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Gouvernante

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Richard Redgrave, 1844:Die Gouvernante

Gouvernante (von lat. gubernare = lenken/leiten) ist eine veraltete Bezeichnung für Hauslehrerin oder Erzieherin. Als Etagen-Gouvernante wird in der Schweiz auch eine Angestellte eines Hotels bezeichnet, welche die Zimmermädchen in ihrer Arbeit anleitet. Der Begriff wird heutzutage nur noch selten benutzt und hat einen negativen Beiklang bekommen. „Gouvernantenhaft“ wird beispielsweise ein strenger, nicht unbedingt vorteilhaft wirkender Kleidungsstil genannt.

Ursprünglich waren es Familie des Hochadels, die die Erziehung von Kleinkindern oder älterer Töchter einer Gouvernante oder Hofmeisterin anvertrauten. In Großbritannien wurde es ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts auch in bürgerlichen Kreisen üblich, eine Gouvernante zu beschäftigen. In Deutschland und Frankreich blieb die Anstellung einer Gouvernante dagegen vorwiegend auf Familie des Großbürgertums und des Adels begrenzt.

Für Frauen der gebildeten Mittelschicht war die Tätigkeit einer Gouvernante über zwei Jahrhunderte eine der wenigen Möglichkeiten, einen standesgemäßen Beruf auszuüben. Er wurde fast ausschließlich von Frauen ergriffen, die an einem bestimmten Punkt ihrer Biografie keinen Vater, Ehemann oder Bruder besaßen, der für ihren Lebensunterhalt aufkam und die daher für sich selbst sorgen mussten oder wollten. In Großbritannien sahen sich im 19. Jahrhundert so viele Frauen gezwungen, auf diese Weise ihren Broterwerb zu verdienen, dass man vom „Gouvernantenelend“ sprach. Darunter verstand man materielle Notlage, Kränkung des Selbstwertgefühls durch das geringe Ansehen dieses Berufes, Missachtung ihrer individuellen Bedürfnisse und der Kampf um einen standesgemäßen Beruf auf einem Arbeitsmarkt, der Frauen im Vergleich zu Männern nur sehr begrenzte Möglichkeiten bot. Entsprechend breiten Raum nimmt die Gouvernante in der englischen Literatur dieser Zeit ein. Romane wie Jane Eyre haben das Bild der Gouvernante bis heute geprägt. In anderen europäischen Ländern bedingten andere gesellschaftliche Verhältnisse und unterschiedliche Formen der Kindererziehung, dass sich der Beruf der Gouvernante nicht zu einem vergleichsweise starken Symbol spezifischer weiblicher Benachteiligung entwickelte.

Der Ausübung der Rolle der Gouvernante ging zumindest in Großbritannien in der Regel keine pädagogische Ausbildung voraus. Allein die Abstammung aus einer „guten“ Familie begründete das Recht auf seine Ausübung. In Deutschland dagegen gab es erste Lehrerinnenseminare bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Mit zunehmendem Tempo entstanden weitere Ausbildungsstätten für Lehrerinnen, deren Absolventinnen häufig wenigsten zeitweilig in Privathäusern arbeiteten. Sie wurden zunehmend häufiger als Erzieherinnen und Hauslehrerinnen bezeichnet. Die Gouvernante, die lange Zeit die erwerbstätige Frau in einem qualifizierten Beruf schlechthin verkörperte, steht deshalb auch für das Vordringen von Frauen in einen qualifizierten Erwerbsbereich als die bürgerliche Vision der Geschlechterverhältnisse Frauen lediglich die Rolle der Gattin, Hausfrau und Mutter zustand.

Beispielhaft für Frauen, die zeitweilig als Gouvernante arbeiteten, sind die Schriftstellerinnen Anne und Charlotte Brontë, die Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft, die spätere Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die Chemie- und Physik-Nobelpreisträgerin Marie Curie, die deutschen Frauenrechtlerinnen Marie Clam, Minna Cauer, Helene Lange, Auguste Schmidt, Franziska Tiburtius, Clara Zetkin und die Zoologin Katharina Heinroth.

Quellenlage

Nicht viele Frauen, die als Gouvernanten ihren Lebensunterhalt verdienen mussten, haben eigene Zeugnisse und Quellen zu ihrem Leben hinterlassen. Bei den wenigen, bei denen ihre direkten Lebenszeugnisse der Nachwelt erhalten blieben, handelt es sich überwiegend entweder um Personen, die zu Ruhm gelangten oder mit Personen verwandt waren, die berühmt wurden. So weiß man, dass die Brontë-Schwestern ihre Arbeit als Gouvernanten hassten, ähnlich negativ waren die Erfahrungen von Eliza Bishop und Everina Wollstonecraft, den Schwestern der Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft. Claire Clairmonts Erfahrungen als Gouvernante in einer russischen Familie kannte auch glückliche Momente. Insgesamt hasste sie es jedoch, ihr Leben mit einer Familie teilen zu müssen, mit der sie nichts gemeinsam hatte.[1] Für Paula Modersohn-Becker war die Ehe mit Otto Modersohn der Ausweg, der verhinderte, dass sie auf den Gouvernanten-Beruf zurückgreifen musste, der ihr nicht mehr gestattet hätte, künstlerisch tätig zu sein. Eine Ausnahme in dieser Quellensituation stellen die Aufzeichnungen der beiden Gouvernanten Agnes Porter und Nelly Wheeton dar. Agnes Porter arbeitete ausschließlich für die Familie des Earl of Ilchester, deren Wohnsitz im Besitz der Familie blieb. Ihre Tagebücher wurden fast anderthalb Jahrhunderte nach ihrem Tod in einer Schublade gefunden. Nelly Wheetons Aufzeichnungen wurden auf einem Trödelmarkt entdeckt.[2]

Einblicke in das Leben einer Gouvernante geben daneben auch die Briefe und Tagebücher von Personen, die von ihnen erzogen wurden. Die Lebenssituation von Gouvernanten wurde außerdem häufig in der Presse ihrer Zeit aufgegriffen. Insbesondere in Großbritannien wiesen Zeitungen häufig Kolumnen auf, in denen sie ihren Lesern Rat zu Fragen rund um die Beschäftigung einer Gouvernante boten. Nicht zuletzt gibt auch die Literatur dieser Zeit Einblicke, wie die Rolle einer Gouvernante oder Hauslehrerin wahrgenommen wurde.[3]

Höfische Herkunft

Ludwig XIV. mit seinem Bruder Philippe und der Erzieherin Madame Lansac

Der Titel Gouvernante wurde ursprünglich analog zum Begriff des Hofmeisters gebraucht. Als Hofmeister wurde Personen bezeichnet, die die Leitung der königlichen Hauswirtschaft und den Dienst um den Monarchen inne hatten. Eine Gouvernante oder Hofmeisterin verwaltete ursprünglich Einkünfte fürstlicher Kinder, stellte für sie Dienstboten und Lehrpersonal ein und erteilte ihnen gelegentlich auch selbst Unterricht.[4] In Deutschland, wo die höfische Lebensführung seit dem 17. Jahrhundert nach dem Vorbild Versailles aufwendiger geworden waren und Fürst, Fürstin und fürstliche Kinder jeweils eigene Haushalte hatten, handelte es sich meist um Angehörige des einheimischen Adels, die solche Stelle wahrnahmen. Meist wurde sie aus der Gruppe der am Hofe lebenden oder dem Hofe nahestehenden adeligen Frauen rekrutiert, deren Manieren und Charakter bekannt waren.[5]

