Ein Engel namens Levine
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Angel Levin (dt. Ein Engel namens Levine, 1962 aus dem Amerikanischen übertragen von Annemarie Böll) ist eine Kurzgeschichte von Bernard Malamud, die erstmals 1958 in der Sammlung The Magic Barrel (dt. Das Zauberfaß und andere Erzählungen 1968) im New Yorker Farrar, Straus & Cudahy Verlag veröffentlicht wurde.[1] In dieser allegorischen Parabel thematisiert Malamud in einer Neugestaltung der biblischen Hiobsgeschichte die Glaubenskrise und schließliche Erlösung des jüdischen Protagonisten sowie dessen Beziehung zu konvertierten Schwarzen Juden im New York der fünfziger Jahre.[2]
Inhalt
Der ältliche, jüdisch-amerikanische Schneider Manischevitz, einst ein wohlhabender Mann (vgl. S. 22)[3], verliert über Nacht bei einem Brand sein Geschäft sowie seinen gesamten Besitz und damit die Existenzgrundlage. Sein Sohn ist im Krieg gefallen, seine Tochter ist mit einem Abenteurer und Taugenichts durchgebrannt. Er selbst wird von quälenden Rückenschmerzen geplagt, die es ihm nicht möglich machen, eine lohnende neue Arbeit auszuüben. Seine Frau Fanny wird todkrank und bettlägerig; das zuvor gutsituierte Ehepaar muss in eine ärmliche Wohnung ziehen und um Fürsorgeunterstützung nachsuchen.
Obwohl Manischevitz gläubiger Jude ist und diese Kette von Schicksalsschlägen nicht als sinnlose Zufälle, sondern als „Prüfungen“ (S. 23) ansieht, wird sein Glaube an einen gütigen und gnädigen Gott stark erschüttert. Von Kindheit an war er „ein frommer Mann“, hat er „in der Synygoge gelebt“ und war immer „um das Wort Gottes bemüht gewesen“ (vgl. S. 23 und 25); sein Leiden ist daher für ihn unverständlich („Mein lieber Gott, mein Geliebter, habe ich verdient, daß dies mir widerfährt?“, S. 23).[4]. Er stellt sich die Frage nach dem Sinn des Lebens in religiösen Dimensionen (vgl. S. 26f), bittet jedoch zunächst Gott weiterhin um Unterstützung (S. 23). Seine zunehmende Glaubenskrise und darauffolgende Auseinandersetzung mit Gott verläuft wie bei Hiob in drei Stufen, die sich in Malamuds Erzählung in der Wahl der Verben wiederspiegeln. So heißt es anfangs: Er „betete demütig um Beistand“ (S. 23), dann: Er „hatte nach dem Sinn dieses Schmerzes gefragt, sich gegen ihn aufgelehnt und, wenn auch liebevoll, mit Gott gegrollt“ (S.26) und schließlich nach dem erneuten Besuch einer Synagoge: „Er klagte Gott an“ (S. 29) Der Zweifel am Sinn seines Leidens wächst; aus der Nähe zu Gott im Gebet um Hilfe wird das Gefühl der Verweiflung eines an Selbstmord denkenden Gottverlassenen: „Gott hatte sich zurückgezogen [...] - kann man einen Felsen lieben, einen Busch, eine Leere?“ (S. 29)[5]
Die letzte und ausschlaggebende Prüfung liegt jedoch nicht in den Schicksalsschlägen und dem damit verbundenen Leiden; sie tritt Manischevitz in der Gestalt eines Schwarzen gegenüber, der eines Tages in seiner Wohnung auftaucht und sich mit dem jüdischen Namen Alexander Levine vorstellt (vgl. S. 24). Levine gibt sich als von Gott gesandter Engel aus („Ich bin kürzlich in einen Engel verwandelt worden. Als solcher biete ich Ihnen meine bescheidenen Dienste an, soweit dieses Angebot innerhalb meines Wesens und meiner Fähigkeiten - im besten Sinne - liegt“ (S. 25).
Manischevitz muss diesen Engel als von Gott geschickten Boten anerkennen, um sein durch alles Leid gebrochenes Gottvertrauen wieder unter Beweis zu stellen, was ihm aber zunächst nicht gelingt. Einerseits verwirrt ihn die Hautfarbe Levines: „Der Schneider zögerte. Er hatte von schwarzen Juden gehört, war aber niemals einem begegnet“ (S.25), andererseits fehlen ihm die sichtbaren Anzeichen des Engel-Seins, da er keine Flügel hat: „Manischevitz war ganz verstört. [...] Um Levine zu prüfen, sagte er: >Wo sind denn Ihre Flügel?<“ (S. 25)
Als Levine ihm erklärt, er sei noch ein Engel auf Bewährung „ohne Vorrechte und charakteristische Eigenschaften“, und ihn wissen lässt, dass er ihm nur helfen könne, wenn Manischevitz umgekehrt bereit sei, an ihn zu glauben (vgl. S.25f), ist es dem Schneider nicht möglich, Levine als gottgesandten Engel anzuerkennen: „>Ich glaube, Sie sind ein Schwindler.<“ (S. 26)

Daraufhin empfiehlt sich Levine mit dem Hinweis, er sei in Harlem in der 116. Straße zu finden. Als Fannys Zustand sich erneut verschlechtert, sie dem Tode nahe ist und auch seine Schmerzen nach nur vorübergehender Linderung wieder stark zunehmen, begibt sich Manischevitz auf den Weg in die „dunkle Welt“ nach Harlem, um Levine aufzusuchen (S. 26f.) Er findet den angeblichen Engel in Bellas Bar, einer heruntergekommenen Spelunke, wo dieser mit der korpulenten, schwerbrüstigen schwarzen Barbesitzerin einen obszönen Tango tanzt: „Als Bella mit ihren Verrenkungen fortfuhr, stand Levine auf, seine Augen blitzten vor Erregung. Sie umarmte ihn mit Kraft, seine beiden Hände schlossen sich um ihr breites wackelndes Hinterteil, und sie glitten in einem Tango über den Boden, laut beklatscht von den lärmenden Gästen.“ (S. 28)
Manischevitz ist bei diesem Anblick „zu starr, um sich zu rühren“; „tief enttäuscht“ zweifelt er ein weiteres Mal an der Identität des vermeintlichen Engels; die von ihm verlangte Selbstverleugnung ist zu groß; er kehrt ergebnislos heim und seine Entfremdung von Gott erreicht ihren Höhepunkt (S.<28f.)[6] Der Arzt gibt seiner Frau nur noch wenige Tage zu leben (S. 28f.); Manischevitz kündigt Gott seinen Glauben auf und verflucht ihn, weil er an geglaubt hat (S. 29). Gequält von seiner übergroßen Glaubenskrise schläft er ein und träumt von Levine in der Gestalt eines Engels, der vor einem blinden Spiegel steht und „kleine, zerzauste opalisierende Flügel“ putzt ((S. 29).
