Lauda-Königshofen
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 33′ N, 9° 43′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Stuttgart | |
Landkreis: | Main-Tauber-Kreis | |
Höhe: | 198 m ü. NHN | |
Fläche: | 94,44 km2 | |
Einwohner: | 14.180 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 150 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97922 | |
Vorwahlen: | 09343, 09346 | |
Kfz-Kennzeichen: | TBB, MGH | |
Gemeindeschlüssel: | 08 1 28 139 | |
LOCODE: | DE LKN | |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile/Stadtbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 97922 Lauda-Königshofen | |
Website: | www.lauda-koenigshofen.de | |
Bürgermeister: | Thomas Maertens (CDU) | |
Lage der Stadt Lauda-Königshofen im Main-Tauber-Kreis | ||
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Die Weinstadt Lauda-Königshofen liegt im Main-Tauber-Kreis, dem nördlichsten Landkreis Baden-Württembergs zwischen der Kreisstadt Tauberbischofsheim und der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim in der historisch als Tauberfranken bekannten Region.
Geographie
Lauda-Königshofen liegt zentral und verkehrsgünstig an der Romantischen Straße im Herzen des Lieblichen Taubertales in 189 bis 320 Meter Höhe.
Es besteht aus folgenden ehemals selbstständigen Städten und Gemeinden (in Klammern Einwohnerzahlen, Stand August 2012, und Fläche in km²)[2] mit jeweils zugehörigen Ortschaften[3]:
- Beckstein (344; 2,88)
- Deubach (96; 6,22) mit dem Hof Sailtheim (anders als die übrigen, badischen Ortsteile gehörte Deubach vorher zum württembergischen Kreis Mergentheim)
- Gerlachsheim (1.711; 8,75) mit der abgegangenen Ortschaft Lützellauda
- Heckfeld (435; 14,68) mit den abgegangenen Ortschaften Baldertshausen, Ehrbrunn, Hattendorf, Karlsdorf und möglicherweise Tenbach
- Königshofen (Stadt; 2.569; 13,81) mit den Häusern Elektr.-Werk Neumühle und Roter Rain
- Lauda (Stadt; 5.677; 12,55)
- Marbach (288; 0,13)
- Messelhausen (332; 8,16) mit den Weilern Hofstetten (Hof) und Marstadt (Hof)
- Oberbalbach (648; 7,99) mit möglicherweise den abgegangenen Ortschaften Hagenfeld, Rödelsee und Taxenfeld
- Oberlauda (653; 6,96)
- Sachsenflur (319; 5,98) mit dem Haus Mühle
- Unterbalbach (1.557; 5,18) mit den Häusern Mühle und Bahnstation Unterbalbach.
Geschichte

Am 1. Januar 1975 vereinigte sich die Stadt Lauda mit der Stadt Königshofen und der Gemeinde Unterbalbach im Rahmen der Gebietsreform in Baden-Württemberg zur Stadt Lauda-Königshofen.
Die über dreißigjährige Geschichte des Luftwaffenstandortes Lauda-Königshofen endete 2004 mit der Aufgabe der 19,8 ha großen Tauberfranken-Kaserne am Stadtrand von Lauda. Die Schließung des Standorts von ehemals 1.000 Soldaten und Zivilbeschäftigten war mit deutlichen Einbußen der Wirtschafts- und Kaufkraft verbunden.
Religionen
Die meisten Einwohner sind römisch-katholisch (68,9 %), evangelisch sind 17,9 %.
1984 wurde die evangelische Kirchengemeinde geteilt und Königshofen zusammen mit Grünsfeld und einigen anderen kleineren Orten eigenständig. Die evangelische Gemeinde Lauda umfasst heute Lauda, Gerlachsheim, Oberlauda und Heckfeld mit ca. 1800 Mitgliedern.
Politik
Gemeinderat
Die Wahlen zum Gemeinderat fanden am 7. Juni 2009 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,46 %. Sie brachten folgendes Ergebnis:
CDU | 49,3 % | + 0,2 % | 16 Sitze | - 2 |
Freie Bürgerliste | 26,6 % | + 5,7 % | 8 Sitze | + 1 |
SPD / Freie Bürger | 21,4 % | + 4,0 % | 6 Sitze | ±0 |
FDP | 2,7 % | +2,7 % | 0 Sitze | ±0 |
Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Blau unter einer goldenen Krone eine schrägliegende goldene Turnierstange, an der linkshin eine eingekerbte, von Silber und Rot gevierte Fahne (»Würzburger Fähnlein«) flattert.“
Wappen der ehemaligen Gemeinden
![]() Beckstein |
![]() Deubach |
![]() Gerlachsheim |
![]() Heckfeld |
![]() Königshofen |
![]() Lauda |
![]() Marbach |
![]() Messelhausen |
![]() Oberbalbach |
![]() Oberlauda |
![]() Sachsenflur |
![]() Unterbalbach |
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Städtepartnerschaften
- Boissy-Saint-Léger (Frankreich)
- Paks (Ungarn)
- Rátka (Ungarn)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kulturverein
Im Stadtteil Königshofen befinden sich im alten Schulhaus die Veranstaltungsräume des Kulturschock e. V. Ziel des aus der Jugendhausinitiative Königshofen hervorgegangenen Vereines mit jetwa 80 Mitgliedern ist es, nicht alltägliche Kunst und Kultur im ländlichen Raum zu fördern. Das Programm sieht unter anderem Kleinkunst, Theater, Kabarett, Lesungen und Musik von regionalen bis zu internationalen Musikgruppen vor.