Der soziale Status einer solchen Gouvernante war - anders als dies in bürgerlichen Haushalten später der Fall sein sollte - eindeutig, die Aufgabe war in der Regel mit erheblichem Prestige verbunden. Gouvernanten erhielten Gagen, Geschenke und in der Regel auch Pensionen. Die Schwiegermutter von Friedrich Schiller, Frau von Lengfeld, war beispielsweise mit ihrer Witwenpension und ihrem Verdienst als Hofmeisterin finanziell in der Lage, die Haushalte ihrer beiden Töchter zumindest zu unterstützen.[6]

Häufig entstanden zwischen Gouvernante und Zögling enge Bindungen. Beispielhaft dafür sind Elisabeth Charlotte von der Pfalz und ihre Hofmeisterin Anna Katharina von Uffeln, Maria Anna Christiana von Bayern und ihre Gouvernante Magdalena Maria Gräfin Portia, Wilhelmine von Oranien und Sophie von Danckelmann, Luise von Mecklenburg-Strelitz und Salomé von Gélieu sowie die spätere britischen Königin Victoria und Baronin Louise Lehzen. Antonie Forster, die Schwester von Georg Forster, blieb mit ihren einstmaligen Zöglingen, den Töchtern der Herzogs von Kurland, in engem Kontakt und war im hohen Alter über Monate zu Gast bei Wilhelmine von Sagan.[7] Elisa von Ahlefeldt zahlte ihrer Gouvernante Marianne Philipi in einer ihrer ersten Handlungen, nachdem sie das Erbe ihres Vaters angetreten hatte, die Pension aus, die ihr Vater Friedrich von Ahlefeldt ihrer ehemaligen Gouvernante auf Lebenszeiten versprochen, aber seit 21 Jahren nicht mehr ausbezahlt hatte.[8]

Einige wenige Gouvernanten gelangten zu großem Einfluss. Die bekannteste dürfte Françoise d’Aubigné, Marquise de Maintenon sein, die 1669 Gouvernante der Kinder der Madame de Montespan und Ludwigs XIV. wurde und sich im Laufe der Jahre immer besser mit ihrem Vater verstand. 1684, ein Jahr nach dem Tod der französöischen Königin, ging Ludwig XIV. mit der Marquise de Maintenon eine heimliche Ehe ein. 1686 grünete sie in Saint-Cyr ein Internat für mittellose adelige Töchter, das bis 1793 bestand und dem sie selbst ihren Lebensabend verbrachte.

Pädagogische Begründung des Gouvernantenwesens

Das pädagogische Verhältnis zwischen Gouvernante und Zögling wird für Deutschland aus heutiger Sicht für das 18. und 19. Jahrhundert als „theorielos“ bezeichnet.[9] Es gab keine anerkannten Methoden der häuslichen Mädchenerziehung, während dies für Erziehung von Jungen im Haus sehr wohl galt. Einige pädagogische Schriften erwähnen die Gouvernante allerdings. August Friedrich Wilhelm Crome vertritt beispielsweise in seiner Schrift Über die Erziehung durch Hauslehrer (1788) die Ansicht, dass eine Erziehung nur durch den Hauslehrer stattfinden solle.[10] August Hermann Niemeyer beschrieb dagegen 1796 in seinem Ratgeber für Hofmeister, dass die Gouvernante für die Erziehung der Mädchen zuständig sei, der Hauslehrer dagegen für die der Jungen. Beide können stundenweise die Zöglinge des anderen unterrichten. Beschäftigt ein Haushalt nur eine Gouvernante, dann übernahm sie die Erziehung der Jungen bis etwa zu deren achten Lebensjahr.[11]

Anders war die Situation in Frankreich, wo durch die Kritik an der Erziehung von Mädchen in Klöstern und der damit verbundenen Forderung, dass sich Mütter um die Erziehung und den Unterricht ihrer Kinder kümmern sollten, auch eine theoretischen Fundierung der Mädchenerziehung durch Gouvernanten entstanden. Francoise Fénelon hatte 1687 in seiner Schrift Traitée de l’éducation des filles (Über Töchtererziehung) eine Erziehung von Mädchen in der Familie gefordert, weil die Mutter aus seiner Sicht ihre Töchter besser auf ihre zukünftige Rolle als Hausfrau, Gattin und Mutter vorbereiten könne.[12] Hinderten sie andere Pflichten oder mangelnde Kenntnisse daran, durfte sie sich durch Gouvernanten vertreten und entlasten lassen. Zur Vorbereitung auf ihre künftige Rolle in Familie und Gesellschaft sollte der Unterricht sich auf Religion, Schreiben, Lesen, Rechnen, Rechtslehre, Geschichte, Latein und Nadelarbeit begrenzen. Nur wenn das Mädchen besondere Begabung zeigte, sollte sie auch in Musik und Zeichnen unterrichtet werden. Fénelons Schrift war in weiten Teilen Europas lange Zeit sehr einflussreich.[13] Es wurde unter anderem 1698 von August Hermann Francke ins Deutsche übersetzt und protestantischen Lebensverhältnissen angepasst.[14] Aufbauend auf den Ideen von Fénelon und John Locke beschrieb 1749 in The Governess; or, Little Female Academy die englische Schriftstellerin Sarah Fielding die häusliche Individualerziehung von bürgerlichen Mädchen. Der Unterricht begrenzt sich auf Lesen, Schreiben, Arbeiten und „alle gehörigen Frauenzimmerunterrichtungen“.[15]

Jeanne-Marie Leprince de Beaumont

Jeanne-Marie Leprince de Beaumont, die in London zeitweilig die Tochter des Politikers Carteret erzog, veröffentlichte 1757 erstmals ihr Magasin des Enfans (Magazin für Kinder), das wenig später auch in englisch, deutsch, russisch, italienisch, griechisch und spanisch veröffentlicht wurde. Neben Märchen und Erzählungen enthielt es auch Lehrgespräche zwischen Erzieherin und Zögling, die zum Ziel hatten, „…dass man die Sitten bilde, sich des Verstandes annehme, ihn ausziere, ihm eine geometrische Wendung gebe, das Äußerliche einrichte.“[16] 1764 erschien Le Magasin des Jeunes Dames (Magazin der jungen Damen), indem die Autorin in Lehrgesprächen mit ihren mittlerweile erwachsenen Zöglingen nicht nur die Wahl des Ehemanns erörtert, sondern sie auch anweist, wie sie eine Gouvernante auswähle und wie sie sich ihr gegenüber zu verhalten habe. Eine Gouvernante musste nach Ansicht von de Beaumont die volle Autorität über ihren Zögling besitzen und wenn sie auch jedes Kind entsprechend seiner Individualität anders zu behandeln habe, so ist dieses jedoch ununterbrochen zu überwachen, zu formen und von bösen Einflüssen fernzuhalten. In ihrem eigenen Verhalten gegenüber dem Kind muss sie stets die Ziele ihrer Erziehung vor Augen haben.[17]

