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Eglisau

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Eglisau
Wappen von Eglisau
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Zürich Zürich (ZH)
Bezirk: Bülachw
BFS-Nr.: 0055i1f3f4
Postleitzahl: 8193
UN/LOCODE: CH GWF
Koordinaten: 681567 / 270238Koordinaten: 47° 34′ 40″ N, 8° 31′ 22″ O; CH1903: 681567 / 270238
Höhe: 355 m ü. M.
Höhenbereich: 343–566 m ü. M.[1]
Fläche: 9,06 km²[2]
Einwohner: 5667 (31. Dezember 2023)[3]
Einwohnerdichte: 395 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,7 %
(31. Dezember 2023)[4]
Website: www.eglisau.ch
Blick vom linken Rheinufer auf das Städtchen Eglisau
Blick vom linken Rheinufer auf das Städtchen Eglisau
Lage der Gemeinde
Karte von EglisauDeutschlandKanton ThurgauKanton SchaffhausenKanton SchaffhausenBezirk AndelfingenBezirk DielsdorfBezirk DietikonBezirk PfäffikonBezirk UsterBezirk WinterthurBezirk ZürichBachenbülachBassersdorfBülachDietlikonEglisauEmbrachFreienstein-TeufenGlattfeldenGlattfeldenHochfelden ZHHöri ZHHüntwangenKlotenLufingenNürensdorfOberembrachOpfikonRafzRorbasWallisellenWasterkingenWil ZHWinkel ZH
Karte von Eglisau
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Eglisau ist eine politische Gemeinde im Bezirk Bülach des Kantons Zürich in der Schweiz.

Wappen

Blasonierung

In Gold auf grünem Dreiberg ein stehender schwarzer Hirsch

Geographie

Das Städtchen liegt am Nordufer des Rheins (Rheinkilometer 74.4) nahe der deutschen Grenze. Zu Eglisau gehören die Ortsteile Seglingen und Tössriederen. Trotz nur etwas mehr als 4000 Einwohnern in der Gemeinde hat Eglisau das alte, im Mittelalter erworbene Stadtrecht beibehalten.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1488 650
1588 860
1634 998
1689 1494
1796 1578
1850 1612
1880 1449
1900 1175
1950 1603
2000 2893
2003 3318
2005 3401
2007 3599
2008 3707
2009 3918
2010 4213
2011 4501
2012 4700

Nach der Konfessionszugehörigkeit sind 43 % der Einwohner reformiert, 24 % katholisch und 33 % gehören einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.

Politik

Gemeindepräsidentin ist (Stand 2012) Ursula Fehr (SVP).

Wirtschaft

Der Weinbau spielt eine wichtige Rolle, das nördliche Rheinufer mit seiner nach Süden gerichteten Hanglage ist sehr gut geeignet dafür und sorgt für eine gute Weinqualität. Die Anbauflächen erstrecken sich bis in die Nachbarorte um Buchberg und nach Rüdlingen. In Eglisau steht unterhalb der Weinberge das 1670 erbaute Weiherbachhus, ein barockes Fachwerkhaus mit Trotte und Gewölbekeller.

Verkehr

Bei Eglisau führt eine Eisenbahnbrücke über den Rhein, die vor 1897 erbaut worden ist (Eröffnung der heutigen SBB-Strecke BülachSchaffhausen). Der Viadukt hat einen 90 Meter langen Fachwerkträger mit obenliegendem Gleis. Seitlich daran schliessen Vorbrücken mit 12 bzw. 9 Steinbogen an. Die südliche Vorbrücke ist gekrümmt. Die Brücke hat eine Gesamtlänge von 440 Metern. Durch die S-Bahn ist man in kürzester Zeit in Zürich (S5), Winterthur (S41) oder Schaffhausen (S22).

Der im Zug des Rheinstaus (Kraftwerk Eglisau-Glattfelden) 1919 erstellte Neubau der Strassenbrücke an einen Brückenkopf westlich des Stadtkerns wird heute täglich von Tausenden Fahrzeugen befahren, da sie die einzige Strassenverbindung ins Rafzerfeld und über den Jestetter Zipfel nach Schaffhausen darstellt. Es wurden deshalb schon verschiedentlich Projekte für eine Hochbrücke auf dem Niveau des Eisenbahnviadukts aufgelegt.

Geschichte

Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung von Seglingens Owe datiert auf das Jahr 892. Die im Kern mittelalterliche Altstadt ist in ihrer Grundanlage noch heute erkennbar und gut erhalten. Das frühere westliche Stadttor, der Pulverturm, wurde im Zug der Modernisierung abgebrochen, und heute erinnert nur noch der Name Törliplatz an ihn. Die Stadt Eglisau, eine Gründung derer von Tengen, war bis 1463 in ihrem Besitz.

Eglisau kam 1463 unter die Herrschaft des Freiherrn Bernhard Gradner, einem österreichischen Adeligen. 1489 wurde es eine zürcherische Landvogtei, deren Sitz auf dem 1810 abgebrochenen Schloss war. Legendär war der letzte Landvogt Salomon Landolt, welcher 1798 zurücktrat.

Infolge der strategischen Bedeutung des Städtchens litt es stark unter den Wirren der napoleonischen Kriege in den Jahre 1799–1813.

Nach den Niederlagen während der Badischen Revolution in dem Gefecht auf der Scheideck und dem Gefecht bei Dossenbach übertrat am 11. Juli 1849 der General Franz Sigel zusammen mit Joseph Weisshaar und den restlichen Truppen auf Anraten des Oberst Rudolf Benz von Pfungen, Kommissär der Kantonsregierung Zürich, bei Eglisau den Rhein, sie wurden entwaffnet und interniert.

Kirchen

In Eglisau gibt es zwei Kirchen:

  • Die Evangelisch-reformierte Kirche ist im Zentrum der Altstadt mit der reformierten Kirche an der Chilengass 11 präsent. Erwähnt wurde die Kirche erstmals im Jahr 1254 und war im Mittelalter eine Kirche Unserer lieben Frau. Seit der Reformation im Jahr 1523 wird sie für reformierte Gottesdienste verwendet. In den Jahren 1715–1716 wurde die Kirche nach dem Vorbild der Kirche St. Peter in Zürich umgebaut, jedoch in kleinerem Massstab.[5] Von der vorreformatorischen Kirche ist der Chor erhalten geblieben. Die Kirche bietet 500 Personen Platz.[6]
  • Die Römisch-katholische Kirche besitzt die 1949 erbaute Kirche St. Judas Thaddäus, welche sich an der Eigenackerstrasse befindet. Als Besonderheit enthält die Kirche einen zeitgenössischen Flügelaltar der ungarischen Künstlerin Agnes Mager.[7]

Bilder

Persönlichkeiten

Literatur

Commons: Eglisau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  2. Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  5. Zur Einsegnung der katholischen Kirche St. Judas Thaddäus in Eglisau. Zeitungsartikel aus der NZZ vom 1. April 1950.
  6. Website der reformierten Kirchgemeinde. Abschnitt Kirche. Abgerufen am 16. November 2013.
  7. Website der Pfarrei Glegra. Abgerufen am 16. November 2013.