye veaimoothoshenia poednich Iguanodontidae y rannich Hadrosauridae, in Paleontologicheskii Zhurnal 1966 (3): 103-116
  4. Norman D.B., 2002, On Asian ornithopods (Dinosauria: Ornithischia). 4. Probactrosaurus Rozhdestvensky, 1966, in Zoological Journal of the Linnean Society 136 (1): 113-144
  5. Lü J., 1997: A new Iguanodontidae (Probactrosaurus mazongshanensis sp. nov.) from Mazongshan area, Gansu Province, China", In: Z. Dong (ed.), Sino-Japanese Silk Road Dinosaur Expedition., China Ocean Press, Beijing pp. 27-47
  6. Albert Prieto-Marquez and Mark A. Norell: Anatomy and Relationships of Gilmoreosaurus mongoliensis (Dinosauria: Hadrosauroidea) from the Late Cretaceous of Central Asia. In: American Museum Novitates. 2010, ISSN 0003-0082 (amnh.org [PDF]).