Benutzer:Szczebrzeszynski/Baustelle
Die Johannesbrücke in Glatz ist eine mittelalterliche steinerne Brücke im Zentrum der Stadt Glatz (poln. Kłodzko), in der Woiwodschaft Niederschlesien[1].
Die vierjochige Brücke befindet sich im Zuge der ulica Wita Stwosza (Veit-Stoss-Strasse) und eines der Joche überspannt einen künstlichen, mit Mauern eingefasstem Flußarm der Glatzer Neiße, die sog. Młynówka. Die Brücke ist nur für Fußgänger zugelassen. Sie ist eine der neun Brücken, die die Altstadt mit der Sandinsel-Vorstadt verbinden[2]. Die Brücke ist 52 m lang und etwa 4 m breit.
Über den Brückenpfeilern befinden sich sechs barocke Skulpturen, ähnlich wie auf der Prager Karlsbrücke. Es sind Figuren mit den Darstellungen der Dreieinigkeit, Krönung Mariä, des Hl. Johann Nepomuk, der Kreuzigung Christi, des Hl. Franz Xaver, der Pieta und des Hl. Wenzels. Als besonders wertvoll gelten die Skulpturen der Pieta aus dem 17. Jahrhundert und der Kreuzigung mit der Gestalt der Maria Magdalena unter dem Kreuz.
Fast alle Skulpturen (mit Ausnahme der Pieta) stammen aus dem 18. Jahrhundert. Sie wurden von reichen Bürger von Glatz gespendet. Auf der Ostseite befinden sich de Figuren:
- Hl. Franz Xaver, - von der Stadtverwaltung 1714 als Votum anlässlich der Pestseuche, die jeden Tag das Leben von 100 Einwohnern kostete. Unterhalb der Gestalt des Heiligen befinden sich drei Pestkranke und ein Indianer mit dem Stadtwappen von Glatz. Die lateinische Inschrift lautet: DeLeCto Iterata In LVe Magno serVatorI StatVaM In LapIDeponIt Vrbs gLaCensIs (Die von der Pest geplagte Stadt Glatz hat das Denkmal seinem Erlöser errichtet). Da der verwendete Sandstein sehr porös war, musste die Skulptur 1920 durch eine genaue Kopie ersetzt werden[3].
- Die Kreuzigunggruppe stellt den gekreuzigten Christus und die Maria Magdalena dar. Sie wurde vom Grafen Johann Hieronymus von Herberstein (1772–1847), Besitzer der Herrschaft Grafenort in der Grafschaft Glatz und seiner Gemahlin 1734 gespendet. Unten befindet sich der Wappen des Stifters und die Jahreszahl MDCCXXXIV sowie die Inschrift Anno 1281 ist die Brücke gebautet,
anno 1701 den 22 August ist selbe erneuert worden. - Die Gruppe zweier Skulpturen Die Dreieinigkeit und Die Krönung Mariä wurde 1714 vom Baron Franz Ferdinand von Fitschen gestiftet. Auf dem Sockel ist sein Wappen sichtbar.
Auf der Westseite befinden sich de Figuren
- Hl. Wenzel – Die Figur stellt den tschechischen Herrscher dar, im Harnisch mit einer Fahne in der Hand.
- Pieta - die Darstellung Marias als Mater Dolorosa (Schmerzensmutter) mit dem Leichnam des vom Kreuz abgenommenen Jesus Christus. Die Skulptur entstand als Stiftung von Johann Georg von Götzen und seiner Gemahlin Maria Elisabeth. Unten befinden sich die Wappen beider Eheleute und die Inschrift: J. G. Graf von Götzen, Landeshaputmann zu Glatz. M. E. Graefin von Götzen geb. Gr. von Hoditz 1655. Der Rest der Inschrift ist verwischt und unlesbar.
- Hl. Johann Nepomuk – Die Skulptur wurde vom Grafen Johann Ernst von Götzen (1667–1707) und Maria Franziska Gräfin von Liechtenstein-Kastelkorn auf Teltsch († 1702) errichtet.
Die Brücke entstand im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts. Sie ist aus unregelmäßigen Sandsteinblöcken gemauert, wobei zum Mörtel angeblich Hühnereier beigemischt wurden. An den beiden Enden der Brucke standen befestigte Bruckenturme, die am Ende des 19. Jahrhunderts abgebrochen wurden. Am Anfang des 20. Jahrhunderts erhielt die Brücke Gaslaternen. Die Brücke wurde zuletzt 2009 renoviert.
Die Brücke wurde am 25. November 1949 unter der Nr. 59 in das Verzeichnis der Baudenkmäler der Woiwodschaft Niederschlesien Oppeln eingetragen http://www.nid.pl/pl/Informacje_ogolne/Zabytki_w_Polsce/rejestr-zabytkow/zestawienia-zabytkow-nieruchomych/DLN-rej.pdf
Koordinaten: 50° 26′ 17″ N, 16° 39′ 19,6″ O
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Panoramabild von der Westseite
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Młynówka-Kanal von der Ostseite
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Młynówka-Kanal von der Ostseite
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Blick nach Norden
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Blick nach Süden
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Hl. Franz Xaver
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Kreuzigungsgruppe
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Krönung
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Hl. Wenzel
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Pieta
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Hl. Johann Nepomuk
Einzelnachweise
- ↑ Kłodzko. Plan miasta, 1:10 000, wyd. 3, wyd. PPWiK, Wrocław-Warszawa 1999.
- ↑ T. Broniewski, Kłodzko. Śląsk w zabytkach sztuki, Wrocław-Warszawa-Kraków 1970, s. 90.
- ↑ Kłodzko. Dzieje miasta, pod red. R. Gładkiewicza, Kłodzko 1998, s. 211.
Literatur
- Arno Herzig, Małgorzata Ruchniewicz: Geschichte des Glatzer Landes. DOBU-Verlag u. a., Hamburg u. a. 2006, ISBN 3-934632-12-2.