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Heidelberg

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Wappen Karte
Wappen Heidelbergs Lage der kreisfreien Stadt Heidelberg in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Karlsruhe
Region: Rhein-Neckar-Odenwald
Kreis: Stadtkreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 116 m ü. NN
Fläche: 108,83 km²
Einwohner: 143.123 (31. Dez. 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.315 Einwohner je km²
Ausländeranteil: 16,6 %
Postleitzahlen: 69001–69126 (alt: 6900)
Vorwahl: 06221 (und 06202 im Grenzhof)
Kfz-Kennzeichen: HD
Gemeindeschlüssel: 08 2 21 000
Stadtgliederung: 14 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 10
69117 Heidelberg
Offizielle Website: www.heidelberg.de
E-Mail-Adresse: stadt@heidelberg.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Beate Weber (SPD)

Heidelberg ist eine Großstadt am Fluss Neckar im Nordwesten von Baden-Württemberg. Sie ist durch ihre Altstadt, ihr Schloss sowie ihre Universität weltbekannt und eines der beliebtesten Ziele ausländischer Touristen in Deutschland.

Mit über 140.000 Einwohnern ist Heidelberg die fünftgrößte Stadt Baden-Württembergs. Sie ist kreisfreie Stadt und zugleich Sitz des umliegenden Rhein-Neckar-Kreises. Die dicht besiedelte Region, in der Heidelberg liegt, wird als Rhein-Neckar-Dreieck bezeichnet.

Eine thematische Sammlung der Artikel rund um die Stadt findet sich im Portal Heidelberg.

Geschichte

Das Heidelberger Schloss, Carl Philipp Fohr, 1815

Vorgeschichte

1907 wurde in Mauer in der Nähe von Heidelberg der Unterkiefer des Homo heidelbergensis gefunden, der auf ein Alter von etwa 600.000 Jahren geschätzt wird.

Dort, wo der Neckar in die Rhein-Ebene übergeht, sowie auf dem Heiligenberg nördlich des Neckars hat man Besiedlungsspuren aus der Jungsteinzeit, der Kelten und der Römer gefunden.

Antike

Auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Neuenheim befand sich zu römischer Zeit eine Siedlung mit Militärlager. Zeitweise führte eine winterfeste Brücke vor dem Zusammenfluss mit dem Rhein über den Neckar. Die auf Höhe der Ziegelgasse nachgewiesene Furt war nicht ganzjährig benutzbar.

Mittelalter

Seit dem frühen Mittelalter befand sich auf dem hinteren Gipfel des Heiligenberg das Michaelskloster, eine Probstei des Klosters Lorsch. Die älteste schriftliche Erwähnung Heidelbergs stammt aus dem Jahr 1196. Viele der umliegenden Gemeinden und Ortsteile sind allerdings erheblich älter. Einige von ihnen werden im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt (Handschuhsheim und Neuenheim 765, Rohrbach 766, Kirchheim und Wieblingen 767, Bergheim 769) und wurden demnach im 6. bis 8. Jahrhundert besiedelt. Nördlich von Handschuhsheim liegt die Wüstung Hillenbach, besiedelt zwischen 767 und etwa 1300.

Die Universität wurde im Jahr 1386 gegründet. Sie ist damit die älteste Universität auf dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland.

Seit 1225 (unter Herzog Ludwig I. von Bayern) bis in die frühe Neuzeit war Heidelberg Residenz des Pfalzgrafen bei Rhein, der zu den weltlichen deutschen Kurfürsten zählte. Die historische Bezeichnung für dessen Herrschaftsgebiet war Kurpfalz.

Neuzeit

Der gesprengte Turm des Heidelberger Schlosses, Carl Blechen, um 1830

Von der ersten Phase des Dreißigjährigen Kriegs war auch Heidelberg betroffen: Nachdem Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz ("Winterkönig"), 1619 als böhmischer Gegenkönig gewählt, 1620 in der Schlacht am Weißen Berge geschlagen wurde, eroberte Johann Tserclaes Graf von Tilly als Heerführer der Katholischen Liga 1622 Heidelberg und erbeutete die Bibliotheca Palatina. Sie wurde von Herzog Maximilian I. (Bayern) 1623 an Papst Gregor XV. verschenkt und der Bibliotheca Vaticana einverleibt.

