Konnotation
Der Begriff Konnotation (von lat.: con + notatio) bezeichnet die Nebenbedeutung eines Wortes. Genauer bezeichnet er in der Wortsemantik die subjektive, zusätzliche gedankliche Struktur, die die Hauptbedeutung (Denotat) eines Wortes begleitet und die stilistischen, emotionalen, affektiven Wortbedeutungs-Komponenten enthält.
Ein Wort ist nach einer Definition von John Stuart Mill: „konnotativ“ (vgl. engl.: connotative = mitbezeichnend) „wenn es außer einem Gegenstand auch eine seiner Eigenschaften bezeichnet; es ist nicht-konnotativ [...], wenn es nur einen Gegenstand oder eine Eigenschaft allein bezeichnet.“
Konnotationen des gleichen Wortes können sich je nach Sprecher, Sprechergruppen (z.B. Pensionsbesitzer) und Kultur unterscheiden. Das Wort "Sommer" hat für viele die positive Konnotation "Urlaub", während es für Besitzer einer Pension am Strand die negative Konnotation "Stress" hat, weil sie im Sommer besonders hart arbeiten müssen.
Durch einem ehedem neutralen Begriff quasi "schleichend" zugeschriebene Beibedeutungen über Zeiten und Kulturen hinweg kann es zu einem Bedeutungswandel, gfs. sogar zur Bedeutungsumkehr kommen (vgl. Regime, Weib).
Beispiele
- Verschiedene Konnotationen sind eine Methode, um Synonyme zu unterscheiden (bzw. ein Grund, warum es keine "echten" Synonyme sind). So teilen die Wörter "Quacksalber", "Onkel Doktor" und "Halbgott in Weiß" alle die Denotation "Arzt", aber unterscheiden sich durch die Konnotationen ("taugt nichts", "familiäre Beziehung", "kann alles, oder glaubt das zumindest").
- Das bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gänzlich "unverdächtige" Adjektiv völkisch (für national) kann spätestens seit dem Ende des so genannten Dritten Reiches nicht mehr unbefangen verwendet werden, weil hier viele an das berüchtigte Nazi-Kampfblatt "Völkischer Beobachter" denken (oder denken könnten): Das Wort zählt seitdem zur Lingua Tertii Imperii und ist negativ konnotiert, wie zahlreiche weitere ursprünglich völlig neutrale Bezeichnungen und Ausdrücke.
Konnotationen bei Eigennamen
Eigennamen sind per se nicht-konnotativ, da sie nur Individuen, aber nicht deren Eigenschaften bezeichnen. Ein Wort wie "Mensch" dagegen bezeichnet die Menschen direkt und deren allgemeine Eigenschaften indirekt und ist insofern auch konnotativ. (Eigennamen von wichtigen Orten, Personen oder sonstigen Sachverhalten können aber Konnotationen erhalten, z.B. Hitler, Mallorca, Atombombenexplosion).
Siehe auch
Weblinks
- Denotation und Konnotation (Mediamanual.at)
- Weiterführende Erklärungen