Der unklare Offenbarungstraum treibt ihn erneut nach Harlem. An dem Platz, an dem die Bar stand, findet er nun aber eine Synagoge. Er lauscht vier schwarzen Juden, die Auslegungssfragen des Talmud erörtern. Schließlich findet er in einer Nachtclub Levine, der jedoch äußerlich wie auch moralisch noch weiter heruntergekommen ist als bei der ersten Begegnung in Bellas Bar. Trotzdem gelingt Manischevitz, nach einigem Zögern und Zweifeln vor allen Gästen seinen Glauben zu bekennen und dem schwarzenb Engel die Anerkennung auszusprechen; so erklärt er dem offensichtlich angetrunkenen Levine inmitten der überfüllten Nachtbar mit gebrochener Stimme: „Ich glaube, daß Sie ein Engel sind“ (S. 32).
Der weinende Levine („>Wie demütigen Sie mich<“, S. 32) begleitet Manischevitz nach Hause, steigt auf das Dach und der Schneider sieht „durch ein kleines zerbrochenes Fenster“,wie eine „dunkle Gestalt [...] von einem herrlichen Paar schwarzer Flügel nach oben getragen“ wird (S. 32). Der Traum hat sich erfüllt, und als Manischevitz seine Wohnung betritt und seine eben noch todkranke Frau beim Wischen antrifft, kann er feststellen: „>Es ist wunderbar, Fanny, [...] glaub mir, Juden gibt es überall.<“ (S. 32). Der Schneider hat damit die schwerste aller Aufgaben gelöst, wie Freese schreibt; er hat die Bedeutungslosigkeit von Rasse und Hautfarbe eingesehen und „das Göttliche im Mitmenschen“ und damit die Ubiquität Gottes erkannt. So kann Manischevitz wie Hiob erlöst werden, indem er seinerseits Levine erlöst.[7]
Ethnische Toleranz und Menschlichkeit
Ein erster bedeutsamer Themenbereich, der in Ein Engel namens Levine im Vordergrund steht, ist das Verhältnis der beiden großen ethnischen Minoritäten der Juden und der Schwarzen in den Vereinigten Staaten. Während der großen Einwanderungswellen aus Osteuropa in den USA zwischen 1880 und 1920 verdingten sich die osteuropäischen jüdischen Immigranten vor allem als Arbeiter oder Handwerker; auch der Name Manischevitz lässt auf eine osteuropäische Herkunft schließen.[8]. Der zweite Generation der eingewanderten Juden gelang in vielen Fällen der soziale Aufstieg in die urbane Mittelschicht; ein nicht unerheblicher Teil der wirtschaftlichen Schlüsselpositionen in den USA wird seitdem von Juden besetzt. Schwarze Amerikaner gehörten und gehören demgegenüber vor allem in fünfziger Jahren[9], aber zum Teil auch noch in der Gegenwart, zu den sozial weniger priviligierten Schichten. Den Juden, die sich äußerlich zudem in der Regel nicht von dem amerikanischen Establishment unterscheiden, fiel die Assimilation in die amerikanische Gesellschaft im Vergleich zu den schwarzen Amerikanern wesentlich leichter. Auf dem Hintergrund des angestrebten sozialen Aufstiegs versuchten jüdische Immigranten, wie Pointner darlegt, sich vor allem von der schwarzen Minorität abzugrenzen und standen dieser häufig noch herablassender gegenüber als die etablierte Oberschicht, was wiederum zu einer feindseligen Einstellung auf Seiten der schwarzen Minderheit gegenüber den Juden führte.[10].
Auf diesem sozio-ökonomischen Hintergrund kann Angel Levine als Malamuds Versuch gedeutet werden, eine Möglichkeit aufzuzeigen, wie sich jüdische und schwarze Amerikaner entgegenkommen könnten. Da die Gruppe der Juden sich durch ihren Glauben, die der Schwarzen jedoch durch ihre Hautfarbe definiert, können Gemeinsamkeiten oder Überschneidungen Pointner zufolge nur in einer Richtung auftreten: Ein (weißer) Jude kann nicht schwarz werden, ein Schwarzer durch Konvertierung jedoch Jude. Obwohl nach orthodoxer Auffassung nur derjenige Jude sein kann, der von einer jüdischen Mutter geboren wurde, sind in jüngerer Zeit Konversionen zum Judentum durchaus möglich. Levine hat die feindselige Haltung sowie den Hass der Schwarzen überwunden, den jüdischen Glauben angenommen (vgl. S. 25) und damit alles getan, „um einen Ausgleich zwischen sich und dem etablierten Judentum zu schaffen“[11]. Manischevitz fragt Levin bei der ersten Begegnung in seiner Wohnung, als dieser sich vorstellt, ob Levine vielleicht sogar ein Jude sei. Dieser antwortet darauf: „>Mein ganzes Leben war ich es, und von ganzem Herzen.<“ (S. 24f.) Bedeutsam ist dabei, dass Levine aus eigenem freien Willen konvertierte, ohne sich ausgiebig mit der jüdischen Religion auseinanderzusetzen. In dieser Hinsicht wird er in Malamuds Erzählung als eine Verkörperung von Toleranz und Unvoreingenommenheit dargestellt.[12] Es ist ausgerechnet der Schwarze, der den ersten Schritt zur Versöhnung unternimmt; somit liegt es bei Manischevitz, einen Ausgleich herzustellen dadurch, dass er das Jude-Sein Levines anerkennt. Nur auf diese Weise kann er selbst erlöst werden, indem er gleichzeitig Levine erlöst, und nur so können die beiden ihre Ruhe finden; allein die gegenseitige Akzeptanz und Toleranz kann die beiden retten. [13].