Heidelberg wurde erneut am 2. März 1689 (und noch einmal 1693) im Zuge des französisch-pfälzischen Erbfolgekriegs erobert und durch die Franzosen unter General Mélac verwüstet. Dabei wurde die Altsstadt und das Schloss teilweise zerstört. Dies gehört seither zu den weltweit berühmtesten romantischen Schlossruinen und ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Deutschlands überhaupt.

Im Jahre 1720 wurde die Residenz des Kurfürsten nach vergeblichen Wiederaufbauversuchen nach Mannheim verlegt. 1763 wird die Kurpfälzische Akademie gegründet.

Nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 kam Heidelberg mit der gesamten rechtsrheinischen Pfalz an das Kurfürstentum (ab 1806 Großherzogtum) Baden. 1808 wurde die Stadt Sitz des Stadtamtes Heidelberg. Daneben gab es noch ein Ober- und ein Unteramt Heidelberg, welche 1813 zum Landamt Heidelberg vereinigt wurden. Stadtamt und Landamt Heidelberg wurden 1826 zum Oberamt Heidelberg zusammengeschlossen, aus dem 1863 das Bezirksamt Heidelberg hervorging, welches 1924 um die Gemeinden des aufgelösten Bezirksamtes Eberbach erweitert wurde.

1840 wird mit dem Teilstück Mannheim - Heidelberg der Badischen Hauptbahn die erste Eisenbahnlinie in Baden eröffnet. 1846 entsteht in Heidelberg die erste Freiwillige Feuerwehr.

1860 wird das Schloss zum ersten Mal „bengalisch“ beleuchtet - Beginn, auch noch heute, jeden Feuerwerks.

Um 1900 kommt es zu Restaurierungen und historisierenden Ausbauten des Schlosses. 1930 Grundsteinlegung für die Neue Universität(Hörsaalgebäude), gespendet von US-Bürgern.

Aus den Bezirksämtern Heidelberg und Wiesloch wurde schließlich 1938 der Landkreis Heidelberg gebildet, der bis 1972 bestand. 1939 schied die Stadt Heidelberg aus dem Landkreis Heidelberg aus und wurde eine kreisfreie Stadt, blieb aber weiterhin Sitz des Landkreises. Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 wurde der Landkreis Heidelberg mit dem Landkreis Mannheim zum heutigen Rhein-Neckar-Kreis vereinigt. Er umgibt die Stadt vollständig. Heidelberg selbst blieb eine kreisfreie Stadt und wurde zugleich "Kreisstadt" des neuen Landkreises.

Die Zeit des Nationalsozialismus

Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 begann in Deutschland eine Zeit der organisierten Diskriminierung und Verfolgung von Juden und anderen "nichtarischen" Mitbürgern. Schon zum 1. April jenes Jahres rufen Nationalsozialisten zum Boykott jüdischer Geschäfte, Anwaltskanzleien und Arztpraxen auf. Wenige Tage später, am 5. April 1933, gibt Reichskommissar Robert Wagner in vorauseilendem Gehorsam den "badischen Judenerlaß" heraus, zwei Tage vor den entsprechenden Reichsgesetzen. Er leitet die Zwangsbeurlaubung aller "nichtarischer" Beamten ein. Obwohl die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg schriftlich gegen die Ausschließung ihrer jüdischer Kollegen protestiert werden am 7. April 1933 alle "Nichtarier" im öffentlichen Dienst gegen ihren Willen in den Ruhestand geschickt. Bis 1940 verliert die Universität Heidelberg 59 habilitierte Hochschullehrer aus rassischen oder politischen Gründen. Dies entspricht rund 29 % des gesamten damaligen Lehrpersonals. Die Ausgrenzung jüdischer Mitbürger beschränkte sich jedoch nicht nur auf die Berufsausübung: So schließt der Stadtschulrat und NSDAP Kreisleiter Wilhelm Seiler 1935 alle jüdischen Kinder vom Unterricht an Volksschulen im Stadtgebiet aus. Mit dem reichsweiten Erlass der Nürnberger Gesetze am 15. September 1935 verlieren Juden vollends alle politischen Rechte im Deutschen Reich.