Museen
Im Stadtteil Lauda befindet sich ein Heimatmuseum.
Bauwerke
- Kath. Stadtkirche St. Jakobus in Lauda (14. Jahrhundert, mit reicher Barockausstattung).[4] Sie gehörte ab 1400 bis zur Reformation, zu den drei Eigenpfarreien der Universität Heidelberg, welche den zuständigen Diözesanbischöfen entzogen waren und unmittelbar dem Papst unterstanden. Erster päpstlicher Verwalter dieser Pfarreien war der Kanoniker und Neustadter Stiftsdekan Heilmann von Wattenheim († 1411), der quasi damit in den Rang eines päpstlichen Archidiakons aufstieg. Das Universitätspatronat über die drei Kirchen blieb bis zur Einführung der Reformation bestehen.[5]
- Barockkirche Heilig Kreuz in Gerlachsheim, erbaut als Klosterkirche des ehemaligen Prämonstratenserpriorats Gerlachsheim[6][7]
- Barockbrücke über die Grünbach mit Statuen von vier Brückenheiligen.
Sport
Der 1913 gegründete FV Lauda spielte von 1997 bis 2006 in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg, wo er 2000 seine beste Platzierung als Vizemeister erreichte.
Der für alle offene Eisenbahner Turn- und Sportverein (ETSV) Lauda vereint die Sportarten Handball, Volleyball, Leichtathletik, Schwimmen, Turnen, Tischtennis und Karate unter einem organisatorischen Dach. Die sehr große Abteilung Tischtennis des ETSV Lauda stellt seit 1954 bis heute in den verschiedenen Kategorien teils mehrere der stärksten Mannschaften der Region. Sie hatte ihre erfolgreichste Zeit von Mitte der 1970er bis Mitte der 1980er Jahre, als sie mit der ersten Mannschaft in der Landesliga spielte. Sie stellte sowohl bei der Jugend als auch den Erwachsenen mehrere männliche und weibliche badische Landesmeister.
Seit 1991 besteht der American-Football-Club Lauda Hornets, und 2002 wurde der Karnevalistische Tanzsportclub Lauda gegründet.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Am zweiten Wochenende im Juni wird im Bereich der Altstadt Laudas das Laudaer Weinfest gefeiert, das durch viele regionale Vereine getragen wird.
- Anfang August findet in Lauda das Dampflokfest statt. Es wird organisiert von der Interessengemeinschaft der Dampflokfreunde Lauda. Der Erlös dieses Festes mit Bewirtung und Musik dient der Erhaltung der Dampflok 052 908-1, die dort als Denkmal aufgestellt ist.
- Immer ab dem dritten Septemberwochenende findet um die Tauberfrankenhalle die zehntägige Königshöfer Messe statt, die das größte tauberfränkische Volksfest ist und neben Vergnügungspark und Verkaufsmesse auch eine Gewerbeausstellung beinhaltet. Außerdem werden seit 1991 unter der Bezeichnung Messelauf mehrere Laufwettbewerbe (Halbmarathon, 10-km-Lauf, 10,2-km Team-Lauf, 5-km-Hobbylauf, 10-km-Walker und 2,5-km-Lauf für Schüler) abgehalten.
- Einmal jährlich wird das Heavy-Metal-Festival Keep It True in der Tauberfrankenhalle in Königshofen durchgeführt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Lauda ist ein traditioneller Weinbauort im Weinbaugebiet Baden.
Verkehr

Im Bahnhof Lauda kreuzt sich die Frankenbahn Stuttgart–Heilbronn–Würzburg mit der Taubertalbahn Crailsheim–Wertheim. Darüber hinaus gibt es Haltepunkte der Frankenbahn in Gerlachsheim und Königshofen. Ein Haltepunkt der Taubertalbahn in Unterbalbach und ein Haltepunkt der Frankenbahn in Sachsenflur bestehen inzwischen nicht mehr. Das Streckennetz gehört der Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber an, die auch ansonsten den ÖPNV gewährleistet.
Lauda hatte früher ein bedeutendes Bahnbetriebswerk, welches als Beschäftigungsgarant zum Wachstum der Bevölkerung erheblich beitrug. Nahe der Hauptschule erinnert eine als Denkmal aufgestellte Dampflok der Baureihe 50 an diese Zeit.
