Steve Jobs

Steven Paul Jobs (* 24. Februar 1955 in Green Bay, Wisconsin) ist Geschäftsführer von Apple Computer und eine der Leitfiguren der Computerindustrie. Zusammen mit Steve Wozniak gründete er 1976 Apple und half, das Konzept des Heimcomputers mit dem Apple II bei der Bevölkerung populär zu machen. Jobs ist darüberhinaus Geschäftsführer von Pixar.
Die jungen Jahre
Steve Jobs wurde als Sohn von Joanne Simpson und seinem ägyptischen Vater Abdulfattah ("John") Jandali in Green Bay, Wisconsin, geboren. Kurz nach der Geburt wurde er von Paul und Clara Jobs aus Mountain View, Kalifornien, adoptiert. Seine biologische Schwester ist die Autorin Mona Simpson.
1972 machte er seinen High-School-Abschluss an der Homestead High School in Cupertino, Kalifornien und schrieb sich am Reed College in Portland ein, verließ es aber schon nach dem ersten Semester.
Im Herbst 1974 kam Jobs nach Kalifornien zurück und nahm an den Treffen des Homebrew Computer Clubs teil, wo er auch Steve Wozniak kennenlernte. Er und Wozniak nahmen beide einen Job bei Atari als Spiele-Designer an.
Während dieser Zeit wurde entdeckt, dass man mit einer modifizierten Spielzeugpfeife, wie sie in jeder Packung von Captain Crunch Cornflakes war, den 2.600 Hertz Ton erzeugen konnte, der bei AT&T von den Operatoren verwendet wurde, um Ferngespräche zu führen. Wozniak baute daraufhin eine Blue Box, die diesen Ton erzeugen konnte. Beide begannen 1974, diese Kästen zu verkaufen, die es dem Besitzer erlaubten, kostenlose Ferngespräche zu führen.
1976 gründeten Jobs (21) und Wozniak (26) zusammen mit Wayne die Apple Computer Company in Jobs Garage in Palo Alto, Kalifornien. Ihr erstes, mit dem Apfel mit Biss (Byte) beworbenes Produkt, war der erste Heimcomputer, der Apple I, der für 666,66 Dollar verkauft wurde. (Der Prototyp bestand aus einem selbstgebastelten Holzgehäuse).
1977 wurde der Apple II eingeführt, der ein großer Erfolg wurde und Apple zu einem der wichtigen Akteure im
Heimcomputermarkt machte. Dieser Computer landete bald USA-weit auf den Schreibtischen der kleinen Firmen und Freiberufler. Im
Dezember 1980 erfolgte die Umwandlung von Apple in eine Aktiengesellschaft, Jobs wurde zu einer erfolgreichen Persönlichkeit und Apple führte den Apple III ein, der jedoch kein vergleichbar großer Erfolg wurde.
Apple wuchs weiter und das Unternehmen suchte nach einem talentierten Manager, der helfen sollte, das Wachstum sinnvoll zu kontrollieren. 1983 warb Jobs den Pepsi Manager John Sculley für den Posten als Geschäftsführer bei Apple an, indem er Sculley herausforderte: "Willst Du für den Rest Deines Lebens Zuckerwasser verkaufen oder willst Du wirklich die Welt verändern?". Im selben Jahr führte Apple die Apple Lisa (Benannt nach Steve Jobs Tochter) ein, die zwar technologisch eine Revolution war, jedoch angesichts eines Verkaufspreises von 10.000 Dollar bei der Markteinführung wirtschaftlich kein Erfolg wurde.
1984 wurde der Macintosh eingeführt, der einen Meilenstein in der Computergeschichte darstellt. Es war der erste kommerziell erfolgreiche Computer mit einer grafischen Benutzeroberfläche. Die Entwicklung des Macs fing mit Jef Raskin und seinem Team an, die durch die Technologie inspiriert wurden, welche im Xerox Forschungszentrum entwickelt, aber nicht kommerziell verwendet wurde. Der Erfolg des Macintosh brachte Apple dazu, den Apple II für die Macintosh Produktlinie aufzugeben, die bis heute verfolgt wird.
