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Nureddin al-Dscherrahi

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Hadrat Pir Muhammad Nureddin al-Dscherrahi al-Halveti, (* Montag, 12. Rabi‘-al-Awwal 1089 H (=Hidschra)/ca. 4. Mai 1678 AD in Istanbul; † Montag, I'd al-Adha' (Opferfest) 1133 H/ca. 28. Juli 1721 AD.) war ein türkischer, islamischer Mystiker und der Gründer der Dscherrahi-Tariqa (Dscherrahi-Derwisch-Orden), einem Zweig der Halveti-Tariqa.

Sein Vater war Sayyid Abdullah ibn Muhammad Husamuddin. Abstammung väterlicherseits von Hadrat Imam al-Husayn, mütterlicherseits von Hadrat U'bayda ibn Jarrah, einem der zehn Gefährten des Propheten Muhammad.

Leben

Im Jahr 1108 H/1696-7 AD absolviert er den Abschluss der Rechtsschule mit Auszeichnung im Alter von 19 Jahren, er soll anschließend das Amt des Qadi von Ägypten bekleiden (damals eine Provinz des Osmanischen Reichs). Am Tag seiner geplanten Abreise nach Ägypten begegnet er dem Halveti-Sheikh Alauddin Kostendili in Üsküdar (im asiatischen Teil Istanbuls gelegen). Dort wird er nach der Teilnahme am Dhikr (Derwisch-Zeremonie zur Anrufung der Namen Gottes) von ihm als sein Derwisch (Schüler) akzeptiert. Er bleibt bei seinem Sheikh, reist infolgedessen nicht nach Ägypten ab und verzichtet so auf das Amt des Qadi.

1115 H/1703-4 AD erreicht Pir Nureddin selber die Stufe eines Sufi-Sheikhs und wird von Alauddin Kostendili nach Karagümrük (im europäischen Teil Istanbuls gelegen) geschickt, um dort die Dscherrahi-Tariqa, einen neuen Zweig der Halveti-Tariqa zu gründen und eine Dergah (Ort der Derwisch-Versammlungen, türkisch Tekke) zu eröffnen.

Die Dscherrahi-Tariqa ist gegenwärtig noch immer aktiv, das Zentrum befindet sich ebenfalls noch am selben Ort in Karagümrük. Dort ist auch das Grab Pir Nureddins zu finden, das seitdem als Wallfahrtsstätte gläubiger Muslime gilt. Der in unserer Zeit bekannteste Nachfolger Pir Nureddins ist Muzaffer Ozak al-Dscherrahi al-Halveti (19161985 AD), der maßgeblich an der weltweiten Verbreitung der Dscherrahi-Tariqa mitgewirkt hat.

Siehe auch

Sufismus

Literatur

  • Senay Yola: Schejch Nureddin Mehmed Cerrahi und sein Orden (1721-1925); ISBN 3922968147