Tor des KZ Dachau mit Inschrift "Arbeit macht frei"

Am Abend des 9. November 1938 erreichen die Ausschreitungen gegen Juden einen neuen Höhepunkt. In dieser Nacht brennen Heidelberger Bürger die Synagogen in Heidelberg und Rohrbach nieder. Der orthodoxe Betsaal in der Plöck wird ebenfalls zerstört. Am nächsten Tag beginnt die systematische Deportation Heidelberger Juden mit der Verschleppung 150 jüdischer Mitbürger in das Konzentrationslager Dachau. Etwa zwei Jahre später, am 22. Oktober 1940, findet die "Aktion Wagner-Bürckel" statt. Etwa 280 Juden aus Heidelberg sowie weitere 114 aus den Gemeinden des Landkreises werden in das Internierungslager Gurs deportiert. Insgesamt 6504 der in Baden, der Pfalz und dem Saarland lebende Juden werden in dieser ersten Massendeportation verschleppt. Lediglich 50 kg Gepäck und 100 Reichsmack in bar waren pro Person erlaubt. Drei Viertel der deportierten Juden kamen im Lager Gurs ums Leben, viele der Älteren bereits schon im ersten Winter 1940/41.

Nach dem 2. Weltkrieg

Eine typische Seitenstraße in der Heidelberger Altstadt

Heidelberg überstand als eine der wenigen deutschen Großstädte den 2. Weltkrieg nahezu unversehrt. Die Stadt wird Standort der US-Army und hoher Kommandostellen der US-Army und der NATO. Der hohe amerikan. Bevölkerungsanteil trägt zu einer neuen Völkerfreundschaft zwischen beiden Ländern bei. Der Radiosender des AFN tut ein übriges.

Der Durchgangsverkehr wird aus Bergheim heraus an den Neckar (Iqubal-Ufer) verlegt. Straßenbahn in der Hauptstraße eingestellt.

Bei einem der ersten Terroranschläge der RAF am 24. Mai 1972 auf das Europahauptquartier der US-Armee werden drei US-Soldaten getötet und fünf verletzt. Im selben Jahr finden mit den Sommer-Paralympics 1972 erstmals die Weltfestspiele der Behinderten in Deutschland statt.

Erste Hochhäuser wurden gebaut: Menglerbau, Schwesternhochäuser, Studentenwohnheim, Print Media, Science-tower der SRH (neue FH-Heidelberg). Verkehrsbauwerke beeinflussen das Stadtbild sehr nachdrücklich.

Zur Zeit bemüht sich Heidelberg für das Gesamtbild von Altstadt und Schloss um den Eintrag ins Weltkulturerbe durch die Unesco.

Geographie

Blick vom Philosophenweg auf die Altstadt mit Schloss, Heiliggeistkirche und Alter Brücke

Heidelberg liegt zum Teil in der Oberrheinischen Tiefebene überwiegend am linken Ufer des unteren Neckar, vor dessen Ausfluss aus dem Odenwald (siehe auch Portal:Odenwald) in einer länglich, flussaufwärts sich zuspitzenden Talsohle, umgrenzt vom Königstuhl (568 m) und Gaisberg (375 m). Der Neckar fließt hier von Ost nach West. Am rechten Neckarufer erhebt sich der Heiligenberg (445 m). Der Neckar mündet etwa 22 km nordwestlich, gemessen vom Ende der Talsohle, in den Rhein. Die im 20 Jahrhundert eingemeindeten Orte reichen über das Neckartal in die Bergstraße hinein, die von Wiesloch im Süden über Heidelberg bis nach Darmstadt in Hessen führt.

Flora und Fauna

Da Heidelberg in einer der wärmsten Regionen Deutschlands liegt, gedeihen hier für mitteleuropäische Verhältnisse einige Besonderheiten, wie etwa Mandel- und Feigenbäume, oder auch ein Ölbaum im Freiland (Gaisbergstraße). Der Balkon der Stadt mit vielen exotischen Gewächsen ist der Philosophenweg gegenüber der Altstadt. Dort wurde 2000 auch wieder erfolgreich mit dem Weinanbau begonnen.

Außerden gibt es in Heidelberg eine der vitalsten freilebenden Populationen des Halsbandsittichs am Römerkreis sowie eine einzigartige freilebende Population der bestandgefährdeten Schwanengans, die man vor allem auf der Neckarinsel vor Bergheim und auf den Neckarwiesen antreffen kann.

Heidelberg liegt im Verlaufe des Europäischen Fernwanderweges (Mittelschweden - Silkeborg Umbrien).