Der Weggang von Apple
Während Jobs ein überzeugender und charismatischer Evangelist für Apple war, zeichnen einige Kritiker das Bild eines erratischen und stürmischen Managers. Nach einem internen Machtkampf wurde Jobs 1985 von seiner Aufgabe durch Sculley entbunden und bei Apple vertrieben.
Nachdem Jobs Apple verlassen hatte, gründete er eine weitere Computerfirma namens NeXT Computer. Wie bei der Lisa war die NeXT-Workstation den anderen Geräten am Markt technologisch weit voraus, wurde aber niemals populär, außer im wissenschaftlichen Forschungsbereich. (Tim Berners-Lee entwickelte ursprünglich das World Wide Web am Schweizer CERN-Institut auf einer NeXT-Workstation.) NeXT behalf sich mit fortschrittlichen Technologien wie dem objektorientierten Programmieren, Display PostScript und magneto-optischen Laufwerken. Frühe Versionen von Mac OS X hatten sehr viele Features des NeXT Betriebssystems und auch heute noch sind an einigen Stellen in Mac OS X die NeXT-Wurzeln sichtbar.
Die Rückkehr zu Apple
1996 kauft Apple NeXT für $ 402 Millionen und bringt Jobs zurück in das Unternehmen, das er selbst gegründet hatte. Er übt jetzt eine Beratertätigkeit aus. Im August 1997 wird er Mitglied des Vorstandes und kurz darauf, nach dem Rausschmiss von Gil Amelio im September, vorübergehender Geschäftsführer der Firma.
Mit dem Kauf von NeXT wurden viele Technologien der Firma in Apple Produkte integriert. Hauptsächlich NeXTSTEP, welches in Mac OS X umbenannt wurde. Unter Jobs Führung wurde 1998 der iMac eingeführt, welcher half, den angeschlagenen Konzern in die Gewinnzone zurückzuführen. Die Firma schuf einen bis dahin nicht existenten Markt für "Digital Lifestyle"-Produkte mit den tragbaren MP3-Playern iPod, der Jukebox-Software iTunes und dem iTunes Music Store, welche bis heute den Markt dominieren.
Jobs arbeitete bei Apple über mehrere Jahre hinweg für ein Jahresgehalt von 1 Dollar und wurde damit in das Guinness-Buch der Rekorde als schlechtbezahltester Geschäftsführer aufgenommen. Seit Apple wieder zu einen gewinnträchtigen Unternehmen geworden ist, hat die Firma im Januar 2001 das "vorübergehend" aus seinem Titel entfernt. Sein gegenwärtiges Gehalt beträgt offiziell weiterhin 1 Dollar pro Jahr, wobei er allerdings einige exklusive Geschenke von der Geschäftsleitung erhält, beispielsweise einen 90-Millionen-Dollar-Jet im Jahre 1999, den er in ungenutzten Zeiten an Apple vermietet, sowie fast 30 Millionen Anteile der Aktien 2000-2002.
Pixar
1986 gründeten Jobs und Edwin Catmull Pixar, ein Computerzeichentrickfilm-Studio in Emeryville, Kalifornien, mit. Es war ursprünglich Teil der Lucasfilm-Grafikabteilung, die Jobs von dem Gründer George Lucas für 10 Millionen Dollar (ein Drittel des ursprünglichen Preises) abkaufte. Pixar wurde fast ein Jahrzehnt später berühmt und erfolgreich mit Toy Story. Seitdem produzierten sie Das große Krabbeln 1998, Toy Story 2 1999, Die Monster AG 2001, Findet Nemo! 2003 und Die Unglaublichen 2004.
Für Findet Nemo! und Die Unglaublichen erhielt Pixar den Oscar für den besten animierten Spielfilm.
Privatleben
Jobs heiratete Laurene Powell am 18. März 1991 und hat drei Kinder mit ihr. Außerdem hat er eine uneheliche Tochter, Lisa Jobs. Nach ihr wurde ein Computer-Modell benannt.In den 70gern hatte er außerdem eine Beziehung mit der Folk-u.Protestsängerin Joan Baez.