Im Stadtteil Königshofen treffen die Bundesstraße 290 (Tauberbischofsheim–Westhausen) und die Bundesstraße 292 (nach Bad Schönborn) aufeinander.
Anschlussstellen an die Autobahn 81 Richtung Würzburg/Heilbronn nur wenige Minuten von Lauda über die B 290 entfernt.
Ansässige Unternehmen
Mit dem Unternehmen Lauda Dr. R. Wobser GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der Temperier- und Messtechnik in Lauda-Königshofen ansässig.
Bildung
Mit dem Martin-Schleyer-Gymnasium, der Realschule Lauda-Königshofen, der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Lauda, der Turmbergschule in Königshofen (einer weiteren Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule) und zwei reinen Grundschulen in Gerlachsheim und Unterbalbach ist das dreigliedrige Schulsystem komplett in Lauda-Königshofen vertreten. Daneben bestehen mit der Florian-Geyer-Förderschule, der Schule im Taubertal für Geistigbehinderte, der Ländlichen Heimvolkshochschule Lauda, der Berufsbildungsstätte des DGB und der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal weitere Bildungseinrichtungen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1575, 12. August, Johann Gottfried I. von Aschhausen, † 29. Dezember 1622 in Regensburg, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg
- 1650, 16. Dezember, Benedikt Knittel, † 21. August 1732 im Zisterzienserkloster Schöntal an der Jagst, war ein deutscher Abt und Dichter.
- 1758, 26. Januar, Rudolf Kleiner, † 7. August 1822 in Wildbad, Jurist, württembergischer Oberamtmann
- 1760, 10. Januar, Johann Rudolf Zumsteeg, † 27. Januar 1802 in Stuttgart, deutscher Komponist
- 1803/1804, Franz von Jagemann, geboren in Gerlachsheim; † 14. Mai 1889 in Freiburg im Breisgau, badischer Oberamtmann
- 1807, 2. Juli, Franz Keller (Ingenieur); † 18. Juni 1870, Planer und Leiter beim Aufbau des Eisenbahnnetzes in Baden
- 1831, 21. April, Karl Dernfeld, † 16. Oktober 1879, deutscher Architekt, Baumeister des Friedrichsbades
- 1831, 18. Juli, Johann Martin Schleyer, † 16. August 1912 in Konstanz, Entwickler der Plansprache Volapük
- 1851, 24. März Johann Anton Zehnter † 17. Dezember 1922 in Karlsruhe, geboren in Messelhausen, Oberlandesgerichtspräsident und Politiker (Zentrum), Landtagsabgeordneter, Mitglied der Weimarer Nationalversammlung
- 1874, 2. April, Josef Schmitt, † 16. Dezember 1939, deutscher Politiker (Zentrum, Minister und Staatspräsident von Baden, MdR, MdL (Baden)
- 1881, 21. März, Josef Holler, † 5. Dezember 1959 in Freiburg im Breisgau, deutscher Politiker (Zentrum), von 1921 bis 1934 Oberbürgermeister von Offenburg
- 1888, 23. September, Rudolf Freidhof, † 25. Dezember 1983 in Kassel, deutscher Politiker (SPD), MdB, MdL (Hessen)
- 1917,14. September Heinrich Ehrler, † 4. April 1945 über Stendal war ein hochdekorierter Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg.
- 1944, 1. Oktober, Jürgen Hehn, deutscher Fechter, Mannschaftsweltmeister mit dem Degen 1973
- 1952, 15.November, Theodor Schad, Naturschützer, vielfacher Preisträger ,Gründer des Vogel- und Naturschutzvereins Königshofens
- 1961, Ulrich Hefner, Polizeibeamter, Journalist und Krimiautor
- 1964, 14. Januar, Manuela Ruben, deutsche Eiskunstläuferin, Vize-Europameisterin 1984
- 1967, 29. Dezember, Thorsten Weidner, deutscher Fechter, Mannschaftsolympiasieger mit dem Florett 1992
- 1984, 11. Juli, Martin Lanig, deutscher Fußballspieler, zur Zeit beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt unter Vertrag (Stand: März 2013)
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Einwohnerzahlen nach Strukturdaten - Lauda-Königshofen in Zahlen (abgerufen am 13. März 2013)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1. S. 328–336
- ↑ Bebilderte Webseite zur Pfarrkirche St. Jakobus in Lauda
- ↑ Johann Friedrich Hautz: Geschichte der Universität Heidelberg, Mannheim, 1862, Band 1, Seiten 229 und 230; Scan aus der Quelle zu den exempten Pfarreien der Universität Heidelberg
- ↑ LEO-BW
- ↑ Benvenut Stengele: Das Kloster Gerlachsheim im Taubergrund, in: 'Diöcesanarchiv von Schwaben, 13. Jg. 1895, Heft 12, S. 177–181 (Digitalisat)