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Kraftwerk Chvaletice

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Kraftwerk Chvaletice
Kraftwerk Chvaletice aus dem Süden gesehen
Kraftwerk Chvaletice aus dem Süden gesehen
Lage

Kraftwerk Chvaletice (Tschechien)
Kraftwerk Chvaletice (Tschechien)
Koordinaten 50° 1′ 41″ N, 15° 27′ 8″ OKoordinaten: 50° 1′ 41″ N, 15° 27′ 8″ O
Land Tschechien
Daten

Typ Dampfkraftwerk
Primärenergie Fossile Energie
Brennstoff Braunkohle
Leistung 4 x 200 MW
Eigentümer Severní energetická
Projektbeginn 1973
Betriebsaufnahme 1979
Website http://www.sev-en.cz/cz/elektrina/elektrarna-chvaletice.html
Stand 2013

Das Kraftwerk Chvaletice (tschechisch Elektrárna Chvaletice, Abkürzung ECH) ist ein mit Braunkohle befeuertes Kohlekraftwerk beim Ort Chvaletice an der Elbe in Ostböhmen, Tschechien. Der Braunkohle für die Befeuerung der Kessel stammt aus dem Tagebau bei Most. Der Schornstein des Kraftwerkes ist 300 m hoch und somit das höchste freistehende Bauwerk in Tschechien.

Geschichte

Die Anlage wurde zwischen 1973 und 1979 auf dem Gelände einer Mangan-Rösterei gebaut. Der erste Block wurde Ende 1977 angefahren, der letzte Ende 1978.

Anfänglich wurde die Kohle mit der Eisenbahn nach Lovosice transportiert und per Schiff nach Chvaletice gebracht, 1996 wurde der Transport des Brennstoffes gänzlich auf die Eisenbahn umgestellt.

1998 wurde die Rauchgasentschwefelungsanlage in Betrieb genommen.

Anlage

Das Kraftwerk umfasst vier Blöcke mit einer Leistung von je 200 MW und ist mit einem 300 m hohen Schornstein versehen. Die Kühltürme sind 100 m hoch und haben am Fuße einen Durchmesser von 60 m. Die Anlage ist mit zwei 400 kV Hochspannungsleitungen an das Unterwerk Týnec und Labem angeschlossen.

Das Kraftwerk ist mit einer Rauchgasentschwefelungsanlage ausgerüstet, welche die Gase durch Kalkwäsche entschwefelt und sie danach über die Kühltürme ausstösst.

Die per Bahn angelieferte Kohle wird über ein Kreiselkipper entladen. Es steht ein Kohlelagerplatz für 850.000 t zur Verfügung.

Brennstoff-Transport

Auf Grund des Kraftwerkes wurde der Oberlauf der Elbe schiffbar gemacht. Der Schiffstransport wurde nur gewählt, weil die Tschechische Bahn unrealistische Forderungen stellte, im Fall dass sie den Transport der Kohle von Nordböhmen zum Kraftwerk übernehmen müsste. So bestand sie darauf, dass zwischen der Kohlengruben bei Most und dem Bahnhof Řečan ein zusätzliche Gleise von 200 km Länge zu verlegen sei und mehrere Bahnhöfe auszubauen seien.

Für die Kohlentransporte wurde eigens die Elbe bergwärts von Kolín schiffbar gemacht. Da die Schleusen zwischen Mělník und Chvaletice nur 85 m lange sind, wurden die extra kurzen Schubboote TR 500 mit den Schubleichter TČ 1000 entwickelt. Für den Betrieb der Schiffe gründete die Tschechische Elbe-Oder Schifffahrtsgesellschaft (ČSPLO) ein Tochterunternehmen zum Transport von Energiekohle (ZPEU), das 64 Schubboote und 80 Kohleleichter besass. Für das Kraftwerk mussten täglich 18 bis 20 Schiffe Kohle angeliefert werden, so dass jährlich bis zu 4 Millionen Tonnen Kohle transportiert wurden.

Anfangs 1979 ließ ein kalter Winter die Elbe zufrieren und verhinderte die Schifffahrt. Die Kohle musste notfallmäßig mit Zügen zum Kraftwerk Opatovice und von dort mit LKWs nach Chvaletice gebracht. Selbst der aus der DDR herangeeilte Eisbrecher Anhalt konnte die Situation nicht ändern, blieb er doch im 60 cm dicken Eis bei Čelákovic stecken und musste warten bis am 6. Februar Tauwetter einsetzte.

Ab 1992 begannen die Kohlentransporte mit der Bahn und 1996 wurde die Schifffahrt gänzlich eingestellt. [1]

Einzelnachweise

  1. Vladimír Žák: Historie přepravy uhlí po Labi. Abgerufen am 2. Dezember 2013 (tschechisch).