Von ähnlich hoher Bedeutung wie die Schriften de Beaumonts sind die Veröffentlichungen von Stéphanie-Félicité du Crest de Genlis, die 1772 gemeinsam mit ihrem Mann in den Dienst des Herzogs und der Herzogin von Chartres trat. 1777 wurde sie zur Gouvernante der Zwillingstöchter des Herzogsehepaars ernannt. Die von Jean Jacques Rousseau beeinflusste de Genlis übernahm die Betreuung der beiden Mädchen bereits im Säuglingsalter und zog die beiden Töchter abseits des herzoglichen Haushalts gemeinsam mitihren eigenen Töchtern auf.[18] 1782 wurde ihr auch das hohe Amt eines Gouverneurs für die Söhne des Herzogehepaars übertragen. Dieses Amt war eigentlich nur Männern vorbehalten, die Ernennung, die in Frankreich hämische Spottgedichte und öffentliche Proteste auslöste, musste durch Ludwig XVI. bestätigt werden.[19] De Genlis war damit nicht nur für die Wahl der Lehrer der Jungen zuständig, sondern legte auch fest, wie die Erziehung der Kinder zu erfolgen hatten. Ihre Ideen über häusliche Erziehung beschrieb sie in dem Briefroman Adèle und Théodore (1782). Sie trat für kindgerechten Unterricht ein und forderte eine Mädchenerziehung, die auf die praktischen Bedürfnisse des Alltags ihres jeweiligen Standes ausgerichtet war. Innovativ war vor allem ihre Methode des Fremdsprachenunterrichts, bei dem Kinder im alltäglichen Umgang eine Sprache erlernen sollte. Noch mehr als de Beaumont betonte sie die vollständige Autorität der Gouvernante als Erziehungsexpertin. Eine Erziehung von Mädchen zu „gelehrten Frauen“ lehnte de Genlis dagegen ab.[20] Noch geringere Ansprüche an die Ausbildung von Mädchen stellte Jeanne Louise Henriette Campan, die auf Grund ihrer Begabung aus kleinbürgerlichen Verhältnissen zur Vorleserin in Versailles und Kammerfrau der Königin Marie-Antoinette aufstieg und später Mädchenpensionate leitete. Sie setze sich mit den Arbeitsbedingungen von Gouvernanten auseinander, weil viele der Absolventinnen ihrer Lehranstalt häufig diesen Beruf ergriffen.[21] Campan empfahl zu Beginn des 19. Jahrhunderts Gouvernanten, sich nicht allein auf ihre Schülerin, sondern sich auch auf deren Eltern und alle anderen Hausangehörige einzustellen. Sie legte ihnen auch nahe, sich stets ihrer Stellung als Angestellte bewusst zu sein, selbst wenn sie wie ein Familienmitglied behandelt wurde. So sollte sie nicht an Geselligkeiten teilnehmen, bei denen das Kind nicht zugelassen war. Im Mittelpunkt der Erziehung sollte Frömmigkeit, Mildtätigkeit, Nüchternheit, Sauberkeit und Ordnung stehen. Im Rechnen dagegen reichten die Vermittlung der einfachsten Kenntnisse. Nadelarbeit, Klavierspielen und Zeichnen waren weitere Unterrichtsschwerpunkte.[22]

Während des 19. Jahrhunderts kam es zu keiner theoretischen oder methodischen Weiterentwicklung des Gouvernantenwesens. Gebildete Eltern und Erzieherinnen begnügten sich im wesentlichen mit Neuauflagen des Magazins für Kinder, wenn sie nach pädagogischen Schriften suchten.[23]

Französischsprachige Gouvernanten in Deutschland

Zu den deutschen Besonderheiten zählt es, dass vom späten 17. bis zum frühen 19. Jahrhundert in adeligen und reichen bürgerlichen Haushalten sehr häufig französischsprachige Gouvernanten beschäftigt wurden. Französisch war in dieser Zeit die Verkehrssprache höherer Stände. Die Erziehung zur Mehrsprachigkeit mit Hilfe fremdsprachlichen Personals galt als deutsche Erfindung. Stéphanie-Félicité du Crest de Genlis, die diese Methode in Frankreich populär machte, übernahm sie möglicherweise von deutschen Vorbildern.[24] Solche Gouvernanten stammten aus Frankreich, der französischen Schweiz und gelegentlich auch aus Belgien. An den deutschen protestantischen Höfen und in den Häusern protestantischen Adels zählten viele der dort beschäftigten Gouvernanten zu den Hugenotten, die nach der Aufhebung des Toleranzedikts von Nantes 1685 aus Frankreich emigrierten und sich in der Schweiz, den Niederlanden, in England und Preußen niederließen. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Preußen engagierte beispielsweise als Gouvernante für seine Tochter Luise Sophie Dorothea die Hugenottin Elisabeth d’Ingenheim. Marthe de Roucoule, einer aus Frankreich nach Deutschland geflüchtete Witwe, wurde 1691 von Friedrich I. die Erziehung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm übertragen. 1712 wurde sie zu Gouvernante des späteren Friedrich II. und seiner älteren Schwestern bestimmt. Auch Sophie von Anhalt-Zerbst, die spätere russische Zarin Katharina II. wurde von ihrem zweiten Lebensjahr bis zu ihrer Abreise nach Russland von Französinnen erzogen.[25]

Die Dominanz französischer Gouvernanten in der Mädchenerziehung endete erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als sich eine eigene deutsche Nationalliteratur und einheitliche deutsche Schriftsprache weiter entwickelte und sich das aufstrebende Bürgertum zunehmend als Träger einer fortschrittlichen nationalen Kultur verstand.[26]

Sozialer Status der in bürgerlichen Haushalten beschäftigen Gouvernanten

Mit dem Aufstieg der bürgerlichen Klasse wurde es ab der Mitte des 18. Jahrhunderts zunehmend auch in bürgerlichen Schichten üblich, die Erziehung von Töchtern einer Gouvernante anzuvertrauen. In Jane Austens 1813 veröffentlichten Roman Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil) reagiert Lady Catherine de Bourgh schockiert als Elizabeth Bennet ihr eingesteht, dass in ihrer Familie, zu der fünf Töchter gehören, niemals eine Gouvernante beschäftigt war.[27] Vor allem im früh industrialisierten Großbritannien gab es frühzeitig eine breite, wohlhabende Mittelschicht, die sich die Anstellung einer Gouvernante erlauben konnte. Öffentliche Grundschulen kamen in Großbritannien erst nach dem 1870 erlassenen Education Act auf und setzten sich nur langsam durch.[28] Die Beschäftigung einer Gouvernante war deshalb weitaus verbreiteter als in Deutschland und Frankreich und noch in den 1930er Jahren nicht ungewöhnlich. In E. M. Delafields überwiegend autobiografisch geprägten Roman Tagebuch einer Lady auf dem Lande, das das Leben einer britischen Familie der oberen Mittelschicht in den 1930er Jahren erzählt, wird trotz der finanziell angespannten Situation der Familie die Tochter des Hauses von einer französischen Gouvernante erzogen.[29] In Deutschland und Frankreich gab es dagegen frühzeitig ein Angebot an öffentlichen Mädchenschulen, in denen Frauen auch als Lehrerinnen tätig waren.

