Fellwechsel

Als Fellwechsel oder Haarwechsel wird die Fähigkeit vieler Säugetiere bezeichnet, meistens jahreszeitlich bedingt Eigenschaften und Farbe des Fells zu verändern.
Fast alle Säugetiere gemäßigter und polarer Breiten verändern jahreszeitlich die Dichte ihres Fells, um sich optimal vor Kälte zu schützen. Zwar bleibt die Anzahl der Haare immer gleich, doch unterscheidet sich das Winterhaar vom Sommerhaar durch eine größere Länge und Dichte.[1] Das Winterfell kann dabei aus zahlreichen gekräuselten Wollhaaren bestehen, die eine stehende Luftschicht bilden und so einen raschen Wärmeverlust des Körpers verhindern. Auch ein dichtes, kurzes Unterfell, das bei Bedarf unter dem groben äußeren Fell aufgestellt wird, ist möglich.

Auffällige Beispiele für Fellwechsel sind Tiere, die sich im Schneewinter mit einem weißen Fell tarnen. Diese Eigenschaft hat sich unabhängig voneinander in ganz unterschiedlichen Tiergruppen entwickelt, z. B. bei Hermelin, Polarfuchs und Schneehase.[1]
Der Haarwechsel setzt nicht an allen Körperteilen gleichzeitig ein, er erfolgt in einer für jede Art charakteristischen Abfolge.[1]
Während im gemäßigten Klima ein zweimaliger Haarwechsel geschieht, im Frühjahr und im Herbst, wechseln einige arktische Tiere, wie Ren, Eisbär und Robben ihr Fell nur einmal jährlich. Bei den Robben geschieht das in der Zeit, in in der sie die Jungen säugen und sie sich außerhalb des Wassers auf dem land oder auf dem Eis aufhalten. Hier erfolgt der Wechsel besonders schnell. Die Haaren lösen sich in ganzen Fetzen und das neue Fell wächst sehr schnell nach. Auch andere Tiere deren Hauptlebensraum das Wasser ist haben nur einmaligen Haarwechsel, dazu zählen Dachs, Siebenschläfer, Murmeltiere und andere.[1]
Eichhörnchen verlieren im Sommer viele Deckhaare und sogar ihre Ohrpinsel. Im Herbst und Winter ist ihr Fell wieder nachgewachsen und glänzt. Auch die Haare auf den Ohren sprießen wieder.
Besonders deutlich wird der Fellwechsel bei Hauspferden, vor allem wenn sie in Offenstall- oder Robusthaltung leben und nicht eingedeckt werden, also dem Wetter ausgesetzt sind.
Diverses
Zu Problemen führt der Fellwechsel mitunter bei Tierhaarallergikern, da auch Haustiere wie Hund, Katze oder Pferd einen Fellwechsel mitmachen.