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Formobstbau

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Der Formobstbau ist eine Art des Obstbau bei der die Bäume durch gitterartige Konstruktionen in einem Spalier wachsen. Dazu wurden schwachwüchsige Unterlagen verwendet.

Seine Anfänge hatte er zur Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, als erstmals angefangen wurde auch den Obstbau wissenschaftlich zu erforschen. Zu der Zeit finden sich erstmals Veröffentlichungen zum Obstbaumschnitt und der Formobstbau gilt als eine kreative Auseinandersetzung mit dem Baum. In der den Großteil des Obstes erzeugenden ländlichen Bevölkerung fand er wenig Verbreitung sondern wurde hauptsächlich auf herrschaftlichen und großbürgerlichen Gütern angewandt. Insgesamt wurde im Obstbau weniger geforscht und die wenigeren neuen Erkenntnisse wurden langsamer umgesetzt, als im sonstigen Landbau. Als Gründe dafür gelten die schwierigere Rationalisierung und Mechanisierung des Obstbaus und der schwierigere Transport der Ware aufgrund der schnelleren Verderblichkeit. Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich das und die alten Erkenntnisse des Formobstbaus wurden angepasst um eine rationelle Bewirtschaftung des Obstbestands zu forcieren. Ein bekannter Forscher dazu ist Nicolas Gaucher, der als Begründer des erwerbsmässigen Formobstbaus in Deutschland gilt und auch erheblichen Einfluss auf den Obstbau in Russland hatte. Die aus dem Formobstbau kommende Erkenntnis der besseren Bewirtschaftung der Bäume durch schwachwüchsigere kürzere Stammgrundlagen wurde während der NS-Zeit zur Erreichung der Selbstversorgung weiter gefördert.[1] Erwerbsmäßig werden auch heute nur noch kurzstämmige Sorten angebaut.

Der Formobstbau ist weiter dadurch gekennzeichnet, das der Kronenschnitt im Sommer erfolgt, was triebberuhigend und ertragsfördernd wirken soll.[2]

Einzelnachweise

  1. Bericht auf der Website der Universität Kassel (abgerufen am 23. November 2013)
  2. www.gartenakademie.rlp.de (abgerufen am 23. November 2013)