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Waldkiefer

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Gemeine Kiefer
Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris), Illustatration
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Divisio: Nadelholzgewächse
(Pinophyta)
Vorlage:Classis: Pinopsida
Vorlage:Ordo: Kiefernartige (Pinales)
Vorlage:Familia: Kieferngewächse (Pinaceae)
Vorlage:Subfamilia: Pinoideae
Vorlage:Genus: Kiefern (Pinus)
Wissenschaftlicher Name
Pinus sylvestris
L.

Die Gemeine Kiefer, Wald-Kiefer oder Rotföhre (Pinus sylvestris) ist ein Nadelbaum in der Gattung der Kiefern (Pinus) aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Sie ist - durch Forstwirtschaft begünstigt - eine der meist verbreiteten Baumarten in Deutschland.

Vorkommen

Die Waldkiefer bevorzugt lockere, sandig-lehmige Böden in der nördlichen gemäßigten Zone. Es gibt aber auch einige Arten als Gebirgsbäume am nördlichen Rand der Tropen.

Beschreibung

Die Waldkiefer ist eine sehr anspruchslose Baum-Art. Sie besitzt ein Pfahlwurzelsystem, mit dem sie auch in tiefer liegende Wasserschichten vordringen kann. Sie stellt geringe Ansprüche an Boden und Wasserbedarf; auf Sandboden kommt sie gut zurecht. Ihre durchschnittliche Höhe beträgt 25 bis 35 Meter, sie kann aber in Einzelfällen durchaus größer werden. Ältere Bäume haben eine halbkugelige Krone und einen langen Stamm, bei dem die unteren Äste abgestorben sind. Die Rinde ist in der Jugend glatt graugelb, dann leuchtend rotgelb. Später bildet sich von unten nach oben eine graue und rissige Borke heraus, die in kleinen Platten angeordnet ist. Die graugrünen Nadeln sind paarweise gedreht in einer Nadelscheide (Kurztrieb)zusammengefasst und können bis zu 8 Zentimetern lang werden. Die anfangs grünen, dann dunkelgraubraunen, eikegelförmigen Zapfen können ebenfalls bis zu 8 Zentimetern lang werden und sitzen zu zweit oder in Gruppen an gekrümmten Stielen.

Abgrenzung von ähnlichen Arten

Bei der Bestimmung der Wald-Kiefer kann es bei oberflächlicher Betrachtung zur Verwechslung mit der Schwarz-Kiefer kommen. Die Arten unterscheiden sich aber im Habitus. Da beide Baumarten außerdem eine unterschiedliche Drehung der Nadeln besitzen, ist es relativ einfach, sie daran zu unterscheiden. Bei der Wald-Kiefer lassen sich die beiden Nadeln am Kurztrieb nicht zu „einer Nadel“ zusammenfassen, wohingegen dies bei der Schwarzkiefer problemlos möglich ist. Die Schwarzkiefer bildet im oberen Stammbereich keine Spiegelrinde aus; die Farbe der Rinde ist abweichend. Die Zapfen sind farblich und in der Größe stark verschieden; auch die Nadeln sind unterschiedlich groß.

Forstwirtschaftliche Schädlinge

Habitus der Gemeinen Kiefer
Die wirtschaftlich uninteressanteste, naturschutzfachlich aber wertvollste und seltenste Ausprägung von Kiefernwald ist das so genannte Cladonio-Pinetum - Flechten-Kiefernwald; hier auf sehr nährstoffarmen Flugsanddünen in Norddeutschland. Diese Pflanzengesellschaft ist durch flächendeckende Eutrophierung stark bedroht.

Zu den häufigsten Schädlingen aus forstwirtschaftlicher Sicht zählen in Mitteleuropa

Nutzung

In Europa wurden Waldkiefern häufig als Monokultur angepflanzt. Sie sollte den großen Bedarf an Bauholz decken. Auch wurden sie zur Baumharzgewinnung (Pecherei) eingesetzt.

In der Forstwirtschaft werden sie nach einer Wachstumszeit ("Umtriebszeit") von 80 bis 120 Jahren geerntet. Waldkiefern sind wichtige Forstbäume und werden als Konstruktionsholz im Innen- und Außenbereich (Konstruktionsvollholz (KVH) und Bauholz), als Gartenholz (meist kesseldruckimprägniert (chromfrei)), für Möbel, Massivholzdielen und Hobeldielen, Profilholz, Leisten und Leimholz genutzt.

Aus den Ästen und Nadeln der Gemeinen Kiefer wird das Kiefernadelöl gewonnen, das schleimlösend, durchblutungsfördernd und antiseptisch ist. Es wird innerlich und äußerlich bei katarrhalischen Erkrankungen der Luftwege eingesetzt, sowie äußerlich gegen neuralgische und rheumatische Beschwerden eingesetzt.

Sonstiges

Auf einer Schildmauer der Ruine von Schloss Auerbach wächst eine Waldkiefer. Sie wurzelt in luftiger Höhe allein auf dem Bauwerk. Trotz der sehr kargen Lebensbedingungen hat sie ein Alter von mehr als 300 Jahren und eine Höhe von 7 Metern erreicht - ein weiterer Beleg für die ausgeprägte Anspruchslosigkeit der Pflanze.

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