Verwaltungsstrukturen, Region

Heidelberg ist Sitz des Landratsamtes des Rhein-Neckar-Kreis innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald. Sie selbst ist eine kreisfreie Stadt innerhalb des Regierungsbezirks Karlsruhe. Heidelberg gehört zum Verdichtungsraum Rhein-Neckar, der neben Teilen von Süd-Hessen und der Vorderpfalz in Rheinland-Pfalz, in Baden-Württemberg die beiden Stadtkreise Mannheim und Heidelberg sowie die westlichen und südlichen Gemeinden des Rhein-Neckar-Kreises umfasst und bildet mit einer großen Anzahl von weiteren Kommunen den als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum. 2005 wurde das Rhein-Neckar-Dreieck europäische Metropolregion.

Innerhalb der Region Rhein-Neckar-Odenwald bildet Heidelberg neben Mannheim ein Oberzentrum, von denen für ganz Baden-Württemberg nach dem Landesentwicklungsplan 2002 insgesamt 14 ausgewiesen sind. Das Oberzentrum Heidelberg übernimmt für die umliegenden Gemeinden Bammental, Dossenheim, Eppelheim, Gaiberg, Heddesbach, Heiligkreuzsteinach, Leimen, Neckargemünd, Nußloch, Sandhausen, Schönau, Schriesheim, Wiesenbach und Wilhelmsfeld auch die Funktion eines Mittelbereichs im Rahmen der Verwaltungsstrukturen des Landes.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen direkt an die Stadt Heidelberg. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend nördlich vom Neckar, genannt und gehören fast alle zum Rhein-Neckar-Kreis: Dossenheim, Schriesheim, Wilhelmsfeld, Schönau, Neckargemünd, Bammental, Gaiberg, Leimen, Sandhausen, Oftersheim, Plankstadt, Eppelheim, Mannheim (kreisfreie Stadt) und Edingen-Neckarhausen.

Stadtgliederung und Eingemeindungen

Stadtteile Heidelbergs

Die Stadt Heidelberg ist in 14 Stadtteile gegliedert, die meist einen eigenen Bezirksbeirat haben, der zu wichtigen den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören ist. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme liegt jedoch beim Gemeinderat der Gesamtstadt Heidelberg.

Innenstadt

Der älteste Stadtteil Heidelbergs ist die Altstadt. Er befindet sich auf der Südseite des Neckars und beinhaltet den historischen Kern der Stadt. Die meisten der Sehenswürdigkeiten Heidelbergs wie das Heidelberger Schloss befinden sich in der Altstadt. Wegen ihres reichen kulturellen Erbes bewarb sich Heidelberg 2004 um eine Anerkennung der Altstadt als Weltkulturerbe der UNESCO. Ebenfalls zu diesem Stadtteil gehören die weiter außerhalb gelegenen Gebiete Vorstadt, die Molkenkur, der Kohlhof sowie der Speyerer Hof.

Der andere Stadtteil von Heidelberg, welcher zusammen mit der Altstadt die Innenstadt bildet, ist das westlich der Altstadt gelegene Bergheim. Das ehemalige Dorf Bergheim ist interessanterweise älter als die Altstadt. Überreste menschlicher Besiedlung lassen sich bis in die frühe Steinzeit zurückverfolgen. Bergheim wurde 769 erstmals im Lorscher Kodex urkundlich erwähnt. 1392 wurde das Dorf Bergheim aufgelöst und die Bewohner in die schnell wachsende Residenzstadt Heidelberg zwangsumgesiedelt.

Zentrum

Unmittelbar südwestlich der Heidelberger Innenstadt befindet sich die Weststadt, die im Süden in die Südstadt übergeht. Diese Stadtteile entstanden durch das rasche Bevölkerungswachstums Heidelberg während der Industrialisierung sowie nach dem 2. Weltkriegs. In der Südstadt befindet sich der Heidelberger Bergfriedhof, auf dem zahlreiche berühmte Persönlichkeiten beigesetzt sind. Besonders erwähnenswert ist weiterhin das Mark-Twain-Village der Südstadt, in dem US Soldaten mit ihren Angehörigen wohnhaft sind. In naher Zukunft werden die West- und Südstadt wohl weiter expandieren: Der sich zur Zeit in Gründung befindende Stadtteil Bahnstadt schließt sich im Süden an diese beiden Stadtteile an.

Ehemals selbständige Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen, die in die Stadt Heidelberg eingegliedert wurden
Jahr Orte Zuwachs in ha
1891 Neuenheim 497
1903 Handschuhsheim 1.546
1920 Wieblingen 966
1920 Kirchheim 1.375
1927 Rohrbach 1.140
1920/35 Grenzhof 445
1. Januar 1975 Ziegelhausen 1.475

Süden

Weiter südlich befindet sich der Stadtteil Rohrbach mit dem Hasenleiser und dem Bierhelder Hof. Nach Südwesten wird Heidelberg durch die beiden noch sehr jungen Stadtteile Boxberg und Emmertsgrund abgeschlossen.

