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David Odonkor

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David Odonkor
David Odonkor 2006
Personalia
Geburtstag 21. Februar 1984
Geburtsort BündeDeutschland
Größe 174 cm
Position Mittelfeld, Sturm

David Odonkor (* 21. Februar 1984 in Bünde) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -trainer.

Leben

Odonkor wurde als Sohn eines Ghanaers und einer Deutschen im ostwestfälischen Bünde geboren, wo er auch als Jugendfußballer aktiv war. Zunächst spielte er vier Jahre lang in der Jugendspielgemeinschaft Holsen-Ahle und wechselte im Anschluss für drei Jahre zum Bünder SV. 1998 wechselte er in die Jugend von Borussia Dortmund, wo er anfangs bei den B-Junioren, später bei den A-Junioren und dem Amateurteam der Dortmunder eingesetzt wurde. Bei der Deutschen Post AG hatte Odonkor parallel eine Ausbildung als Briefträger begonnen, die er jedoch 2002 zu Gunsten seiner Karriere als Fußballer aufgab.[1]

Karriere

Karriere als Spieler

Ab 2002 gehörte er zum Kader der Profielf von Borussia Dortmund und wurde gleich in seiner ersten Bundesliga-Spielzeit 2001/02 Deutscher Meister. Dabei wurde er zwar nur zweimal eingewechselt, sorgte jedoch mit einer Torvorlage und einem an ihm verursachten Elfmeter für Aufsehen. In der Folgezeit entwickelte er sich zum Stammspieler, wobei er sich vor allem in der Saison 2005/06 hervortat. Aufgrund seiner Schnelligkeit zumeist als rechter Außenstürmer eingesetzt, schlug er für den BVB 227 Flanken, 21 % davon führten zu Großchancen. Nur Lincoln vom FC Schalke 04 erreichte mit 38 % einen besseren Wert. Der Torabschluss gehörte dagegen nicht zu den Stärken Odonkors: Weder in Dortmund noch später in Sevilla erzielte er mehr als einen Treffer pro Saison.

Trotz dieser Schwäche wurde Odonkor im Mai 2006 überraschend ins deutsche Aufgebot für die Weltmeisterschaft 2006 berufen und bestritt am 30. Mai unter Jürgen Klinsmann sein Debüt für die A-Nationalmannschaft, als er im Test-Länderspiel gegen Japan eingewechselt wurde. Zuvor war er bereits im Aufgebot der U-17-, U-18-, U-19-, U-20- und der U-21-Nationalmannschaft. Im zweiten Vorrundenspiel der deutschen Mannschaft gegen Polen bereitete der eingewechselte Odonkor dann kurz vor Schluss mit einer Flanke von rechts das 1:0-Siegtor von Oliver Neuville vor. Im Anschluss an die WM 2006 erhielt er wie die gesamte Mannschaft das Silberne Lorbeerblatt.

Sein letztes Länderspiel absolvierte Odonkor bei der EM 2008, als er während der Vorrundenbegegnung gegen Kroatien von Trainer Joachim Löw in der 46. Spielminute für Marcell Jansen eingewechselt wurde.

Ende August 2006 unterschrieb er beim damaligen spanischen Erstligisten Betis Sevilla einen Fünfjahresvertrag, Dortmund erhielt für ihn eine Ablösesumme von 6,5 Millionen Euro. Im November 2006 musste er sich einer Knie-Operation unterziehen. Sein Liga-Comeback gab Odonkor am 28. April 2007 gegen Atlético Madrid. Sein erstes Ligator für die Spanier erzielte Odonkor am 35. Spieltag der Saison 2007/08 gegen UD Almeria. Sein erstes Tor für die deutsche Nationalelf erzielte er am 12. September 2007 im Spiel gegen Rumänien. 2008 wurde er in den Kader für die Europameisterschaft 2008 berufen. In der darauffolgenden Saison 2008/09 stieg er nach nur wenigen Einsätzen mit Betis Sevilla aus der Primera División ab. In der Saison 2010/11 gelang Betis Sevilla der Wiederaufstieg aus der Segunda División, Odonkor blieb dabei ohne Einsatz und verließ den Klub am Saisonende.

