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Säuglingsnahrung

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Babynahrung ist eine speziell für die Bedürfnisse von Säuglingen und Kleinkindern zubereitete Nahrung. Babynahrung wird in der Regel ohne Salz, Gewürze, Zucker und möglichst auch ohne Farb- und Konservierungsstoffe hergestellt.

Ernährung des gestillten Säuglings

In den ersten sechs Lebensmonaten sollte der Säugling ausschließlich nach Bedarf gestillt werden. Ausschließliches Stillen bedeutet kein Zufüttern von Glucoselösung, Wasser, Tee, Fruchtsäften oder fester Nahrung jeglicher Art. Ein reif geborenes, gesundes Baby benötigt mindestens in den ersten sechs Lebensmonaten keinerlei andere Nahrung oder Flüssigkeit außer der Muttermilch. Erst mit Einsetzen der Beikostbereitschaft, ca. mit sechs Monaten sollte mit dem Zufüttern begonnen werden.

Ein Zufüttern von Beikost vor der Beikostbereitschaft führt nicht unbedingt zur vermehrten Gewichtszunahme beim Säugling, denn Muttermilch hat eine bedeutend höhere Energiedichte als jede empfehlenswerte Säuglingsbeikost.

Wenn ein gestillter Säugling schlecht zunimmt ist es ratsam sich an eine Hebamme oder Stillberaterin zu wenden um Hilfe bei der Beseitigung von Stillproblemen zu erhalten und die Milchproduktion zu steigern.

Ernährung mit Muttermilchersatznahrung

Muttermilch ist Milchersatznahrungen vorzuziehen, da sie die Bedürfnisse eines Säuglings optimal erfüllt. In Deutschland wird das Stillen staatlich gefördert: Die Werbung für Milchersatznahrungen der Gruppen "Pre" und "1" ist verboten, außerdem ist auf Verpackungen von Milchersatznahrung ein Hinweis anzubringen, dass Stillen die optimale Ernährungsform für Säuglinge darstellt.

Wenn der Säugling gleichzeitig gestillt und mit Flaschennahrung gefüttert wird, spricht man von Zwiemilchernährung. Unbehandelte Kuhmilch ist für Babys im ersten Lebenshalbjahr unverträglich.

0 bis 4 Monate

Milchersatznahrung wird nach Altersgruppen eingeteilt. Besonders für Säuglinge bis zum Alter von vier Monaten wird Anfangsmilch hergestellt. Diese kann wiederum unterschieden werden in Pre-Nahrung und Anfangsnahrung der Stufe 1. Für besonders allergiegefährdete Kinder gibt aus außerdem sogenannte hypoallergene Anfangsnahrung. Es ist vollkommen ausreichend dem Säugling während der gesamten Flaschenmilchzeit (analog zur Stillzeit) eine ihm verträgliche Anfangsmilch zu füttern.

Ab 4 Monate

Hersteller von Muttermilchersatznahrung empfehlen nach dem vierten Monat die Anfangsmilch durch Folgemilch ersetzt werden. Durch einen höheren Stärkeanteil in der Milch ist die Nahrung stärker und länger sättigend. Mit steigendem Alter des Säuglings benötigt er jedoch eigentlich weniger Kohlenhydrate (=Stärke) pro kg Körpergewicht, wodurch Folgemilch nur mästend wirkt. Des weiteren ist Folgemilch nur noch teiladaptiert und somit schlechter verträglich für den Säugling.

Bei probiotischer Babymilch sollen sich durch den Zusatz bestimmter Keime positive Darmbakterien bilden und dadurch die Darmflora des Kindes positiv beeinflusst werden.

Ab 8 Monate

Für ältere Babys ab acht Monaten gibt es schließlich die 3er-Milch, auch Junior-Milch genannt. Sie sättigt besonders gut und kann bis Ende des zweiten Lebensjahres gefüttert werden. Hier gelten die gleichen Hinweise wie bei der 2er-Milch und als zusätzlichen Nachteil enthalten diese Milchen (meist) Geschmackszusätze. Die Produkte einzelner Hersteller unterscheiden hauptsächlich sich in der Zusammensetzung ihrer Kohlenhydrate.