Westen

Der größte und am schnellsten wachsende Stadtteil Heidelbergs ist Kirchheim. Kirchheim bildet den südwestlichen Teil Heidelbergs und wurde 1920 eingemeindet. Ebenfalls zu Kirchheim gerechnet werden der Kirchheimer Hof, das Patrick-Henry-Village (eine 1947 gegründete Siedlung der US-Army), der Pleikartsförster Hof sowie Neurott.

Am westlichen Rand von Heidelberg befindet sich der Pfaffengrund. Er lässt sich in ein nördlich gelegenes Industriegebiet sowie in ein Wohngebiet im Süden aufteilen. Der Name Pfaffengrund leitet sich von von dem mittelalterlichen Flurnamen ab, die Gegend selbst wurde bis 1920 als Ackerland verwendet.

Weiter nördlich liegt Wieblingen mit dem Grenzhof und dem Ochsenkopf. Ebenso wie Kirchheim und der Pfaffengrund wurde Wieblingen 1920 ein Stadtteil Heidelbergs. Urkundklich erwähnt wurde Wieblingen erstmals im Lorscher Kodex im Jahr 767.

Norden

Gegenüber der Innenstadt, auf dem nördlichen Ufer des Neckars, befindet sich der Stadtteil Neuenheim. Die Entwicklung Neuenheims begann bereits in der vorrömischen Zeit, im Jahre 1891 wurde es dann eingemeindet. Es ist der erste Stadtteil Heidelbergs, welcher durch Eingemeindung einer bereits bestehenden Siedlung Teil des Stadtgebiets wurde. Besonders erwähnenswert ist das Neuenheimer Feld, in welchem sich der neue Campus der Ruprecht-Karls-Universität befindet.

Weiter nördlich liegt Handschuhsheim, welches wenige Jahre nach Neuenheim, im Jahre 1903, eingemeindet wurde. Der Name Handschuhsheim geht vermutlich auf einen Gutsbesitzer im Frühmittelalter zurück.

Osten

Im Osten, auf der Südseite des Neckars gelegen, befindet sich Schlierbach. Der Ort wurde 1245 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend zählt heute zu den gehobeneren Wohngegenden Heidelbergs.

Auf der gegenüberliegenden Neckarseite befindet sich Ziegelhausen mit dem Peterstal. Ziegelhausen wurde einige Jahre vor Schlierbach urkundlich erwähnt, im Jahre 1220. Die Gegend wurde vermutlich bereits schon zu römischer Zeit besiedelt.

Sonstige Gebiete

Zu einigen Stadtteilen gehören noch weitere, kleine, separat gelegene Wohnplätze, Gehöfte. Entlang dem Neckar gibt es Richtung Neckargemünd zwei Campingplätze.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Die Einwohnerzahl der Stadt Heidelberg überschritt im Zweiten Weltkrieg die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Sie ist übrigens eine Stadt mit internationaler Bevölkerung - davon eine der größten US-amerikanischen Gemeinden außerhalb Nordamerikas, die allerdings in der Heidelberger Einwohnerstatistik nicht geführt wird. Im Juni 2004 zählte Heidelberg (ohne Angehörige der US-Armee und deren Angehörige) 142.666 Einwohner.

Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand
Jahr Einwohner
um 1439 etwa 5.200
um 1588 etwa 6.300
1717 1.220 Familien
1784 10.754
1810 10.312
1830 13.345
1. Dezember 1871 ¹ 19.983
1. Dezember 1890 ¹ 31.739
1. Dezember 1900 ¹ 43.998
1. Dezember 1910 ¹ 56.016
16. Juni 1925 ¹ 73.034
16. Juni 1933 ¹ 84.759
17. Mai 1939 ¹ 84.273
1946 111.766
13. September 1950 ¹ 118.449
6. Juni 1961 ¹ 125.300
27. Mai 1970 ¹ 129.656
30. Juni 1975 130.000
30. Juni 1980 131.900
30. Juni 1985 133.800
27. Mai 1987 ¹ 127.768
30. Juni 1997 130.300

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Christentum

In Heidelberg wurde schon sehr früh die Reformation eingeführt. Anfangs war die Bevölkerung eher Martin Luther zugetan, doch führte Kurfürst Ottheinrich 1556 das reformierte Bekenntnis nach Johannes Calvin ein. (1563Heidelberger Katechismus“. Über lange Zeit war Heidelberg somit eine protestantische Stadt. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt zum Teil rekatholisiert, doch blieb das reformierte beziehungsweise lutherische Bekenntnis vorherrschend. Die Fürstenfamilie siedelte zu diesem Zweck (Gegenreformation) Jesuiten an. Die Hauptkirche (Heilig Geist) wurde durch eine Mauer zwischen den Konfessionen bis 1930 geteilt.