In bürgerlichen Haushalten konzentrierte sich die Gouvernantentätigkeit auf pädagogische Funktionen und beinhaltete nur noch in seltenen Ausnahmefällen auch Verwaltungsaufgaben.[30]

Zwang zur Erwerbstätigkeit

Henriette Herz, porträtiert von Anton Graff, 1792

Frauen der unteren Schichten hatten so gut wie immer Erwerbsarbeit geleistet. Frauen des höheren Bürgertums besaßen dagegen jenseits der Ehe kaum Erwerbsmöglichkeiten. Veränderungen der Sozialstruktur, die zu einer wachsenden Zahl bürgerlicher Familien führte, ließen die ökonomischen Probleme vermögensloser, unverheirateter Frauen stärker hervortreten. Insbesondere Töchter und Witwen von Pfarrern, Beamten und Gelehrten sahen sich häufig gezwungen, eine Erwerbstätigkeit außerhalb des Hauses aufzunehmen.[31] Bereits 1770 erklärte der Pädagoge Johann Bernhard Basedow, dass die Töchter solcher Familien grundsätzlich eine so gute Ausbildung erhalten sollten, dass sie notfalls in der Lage wären, fremde Kinder zu erziehen.[32] Dagegen sprach sich der Pädagoge Joachim Friedrich Campe gegen eine solche Erwerbstätigkeit aus, weil er davon ausging, dass Töchter aus dem höheren Bürgertum unter einer solchen abhängigen Stellung leiden würden. In Verkennung der ökonomischen Realität von Stickerinnen, Spinnerinnen und Näherinnen, die in Heimarbeit solche Arbeiten ausführten, empfahlen sowohl er wie auch Friedrich Schwarz vermögenslosen Frauen, sich von solchen Arbeiten zu ernähren.[33] Elisabeth Bernhardi nannte 1798 als mögliche Erwerbstätigkeit für Frauen höherer Stände neben einer Gouvernantentätigkeit nur noch Wirtschafterin, Krankenpflegerin in Privathaushalten und Handarbeitslehrerin. Von diesen Alternativen war der Gouvernantenberuf der qualifizierteste und der mit dem höchsten Sozialprestige.[34] Die Beschäftigung als Hauslehrerin in einer Familie war zwangsläufig eine befristete Tätigkeit. Während Hofmeister oder Hauslehrer Berufe wie Pfarrer, Arzt, Notar oder Beamte als weiterer Weg offen stand, blieben Gouvernanten in der Regel nur die Hoffnung nach Beendigung ihrer Tätigkeit in einer Familie auf eine andere Privatstelle im häuslichen oder schulischem Bereich.

Zu den Beispielen von Frauen, die in einer Notlage kurzfristig auf solch eine Beschäftigung zurückgriffen, gehört unter anderem Henriette Herz, die 1806 in finanzielle Bedrängnis geriet, weil ihre Witwenpension während der französischen Besatzungszeit gar nicht oder nur unregelmäßig ausgezahlt wurde. Sie arbeitete darauf hin zwei Jahre als Erzieherin auf dem Gut der Familie von Kathen und kehrte erst wieder nach Berlin zurück, als sie ihre Pension wieder regelmäßig erhielt.[35]

Gouvernantenelend in Großbritannien

Die ökonomischen Probleme vermögensloser Frauen, die dem höheren Bürgertum zuzurechnen waren, waren besonders ausgeprägt in Großbritannien. Hier überstieg nach 1830 die Zahl der Frauen, die als Gouvernante arbeiteten wollten oder mussten, bei weitem die verfügbaren Stellen.[36] Dieses Überangebot war einerseits Resultat einer Reihe wirtschaftlicher Krisen, in der das Vermögen vieler Familien schwand. Es lag andererseits aber auch an einem Ungleichgewicht zwischen heiratsfähigen und -willigen Männern und Frauen.

Emily Shanks: Beim Einstellen einer Gouvernante

Nach der Volkszählung im Jahr 1851 waren von 100 britischen Frauen, die älter als 20 Jahre waren, 57 verheiratet, 13 waren verwitwet und 30 unverheiratet.[37] Die Ursache dafür war vielfältig: Eine große Zahl alleinstehender junger Männer wanderte nach Australien, Nordamerika oder in eine der britischen Kolonien aus, weil sie nicht in der Lage waren, in Großbritannien ein befriedigendes Auskommen zu finden. Wenige alleinstehende Frauen wagten einen ähnlichen Weg, der von der Gesellschaft auch nicht ermutigt wurde. Parallel dazu stieg das Heiratsalter von Männern der Mittelklasse deutlich an. Zwischen 1840 und 1870 lag das Heiratsalter von Geistlichen, Ärzten, Anwälten, Kaufmännern, Bankangestellten und Industriellen bei 30 Jahren.[38] Wie der Zensus von 1851 zeigte, zogen es viele Männer vor, unverheiratet zu bleiben. Von 100 englischen und walisischen Männern im Alter von 35 Jahren waren 18 noch unverheiratet, für 12 galt dies auch im Alter von 50 Jahren.[38] Wesentlicher Grund für diese mangelnde Heiratsbereitschaft waren die hohen Unterhaltskosten für eine Familie. Für 300 Pfund im Jahr konnte ein Mann ein angenehmes Leben führen, dass sich zwischen seiner gemieteten Wohnung und seinem Club abspielte. Ein Ehepaar mit mehreren Kindern, das auf ein geräumiges Haus angewiesen war, konnte sich einen vergleichbaren Lebensstandard noch nicht einmal für das Dreifache dieses Einkommens erlauben.[38]

Bei einer britischen Volkszählung im Jahre 1851 bezeichneten sich 25.000 Frauen als Gouvernante. Das entsprach zwei Prozent aller unverheirateten Frauen in einem Alter zwischen 20 und 40 Jahren.[39] Da unverheiratete Frauen der Arbeiterschicht entweder Beschäftigung in Fabriken fanden oder als Hausangestellte arbeiteten, ist die Zahl von zwei Prozent hoch und lässt darauf schließen, dass nahezu jede Frau der Mittelschicht, die ohne anderes Einkommen war, diesen Beruf ergreifen musste.[39] Während die Erwerbssituation von Frauen der Unterschicht zu dieser Zeit kein öffentlicher Diskussionspunkt war, erregten die Probleme dieser im Vergleich dazu kleinen Gruppe das besondere Interesse und Mitgefühl des bürgerlichen Publikums.[40] Sir George Stephen schreibt 1844 in einem Handbuch für Gouvernanten:[41]

Wir müssen zugeben, dass beim […] Beschreiben des Amtes der Gouvernante sich unser Herz ein wenig zusammenkrampft, wie wir es bei der keiner anderen Aufgabe aktiver Lebensführung erlebt haben. In jeder anderen Beschäftigung findet man die Ermutigung der Hoffnung […]. Der Dienstbote kann Dienstherr werden, der Arbeiter kann zum Arbeitgeber aufsteigen […]. Die Gouvernante und die Gouvernante allein, obwohl doch ein Mitglied der freien Berufen, ist ohne Hoffnung und Erwartungen.