Nach einer längeren Reha war er zu Beginn der Saison 2011/12 vereinslos und hielt sich zunächst im Training des Fünftligisten TuS Dornberg fit.[2] Zwischen dem 28. Juli und dem 5. August trainierte er bei den Glasgow Rangers. Nach Angaben der Glasgow Rangers machte er zwar einen guten Eindruck, aufgrund von Sorgen um seine Fitness nach langer Verletzungsdauer nahmen die Rangers aber von einer Verpflichtung Odonkors Abstand.[3] Im September 2011 engagierte ihn Alemannia Aachen nach einem Probetraining bis zum Ende der laufenden Saison.[4] [5] Beim torlosen Unentschieden im Auswärtsspiel gegen den SC Paderborn am 9. September 2011 gab Odonkor mit Einwechslung in der 69. Minute für Marco Stiepermann seinen Einstand in der 2. Bundesliga.[6] Sein erstes Tor für Alemannia Aachen erzielte er am 23. Oktober 2011 (12. Spieltag) beim 3:1-Heimsieg gegen den FC Ingolstadt 04 mit dem Treffer zum Endstand in der 90. Spielminute. Mit der Alemannia stieg er am Ende der Saison als Tabellenvorletzter aus der Zweiten Liga ab.

Am 12. Juli 2012 wechselte Odonkor in die Ukraine und unterschrieb einen Einjahresvertrag beim Erstligisten und Aufsteiger FC Hoverla-Zakarpattya Uschhorod.[7][8] Am achten Spieltag erzielte Odonkor beim 2:1 Heimsieg gegen Tavriya Simferopol in der 36. Spielminute seinen ersten Saisontreffer. Der Verein holte mit diesem Spiel die ersten Punkte der Saison und konnte dadurch die Rote Laterne abgeben. Im Januar gab Odonkor bekannt, dass er zurück nach Deutschland möchte. Grund seien die Lebensverhältnisse in der Ukraine.[9]

Im September 2013 beendete Odonkor seine aktive Karriere wegen anhaltender Verletzungsprobleme. Er strebt eine Tätigkeit als Trainer an.[10][11]

Trainerkarriere

Seit dem 17. September 2013 absolvierte Odonkor ein Trainer-Praktikum unter Andreas Golombek beim SC Verl.[12] Ziel war zunächst der Erwerb des B-Trainer-Scheins.[13] Ende Oktober 2013 wurde Odonkor als Co-Trainer des SC Verl bestätigt.[14]

Erfolge

Privates

Seit dem 30. Dezember 2006 ist Odonkor verheiratet. Am 14. November 2008 brachte seine Frau das erste gemeinsame Kind zur Welt, ein Mädchen.[15]

Einzelnachweise

  1. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. Juli 2006
  2. reviersport.de: "Wir kontern Hüls" David Odonkor trainiert in Dornberg vom 19. Juli 2011
  3. Glasgow Rangers: A Second Look vom 5. August 2011
  4. Aachener Zeitung/Pauli, Sobierajski David Odonkor: Vertrag für zehn Monate, 5. September 2011
  5. Alemannia Aachen: David Odonkor stellt sich vor vom 30. August 2011
  6. Proschwitz zeigt sich gnädig, Artikel auf kicker.de vom 9. September 2011
  7. zakarpattja.uz.ua: «Говерла» підписала призера Чемпіонатів світу та Європи., 12. Juli 2012, abgerufen am 12. Juli 2012
  8. Odonkor wechselt in die Ukraine, t-online.de (abgerufen am 19. August 2013)
  9. David Odonkor: Ich muss hier so schnell wie möglich weg Reviersport, abgerufen am 24. Januar 2013.
  10. Focus.de vom 19. September 2013: "Will als Trainer arbeiten", abgerufen am 20. September 2013
  11. Odonkor beendet seine Karriere, sport1.de. Abgerufen am 19. September 2013.
  12. Westfalen-Blatt: David Odonkor ist Gast beim SC Verl vom 19. September 2013
  13. WM-Held David Odonkor beendet seine Fußball-Karriere, abgerufen am 20. September 2013
  14. Transfermarkt.de: [1]
  15. n24.de: Nationalstürmer David Odonkor ist Vater geworden vom 15. November 2008