Allmählich machte die katholische Bevölkerung jedoch fast ein Drittel der Gesamtbevölkerung aus.

1821 wurde im Großherzogtum Baden die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt. Heute gehören die protestantischen Gemeinden, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören, zum Dekanat Heidelberg innerhalb des Kirchenkreises Nordbaden der Evangelischen Landeskirche in Baden.

Die römisch-katholischen Gemeinden gehören zum Dekanat Heidelberg der Erzdiözese Freiburg.

Judentum

Gegen die jüdischen Bewohner der Stadt kam es schon vor der Zeit des Nationalsozialismus gelegentlich, z.B. 1819 zu Ausschreitungen. Mit dem Bergfriedhof wurde auch ein neuer jüdischer Friedhof angelegt, der auch den Nationalsozialismus überstanden hat. 1938 wurden die Synagogen und viele Privathäuser zerstört. Im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion, in der über 6000 Juden aus Baden und der Saarpfalz nach Frankreich deportiert wurden, wurden am 22. Oktober 1940 auch 282 Heidelberger Juden in das Internierungslager Gurs verschleppt. Die meisten deportierten Heidelberger wurden danach in Auschwitz ermordet. Seit 1990 gibt es wieder eine Synagoge in der Stadt (einer liberalen Reformgemeinde). Neben der Universität und mit ihr verbunden, gibt es eine Jüdische Hochschule. Sie forscht über die Lebensituation jüdisch gläubiger Einwohner im Europa der Neuzeit und bildet Rabbiner aus.

sonstige christliche

Neben diesen Bekenntnissen gibt es eine Vielzahl weiterer Glaubensgemeinschaften bzw. ethisch orientierter Organisationen, z. B. Alt-Katholiken, Baptisten, Brüdergemeinde, Freimaurer-Logen, Mormonen, Neuapostolische Kirche.

Politik

Wahlergebnisse der Gemeinderatswahlen
1999 2004
Partei Stimmen Sitze Partei Stimmen Sitze
CDU 32,5% 14 CDU 25,9% 10
SPD 22,6% 10 SPD 21,6% 10
GAL 14,5% 6 GAL 21,4% 8
HD'ler 13,1% 5 HD'ler 10,6% 4
FDP 4,4% 2 FDP 6,8% 3
FWV 5,1% 2 FWV 4,5% 3
gen.hd 0,5%   gen.hd 3,2% 1
      BL 3,1% 1
Andere 7,4% 1 Andere 2,8% 0
Wahlbeteiligung
48,7% 50,5%
Datei:Heidelberg Gemeinderatswahl 2004 Sitzverteilung.png
Sitzverteilung im Gemeinderat

Stadtoberhäupter und Gemeinderat

An der Spitze der Stadtverwaltung in Heidelberg stand als herrschaftlicher Beamter über lange Zeit der Stadtschultheiß, der seit 1717 den Titel Stadtdirektor trug. Nach dem Übergang an Baden trug das Stadtoberhaupt zunächst den Titel Oberbürgermeister, ab 1819 Erster Bürgermeister und ab 1875 erneut Oberbürgermeister.

Die Stadtoberhäupter seit 1900:

Die Bürgermeister seit 1701 bis 1884 finden sich auf der Seite Persönlichkeiten von und zu Heidelberg.

Der Gemeinderat besteht aus 40 ehrenamtlichen Mitgliedern sowie dem Oberbürgermeister als Vorsitzenden. Der Rat wird jeweils für die Dauer von fünf Jahren gewählt. Aufgabe des Gemeinderates ist, zusammen mit dem im Rat stimmberechtigten, aber separat gewähltem Oberbürgermeister über alle Angelegenheiten der Stadt zu entscheiden. Der Rat kontrolliert die Stadtverwaltung und überwacht die Durchsetzung seiner Beschlüsse.