Gehalt

Das Überangebot an Gouvernanten wirkte sich deutlich auf die Gehälter aus, für die sie gezwungen waren, Stellen anzunehmen. In einer Untersuchung, die George Stephen 1844 durchführte, fand er eine Gouvernante, die ein Jahresgehalt von 300 Pfund erhielt. Mehrere verdienten 200 Pfund im Jahr und eine Reihe bekamen jährlich 80 Pfund gezahlt. Die meisten erhielten jedoch deutlich weniger. Charlotte Brontë arbeitete 1841 für ein Jahresgehalt von 20 Pfund, davon wurden vier Pfund für das Waschen ihrer Wäsche abgezogen.[42] Harriet Martineau berichtete 1860 von mehreren, ihr bekannten Familien, die ihrer Gouvernante zwischen acht und zwölf Pfund jährlich bezahlten.[42]

Das geringe Einkommen bedeutete auch, dass Gouvernanten nur begrenzt in der Lage waren, für ihr Alter oder einen Fall von Erkrankung vorzusorgen. Gouvernanten mussten davon ausgehen, nur bis zu einem Alter von vierzig oder fünfzig Jahren eine Beschäftigung zu finden. Nahezu alle Ratgeber für Gouvernanten legten ihr nahe, rechtzeitig Geld für ihr Alter beiseitezulegen. Wurde sie angemessen bezahlt, war ihr das in der Regel auch möglich. Wie aber eine Untersuchung im Jahre 1841 zeigte, unterstützten zahlreiche Gouvernanten mit ihrem Gehalt bedürftige Elternteile, zahlten die Ausbildung von Geschwistern oder sprangen ihnen in finanziellen Notlagen zur Seite. Viele von ihnen konnten sich vermutlich im Alter oder im Krankheitsfalle auf die Solidarität ihrer Familie verlassen, die Zahl der tragischen Fälle, die im Alter in verzweifelter Armut zurückblieben, ist trotzdem hoch.[43]

Ähnlich war die Situation in Deutschland: Fanny Tarnow veranschlagte 1820 den Geldbedarf, um für bürgerliche Verhältnisse bescheiden, aber angemessen leben zu können, auf jährlich 400 preußische Taler. Damit war es möglich, eine eigene Wohnung mit eigenen Möbeln und die Beschäftigung eines Dienstmädchens zu finanzieren. Wer dagegen bescheiden in Untermiete lebte, benötigte dafür 100 bis 150 Taler, hatte aber noch Ausgaben für Kleidung, Kutsche, Bücher und Unterhaltung einzukalkulieren. Eine Gouvernante, die neben Kost, Logis und etwa 80 bis 100 Taler Gehalt im Jahr erhielt, war nicht schlecht gestellt, sah aber einem weitgehend finanziell ungesicherten Alter entgegen.[44] Für Frauen wie Caroline Rudolphi, Fanny Tarnow, Amalia Weise und Luise Hensel war nicht zuletzt deshalb die Gouvernantentätigkeit nur eine Station im Leben.[45]

Status in der Familie

The Governess, dt. Die Gouvernante (Gemälde von Rebecca Solomon, 1851): Die Gouvernante sitzt rechts mit dem ihr anvertrauten Kind.
Ausgestellt in der Royal Academy of Arts, London.

Die Gouvernante lebte in der Regel mit der Familie und die räumliche Enge zwang zu regelmäßiger Begegnung. Die Frauen, die bürgerliche Familien in ihrem Haushalt beschäftigten, unterschieden sich häufig nicht mehr in ihrem sozialen Status sondern allein in der Verfügbarkeit finanzieller Mittel.

Wesentliches Merkmal einer Dame war, dass sie nicht arbeitete und wesentliche Anforderung an eine Gouvernante war, dass sie aus einer „guten“ Familie stammte, so dass sie ursprünglich den Status einer Dame beansprucht hatte. Ihren Status verlor sie jedoch mit dem Antreten ihrer ersten Stelle. Da sie nun arbeitete, galt sie nicht länger als Dame, sie gehörte aber auch nicht zu den Dienstboten.[1]

In den Zeugnissen, die Gouvernanten hinterlassen haben, beklagen diese häufig den Verlust ihres sozialen Status. Als Henriette Herz beispielsweise auf eine Gouvernantenstelle angewiesen war, legte sie Wert darauf, eine solche im Haus von Freunden zu finden, wo sie auch in ihrer Rolle als angestellte Erzieherin sich einer guten Behandlung sicher sein konnte.[46] Gleichzeitig bot ihnen die Beschäftigung aber auch ein Heim und ein Einkommen, auch wenn letzteres häufig mager war. Mary Wollstonecrafts Schwestern Eliza und Everina verloren mehrfach ihre Stellen als Gouvernanten, nicht zuletzt wegen der notorischen Berühmtheit ihrer Schwestern. Ihr Leben ist häufig von der verzweifelten Suche nach Familien gekennzeichnet, die sie als Gouvernante beschäftigen würden.[47]

Arbeitsbedingungen

Nelly Weeton und Agnes Porter haben Arbeitsstunden beschrieben, die an sieben Tagen in der Woche morgens um 7 Uhr begannen und abends zwischen 20 und 21 Uhr endeten. Den Tag verbrachten sie fast ausschließlich in der Gesellschaft von Kindern. In den weniger wohlhabenden Familien wurden von Gouvernanten auch erwartet, dass sie abends beim Nähen halfen, wie es beispielsweise Charlotte Brontë widerfuhr.[48] Mary Wollstonecraft und Agnes Porter, die beide für ausgesprochen wohlhabende Familie mit großen Anwesen arbeiteten, konnten sich nach ihrer Arbeit in eigene Räume zurückziehen. Viele Gouvernanten teilten sich jedoch ihr Schlafzimmer mit dem ihrer Zöglinge. Verfügten sie über einen Raum, war dieser in bürgerlichen Haushalten in der Regel sehr klein.[49]

Das Leben einer Gouvernante war in der Regel einsam. Weder mit der Familie noch mit den Hausangestellten auf einer sozialen Ebene, verbrachte sie ihre Abende in der Regel allein. Nelly Weeton berichtet, dass sie abends in dem Raum saß, in dem sie während des Tages ihre Zöglinge unterrichtete.[49] Möglichkeiten zu einem eigenen sozialen Leben waren wegen Zeitmangels auch dann nicht gegeben, wenn Freunde oder die eigene Familie in der Nähe lebten. Eine der wenigen Gelegenheiten, anderen Personen zu begegnen, war der wöchentliche Kirchgang.[37]

Die Sicht des Arbeitgebers

Aus Sicht des Arbeitgebers war die Beschäftigung einer Gouvernante ein Zeichen von Respektabilität, gleichzeitig aber auch in mehrfacher Hinsicht Bedrohung. Ehemänner konnten dem Charme der im Haus lebenden jungen Frauen verfallen, Söhne sich unpassend in sie verlieben. Solche emotionalen Verwicklungen passierten häufiger, sie endeten in der Regel nicht in einer Ehe.[47] Die vielen Stunden, die eine Gouvernante gewöhnlich mit ihren ein oder zwei Zöglingen verbrachte, führte häufig zu einer emotionalen Bindung zwischen Gouvernante und Kindern, die zu Spannungen mit der Mutter führen konnte.[50] Nicht selten führte dies dazu, dass disziplinarische Maßnahmen der Gouvernante von der Mutter unterminiert wurden.[51] Anna Jameson schrieb zwar in ihren Ratschlägen für Mütter, dass diese sich nicht in die Erziehungsarbeit der Gouvernante einmischen sollte, sondern nur „ermutigen und beobachten“ sollten.[52] Die wenigsten Mütter hielten sich jedoch an solche Empfehlungen und untergruben damit die Autorität der Gouvernante.[53]