Am 31. Juli 2004 unterzog er sich einer Operation, bei der ein Krebstumor aus seiner Bauchspeicheldrüse entfernt wurde. Er hatte eine sehr seltene Form des Bauchspeicheldrüsenkrebses, die Chemotherapie oder Strahlentherapie nicht nötig machte. Während seiner Abwesenheit führte Tim Cook (Chief Operating Officer) das Unternehmen.
Geltung
Steve Jobs gilt als einer der einflussreichsten Menschen der IT-Branche. Seine Firma Apple führte in den letzten Jahren einige Technologien in den Markt ein, die anderenfalls heute keine so große Popularität genießen würden. Dazu zählen die Computermaus, USB, WiFi, FireWire und DVD-Brenner. Umstritten ist allerdings sein Zerwürfnis mit Jef Raskin, auf dessen Entwürfe einige der bahnbrechenden Neuheiten des Macintosh zurückgehen. Neben seinem Geschäftssinn und seiner Neigung, keinen König neben sich zu dulden, legte Jobs stets eine außergewöhnliche visionäre Kraft an den Tag, die nicht nur zur Durchsetzung des Microcomputers in der Geschäftswelt und später der grafischen Benutzeroberfläche bei Computern, sondern auch zur Kreation der ersten komplett animierten Filme, des weltweit erfolgreichsten MP3-Players und zur Einführung des ersten erfolgreichen Online-Musikdienstes führte.
Jobs wird für die Art, wie er andere überzeugen und ihnen etwas verkaufen kann, bewundert, so dass man ihm ein "Reality Distortion Field" (deu.: wirklichkeitsveränderdes Feld) nachsagt, das ihm erlaubt, Leute auch von paradox erscheinenden Meinungen zu überzeugen. Diesem 'Feld' schreibt man ebenso die fast an Fanatismus grenzende Beliebtheit zu, die er auf den regelmäßigen Keynotes der Macworld Expos und dem WWDC (Worldwide Developer Conference, einer jährlich stattfindenden Entwicklerkonferenz von Apple) genießt. Jedoch erfreuen sich nicht alle seine Entscheidungen überall weiter Zustimmung. Die Marktanstrengungen von Apple in den 80er Jahren, welche vom technischen Standpunkt aus zwar exzellent waren, entfremdeten Firmenkunden von Apple. Diese wandten sich daraufhin an IBM, mit dem Resultat, dass Apple massiv Marktanteile verlor. Microsoft verringerte weiter die Führung von Apple durch ihre viel später entwickelte grafische Benutzeroberfläche Windows.
Filme und Bücher
- Die frühen Jahre der Firma Apple und Steve Jobs werden in dem Spielfilm "Die Silicon Valley Story" nachgestellt. Der Film beruht auf dem Buch "Fire in the Valley: The Making of the Personal Computer" von Paul Freiberger und Michael Swaine (ISBN 0071358951).
- Jeffrey S. Young: "Steve Jobs: der Henry Ford der Computerindustrie", GFA Düsseldorf 1989, ISBN 3893170065
- Alan Deutschman: "Das unglaubliche Comeback des Steve Jobs: wie er Apple zum zweiten Mal erfand", Campus Verlag Frankfurt/ New York 2001, ISBN 3593367815
- Joachim Gartz: "Die Apple-Story: Aufstieg, Niedergang und "Wieder-Auferstehung" des Unternehmens rund um Steve Jobs", SmartBooks Kilchberg 2005, ISBN 3908497140
- Jeffrey Young / Wlliam L. Simon: Steve Jobs und die Geschichte eines außergewöhnlichen Unternehmens (Deutsche Übersetzung von: "iCon Steve Jobs"), Scherz 2006, ISBN 3-502-15052-4
Weblinks
- Vorlage:PND
- Steve Jobs Kurzbiografie (Apple Presseinformation)
- Offizielles Pressefoto (Apple Presseinformation)
- Steve Jobs Info Page
- Fotos: Keynote - Apple Expo Paris (September 2003)
- Guinness-Buch-Eintrag (english)
- ThankyouSteve.com - for 30 insanely great years.
Personendaten | |
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NAME | Jobs, Steven Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Jobs, Steve |
KURZBESCHREIBUNG | Mitbegründer von Apple Computer |
GEBURTSDATUM | 24. Februar 1955 |
GEBURTSORT | Green Bay, Wisconsin, USA |