Sonstige Gremien

Bezirksbeirat

Die Vertretung der 14 Stadtteile und Gemeindebezirke wird durch die Bezirksbeiräte in den Stadtteilen gewährleistet. Er soll ein bürgernahes Funktionieren der Stadtverwaltung sicherstellen. Die Mitglieder des jeweiligen Bezirksbeirats dienen als Ansprechpartner für Probleme direkt vor Ort. Sie werden proportional durch die Fraktionen des Gemeinderats benannt. Sie werden von der Stadtverwaltung bei vielen Fragen informiert und einbezogen, tagt regelmäßig mindesten dreimal im Jahr. Der Bezirksbeirat hat eine beratende Funktion für den Gemeinderat der Stadt.

Ausländerrat/Migrationsrat

Seit 1989 tagt der Ausländerrat/Migrationsrat. Der Ausländerrat arbeitet mit allen ausländischen und deutsch-ausländischen Vereinigungen der Stadt Heidelberg zusammen. Seit 2003 ist er auch für Migranten zuständig, was durch sich in der Namenserweiterung widerspiegelt. Der Ausländerrat/Migrationsrat vertritt die Interessen ausländischer Einwohner gegenüber dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung.

Jugendgemeinderat

Im November 2005 wird zum ersten Mal der Heidelberger Jugendgemeinderat gewählt. Er setzt sich aus insgesamt 30 Schülern Heidelberger Schulen zusammen und wird für die Dauer von zwei Jahren von allen Heidelberger Schülern gewählt. Mitglieder dürfen zum Wahlzeitpunkt nicht älter als 19 Jahren sein. Die Sitze verteilen sich auf die Schultypen wie folgt: 5 Haupt- oder Förderschüler, 5 Realschüler, 10 Gymnasiasten sowie 10 Berufsschüler. Der JGR hat beratende Mitglieder im Jugendhilfe-, Kultur-, Sport und Stadtentwicklungsausschuss. Der Jugendgemeinderat löst den bisherigen Jugendrat ab, der 1999 gegründet und bislang ausschließlich von den Heidelberger Schülersprecherinnen und -sprechern gewählt wurde. Die Initiative zur Weiterentwicklung des Modellprojekts Heidelberger Jugendrat und der Einrichtung eines Jugendgemeinderates ging von den Mitgliedern des Jugendrates selbst aus. Sie strebten damit eine stärkere Mitarbeit im Gemeinderat und seinen Ausschüssen an.

Dezernate

Die Verwaltung der Stadt ist in Form von vier Dezernaten organisiert, welche für die Arbeitsbereiche Allgemeine Verwaltung, Bauen und Sport, Soziales, Schule und Kultur und Umwelt und Energie zuständig sind. Insgesamt 38 Ämter und Referate sind den Dezernaten zugeordnet. Es wird von jeweils einem/-er Bürgermeister/-in geleitet.

Ombudsfrau/-mann

Der inzwischen zweite Bürgerbeauftragte ist Hans-Ulrich Tzschaschel. Heidelberg hat als einzige Stadt Deutschlands einen ehrenamtlichen, von der Verwaltung völlig unabhängigen Bürgerbeauftragten (Ombudsmann). Der Bürgerbeauftragte kann in laufenden Verwaltungsverfahren von der Verwaltung Auskünfte und Einsicht in Akten und Unterlagen verlangen. In Gerichtsverfahren kann der Bürgerbeauftragte nicht eingreifen.

Wappen

Das Wappen der Stadt Heidelberg zeigt in Schwarz auf grünem Dreiberg schreitend, den rot bewehrten, rot bezungten und rot gekrönten goldenen kurpfälzischen Löwen. Das Wappen wurde in seiner heutigen Form 1898 von der Stadt angenommen und wird in der heutigen stark stilisierten Form seit 1969 geführt. Die Stadtfarben sind schwarz-gelb.

Der Löwe ist das Wappentier der Pfalzgrafen, da Heidelberg lange Residenzstadt der Kurpfalz war. Der Dreiberg spielt wohl auf den Namen der Stadt an und ist insofern ein so genanntes redendes Symbol. Zeitweise war dieser Dreiberg auch nicht im Wappen abgebildet.

Daneben gibt es seit einigen Jahren auch ein modernes Logo für das städtische Corporate Design: Im weißen Quadrat drei markanten Linien für Burg, Fluss und Brücke in den Farben Blau und Rot (Entwurf von Erwin Poell).

