Storkwitz
Storkwitz Stadt Delitzsch
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| Koordinaten: | 51° 32′ N, 12° 17′ O |
| Höhe: | 95 m ü. NN |
| Fläche: | 3,59 km² |
| Einwohner: | 150 (30. Sep. 2011)[Ohne Beleg] |
| Eingemeindung: | 1. Januar 1996 |
| Postleitzahl: | 04509 |
| Vorwahl: | 034202 |
Lage von Storkwitz in Delitzsch
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Storkwitz ist ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Delitzsch im Landkreis Nordsachsen des Freistaates Sachsen. Der Ort wurde 1996 nach Delitzsch eingemeindet. Die Gemeinde hat rund 150 Einwohner (Stand 2011).
International bekannt ist Storkwitz für sein Seltene-Erden-Vorkommen das in Mitteleuropa einzigartig ist.
Lage
Der Ortsteil Storkwitz liegt etwa vier Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum Delitzschs entfernt. Im Westen grenzt Storkwitz an Schenkenberg und Kertitz. Durch das westliche Ortsgebiet verläuft von Süden kommend die B 183a.
Geologie
Unterhalb einer etwa 1000 Quadratmeter großen Fläche, 500 Meter westlich des Ortszentrums befindet sich unter einer etwa 100 Meter mächtigen Lockergesteinsbedeckung aus Sand, Ton und Braunkohlenflözen ein erdgeschichtlich jüngerer und für Europa seltener Karbonatit-Körper.[1] Dieser Gesteinskörper enthält Lanthanoide und Niob. Als Hauptbestandteile gelten die Elemente Cer, Lanthan und Neodym.
Entdeckt worden ist dieses Vorkommen von Geologen bereits in den 1980er Jahren bei Explorationsarbeiten auf Uran. Durch Bestätigungsbohrungen von April bis Juli 2012 konnten die bisherigen Ressourcenschätzungen bis zu einer Tiefe von 600 Metern nachgewiesen werden. So handelt es sich um eine Ressource von 4,4 Millionen Tonnen Erz mit 20.100 Tonnen Seltenerd-Oxid bei Gehalten von 0,45 Prozent.[2] Zusätzlich dazu wurden über 4.000 Tonnen des Metalls Niob attestiert. Ab 2014 sollen weitere Bohrungen bis zu einer Tiefe von 1200 Metern erfolgen, da ein großes Potential für eine Ressourcenerhöhung mit zunehmender Tiefe besteht.[2]
Geschichte
Am 1. Januar 1996 wurde Storkwitz mit den bis dahin ebenfalls eigenständigen Dörfern Poßdorf, Rödgen, Schenkenberg und Spröda nach Delitzsch eingemeindet.[3]
Einwohnerentwicklung
(jeweiliger Gebietsstand, 2011 nur Hauptwohnsitze (Quelle: Einwohnermeldeamt Stadt Delitzsch))
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Kultur und Sehenswürdigkeiten
Rittergut
Das Rittergut wurde 1437 erstmals im Besitz von Hans von Pagk, als Rittersitz erwähnt.[5] Im Laufe des 15. Jahrhunderts erlebte das Gut einen ständigen Besitzerwechsel, bevor es ab 1540 als Sattelhof geführt wurde. Zwischen 1647 und 1730 war es unbewohnt.
Am 7. September 1820 kaufte Friedrich von Pfannenberg dieses für 38.200 Taler.[6] Ab 1860 bewirtschaftete Wilhelm von Rauchhaupt, nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst als Landrat des Kreises Delitzsch, die Rittergüter Storkwitz und Queis.
Heute ist das Rittergut ein privates Wohnhaus.
Weblinks
- Storkwitz im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Mineralienatlas Lexikon: Storkwitz, abgerufen am 28. März 2013
- ↑ a b Seltenerden Storkwitz AG: Gutachten bestätigt Schätzungen der einzigen bekannten Seltenerden-Lagerstätte Mitteleuropas, abgerufen am 4. Dezember 2013
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997, abgerufen am 28. März 2013
- ↑ Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen: Storkwitz: Bevölkerung
- ↑ Sachsens Schlösser: Rittergut Storkwitz, eingesehen am 28. März 2013
- ↑ Manfred Wilde: Die Ritter- und Freigüter in Nordsachsen. Ihre verfassungsrechtliche Stellung, ihre Siedlungsgeschichte und ihre Inhaber, Band 12, Seite 363, Deutsches Adelsarchiv (Hg.), C.A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1997, ISBN 3798006873 bzw. ISBN 9783798006874