Je länger die Unentschlossenheit und der Zweifel von Manischevitz anhalten, um so mehr verfällt auch Levine, sowohl äußerlich wie auch innerlich. Erst als Manischevitz sein Zögern und seine Zweifel uberwunden hat, seinen Stolz ablegt, alle Demütigungen vor den Gästen in dem Nachtclub auf sich nimmt und Levine als Engel anerkennt, werden die innigsten Wünsche beider Protagonisten erfüllt. Levine verliert seinen Bewähungsstatus als „Engel auf Probe” (vgl. S. 25f), erhält seine Flügel und wird zum „richtigen“ Engel, während Manischevitz‘ schon tot geglaubte Frau wieder gesundet (vgl. S.32). Die Äußerung Manischevitz‘ gegenüber seiner Frau am Ende der Kurzgeschichte erhält eine besondere Aussagekraft; die Feststellung des Schneider am Schluss: „>Juden gibt es überall>”, wird von Malmud bewusst zweideutig gelassen. Einerseits kann dies bedeuten, dass überall Juden zu finden sind, selbst im schwarzen Harlem, ohne dass notwendigerweise jeder ein Jude ist. Andererseits kann diese Aussage aber auch so verstanden werden, dass, wo immer man sich auch befindet, ausschließlich Juden anzutreffen sind. Das Jude-Sein wird in dieser Form zur Allegorie des Menschseins: Wo immer man sich befindet, trifft man Menschen. Manischevitz erkennt, dass es keinen Unterschied zwischen ihm, dem Juden, und Levine, dem Schwarzen, gibt, und beendet damit die beiderseitigen Qualen, auf einer symbolisch-allegorischen Ebene gleichsam den Hass und das Unverständnis bzw. die Intoleranz zwischen den beiden großen Minoritäten in den Vereinigten Staaten.[14]. Wie Freese in seiner Deutung betont, wird in Malamuds Kurzgeschichte „in humorvoller Weise ein Geschehen von tragischen Ausmaßen dargestellt“, in dem sich „realistische Details in einem allegorischen Bezugsrahmen einfügen und so eine ’surrealistic fantasy‘, ’a serio-comic folk tale‘ bilden“ und ’ein individuelles Geschehen zu einem Jedermann-Geschick überhöht“ wird, und so „Malamuds vielzitiertes Wort bestätigt, daß jeder Mensch ein Jude sei.“ Malamuds Überhöhung seiner Milieustudie wird somit zu einer zeitlosen Parabel über allgemeine (zwischen-)menschliche Probleme, wobei die „Jewishness“ für ihn „kein orthodox religiös bestimmtes Konzept“ ist.[15].
Religiöse Glaubenskrise und mythologische Offenbarung
Für Bernard Malamud war nach eigener Aussage das Buch der Bücher eine ständige Quelle der Inspiration; so sagte er in einem Interview mit Daniel Sterne 1975: „I‘m influenced especially by the Bible, both Testaments“ (dt. sinngemäß: „Ich bin vor allem von der Bibel beeinflusst, von beiden Testamenten“).[16] In Ein Engel namens Levine gestaltet Malamud als zweitem wesentlichen Themembereich die religiöse Krise des Protagonisten und dessen Erlösung als Neugestaltung der altestamentarischen Vorlage der Hiobsgeschichte in besonderer Form in Überschneidung mit der oben dargestellten Thematik der ethnischen Vorbehalte.[17]
Im Alten Testament wird das menschliche Leiden entweder als Prüfung der Gläubigen bzw. Frommen durch Gott oder aber als göttliche Strafe für Vergehen dargestellt, die durch Schmerz und Leid gesühnt werden müssen. Als Manischevitz das Ausmaß seines eigenen Leidens betrachtet (S. 26f), stellt er sich die Frage, ob Gott „seinem Diener aus irgendeinem Grund in irgendeiner Absicht eine Lehre erteilen wollte“ und „ihn strafen wollte, vielleicht wegen seiner Schwachheit, seines Stolzes, vielleicht weil er in den guten Zeiten Gott oft vernachlässigt hatte“ (S. 26). Angesichts seines unsäglichen Leidens zweifelt er jedoch zugleich bereits an Gottes Fügung: „[...] der Verlust beider Kinder, der Verlust seines Einkommens, seiner und Fannys Gesundheit -, es war mehr, als ein einziger schwacher Mensch ertragen konnte. Wer war schließlich Manischevitz, daß man ihm soviel Leid aufbürdete - ein Schneider. Gewiß kein großer Mann. An ihn war all das Leid verschwendet.“ (S. 27)

Manischevitz‘ Glaubenskrise und Zweifel an Gott verstärken sich und erreichen einen ersten Höhepunkt, als Gott sich ihm in Gestalt des schwarzen Alexander Levine offenbart, der den Protagonisten erlösen könnte, wenn ihm Glauben geschenkt würde. Auf dem Hintergrund der Situation Manischevitz‘ im New York der fünfziger Jahre stellt ein schwarzer jüdischer Engel den Glauben des Schneiders jedoch auf eine äußerst harte Probe. Schon die Vorstellung des Schwarzen als Alexander Levine, d. h. mit einem eindeutig jüdischen Namen[18], wird von Manischevitz als „Verspottung“ aufgefasst (vgl. s. 25); als ob ein schwarzer Jude nicht das Maß schon überschreiten würde, behauptet dieser auch noch, ein von Gott gesandter Engel zu sein, der sich allerdings noch zu bewähren habe und daher in seinem Handlungsspielraum begrenzt sei (vgl. S. 26f.). Manischevitz fühlt sich von Gott zum Narren gehalten: „Der Schneider konnte sich nicht von dem Gedanken befreien, daß er das Opfer eines Spaßmachers war. Sieht so ein jüdischer Engel aus?“ (S.26) und stellt sich die Frage: „>Wenn Gott mir Engel schickt, warum dann einen schwarzen? Warum schickt er keinen weißen, da es sie doch in Scharen gibt.<“ (S.26).