Beikostbereitschaft

Mit zunehmendem Alter wird sich sowohl beim gestillten, als auch beim nicht gestillten Säugling die steigende Bereitschaft zur Aufnahme von Beikost zeigen. Ein Säugling ist bereit für Beikost, wenn:

  • der Zungenstoßreflex, durch welchen feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund befördert wird, verschwindet,
  • es Interesse an der Nahrung hat und Nahrung selber zum Mund befördern kann,
  • es allein sitzen kann,
  • es ein gesteigertes Stillbedürfniss hat, welches sich nicht nach wenigen Tagen wieder normalisiert und nicht auf andere Gründe, wie z.B. Zahnen, Erkrankung, Streß zurückzuführen ist.

Die Einführung von Beikost (eben nicht Anstattkost) ist bei einem Stillkind jedoch kein Grund abzustillen, denn das Stillen bietet weit über die ersten sechs Monate hinaus viele Vorteile.

Beikost

Ab vollendeten 6 Monaten

Ab dem vollendeten sechsten Monat wird die Nahrung mit Kostproben von breiigem Obst und Gemüse angereichert. In Frage kommen hierfür fertige Babymenüs in Gläsern. Babyfertignahrung ist in unterschiedlichen Zusammensetzungen erhältlich, die jeweils auf das entsprechende Alter abgestimmt sind. Jedoch enthalten diese oftmals unnötige Zusatzstofe, weshalb sich die Selberherstellung lohnt.

Obst- und Gemüsepüree kann leicht selber zubereitet werden. Für die Mittagsmahlzeit eignet sich zu Beginn Kürbis oder Pastinake. Von der altbekannten Karotte wird heutzutage im ersten Lebensjahr abgeraten, da diese Allergien auslösen kann. Verträgt das Kind das angebotene Gemüse, so sollte dieses weiterhin, mit 1-2 Eßlöffeln hochwertigem Öl gegeben werden. Zum Gemüse kommen später Kartoffel und Fleisch hinzu.

Für weitere Mahlzeiten kann man Obstmus herstellen, z.B. eindem man Apfel- oder Birnenschnitze dünstet und zerdrückt oder diese gleich als Fingerfood dem Baby füttert. Zum Obstmus empfiehlt sich später Hirsebreihinzuzumischen. Hirse ist Glutenfrei und enthält verhältnismäßig viel Eisen und ist deshalb als Anfangsgetreide bestens geeignet. Auch andere Obst-Getreidebrei oder Milch-Getreidebreie sind möglich, hier sollte aber immer auf die verträglichkeit geschaut werden. Bei Allergikerfamilien sollte im ersten Lebensjahr auf Kuhmilch verzeichtet werden. Stattdessen sollte Muttermilch oder HA-Milch zum anrühren der Milch-Getreidebreie genutzt werden. (Hinweis bezüglich Muttermilch-Getreidebrei: Da Muttermilch viele Verdauungsunterstützende Enzyme enthält verflüssigt sich der Brei relativ schnell und sollte deshalb erst kurz vor dem Verzehr hergestellt werden. Der Brei ist auch in etwas weniger ansehnlicher Form Problemlos für das Kind verträglich.)

Kleinkinder benötigen keine große Abwechslung, sondern es ist besser bei ein paar wenigen gut verträglichen Obst- und Gemüsesorten zu bleiben. Es wird empfohlen, immer nur ein neues Lebensmittel pro Woche in die Nahrung ein zu bauen. So kann im Falle einer allergischen Reaktion, sofort sicher festgestellt werden, gegen welches Lebensmittel das Kind eine Allergie hat.

7 bis 12 Monate

Des weiteren und besonders nach dem Durchbruch der Zähne (ca. 7 - 12 Monate) werden die Konsistenz und Auswahl der angebotenen Nahrung variiert. Hier empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen, damit auf allergische Reaktionen geachtet werden kann. Die Beikost wird jetzt nicht mehr so fein püriert, um beim Kind das Kauen zu fördern. Ab dem vollendeten 7. Lebensmonat darf das Kind auch schon Joghurt mit Früchten bekommen. Parallel kann dem Kind auch stückige Nahrung, etwa Brot oder weiches Obst, gereicht werden, das es selbst essen kann.

Ab 1 Jahr

Ab dem Alter von einem Jahr (12 Monaten) können Kleinkind und Eltern dieselbe Nahrung zu sich nehmen, wobei allerdings auf kindgerechte und schonende Salzung und Würzung geachtet werden muss. Auch nach dem ersten Lebensjahr behält dabei das Stillen eine wichtige Rolle in der Ernährung des Kleinkindes (vergleiche die

Siehe auch

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Literatur