Wassilij Grigorjewitsch Perow: Ankunft der Gouvernante in einer Kaufmannsfamilie

Die Gouvernante im Haus stellte jedoch auch eine Bedrohung in weiterer Hinsicht dar. In Großbritannien kamen zwar viele der Gouvernanten aus Pfarrersfamilien, bei denen grundsätzlich Ansehen mit begrenzten finanziellen Mitteln einhergingen. Die Brontë-Schwestern sind ein Beispiel für eine solche Familie. Nicht selten entstammten sie jedoch auch Familien, die auf Grund von Schicksalsschlägen wie Bankzusammenbrüchen oder Firmeninsolvenzen ihr Vermögen verloren hatten. In Großbritannien spielte das Erbrecht ebenfalls eine Rolle. So wird beispielsweise die Handlung von Janes Austens Roman Pride and Prejudice wesentlich davon vorangetrieben, dass das Familiengut ein Fideikommiss ist. Stirbt das männliche Familienoberhaupt, wird das Familiengut an den nächsten männlichen Verwandten fallen, wie entfernt auch immer die Verwandtschaft sein mag. Sicherheit vor der drohenden Verarmung der Töchter solcher Familien bot nur ihre Verheiratung mit möglichst wohlhabenden Männern. Geschah dies nicht, war die Anstellung als Gouvernante im Prinzip die einzige Option. Lady Elizabeth Eastlake kommentierte diese und ähnliche Situationen in einem Artikel in der Quarterly Review mit dem Hinweis, dass es keine andere Gruppe von Angestellten gäbe, die so systematisch durch das Unglück von Familien aufgefüllt würde.[54] In diesem Sinne war die im Haus lebende Gouvernante eine stete Mahnung, was den eigenen Töchtern widerfahren würde, sollte sich die Vermögenslage der Familie drastisch ändern.

Die Gouvernante stellte jedoch noch in einer zweiten Hinsicht eine Anomalie dar. Im Viktorianischem Zeitalter war Heirat und Mutterschaft der einzige für Frauen respektierte Lebensweg. Der Sozialphilosoph William Rathbone Greg bezeichnete 1862 unverheiratet gebliebene Frauen als „unvollständige Existenzen“.[55] Insbesondere in der Literatur aus dieser Zeit gibt es zahlreiche Beispiele für die spöttische Verachtung, die diesen Frauen entgegengebracht wurde. Frauen galten gleichzeitig als nicht in der Lage, sich ihr eigenes Einkommen zu verdienen. Gouvernanten waren dafür der sichtbare Gegenbeweis, wie dürftig auch immer ihr Einkommen war.[56]

Ausbildung der Gouvernante

Marian Hubbard Daisy Bell und Elsie May Bell mit ihrer Gouvernante, ca. 1885

Ich weise regelmäßig darauf hin, dass eine Erziehung ohne regelmäßige und stetige Anleitung wirkungslos bleibt und niemand anderes als eine Gouvernante kann diese sicherstellen“ kommentiert Lady Catherine De Bourgh in Jane Austens Roman Pride and Prejudice die Rolle und Aufgabe einer Gouvernante.[57] Frauen wurden jedoch unterschiedlich gut auf eine solche Aufgabe vorbereitet. In Großbritannien nahmen erst 1848 das Queen’s College und das Bedford College ihre Arbeit als Ausbildungsstätten für Gouvernanten auf. Beide waren in London ansässig.[58] In Deutschland nahmen verglichen dazu Lehrerinnenseminare vergleichsweise früh ihre Arbeit auf.

Situation in Großbritannien

In Großbritannien leitete sich das Recht einer Gouvernante auf Anleitung ihrer Zöglinge lange Zeit allein daraus ab, dass sie selbst einer gutbürgerlichen Familie entstammte und dort eine standesgemäße Erziehung genossen hatte. Diese bestand in der Regel aus Kenntnis einer oder gar mehrerer modernen Fremdsprachen, der Fähigkeit, ein Musikinstrument zu spielen, etwas zeichnen und einem oberflächlichen Unterricht in einer Reihe von Fächern. Im Buch der Snobs belustigt sich William Thackeray über die mangelhafte Ausbildung solcher Gouvernanten, die gleichzeitig ihren zukünftigen Arbeitgebern breites Wissen vorspiegeln mussten. Gouvernanten waren einem gesellschaftlichen System unterworfen, dass ihnen nur Halbbildung zubilligte und Halbbildung war in der Regel nicht mehr, als sie weitergeben konnten.[59]

Beispielhaft für die Aufgabe einer Gouvernante und die Ausbildung junger Frauen sei die Familie Nightingale angeführt. William Edward Nightingale und seine Frau Fanny beauftragten ab 1827 Sara Christie mit der Erziehung ihrer beiden Töchter Parthenope und Florence. Fanny Nightingale übernahm den religiösen Part ihrer Erziehung und las mit ihren Töchtern täglich vor dem Frühstück die Bibel. Die Zofe der beiden Mädchen war Französin, so dass beide Mädchen gut Französisch sprachen. Sara Christie sollte täglich nicht mehr als zwei oder drei Stunden Unterricht pro Tag geben, den Rest des Tages sollte sie durch „sachkundige Konversation“ die Mädchen beeinflussen.[60] Die Eltern wünschten außerdem, dass sie die Mädchen im Zeichnen und Musizieren anleitete. Dass insbesondere Florence Nightingale zu einer für ihre Zeit ungewöhnlich gebildeten Frau heranwuchs, ist wesentlich darauf zurückzuführen, dass Sara Christie im Frühjahr 1831 die Familie Nightingale verließ. William Nightingale übernahm darauf hin die Erziehung seiner Töchter selbst und unterwies seine Töchter in einer ungewöhnlichen Bandbreite von Fächern. Es seien jedoch nur gute Manieren, Verstand und gute Konversation gewesen, auf die die Erziehung ihres Vaters abgezielt habe, kommentierte Florence Nightingale Jahre später.[61] Dank eines Cousins, der in Cambridge Mathematik studierte und für einige Wochen bei der Familie zu Gast war, begann die mathematisch hochbegabte Florence sich ab Juni 1839 zunehmend mit Mathematik auseinanderzusetzen.[62] Ihre Eltern standen ihrem neuen Interessengebiet skeptisch bis ablehnend gegenüber. Insbesondere ihre Mutter hätte es lieber gesehen, wenn sich ihre Tochter auf in den Augen der Zeitgenossen angemessenere Beschäftigungen für eine Frau konzentriert hätte. Erst nach monatelangem Kampf gaben die Eltern jedoch schließlich nach und stellten einen Tutor für ihre Studien ein.[63]

Junge Frauen, die gezwungen waren, sich eine Beschäftigung als Gouvernante zu suchen, besaßen in der Regel keine so breite Allgemeinbildung wie Florence Nightingale. Anne und Charlotte Brontë arbeiteten zeitweilig beide als Gouvernanten, brachten dafür aber nur ungenügende Voraussetzungen mit. Ihre eigene Ausbildung war mangelhaft, sie sprachen beide kaum Französisch, kein Deutsch und beherrschten kein Instrument.[64] Entsprechend war das Stellenangebot für sie begrenzt.

