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Kirchengeschichte

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Die Christentumsgeschichte befasst sich mit der weltweiten Geschichte aller christlichen Richtungen.

Der Ausdruck Kirchengeschichte bezeichnet die Geschichte der christlichen Kirche. Kirchengeschichte ist oft aus der Sicht einer bestimmten Kirche verfasst, u.a.:

Die Dogmengeschichte oder auch die Geschichte der christlichen Theologie befassen sich speziell mit der Entwicklung der christlichen Lehren und Dogmen.

Altertum

Urchristentum

Als Urchristentum oder apostolisches Zeitalter bezeichnet man die ersten Jahrzehnte des Christentums. Einige Kirchen wurden in dieser Zeit noch von Aposteln und ihren direkten Schülern geleitet, z.B. Jerusalem von Jakobus dem Gerechten, Ephesus vom Apostel Johannes, Alexandria von Johannes Markus.

Das Christentum verbreitete sich nach Antiochia, wo die Anhänger der neuen Religion zuerst Christen genannt wurden (Apg 11,26), dann nach Zypern, Kleinasien, Nordafrika, Griechenland und Rom. Die einzelnen Kirchen waren durch Briefe und reisende Missionare miteinander verbunden.

In dieser Zeit fand die graduelle Abspaltung des Christentums vom Judentum statt, mit einem scharfen Schnitt nach der Eroberung Jerusalems im Jahre 69, und parallel dazu kam es zu den Auseinandersetzungen zwischen Judenchristen und Heidenchristen, bei denen es im wesentlichen darum ging, wie weit nichtjüdische Christen ans jüdische Gesetz gebunden sind. Diese Auseinandersetzungen fanden eine erste Lösung im Apostelkonzil.

Es kam zu den ersten Christenverfolgungen und Märtyrern, zuerst bei quasi innerjüdischen Auseinandersetzungen mit Tempelpriestern und Pharisäern (Stephanus, Jakobus der Ältere, Jakobus der Gerechte, dann auch im römischen Reich (Simon Petrus, Paulus von Tarsus).

Ebenso entstanden in dieser Zeit die Briefe, Evangelien und übrigen Schriften des Neuen Testaments und kamen nach und nach in den liturgischen Gebrauch parallel zu den von Anfang an verwendeten Schriften des Alten Testaments.

Frühe Kirche

Apostolische Väter

Die Apostolischen Väter sind die frühen Kirchenväter, die noch direkten Kontakt zu Aposteln hatten oder von diesen stark beeinflusst wurden.

Die Quellen bezüglich dieser Zeit sind ziemlich begrenzt. Relativ wenige Texte und Biografien sind erhalten.

In dieser Zeit entwickelt die Kirche sich zur Bischofskirche, wobei die Bischöfe damals Vorsteher einer örtlichen Gemeinde waren. Die Schriften des Neuen Testaments zirkulierten in verschiedenen Sammlungen in den Gemeinden.

Das Christentum wurde nach und nach vom römischen Staat als eigenständige nichtjüdische Gruppe wahrgenommen. Es kam zu Christenverfolgungen unter Domitian (81-96) und Trajan (98-117).

Christenverfolgung im 2. Jahrhundert

In die Zeit der apostolischen Väter fiel die Christenverfolgung unter Trajan ( 98-117), der z.B. Ignatius von Antiochia zum Opfer fiel.

Aus der Zeit von Trajan ist dessen Korrespondenz mit Plinius dem Älteren erhalten, aus der hervorgeht, dass der römische Staat zwar nicht von sich aus systematisch nach Christen suchte, jedoch Leute, die als Christen angeklagt wurden, vor die Wahl stellte, dem Kaiser zu opfern oder hingerichtet zu werden. Daraus resultierte für die Christen eine permanente Rechtsunsicherheit, die sie vom Wohlwollen nichtchristlicher Nachbarn abhängig machte.

Bei einer lokalen Christenverfolgung in Kleinasien starb Polykarp von Smyrna als Märtyrer.

Unter Mark Aurel kam es in der Folge von einigen Naturkatastrophen 177 in Lyon und Viennes zu massiven Verfolgungen.

Apologeten

Als Reaktion auf die Verfolgungen und auf sarkastische Schriften heidnischer Schriftsteller (Celsus) traten im 2. Jahrhundert Apologeten auf, die in ihren Schriften den christlichen Glauben verteidigten. Zu den bedeutendsten gehörten in der Mitte des 2. Jahrhunderts Justin der Märtyrer, Tatian und Athenagoras und anfangs des 3. Jahrhunderts Origenes und Tertullian.

Theologische Auseinandersetzungen im 2. Jahrhundert

Die bedeutendste Auseinandersetzung des jungen Christentums im zweiten Jahrhundert war die mit der Gnosis, einer um die Zeitenwende entstandenen und im römischen Reich weit verbreiteten synkretistischen Geistesbewegung, die in sich eine reiche Palette philosophischer und kultischer Überlieferungen vereinte und auch christliche Überlieferungen in sich aufnahm, so dass auch eine christliche Variante der Gnosis entstand, von der einige Schriften überliefert sind, z.B. das Thomasevangelium. Gegenüber der von der Gnosis vertretenen Geheimlehre, die nur Eingeweihten zugänglich ist, vertraten Kirchenväter die Apostolische Nachfolge, in der die gleiche Lehre gepredigt wurde, die auch die Apostel gepredigt hatten.

Um die Mitte des zweiten Jahrhunderts gründete Marcion seine eigene Kirche, die ebenfalls teilweise gnostische Ideen beinhaltete und eine radikale Distanzierung von der jüdischen Tradition vertrat. Marcion anerkannte nur wenige der neutestamentlichen Schriften, in erster Linie die Paulusbriefe.

Ebenfalls um die Mitte des zweiten Jahrhunderts tritt in Phrygien Montanus auf, der Gründer des Montanismus, einer ekstatischen Endzeit-Bewegung mit charismatischen Zügen, strenger Kirchenzucht, Askese und Eheverbot.

In der Reaktion auf Marcions Reduktion der neutestamentlichen Schriften und die neu legendenhaften oder gnostisch beeinflussten Schriften, enstehen verschiedene Listen von Schriften, die in den miteinander in Kommunion stehenden christlichen Gemeinden offiziell im liturgischen Gebrauch sind. Aus diesen Listen entwickelt sich im verlauf der nächsten zweihundert Jahre nach und nach der neutestamentliche Kanon.

Eine weitere Reaktion der apostolischen Tradition gegen die verschiedenartigen Interpretationen des Neuen Testaments ist die Entstehung von Taufbekenntnissen, in denen der christliche Glaube in Kurzform zusammengefasst wurde. Eines der frühesten erhaltenen Bekenntnisse ist das Altrömisches Glaubensbekenntnis.

Kirchenväter

Christenverfolgung im dritten Jahrhundert

Entwicklung der Christologie im dritten Jahrhundert

Reichskirche im römischen Reich

Nicht-chalcedonische Kirchen

Mittelalter

Byzantinische Reichskirche

Hesychasmus

Christianisierung Osteuropas

Christianisierung Westeuropas

Ost-West Schisma

Kirchenreform von Cluny

Papst, Kaiser und Könige

Kreuzzüge

Nichtkatholische und Protestbewegungen in Europa

Waldenser

Albigenser

Hussiten

Gescheiterte Unionen

Spätmittelalterliches Schisma

Reformationen

Lutheranische Reformation

Reformiert-Calvinistische Reformation

Anglikanische Reformation

Radikale Reformation (Täufer)

Täufer

Mennoniten

Hutterer

Katholische Reformation (Gegenreformation)

Koloniale Kirchen

Neuzeit

Hexenverfolgungen

Christen im Osmanischen Reich

Orthodoxie, Rationalismus und Pietismus

Erweckungsbewegungen und Freikirchen

Baptisten

Methodisten

Pfingstbewegung

Mission im 19. Jahrhundert

Westliche Einflüsse im christlichen Osten

Protestantische Theologie

Katholische Theologie

Orthodoxe Theologie

Moderne Christenverfolgungen

Ökumene und zwischenkirchliche Zusammenarbeit

Evangelische Allianz

Evangelische Allianz

Ökumenischer Rat der Kirchen

Weitere zwischenkirchliche Zusammenarbeit

Vereinigung evangelischer Freikirchen, Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland

Fundamentalismus

Literatur

Standardwerk für die Kirchengeschichte aus katholischer Sicht verfasst:

  • Hubert Jedin (Hrsg.), Handbuch der Kirchengeschichte, 6 Bde., 1962 ff., ISBN 3451271001

Auch für interessierte Laien geeignet:

  • Hans Küng, Das Christentum. Wesen und Geschichte. 1995, ISBN 349203747X (katholisch-liberal)
  • Armin Sierszyn, 2000 Jahre Kirchengeschichte, 4 Bde, 1995 ff, ISBN 377512294X (evangelikal)
  • Rudolf Stickelberger, Kirchengeschichte für jedermann, 1965 (reformiert)

Siehe auch