Dem Glauben an das Engel-Sein Levines steht für Manischewitz also dessen Hautfarbe entgegen, denn die Existenz von Engel an sich berstreitet er nicht. Levines lapidare Antwort auf die Frage des Schneiders: „>Ich war an der Reihe, als nächster zu gehen<“ (S. 26), verdeutlicht, dass die Hautfarbe im Himmel bedeutungslos ist. Manischevitz kann diese Enthüllung jedoch nicht akzeptieren und bezeichnet Levine als „Schwindler“ (S. 26). Die Vorstellung, dass ausgerechnet er, der fromme Schneider, einen schwarzen Schutzengel erhalten soll, kränkt sein Selbstwertgefühl; die Zurückweisung Levines richtet sich damit auch gegen Gott selbst, der ihn so enttäuscht hat.[19]
Nachdem sich nach kurzer Besserung Fannys und sein Gesundheitszustand wieder verschlimmern, erinnert sich Manischevitz an Aelexander Levine und zieht die Möglichkeit in Betracht, dass Gott ihm eventuell doch einen schwarzen Engel gesandt haben könnte („Ein schwarzer Jude und Engel zu seinen Diensten - es war schwer zu glauben, aber wenn er nun wirklich geschickt worden war, um ihm zu helfen, und er, Manischevitz, in seiner Blindheit zu blind gewesen war, um zu begreifen?“ (S. 27). Zwar lässt die Hautfarbe Levines ihn immer noch zweifeln; als er in Harlem nach Levine einen schwarzen Schneider nach Levine fragt und erlebt, dass dieser ohne den Hauch eines Zögerns von dem schwarzen Engel Levine spricht, ohne dieses als etwas Ungewöhnliches zu empfinden (vgl. S. 27f), ist Manischevitz dieses Mal bereit, die Existenz des schwarzen Engels anzuerkennen. Wiederum ist, was den Glauben Manischevitz‘ betrifft, die Hautfarbe bedeutsam, dieses Mal die Hautfarbe seines schwarzen Schneiderkollegens.[20]
Als Manischevitz Levine in Bellas Bar findet, steht die Hautfarbe seinem Glauben nicht mehr im Wege. Levine sitzt allerdings armselig und betrunken gleichsam wie die moderne Version eines „gefallenen Engels“ in der Spelunke; auch dieses kann der jüdische Schneider noch akzeptieren. Erst als Levine mit der Barbesitzerin in völlig unmoralischer Weise tanzt, wendet sich der Schneider enttäuscht ab: Ein Engel mit einer derartigen unsittlichen Haltung ist für ihn nicht vorstellbar (S. 28f).[21]
Nach seiner Heimkehr findet er seine Frau dem Tode nahe vor; der Arzt hat jegliche Hoffnung aufgegeben. Manischevitz sucht Trost und die Hoilfe Gottes in einer Synagoge; doch sein Gebet bleibt unerhört; Gott hat ihn verlassen, so wie er Gott verlassen hatte: „Gott hatte sich zurückgezogen“ (S. 29). Die Glaubenskrise des jüdischen Schneiders erreicht ihren absoluten Höhepunkt: er vermag überhaupt nicht mehr an Gott zu glauben.[22]
Lebensmüde fällt er nach in völliger Verzweiflung in den Schlaf und ihm erscheint im Traum wie in einer Vision Levine, der vor einem stumpfen Spiegel seine Flügel in Ordnung bringt (S. 29). Manischevitz sieht den beflügelten Engel in seinem Traum als göttliches Zeichen des Engel-Seins des realen Levine und beschließt, diesen erneut in Harlem aufzusuchen. Zwar ist er immer noch ungläubig aufgrund der Hautfarbe Levines („Er wußte, daß dies der letzte verzeifelte Schritt in seinem Schmerz war: er ging ohne Glauben, um einen schwarzen Zauberer aufzusuchen“, S. 29), sieht jedoch keine anderen Ausweg mehr, als Levine um Hilfe zu bitten. In Harlem stellt er allerdings fest, dass Bellas Kneipe den Besitzer gewechselt hat. An diesem Ort ist in der Zwischenzeit eine Synagoge eingerichtet worden mit der Bundeslage und der heiligen Schriftrolle im Hintergrund (S. 29). Als Manischevitz die vier schwarzen Juden, die sich über grundlegende Fragen des Talmud unterhalten, nach Levine fragt, erlebt er nochmals, dass für die Schwarzen in Harlem auch die Existenz eines schwarzen jüdischen Engels eine offensichtlich alltägliche Selbstverständlichkeit ist (vgl. S. 30f).[23]
Mit Hilfe der schwarzen Juden in der Synagoge findet Manischevitz den richtigen Weg zu Levine. Obwohl dieser so weit wie nur möglich von dem Idealbild eines reinen Engels entfernt ist und, wie Pointner ausführt, eher „das amoralisch-seidene Stereotyp eines Schwarzen“ verkörpert[24], ist Manischevitz dieses Mal ohne jegliches Zögern bereit, sich selbst vor den grölenden, angetrunkenen Gästen in der Bar zu erniedrigen und vor den Augen aller die Existenz des schwarzen Engels anzuerkennen. Damit gelingt es ihm, seinen wiedergefunden Glauben an Gott öffentlich unter Beweis zu stellen (S. 31f.); er hat die allerschwerste seiner Prüfungen bestanden und findet nun die Erlösung ebenso wie Levine.[25]
Das Ende der Geschichte führt zu der Ausgangsfrage zurück: Wie ist der Glaube an einen gerechtigen und gnädigen Gott möglich, wenn dieser dem Menschen trotz seiner Rechtschaffenheit unerträgliche Schmerzen bereitet? Die Antwort, die Malamud in Angel Levine gibt, deckt sich im Wesentlichen mit der Aussage des Alten Testaments: Die Wege Gottes sind undurchschaubar; nur der Glaube an die göttliche Offenbarung, in welcher Form auch immer, kann den Menschen retten, sogar wenn die diese sich in der Gestalt eines jüdischen, zeitweise heruntergekommenen und amoralischen Engels zeigt.[26] Vor allem der Schlussteil mit seinen Anklängen an die Botschaft des Alten Testaments unterstreicht dabei den „religiös-mythologischen Grundton“ dieser Erzählung Malamuds.[27]
