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Dübel

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Als Dübel wird ein Bauelement bezeichnet, welches zur nachträglichen Befestigung eines Gegenstands an einer Mauer oder einem Betonbauteil verwendet wird. Daneben wird das Wort Dübel auch allgemein für bestimmte Verbindungselemente verwendet. Seit einiger Zeit werden Dübel für hohe Lasten auch als Verbund-, Hinterschnitt- usf. -Anker bezeichnet.

Kunststoffspreizdübel

Kunststoff- Spreizdübel mit Schraube

Der so genannte Schraubendübel besteht in der Regel aus Polyamid und ist von der Funktion her ein Spreizdübel. Der Innendurchmesser des Dübel ist kleiner als der Kerndurchmesser der Schraube. Folge ist, dass die in den Dübel eingedrehte Schraube den Dübel auseinanderspreizt. Um diese Funktion zu ermöglichen, ist der Dübel längs geschlitzt. Eine neuere Entwicklung sind Nageldübel (auch: Schlagdübel), bei denen ein profilierter Nagel in die Kunststoffhülse geschlagen wird. Die Montage ist wesentlich einfacher, jedoch sind sie nicht so tragfähig wie die ursprünglichen Schraubendübel.

Da das umgebende Bohrloch diese Spreizung begrenzt, wirkt der Dübel als Klemmvorrichtung zwischen Bohrloch und Schraube. Mit dessen Hilfe werden lösbare Schraubverbindungen speziell in Stein oder Beton, meist in Wänden, hergestellt.

Bauaufsichtliche Zulassung

Viele der im Handel befindlichen Kunststoffdübel sind bauaufsichtlich nicht zugelassen und dürfen somit nicht für sicherheitsrelevante Befestigungen benutzt werden.

Jeder Packung bauaufsichlich zugelassener Dübel liegt die zugehörige Zulassung als Schriftstück anbei. Dieses Schriftstück ist im Fall des Falles rechtlich relevant und muß daher verwahrt und dokumentiert werden.

Historie

Der erste industriell gefertigte Dübel wurde 1926 von Upat aus Hamburg geliefert. Er bestand aus Hanfschnur, welche in einer Blechhülse verpresst wurde. Der NORM-Dübel. (MS)

Die industrielle Fertigung von Kunststoff-Dübeln begann mit der Entwicklung von Kunststoff. Die ersten Allzweckdübel wurden aus Nylon Rundstäben gefertigt. Sie werden in ein Bohrloch gesteckt. Beim Eindrehen der Befestigungschraube spreizt sich der Dübel, und klemmt sich und die Schraube fest. (Erfinder: Artur Fischer, 1957).

Moderne Dübel werden aus Kunststoff oder Metall gefertigt und sind in vielen Bauformen für die unterschiedlichsten Arten der Wände/Decken erhältlich.

Metallspreizdübel

Metall- Spreizdübel M10

Bei diesen Dübeln wird ebenfalls eine Klemmwirkung aktiviert. Sie wird erzeugt indem ein Konus (u. U. auch zwei, siehe Bild) in eine Spreizhülse eingetrieben wird; die Hülse wird so auseinandergedrückt. Metalldübel sind tragfähiger und sicherer als solche aus Kunststoff, da sie wesentlich höhere Spreizkräfte auf die Bohrlochwand übertragen können. Für Befestigungen an Decken sind in Deutschland derzeit nur Spreizdübel aus Metall zugelassen.

Verbundanker

Die so genannten Verbundanker sind im Regelfall bauaufsichtich zugelassen und daher auch für höher belastete Verbindungen geeignet. Handelsüblich sind Zweikomponenten-Reaktionsharze in einer Glasampulle, der durch eine Ankerstange im Bohrloch zerstört und durch definiertes Drehen der Ankerstange vermischt wird. Das Harz füllt den Hohlraum zwischen Bohrloch und Ankerstange, dringt teilweise in die Poren des umgebenden Mauerwerks oder Betons, härtet zeit- und temperaturabhängig aus und verklebt die Ankerstange mit der Bohrlochwand. Solche Anker funktionieren ohne Spreizung bzw. Vorspannung und vermeiden so beim Setzen der Ankerstange eine mögliche Rissbildung im umgebenden Baustoff durch hohe Spreizkräfte. Neben dem Glaspatronensystem gibt es auch ein Injektionssystem, bei dem der Mörtel bestehend aus Harz und Härter mit einem Auspreßgerät in das Bohrloch injiziert wird. Die Verwendung der genannten Systeme muss gemäß der bauaufsichtlichen Zulassungen erfolgen. Es gibt auch Verbundanker, die in der gerissenen Zugzone eines Betonbauteils verwendet werden dürfen.

Hinterschnittanker

Neben den Verbundankern gibt es für Beton auch verschiedene bauaufsichtlich zugelassene Hinterschnittanker. Bei diesen wird ein Formschluß dadurch erreicht, dass durch einen Spezialbohrer das Bohrloch an seinem Grund aufgeweitet wird. Durch eine Keilkonstruktion o.ä. wird erreicht, dass der Hinterschnittanker dieses aufgeweitete Bohrloch vollständig ausfüllt. Hinterschnittanker werden meist für die Schwermontage verwendet. Sie tragen weitaus höhere Lasten als Spreizdübel

Technische Daten

Bei Dübeln oder Ankern sind die technischen Angaben üblicherweise der bauaufsichtlichen Zulassung, bei nicht bauaufsichtlich zugelassenen Produkten der Gebrauchsanleitung des Herstellers zu entnehmen. Typische Daten sind dabei die effektive Verankerungstiefe, der minimale Achsabstand der Dübel voneinander, der Randabstand der Dübel, die minimale Bauteildicke und die zulässige Belastung.

Wandbefestigung ohne Dübel

Vor der Verwendung von Dübeln wurden an den entsprechenden Stellen Löcher mit dem Meißel geschlagen, in die ein Stück Holz eingegipst, bzw. eingemörtelt wurde. In dieses Holz konnte nun die Schraube eingedreht werden. Eine andere Methode bestand darin in ein Bohrloch ein abgespaltenes Stück Holz mit dem Hammer einzuschlagen und darin die Schraube einzudrehen.

Holzdübel

Holzdübel D10 mm x L50 mm

Der Holzdübel ist ein an der Längsseite geriffeltes Holzstäbchen, welches in Verbindung mit Holzleim dazu verwendet wird, Holzteile zu verbinden. Diese Holzdübel werden vom Schreiner beim Bauen von Möbelstücken eingesetzt, ähnlich auch beim traditionellen Holzschiffbau oder in auch in weit größen Dimensionen von Zimmerleuten zum Beispiel beim Fachwerkbau.

siehe auch: