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Johann Kirchmann

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Johann Kirchmann (* 1575 in Lübeck; † 20. März 1643 ebenda) war ein deutscher Philologe, Autor und Pädagoge.

Leben und Werk

Titelkupfer zu Kirchmanns De Funeribus Romanorum

Kirchmann wurde im Jahre 1575 als Sohn eines Kaufmanns in der Hansestadt Lübeck geboren. Dort besuchte er das Katharineum und studierte später an den Universitäten von Frankfurt/Oder, Jena, Straßburg und Altdorf. 1603 wurde er Professor für Poetik an der Universität Rostock. Von 1613 bis zu seinem Tod im Jahre 1643 war er Rektor des Katharineums zu Lübeck. Im Jahr 1616 gehörte er neben dem Lübecker Bürgermeister Alexander Lüneburg und dem Superintendenten Georg Stampelius zu den Gründern der Stadtbibliothek Lübeck.

Kirchmann unterhielt eine ausgedehnte Korrespondenz mit zahlreichen anderen Gelehrten seiner Zeit. Unter seinen Schriften sind hervorzuheben De Funeribus Romanorum, eine 1605 erstmalig in Hamburg veröffentlichte und später mehrfach nachgedruckte Zusammenstellung von Zitaten zu Bestattungsbräuchen im antiken Rom sowie De annulis liber (1623), eine Untersuchung zum Gebrauch von Ringen. Darüberhinaus veröffentlichte er verschiedene lateinische Reden und Gedichte. Nach seinem Tod erschienen Lehrbücher zur Rhetorik (Rudimenta rhetorica, 1652) und zur Logik (Rudimenta logicae Peripateticae, 1669).

Im Jahr 1606 heiratete Kirchmann die Tochter des Rostocker Ratsherren Joachim Schele. Einer seiner Söhne, der Jurist Johann Kirchmann, wurde später Bürgermeister der Stadt Schleswig.

Literatur