Erzähltechnik und Struktur
In den ersten beiden Abschnitte der Erzählung, die eine Art Exposition bilden, werden die wesentlichen Hintergrundinformationen für das Verständnis der nachfolgenden Handlung geliefert.[28] Dem ersten, ganz ohne überflüssige Details in der dritten Person mit auktorialem Abstand erzählten Teil folgt ein zweiter, in dem die Handlung deutlich an dramatischer Intensität und Tempo gewinnt.[29] Als der schwarze jüdische Engel Alexander Levine in Manischewitz‘ Wohnung erscheint, zweifelt dieser, ganz orthodox und positivistisch an dessen Engel-Sein; mit dem Aufbruch des abgewiesenen Levines schließt der Anfangfsteil der Erzählung, in der sich, wie Haas in seiner Analyse darlegt, „das Wunderbare in verfremdeter Form und die orthodoxe Ratio des Frommen begegnen, welche ein Wundser nur akzeptiert, wenn es dem Modell entspricht, das ihr aus Lehre und Tradition vertraut ist.“[30]
Der angebliche Engel vollbringt keine Wunder; in der Phase der „Bewährung“ hätte ihm nur der Glaube des „Heimgesuchten“ ein Wunder ermöglicht. So schwindet die eingetretene Linderung der Schmerzen Manischevitz‘ nach kurzer Zeit und Fanny, seine Frau, steht dem Tode näher als je zuvor. Manischevitz weist Gott angesichts des Ausmaßes seines Leidens auf die eigene, geringe Bedeutung hin, da die Qualen für ihn in keinem Verhältnis zu seiner Wichtigkeit stehen. Er ist ja nur „ein Schneider“. Manischevitz stellt aber nicht nur Gott, sondern auch seine eigenen Zweifel an der Existenz des schwarzen Engels in Frage. Da er den Besucher abgewiesen hat, begibt er sich auf die Suche nach ihm: „Nach vielen Überlegungen, und immer noch zweifelnd, entschloß sich der Schneider schließlich, den Engel von eigenen Gnaden in Harlem zu suchen“ (S. 27). Die Welt der Schwarzen in Harlem wird für ihn auf der Suche nach Levine zu einer „dunklen Welt der Schatten“, in der die Lichter nichts erhellen (S. 27). Ein Schwarzer, Schneider wie er selbst, weist ihm den Weg zu Levine, der sich in nun einem „heruntergekommenen, schäbigen und schmutzigen“ äußeren Erscheinungsbild zeigt (S. 28). Der offensichtlich nicht nur äußerlich gefallene Engel erliegt gerade, wie Manischevitz durch ein Fenster starrend erkennen muss, in der Tanzbar den Versuchungen der „schwerbrüstigen“ Bella Er zwinkert nur „listig“ dem Schneider eine Sekunde lang zu und tanzt weiter (S. 28). Manischevitz kehrt dem schwarzen Harlem den Rücken und begibt sich auf den Heimweg.
Stellt dieser dritte Teil der Erzählung Malamuds die „ebenso eindrucksvoll wie ökonomisch gestaltete Suche in Harlem“ dar, so wird in dem anschließenden Abschnitt ein kurzes, aber wichtiges „Zwischenspiel“ dargeboten, das drei wesentliche thematische Elemente entfaltet. Die Krankheit der Frau steigert sich bis zum Tode hin; sogar der Arzt kann den Anblick des Leidens, das Manischevitz zu ertragen hat, nicht mehr aushalten: „Er [der Arzt] ging sofort wieder. Er war nicht ohne Mitleid, konnte aber Manischevitz‘ vielfachen Kummer nicht mitansehen“ (S. 28f.). Manischevitz ist für ihn „der Mann, der nie ohne Schmerzen war“ (S. 29). Ein zweites thematisches Moment, das in diesem Teil der Kurzgeschichte ausgebreitet wird, ist die zunehmende Verzweiflung Manischevitz‘; sogar in der Synagoge kann er Gott nicht mehr finden und bricht mit dem Nichts und der Leere, die er nicht lieben kann - Gott verfluchend. (S. 29).
Genau in diesem Augenblick, in dem seine Zweifel in Verzweiflung umschlagen, erscheint ihm im Traum eine Vision Levines, der vor einem stumpfen Spiegel seine winzigen, schimmernden Flügel putzt. Der Traum reißt ihn aus seiner Verzweiflung; er begibt sich spontan in einem allerletzten Versuch erneut auf den Weg in die dunkle Welt nach Harlem.
Nach der ansteigenden Handlung in den bisherigen Teilen der Erzählung im Anschluss an die Exposition zu Beginn erreicht die Kurzgeschichte im fünften Teil ihren Höhepunkt und ihre Wende. Die vormalige Spelunke hat sich in eine Synagoge verwandelt und sozusagen den Besitzer gewechselt. Kurz danach wird sich jedoch herausstellen, dass die Tanzbar noch existent ist und der Synagoge auf der anderen Straßenseite gleichsam als Gegenwelt gegenübersteht.[31]
Zunächst lauscht Manischevitz der Unterhaltung der vier Schwarzen, die den Talmud lesen und über seine Aussagen nachdenken, ein Gespräch, in dem es um die letzten Fragen nach dem Wesen der Seele geht, nach dem „primum mobile“ und der „substanzlosen Substanz, von der alle Dinge kommen, die dem Geist entsprungen sind“ und somit nach der Natur Gottes und seines Geistes, der sich in allen Dingen manifestiert (S. 30). Das Gespräch umkreist unterschiedliche Ebenen, verschiedene Antworten werden geäußert. Ausgerechnet der schwarze Junge unter den Betenden und Meditierenden gibt die letzte Antwort auf die Frage, welche die tiefere Bedeutung dieser Erzählung Malamuds berührt und auch die Thematik der farbigen Juden umfasst: „Gott hat den Geist in alle Dinge hineinverversetzt . [...] Er hat ihn in die grünen Blätter und die gelben Blumen gesandt. Er hat ihn mit dem Gold in die Fische und mit dem Blau in den Himmel getan. So ist er auch in uns hineingekommen [sic]“ (S. 30).