Ausbildung in Deutschland

In Deutschland gab es bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts Forderungen nach der Einrichtung von Ausbildungsstätten von Erzieherinnen.[65] Zu den Frauen, die sich unter anderem dafür einsetzten, zählen Amalia Holst, Betty Gleim und Elisabeth Bernhardi. Diesen ging es nicht darum, neue weibliche Berufe zu schließen, sondern um eine Professionalisierung einer Erwerbsarbeit, die nahe an den Aufgaben einer Ehefrau, Hausfrau und Mutter lag und in denen Frauen bereits erfolgreich tätig waren.[66] Weit verbreitet war allerdings die Sicht, dass Frauen nicht in der Lage seien, in allen Fächern Unterricht zu erteilen. Tinette Homberg, eine langjährige Schullehrerin und Schulleiterin, vertrat noch 1845 die Ansicht, dass Fächer wie Rechnen, Mathematik, Physik und deutsche Sprache „vorzugsweise einen männlichen Verstand erfordern und auch von den Lernenden ja nur mit dem Verstand begriffen werden.''.[67] Auch die zu ihrer Lebenszeit bekannte Pädagogin und Dichterin Caroline Rudolphi vertrat noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ansicht, dass „alle Verstandeskultur“ vom Manne ausgehen sollte.[68]

Gute Fremdsprachenkenntnisse waren für Frauen, die eine Gouvernantenstelle anstrebten, eine wesentliche Qualifikation, die den Zugang zu besser bezahlten oder angeseheneren Stellen ermöglichte. Familien, die sich der Wert einer solchen Ausbildung bewusst waren, unternahmen teils große Anstrengungen, um ihren Töchtern die Möglichkeit zu geben. Die Familie von Langfeld, in die später Friedrich Schiller einheiratete, verbrachte 1784 beispielsweise auf Kosten des Schwiegersohns von Beulwitz ein Jahr in der französischsprachigen Schweiz, damit Charlotte von Lengfeld französische Konversation fließend beherrschte.[69]

In Deutschland stand anders als in Großbritannien Frauen frühzeitig die Möglichkeit offen, auch an Schulen zu unterrichten. Louise Hensel beispielsweise unterrichtete, nachdem sie unter anderem als Gouvernante in der Familie des Grafen Friedrich Leopold zu Stolberg tätig war, ab 1825 sechs Jahre lang als erste Lehrerin in Aachen als erste Lehrerin der beiden Oberklasse an einer Töchterschule.[70]

Die Gouvernante in der Literatur

Die typische Laufbahn einer Gouvernante war nahezu vorbestimmt für eine literarische Verarbeitung. Ihr Sturz aus bürgerlichen Lebensumständen und ihre geringe Chance, sich aus diesen Lebensumständen wieder zu befreien und ihr Leben im Haus von Arbeitgebern, mit denen sie ursprünglich den sozialen Status geteilt hatte, bot hinreichend Stoff für dramatische Verwicklungen. Die Historikerin Ruth Brandon vertritt die Ansicht, dass die Gouvernante in der Literatur des 19. und des frühen 20. Jahrhunderts einen so breiten Raum einnimmt, dass sie zum Teil unseres gemeinsamen kulturellen Erbes geworden ist.

Die Gouvernante ist Protagonistin der Handlung unter anderem in Henry James' The Turn of the Screw (1897), Anthony Trollopes The Eustace Diamonds (1873), Wilkie Collins' Ohne Namen, William Makepeace Thackerays Jahrmarkt der Eitelkeiten (1847) , Anne Brontës Agnes Grey (1847) und nicht zuletzt Charlotte Brontës Jane Eyre (1847). In der deutschen und französischen Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts spielen dagegen Gouvernanten nur eine untergeordnete Rolle.[71] Als literaturgeschichtlich bedeutsam gilt nur Arthur Schnitzlers Roman Therese (1928), in der eine junge, verarmte Adelige Gouvernante wird, weil ihr ohne Berufsausbildung keine andere Erwerbsmöglichkeit offen steht.[72] Vom typischen englischen Gouvernantenroman unterscheidet sich Schnitzlers Roman unter anderem durch den anderen gesellschaftlichen Kontext. Nach dem ersten Weltkrieg standen Frauen bereits eine größere Spektrum an Berufen offen. Therese schafft es jedoch nicht, ihre Lehrerinnenprüfung nachzuholen, die ihre berufliche Situation deutlich verbessert hätte. Sie ist hier nicht Opfer gesellschaftlicher Verhältnisse, sondern ihres Charakters und ihrer spezifischen familiären Situation.

Martin Chuzzlewit, Anne Grey und Jane Eyre: Die Gouvernante als positive Figur

Ruth Pinch, Figur aus Charles Dickens Roman Martin Chuzzlewit

In Charles Dickens Roman Martin Chuzzlewit (1843-44) arbeitet Ruth Pinch in einer reichen Messing- und Kupfergießerfamilie, die auf Ruth Pinch als erwerbstätige Frau herabsieht. Die Hausherrin war … höchst wissbegierig hinsichtlich der Naturgeschichte und der Gewohnheiten des Lebewesens „Gouvernante“ und ermunterte ihre Töchter, darüber zu berichten, sobald sich die Gelegenheit bot, was für alle Beteiligten höchst erbaulich, bildend und unterhaltend war.“ Ruth Pinch gelingt es entsprechend nicht, sich gegenüber ihren Zöglingen durchzusetzen. Ihr Bruder rettet sie schließlich aus ihrer Berufstätigkeit. Sie darf erst ihm und später einem Ehemann den Haushalt führen.

Anne Brontë ließ ihre Protagonistin Anne Grey, eine Pfarrerstochter, in ihrem gleichnamigen, autobiografisch geprägten Roman erstmals in Ichform aus dem Alltag als Gouvernante berichten.[73] Brontë vertritt in diesem Roman eine für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts ungewöhnlich emanzipierte Sichtweise. Es ist nicht nur materielle Not, die sie zwingt, das Elternhaus zu verlassen, sondern auch der Wunsch, einen individuellen Lebensplan zu entwickeln.[74] Von Brontë als selbstgerecht, leicht beleidigt und humorlos beschrieben, tritt Anne Grey ihre erste Stelle bei der Familie Bloomfield in der festen Überzeugung an, der Aufgabe gewachsen zu sein. Die Kinder, die sie unterrichten soll, sind in ihren Augen jedoch ungeraten, ihre Eltern erkennen aus Anne Greys Sicht den Wert ihrer Gouvernantentätigkeit nicht an. Sie wird schließlich von der Familie Bloomfield entlassen. Ihre nächste Stelle führt sie auf den Landsitz eines Adeligen, aber auch hier erlebt sie Enttäuschungen. Eine Heirat entbindet sie letztlich von ihrer Pflicht, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen.

