David Douglas
geb. am 17. Juni 1799 in Scone bei Perth in Schottland, gest. 1834.
Gärtner, Botaniker, Pflanzenjäger, brachte insbes. viele Koniferenarten, aber auch Zierpflanzen und Obstsorten aus Nordamerika nach Europa.
Biografie
Im Alter von 11 Jahren begann David Douglas eine Gärtnerlehre unter William Beatty, Obergärtner im Scone Palace. Er interessierte sich früh für Botanik und das Sammeln von Pflanzen und bildete sich stetig weiter.
1820 bekam er eine Stelle am Botanischen Garten in Glasgow. Zur gleichen Zeit trat William Hooker (späterer Leiter des Forschungsgartens Kew Garden in London und Vater des Botanikers Sir Joseph Dalton Hooker) seinen Lehrstuhl für Botanik in Glasgow an, Der eifrige junge Douglas fiel ihm auf, und zusammen streiften sie durch die schottischen Highlands, um Material für Hookers "Flora scotica" zu sammeln.
1823 empfahl Hooker den Vierundzwanzigjährigen an die Horticultural Society, als diese einen Sammler für eine ihrer Expeditionen suchte. Douglas freute sich auf eine Reise nach China, das vorherrschende Sammelgebiet, doch politische Unruhen machten die Reise unmöglich. Zu seiner Enttäuschung wure er an die Ostküste Nordamerikas geschickt. Am 5. August 1823 kam er in New York an, um eine viermonatige Reise quer durch den Kontinent anzutreten. Am Eriesee sammelte er Samen von Ehrenpreis, Sonnenröschen, Goldruten und Astern. Das Pech verfolgte ihn, er wurde ausgeraubt , er kenterte beinahe in einem heftigen Unwetter und traf am 10. Januar 1824 doch glücklich wieder in Londion ein. Angesichts der Fülle des gesammelten Pflanzenmaterials sprach die Horticultural Society von einem großen Erfolg. Besonders die amerikanischen Obstsorten wurden zu beliebten Pflanzen in englischen Landgärten.
Bereits im Juli 1824 brach Douglas zu einer weiteren Reise auf, die ihn in den unerforschten Nordwesten führen sollte. Zwischenstationen auf Madeira, Rio de Janeiro und den Galapgosinseln erwiesen sich als ertragreich. Die erste Neuentdeckung "Gaultheria shallon", machte er ausgerechnet am "Cape Disappointment", danach folgte er dem Columbia River landeinwärts und machte das Hauptquartier der "Hudson Bay Company" zu seinem Standort für die nächsten zwei Jahre. Er fand die Mahonie ("Mahonia aquifolium") und natürlich die Douglasie, die Blutjohannisbeere ("Ribes sanguineun"), eine Lupinenart ("Lupinus polyphyllus") und "Clarkia pulchella". Auf weiteren Exkursionen (die vor allem deshalb antrat, weil er wegen einer Knieverletzung das Schiff nach England verpaßte) kamen die Pantherlilie ("Lilium pardalinum"), die Hundszahnlilie ("Erythronium grandiflorum"), die einzige nordamerikanische Pfingstrosenart "Paeonia brownii", mehrere Phloxarten und die Gelbkiefer ("Pinus ponderosa") dazu. Er knüpfte Kontakt zu den Indianern und war mehrmals dem Tode nahe.
Nach 3 Jahren und 11300 Kilometern kehrte er am 11. Oktober 1827 nach England zurück, wo er begeistert empfangen wurde. Er hatte jedoch nach Jahren der Abenteuer und Entbehrungen Probleme, sich wieder in die Gesellschaft einzugliedern und so verließ er 1829 Portsmouth, um nach Nordamerika zurückzukehren. Von Riesentanne ("Abies grandis") und Purpurtanne ("Abies amabilis") schickte er Samen nach England, er fand die Montereykiefer ("Pinus radiata"). 1833 erreichte er Hawaii und bestieg den Mauna Kea und den Mauna Loa. Im Juli 1834 fiel er in eine Grubenfalle, in der sich ein wilder Stier befand. Aufgespießt und zertrampelt fanden ihn Einheimische.
Douglas Entdeckungen sind von besonderer Wichtigkeit für die Forstwirtschaft. Während in Europa kaum zehn Nadelholzarten einheimisch sind, kamen allein durch Douglas über 200 neue Arten aus Amerika dazu.
Auch die viktorianischen Themengärten bereicherte er enorm: Besonders beliebt waren der "Amerikanische Garten" oder das "Pinetum".
Literatur:
- Musgrave, Gardner: "Pflanzensammler und -entdecker - Zweihundert Jahre abenteuerliche Expeditionen." Christian Verlas. ISBN 3-88472-377-4