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Babur

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Babur (* 14. Februar 1483, † 26. Dezember 1530) war ein Kaiser von Indien.

Er war ursprünglich ein timuridischer Kleinfürst aus Fergana, der nach dem Tod seines Vaters 1493 dessen Erbe antrat. Im folgenden Jahr, 1494 starb der Sultan Ahmad Mirza und mehrere Timuriden stritten sich um die Herrschaft über Buchara und Samarkand. Babur eroberte hierbei 1497 im Alter von 14 Jahren Samarkand, konnte es aber nicht halten.

Der Grund für die schwankende Macht Baburs war, dass er bei seiner Verwandtschaft keinen Rückhalt hatte und mit Misserfolgen schnell fast seinen gesamten Anhang verlieren konnte. Im Grunde war er ein Nomade, allerdings einer der zivilisiertesten überhaupt.

Inzwischen einigten sich die Usbeken unter Mohammed Scheibani in den Nordsteppen und besetzten 1500 Buchara und Samarkand. Babur eroberte Samarkand in einem Handstreich zurück, wurde aber in offener Feldschlacht besiegt und konnte sich nur durch Verhandlungen aus der Stadt retten (1500-01). 1506 starb mit Husain Baiqara in Herat der letzte bedeutende Timuride, so dass Mohammed Scheibanis Macht fast unanfechtbar wurde.

Erst nach Muhammed Scheibanis Niederlage und Tod 1510 konnte Babur mit Unterstützung des (schiitschen) Safawiden-Schah Ismael erneut Samarkand besetzen (1511). Aber das Volk wendete sich wegen der mörderischen persischen Hilfstruppen von ihm ab (Massaker des Najm-e-Sani in Qarshi). In der Schlacht von Gadschdiwan bei Buchara siegten so 1512 die Usbeken unter dem Reitergeneral Jani Beg (einem Vetter Scheibanis), Najm-e-Sani wurde getötet.

Babur zog damit endgültig nach Afghanistan und nach Indien ab, wo er im Laufe der Jahre mehrere Streif- und Feldzüge durchführte. Schließlich verhalfen ihm persische Kanonen und die Überlegenheit seiner Reiterei in der Schlacht von Panipat 1526 zum Sieg über Sultan Ibrahim Lodhi von Dheli. Babur besetzte Dheli und Agra und gründete dort das Mogulreich.

Kurz darauf musste diese Position noch durch einen Sieg über die Rajputen des Rana Sangram Singh bei Khanwa abgesichert werden (1527: 15.000 gegen 201.000 Mann). Auch hierbei trugen die Artillerie und Reiterei der Moguln den Sieg davon.