In dieser symbolischen Farbenlehre der Schöpfung oder, wie Haas es nennt, „chromatischen Theodizee“, erreicht die Geschichte ihren Höhepunkt, sozusagen eine theologische Variante verbreiteten Slogans „Black is Beautiful“. Manischevitz gewinnt die Einsicht in „das gottgewollte Farbspiel der Schöpfung“; die unterschiedlichen Hautfarben erweisen sich als gleich in der göttlichen Schöpfung und Liebe.[32]
Diese Erkenntnis öffnet Manischevitz nun seinen Weg zu Levine. Dieser hockt als armselige Gestalt betrunken in Bellas Spelunke und wartet seinerseits auf die Rückkehr Manischevitz‘. Es ist Nacht; Manischevitz betritt die Bar, wird von den anwesenden Gästen verspottet, spricht aber Levine ohne Angst vor Demütigung und Selbsterniedrigung mutig an. Wie Haas in seiner Deutung schreibt, ist der Augenblick der Entscheidung gekommen. Diese vollzieht sich dabei in zwei Schritten. Manischevitz kann Levine nun mitteilen, dass er wisse und fest daran glaube, dass Levine Jude sei - die Folge des Belauschens des talmudischen Gesprächs in der Synagoge. Dann spricht Levine mit Tränen in den Augen in die plötzlich in der Bar entstandene Stille hinein den entscheidenden Satz gegenüber Levine aus: „>Ich glaube, daß Sie ein Engel Gottes sind<“ (S. 32).[33]
Levine bricht daraufhin seinerseits in Tränen aus. Auch für ihn, den „Engel auf Bewährung“ war die Prüfung, den Zweifeln des weißen Juden Manischevitz ausgesetzt zu sein, kaum erträglich: „>Wie demütigen Sie mich<“ (S. 32). Er wechselt seine schäbigen Kleider und erscheint wieder in dem Anzug, den er zuvor bei seinen ersten Auftritt in Manischevitz‘ Wohnung getragen hat. Beide brechen auf; keiner verabschiedet sich , als sie gehen (S.32).
Im Schlussteil der Erzählung fahren Manischevitz und Levine, Jude und Farbiger, zur Wohnung des Schneiders zurück. Levine betritt die Wohnung jedoch nicht mehr; er steigt die Treppe zum Dach hinauf. Manischevitz folgt ihm, bis er vor der schon wieder verschlossenen Tür zum Dach steht. Durch ein zerborstenes Fenster sieht er in den Nachthimmel hinein und hört das Schwirren von Flügeln (S. 32). Er glaubt, eine dunkle Gestalt zu sehen, die mit „einem herrlichen Paar schwarzer Flügel“ davonfliegt (S. 32). Eine Feder schwebt herab. Manischevitz atmet tief, als er sie weiß werden sieht - es ist jedoch nur eine Schneeflocke. Als er in seine Wohnung hinunter eilt und seine offensichtlich wieder genesene Frau beim Wohnungsputz antrifft, weiß er, dass ein Wunder geschehen ist (S. 32).
Die Handlung dieser Erzählung Malamuds ist „straff organisiert“ und erreicht „eine fast musikalische Geschlossenheit“ in ihrer Variation des Hiobsthemas. Die Erzählspannung steigert sich dynamisch bis zum erlösenden Schluss und erinnert, Haas zufolge, „an musikalische Strukturen“. Angel Levine gewinnt an Erzähltempo und Kraft aus dem „Rhythmus von Ankunft und Aufbruch, Suche und Heimkehr“.[34] Der Engel Levine kommt und geht; Manischevitz begibt sich zweimal in Harlem auf die Suche nach ihm; nachdem er ihn ein zweites Mal gefunden hat und sich zu ihm bekannt hat, können beide heimkehren und ihre Ruhe finden.
In einem Wechsel von „retardierter und beschleunigter Bewegung“ fasst Malamud in Angel Levine zugleich die immer wieder verzögerte Entwicklung Manischevitz“ vom Zweifel zum Glauben. Parallel dazu wird der Aufschwung des schwarzen Engels „auf Bewährung“ wiederholt durch die Schwerkraft der Versuchung verhindert; beide Bewegungslinien werden von Malamud mit nahezu „graphischer Präzision“ nachgezeichnet.
Als Levine mit Bella tanzt, die ihn anhebt („Es schien, als habe Bella Levine hochgehoben, seine großen Schuhe baumelten lose herunter, während sie tanzten“, S. 28), wird metaphorisch deutlich, wie Levine im Stadium seines moralischen Verfalls ohne jegliche Anmut in Bellas Armen hängt; der Tanz hebt die Schwerkraft nicht auf. Diesem tiefsten Punkt steht das Ende der Erzählung kontrastiv gegenüber: nun hat Levine seinen höchsten Punkt erreicht; die Apotheose beginnt und die Flügel tragen; die Schwerkraft der Versuchung ist nun überwunden.[35]
Wie Haas in seiner Analyse der Kurzgeschichte betont, zieht Malamud diese Entwicklungslinien mit „Ökonomie und fast ohne Ornamente“. Dem klassischen Strukturprinzip der short story folgend, finden sich kaum Abschweifungen in Ein Engel namens Levine. Gleichzeitig verwendet Malamud „in der direkten Rede der Figuren, vor allem Manischevitz‘, wirkungsvoll jüdische Verfremdungseffekte“ sowie in der Erzähldarstellung „eine außergewöhnliche Bildhaftigkeit“.[36]
Bezüge zum Buch Hiob
Die Anklänge an die biblische Hiobsgeschichte geben dieser Erzählung Malamudsihren relgiös-mythologischen Grundton. In Angel Levine versucht Malamud auf dem Hintergrund anderer literarischer Vorlagen, das Hiobsthema des Alten Testamentes für die heutige Zeit neu zu gestalten.[37] Bereits 1930 veröffentlichte beispielsweise Joseph Roth Hiob, Roman eines einfachen Mannes, in dem die Hiobsgeschichte nach Westrussland und in die USA sowie gleichzeitig auf eine niedere soziale Ebene übertragen wird. Auch der Protagonist Mendel Singer in dem Roman von Roth wird gerettet, allerdings nicht durch einen Engel, sondern durch seinen Sohn Menuchim, der ihm durch sein stellvertretendes Leiden den Weg zur Gnade Gottes öffnet. Dieser Roman und die Erzählung Malamuds haben einige verwandte thematische Elemente: auch Singers Tochter Mirjam lässt sich auf sexuelle Abenteuer ein und wird zum Liebchen einer ganzen Kosackenkaserne; auch Singers Sohn fällt im Krieg. Aufgrund der Gattungsverschiedenheit ist die thematische spannweite in Roth‘ roman allerdings erheblich weiter als in der Kurzgeschichte Malamuds, sie beinhaltet neben der Immigrationsproblematik ebenso eine Reihe theologischer Fragestellungen, die bei Malamud kaum eine Rolle spielen.