Auch Charlotte Brontës Heldin Jane Eyre heiratet am Ende. Ihr Ehemann wird Mr. Rochester, ihr Arbeitgeber. Klein, dünn, blass, stets schlicht dunkel gekleidet und mit strengem Mittelscheitel gilt Jane Eyre nicht zuletzt auf Grund der Kino- und Fernsehversionen der melodramatischen Romanvorlage als die bekannteste englische Gouvernante der Literaturgeschichte.[75]

Die Gouvernante als Antiheldin

1847 erschien W. M. Thackerays Jahrmarkt der Eitelkeit als Fortsetzungsroman. Thackeray war zum Zeitpunkt des Erscheinens seines Romans selbst Arbeitgeber einer Gouvernante. Nachdem seine Frau wegen einer psychischen Erkrankung in eine Anstalt lebte, war er allein für die Erziehung seiner Töchter verantwortlich. 1846 stellte er die erste Gouvernante für deren Erziehung ein, erlebte aber diese und ihre Nachfolgerinnen jedoch als fachlich und menschlich für die Aufgabe ungeeignet.[76] In seinem Roman verkörpert Becky Sharp all die Eigenschaften, die Eltern befürchteten, wenn sie ihre Kinder der Erziehung einer Gouvernante anvertrauten. Für die Tochter einer französischen Balletttänzerin und eines englischen Malers bedeutet die Annahme einer Gouvernantenstelle in einem adeligen Haus nur der Anfang ihres eigenen sozialen Aufstiegs. Den ihr anvertrauten Töchtern bringt sie keinerlei Zuneigung entgegen, sie vernachlässigt ihre Erziehung vollständig.

Auch in Sheridan le Fanus Roman Uncle Silas (1864) missbraucht die französische Gouvernante ihre Stelle, die ihr das Haus ihrer Arbeitgeber öffnet. In Joseph Conrads Roman Spiel des Zufalls (1912), in der die Gouvernante versucht, die ihr anvertraute Waise mit ihrem eigenen Liebhaber zu verheiraten, um an ihr Vermögen zu gelangen, ist die unverheiratete Frau Symbol einer entfremdeten Weiblichkeit.[77]

Die Gouvernante in der Jugendliteratur

In Louisa May Alcotts über viele Jahrzehnte populärem Jugendroman Little Women greift Meg March auf diese Arbeit zurück, als der abwesende Vater, der all sein Geld verloren hat, die Familie in Existenznöte bringt. In Alcotts Roman, der in den Vereinigten Staaten spielt, war die soziale Ausgrenzung einer jungen Frau, die ihr eigenes Auskommen verdienen musste, allerdings nicht so ausgeprägt wie im klassenbewussten Großbritannien des 19. Jahrhunderts. Erst die Bemerkungen einer zu Besuch weilenden englischen Freundin macht die Erfahrung für Meg March zu einer Demütigung.[78] Auch in jüngeren historischen Jugendromanen spielen Gouvernanten gelegentlich eine Rolle. In Joan Aikens Roman Das Mädchen aus Paris (1982) ist die Annahme einer Gouvernantenstelle die Möglichkeit für die englische Protagonistin, in einem aristokratischen Haushalt in Frankreich zu leben, wo sie unter anderem berühmte Schriftsteller trifft.

Literatur

Commons: Gouvernanten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 6.
  2. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 2.
  3. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess., S. 1–2.
  4. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 80
  5. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 83
  6. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 88
  7. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 91
  8. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 94
  9. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 49
  10. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 50
  11. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 50
  12. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 51 und S. 54
  13. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 52
  14. Hardach-Pinke, S. 68
  15. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 53
  16. Zitiert nach Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 57
  17. Zitiert nach Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 57
  18. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 60
  19. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 61
  20. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 62 und S. 65-66.
  21. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 66.
  22. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 66.
  23. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 68
  24. Hardach-Pinke, S. 106
  25. Hardach-Pinke, S. 115-120
  26. Hardach-Pinke, S. 109 und S. 114
  27. Janes Austen: Pride and Prejudice, Band II, Kapitel 6.
  28. Als Erzieherinnen in Europa unterwegs: Gouvernanten, governesses und gouvernantes, aufgerufen am 14. November 2013
  29. E. M. Delafield: Tagebuch einer Lady auf dem Lande. Wilhelm Goldmann Verlag, München 2012, ISBN 978-3-641-08045-7. Neben der im eigenen Haushalt beschäftigten „Mademoiselle“ berichtet Delafield auf S. 35 auch von der Gouvernante einer anderen Familie: Kinder vielleicht doch zu sehr en évidence; ich komme darauf, weil Angela mir kurz vorm Tee erzählt, was für ein reizendes Kinderzimmer die Sprösslinge der Maitlands hätten, dort hielten sie sich den ganzen Tag auf, wenn sie nicht ihre ausgedehnten Spaziergänge mit der Gouvernante und den Hunden machten.
  30. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 89
  31. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 71
  32. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 71
  33. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 73-74
  34. Hardach-Pinke, S. 75-76 und S. 79
  35. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 102
  36. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 15
  37. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 17.
  38. a b c Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 18.
  39. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 1.
  40. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 16
  41. Zitiert nach Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 5. Im Original lautet das Zitat We must acknowledge that in […] describing the office of governess we have had a sickening feeling at heart, such as we have not experienced in tracing any other department of active life. In every other human pursuit there may be found the encouragement of expectation… The servant may become master, the labourer may rise into an employer… but the governess, and the governess alone, though strictly a member of a liberal profession, has neither hope nor prospect open in this world.
  42. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 19.
  43. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 22–23.
  44. Hardach-Pinke, Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 99
  45. Hardach-Pinke,Die Gouvernante: Geschichte eines Frauenberufs, S. 99
  46. Hardach-Pinke, S. 102
  47. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 10.
  48. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 15.
  49. a b Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 16.
  50. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 10–11.
  51. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 11–12.
  52. Anna Jameson: Memoirs and Essays, 1846.
  53. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 12 und 13.
  54. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 13.
  55. „incomplete existence of [their] own“, zitiert nach Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 13.
  56. Ruth Brandon: Other People’s Daughters – The Life and Times of the Governess, S. 14.
  57. I always say that nothing is to be done in education without steady and regular instruction, and nobody but a governess can give it. Janes Austen: Pride and Prejudice, Band II, Kapitel 6.
  58. Hardach-Pinke, S. 15-16
  59. Brandon, S. 14-15
  60. Mark Bostridge: Florence Nightingale. Penguin Books, London 2009, ISBN 978-0-140-26392-3, S. 35
  61. Mark Bostridge: Florence Nightingale. Penguin Books, London 2009, ISBN 978-0-140-26392-3, S. 38
  62. Dossey, S. 43–45.
  63. Hugh Small: Florence Nightingale: Avenging Angel. Palgrave Macmillan, 1999, ISBN 0-312-22699-3, S. 7–8
  64. Hardach-Pinke, S. 16
  65. Hardach-Pinke, S. 76
  66. Hardach-Pinke, S. 77
  67. Tinette Homberg, 1845, zitiert nach Hardach-Pinke, S. 78
  68. Hardach-Pinke, S. 79
  69. Hardach-Pinke, S. 88
  70. Hardach-Pinke, S. 97
  71. Hardach-Pinke, S. 22
  72. Hardach-Pinke, S. 26-27
  73. Hardach-Pinke, S. 13 und S. 14
  74. Hardach-Pinke, S. 14
  75. Hardach-Pinke, S. 16
  76. Hardach-Pinke, S. 17
  77. Hardach-Pinke, S. 19
  78. Brandon, S. 9