Ohrring
Ein Ohrring ist ein Schmuckstück, das am Ohr getragen wird. Dazu wird er entweder durch ein Ohrloch im Ohr (als Piercing), oder als Ohrclip am Ohrläppchen befestigt.
Material
Ohrringe sind häufig aus Metall gefertigt, aber auch Knochen, Holz, Kunststoff und andere harte Materialien werden verwendet. Weitere Teile können aus nahezu beliebigen Materialien bestehen, einschließlich Glas, Schmucksteine und Perlen. Die Formen variieren von kleinen Ringen oder Steckern bis hin zu großen Ohrgehängen. Größe und Gewicht sind durch die Belastbarkeit des Ohrlochs und dem Durchmesser der Aufhängung beschränkt.
Kulturelle Bedeutung
Ohrringe wurden und werden in vielen Kulturen der Erde getragen. Dabei werden sie von beiden Geschlechtern getragen, obwohl sie generell bei Frauen häufiger vorkommen. In einigen Kulturen werden die Ohrlöcher mittels immer größerer und schwererer Ohrringe immer weiter vergrößert. Die sogenannten Fleshtunnel erfreuen sich inzwischen auch in Piercingkreisen in Deutschland größerer Beliebtheit. Hier wird allerdings mittels Dehnsichel das Ohrloch allmählich vergrößert oder durch Punching ein großes Loch ausgestanzt, um entsprechenden Schmuck einzusetzen.
Zunftzugehörigkeit
Im Mittelalter war es bei einigen Zünften üblich, die Zugehörigkeit durch einen Ohrring auszudrücken. Dieser war aus Gold und diente dem Bestatter als Entlohnung im Todesfall. Bei Verstössen gegen die Zunftordnung, also Unzünftigkeit, wurde dieser ausgerissen, was so den Begriff Schlitzohr für ein Schandmal prägte.
Ohrloch
Ohrringe und Ohrstecker, aber nicht Ohrclips, werden durch Ohrlöcher befestigt, diese können entweder gestochen oder geschossen werden. Beim Ohrringstechen wird meist das Ohrläppchen mit einem dafür geeigneten Ohrring durchstochen. Dies geschieht mit einer sogenannten Ohrlochpistole, welche den Ohrstecker durch das Ohr schießt. Der Stichkanal verheilt nach zirka sieben bis acht Wochen. Danach bleibt ein Löchlein zurück, das zur Befestigung von einem Ohrring verwendet werden kann.