Im Bereich des Dramas versuchte vor allem Archibald MacLeish in seinem Werk J.B.: A Play in Verse (Boston 1957, dt. Spiel um Job, übersetzt von Eva Hesse, Frankfurt a. M. 1977, ISBN 3-518-06922-5) die Hiobsgeschichte des Alten Testamentes auf neuzeitliche amerikanische Verhältnisse zu übertragen. Hiob tritt hier jedoch nicht als Jude, sondern als amerikanischer Durchschnittsbürger auf, dessen Wohlstand und Familie durch Katastrophen zerstört werden, deren Urheber jedoch nicht als göttliche Macht im biblischen oder talmudischen Sinne erscheint, sondern als ein dunkles letztes Mysterium, dessen eigentliches Wesen unerkennbar ist.
Verglichen mit diesen beiden Werken stellt Ein Engel namens Levine ein interessantes literarisches Experiment Malamuds mit wesentlichen Anspielungen auf Hiob und dessen Prüfungen dar. Sowohl der Auftakt als auch das Ausmaß der Heimsuchungen und Schicksalsschläge, die Manischevitz treffen, ähneln den Prüfungen Hiobs. Obwohl Malamud bewusst die biblische Überlieferung in seiner Kurzgeschichte trivialisiert, gewinnt die Figur des jüdischen Schneiders durch die in sie eingearbeiteten Hiobkonturen an Dimension und Aussagekraft.[38]
Trotz der unverkennbaren Parallelen fallen in der Kurzgeschichte deutliche Unterschiede zur biblischen Geschichte auf: Im Gegensatz zum alttestamentarischen Stoff fehlt bei Malamud die Gestalt des Anklägers, die Figur Satans. Auch hat Manischevitz, abgesehen von der kaum ausgearbeiteten Randfigur des Arztes, keine Freunde, die ihn trösten. Ähnlich wie in der biblischen Quelle wird jedoch in Angel Levine die Rolle der Frau hervorgehoben; sie erhält sogar ein stärkeres Gewicht.
In der trivialisierten Alltagswelt des jüdischen Schneiders und vor dem Hintergrund seines verschwimmenden Gottesbildes bleibt für Malamud kein Raum für die Übernahme der großen Reden wie der Gottesrede im Gewittersturm über den Anfang der Welt in der biblischen Überlieferung. Manischevitz zweifelt und verzweifelt zwar an Gott, er erscheint aber an keiner Stelle der Erzählung als der Ankläger Gottes, der kasuistisch nach der Ursache seines Leidens fragt.
Wie Hiob hat auch Manischevitz das Gesetz Gottes nicht gebrochen; seine nur andeutungsweise vorgetragenen Klagen, die nicht zu Anklagen Gottes werden, sind eher der Ausdruck seiner Resignation und Verzweiflung. Durch Malamuds stilistisch wirkungsvoll eingesetzter Mittel wie leichter syntaktischer und allgemein sprachlicher Verfremdungen, die dem Sprachschatz des „Ameridischen“, des New Yorker Jiddisch, entnommen sind, wird die Sprache Levines dem Dialekt der Farbigen gegenübergestellt.[39]
Verglichen mit der biblischen und den literarischen Vorlagen gestaltet Malamud eine moderne Hiobsgeschichte in New York, deren Hintergrund im Eingangsteil nur skizzenhaft als Vorgeschichte des eigentlichen Wunders angerissen wird. Dieses Wunder ist, wie Haas in seiner Deutung schreibt, „nichts anderes als der Einbruch des Göttlichen in die Welt menschlichen Leidens und der Durchbruch des leidenden Menschen aus der normalen Gesetzesfrömmigkeit zum Glauben an dieses Wunder.“[40]
Die Hiobfrage nach der Gerechtigkeit Gottes, die im Buch Hiob selbst in der großen Gewitterrede so beantwortet wird, dass der Mensch nicht in der Lage ist, auf gleicher Stufe mit Gott die Wahrheit zu erfahren, führt zu der Läuterung Hiobs, dessen Frömmigkeit trotz aller Zweifel die Prüfungen besteht. Gott wendet sich in der biblischen Überlieferung dem Menschen in seiner allumfassenden Liebe zu, die auch Schicksal und Fügung beinhaltet. Diese Unbegreiflichkeit Gottes, die auch dort liebende Zuwendung bedeutet, wo sie Leid schickt, wird bei Malamud durch die Figur Levines verkörpert. Das Erscheinen des schwarzen Engels symbolisiert die Notwendigkeit einer alle Logik und Erfahrung transzendierenden Glaubensentscheidung. In dieser Hinsicht steht die Erzählung Malamuds der theologischen Aussage des Hiobbuchs durchaus nahe. Besonders menschlich wird sie dadurch, dass der Engel selber im Zustand der Bewährung oder Prüfung ist. Zugleich schließt Malamud in die religiöse Thematik ein zentrales Gegenwartsproblem der Vereinigten Staaten ein, die Frage der Beziehung der Rassen zueinander. Die Problematik der Rassenspannungen wird in Angel Levine im Lichte jüdischer Frömmigkeit aufgeworfen, wenn nicht sogar gelöst. Im Verlauf der Erzählung, die durch ihre Bezüge zu Hiob an Allgemeingültigkeit gewinnt, führt Malamud die Leser an den Abgründen Harlems, Bellas Spelunke und Fannys Todgeweitheit vorbei, um am Ende zu zeigen, dass es eine Glaubensgemeinschaft der Menschen über alle Rassenunterschiede hinweg gibt. Malamuds Juden haben dabei, wie Freese schreibt, einen „universellen, metaphorischen Charakter“.[41]
Bezüge zu Chagall


Wirkungsgeschichte
Sonstiges
Ausgaben
Audio- und Filmadaptionen
Sekundärliteratur
- Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 180-242, hier inbesondere S. 206-215.
- Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 307-317.
- Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 104-112.
- Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 46-67.
Weblinks
- Literatur von und über Ein Engel namens Levine im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Angel Levine - englischer Originaltext. auf: University of Maryland. Abgerufen am 27. November 2013.
- Ein Engel names Levine in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
<references >
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- ↑ Bernard Malamud: The Magic Barrel. Farrar, Straus & Cudahy, New York 1958. Die deutsche Ünbertragung von Annemarie Böll ist 1968 unter dem Titel Das Zauberfaß und andere Erzählungen als Lizenzausgabe des Kiepenheuer und Witsch Verlags als Taschenbuch im Fischer Verlag, Frankfurt a. M. und Hamburg, erschienen. Die deutsche Erstveröffentlichung von 1962 (vgl. die Angaben bei Rudolf Haas S. 307) von 1962 ist nicht mehr zugänglich. Angel Levin ist seitdem in verschiedenen Sammlungen aufgenommen worden, beispielsweise in Bernard Malamud: Idiots First and Other Stories, editiert von Willi Real, Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43025-4 (dt.: Schwarz ist meine Lieblingsfarbe und andere Erzählungen, Kiepenheuer und Witsch Verlag, Köln 1972, ISBN 3-462-00850-6). Eine Lizenzausgabe dieser Anthologie ist 1977 auch in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik in dem (Ost-)Berliner Volk und Welt Verlag veröffentlicht worden.
- ↑ Vgl. Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 47 und 66, sowie Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 206 und 209f.
- ↑ Ziiert nach der dtsch. Übertragung in Das Zauberfaß und andere Erzählungen, Fischer Verlag, Frankfurt a. M. und Hamburg 1968
- ↑ Willi Real sieht in seiner Deutung der Erzählung diese Frage Manischvitz‘ als Zeichen seiner anfänglichen Hybris gegenüber. Vgl. Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 48.
- ↑ Vgl. zu der Entwicklung der Glaubenskrise und den Parallelen mit der biblischen Hiobsgeschichte auch Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 206f.
- ↑ Vgl. hierzu auch Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 208
- ↑ Vgl. dazu Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 208f. Siehe auch Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 52-54.
- ↑ Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 105f.
- ↑ Zur Datierung der Handlung im New York der fünziger Jahre vgl. ausführlich die Darlegungen bei Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 47.
- ↑ Vgl. dazu detailliert die Ausführungen von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 106f. Ähnlich die Interpretation von Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 66f.
- ↑ .Vgl.eingehender die Darstellung von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 106f.
- ↑ Real weist in seiner Interpreatation der Geschichte darauf hin, dass die Beschreibung des Engels Levine unorthodox, imaginativ und nur teilweise realistisch sei; Levine wird Real zufolge eher als menschliches Wesen geschildert; so glaubt Manischevitz auch zuächst, einen Sozialarbeiter vorzufinden. Ebenso betont Real die jüdische Herkunft des Namens Alexander Levine, die auf eine Konvertierung aus freien Stück schließen lässt. Siehe Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 50 und 58.
- ↑ Vgl. dazu auch detailliert den Deutungsansatz von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 106f, sowie Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 208f.
- ↑ Vgl. Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 107 sowie Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 208ff und Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 52 und 60f..
- ↑ Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 208f. Zu den humorvollen sowie surrealistischenZügen in Malamuds Erzählung vgl. auch Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 50 und 59 sowie zu dem allgemeinen Deutungsansatz hier S. 63-65.
- ↑ Vgl. Daniel Sterne: The Art of Fiction. Bernard Malmud [Interview]. In: Paris Review 61(1975), S. 40-64, hier S. 56.<
- ↑ Vgl. dazu auch Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2,S. 108
- ↑ Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 49 und 58.
- ↑ Vgl. in dieser Richtung auch den Deutungsansatz von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 108ff. Ähnlich in knapper Form der Interpretationsansatz von Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 180206f. Vgl. auch Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 64f.
- ↑ Vgl. Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 109.
- ↑ Vgl. auch Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 110f.
- ↑ Vgl. Text S. 29 und die Darstellung oben.Siehe auch Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 110f.
- ↑ Vgl. dazu auch den Deutungsansatz von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 110f. sowie Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 59ff.
- ↑ Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 111.
- ↑ Vgl. in dieser Hinsicht auch den Deutungsansatz von Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 110f, sowie Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 54-58 und 60-64.
- ↑ Vgl. in dieser Hinsicht auch Frank Eric Pointner: Bernard Malamud: Angel Levine. In: Michael Hanke (Hrsg.): Interpretationen · Amerikanische Short Stories des 20. Jahrhunderts. Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-017506-2, S. 112.
- ↑ Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 14.
- ↑ Vgl. Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 51.
- ↑ Vgl. Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 308f.
- ↑ Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 308f.
- ↑ Vgl. zu der soweit dargestellten Struktur der Erzählung die Analyse von Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 308-311. Siehe auch die Ausführungen von Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 51-55
- ↑ Vgl. Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 310. Siehe zur Ausdeutung der Farbsymbolik auch Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 52f. und S. 61
- ↑ Vgl. detailliert die Deutung von Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 310f. Siehe auch Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 61.
- ↑ Vgl. eingehender Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 311f.
- ↑ Vgl. dazu detailliert Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 311.
- ↑ Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 312.
- ↑ Vgl. Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 206ff. und Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 314ff.
- ↑ Vgl. Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 315.
- ↑ Vgl. detaillierter Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 315f. Siehe auch die Ausführungen von Willi Real: Angel Levine. In: Willi Real: Idiots First and other stories by Bernard Malamud · Interpretations and Suggestions for Teaching. Schöningh Verlag, Paderborn 1981, ISBN 3-506-43026-2, S. 65.
- ↑ Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 316.
- ↑ Peter Freese: Bernard Malamud. In: Peter Freese: Die amerikanische Kurzgeschichte nach 1945. Athenäum Verlag 1974, ISBN 3-7610-1816-0, S. 210. Vgl. zu dem hier dargestellten Deutungsansatz auch eingehender Rudolf Haas: Bernard Malamud · Angel Levine. In: Karl Heinz Göller u. a. (Hrsg.): Die amerikanische Kurzgeschichte. August Bagel Verlag, Düsseldorf 1972, ISBN 3-513-02212-3, S. 315-317.