Tughra
Tughra (osmanisch طغرا) war die Bezeichnung der Namenszüge osmanischer Sultane, manchen Quellen zufolge als symbolisches Zeichen für den in alten türkischen Zeiten gebräuchlichen Handschlag des Sultans als Besiegelung für ein Abkommen. Im Laufe der Zeit wurden diese Namenszüge immer komplizierter. Zuletzt waren es schon regelrechte Kunstwerke der Kalligrafie. Die Tughra bestand in der Regel aus dem Namen, dem Vatersnamen, dem Titel "Chan Schah" (خان شاه) und der Formel "al-muzaffar da'ima" (المظفر دائما immer siegreich). In den kaiserlichen osmanischen Kanzleistuben war eigens dazu ein Tughradschi (طغراجي) angestellt, der lediglich für die Tughra zuständig war. Die Tughra wurde später auch von anderen Herrscherhäusern benutzt, wie z.B. von den afghanischen Königen. Man findet sie aber auch z.B. noch heute auf Münzen mit Staatsnamen im Tughrastil, wie es bei Pakistan der Fall war. Auch die fromme Kalligrafie kennt den Tughrastil zu Schreibung von Koranversen oder anderem mehr.