Städtepartnerschaften

Heidelberg unterhält mit folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:

Daneben gibt es in den Stadtteilen und in Vereinen noch einige andere Bänder zu ausländischen Orten.

Außerdem gibt es in Heidelberg ein Amerika-Haus (DAI, Deutsch-Amerikanisches Institut) und ein Montpellier-Haus in der Altstadt in der Kettengasse (E-Mail). In Montpellier gibt es entsprechend ein Heidelberg-Haus).

Die Stadt als Namenspate

Wegen ihrer historischen Signifikanz dient die Stadt Heidelberg häufig als Namenspate. So benannte die Lufthansa einige ihrer Flugzeuge nach der Stadt am Neckar: 1990 ist der insgesamte vierte Flieger der 36 Flugzeuge umfassenden Lufthansa Flotte, ein Airbus A320-200 für 139 Passagiere, auf den Namen Heidelberg getauft worden. Einige Schiffe der Bundesmarine sowie ein ICE-Zug der Deutschen Bahn tragen ebenfalls den Namen Heidelberg.

Wirtschaft und Infrastruktur

Beschäftigte nach Wirtschaftsbereichen

21 % der Beschäftigten arbeiten im produzierenden Gewerbe, 18 % bei Handel, Gastgewerbe, Verkehr und 61 % im Bereich sonstige Dienstleistungen.

Ansässige Unternehmen

In der Stadt sind mehrere bedeutende Unternehmen ansässig, u. a. die Heidelberger Druckmaschinen AG (Markenname Heidelberg), die HeidelbergCement (HZAG), der Finanzdienstleister MLP AG, der Wissenschaftsverlag Springer und der Softwaredienstleister SAS Institute. Produzierendes Gewerbe und Dienstleister halten sich dabei die Waage. Als Arbeitgeber von großer Bedeutung sind aber auch der Einzelhandel und das Handwerk. Im Gesundheitssektor sind die Wohlfahrtsverbände als Arbeitgeber zu nennen. Der größte Arbeitgeber der Region ist die Universität Heidelberg mit einem großen Klinikum.

Verkehr

Durch das westliche Stadtgebiet führt die Bundesautobahn A 5 (Frankfurt am Main - Karlsruhe), die im Nordwesten der Stadt die Autobahn A 656 (nach Mannheim) kreuzt. Im Süden kreuzt die A 6 von Saarbrücken über Mannheim, Heilbronn und Nürnberg nach Waidhaus an der deutsch-tschechischen Staatsgrenze.

Datei:Zeichen 310.png Ferner durchziehen die Bundesstraßen B 3 (Frankfurt am Main - Karlsruhe), B 37 Mannheim - Eberbach und B 535 Schwetzingen - Heidelberg die Stadt.

Heidelberg ist an das Netz der S-Bahn RheinNeckar angeschlossen, die den gesamten Rhein-Neckar-Raum erschließt und Linien bis in die Pfalz und nach Südhessen führt. Eine Anknüpfung an das S-Bahn-Netz nach Karlsruhe ist bereits erfolgt.

Datei:Db-schild.jpg Im Fernverkehr ist Heidelberg mit den ICE der Linie Stuttgart - Köln (L 45, zweistündlich), Zürich - Frankfurt am Main (L 87, einzelne Züge) und mit den ICE Stuttgart - Hamburg (L 20, einzelne Züge)erreichbar, sowie mit ECs/ICs der Linie Salzburg - Frankfurt (L 62, zweistündlich), Stuttgart - Dortmund (L 60, zweistündlich) und ICs Karlsruhe - Stralsund (L 26, zweistündlich)

Datei:Zeichen 224.png Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) betreiben mehrere Linien der Heidelberger Straßen- und Bergbahn AG (HSB), eine Straßenbahnlinie der MVV OEG AG sowie Buslinien mehrerer Betriebe. Sie alle sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN) zu benutzen.

Siehe auch: Nahverkehr in Heidelberg

Medien

In Heidelberg erscheint als Tageszeitung die Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ). Sie hat mehrere Lokalausgaben. Die Stadt gibt ein wöchentliches Amtsblatt, das Stadtblatt, heraus. Als Stadtmagazin mit Veranstaltungskalender erscheint heidelberg aktuell.

Heidelberg ist Standort einiger Rundfunk-Sendeanlagen. Neben dem Fernsehturm des SWR auf dem Königstuhl bei 8° 43' 46" östlicher Länge und 49° 24' 16" nördlicher Breite gibt es auch die direkt benachbarte Sendeanlage der Deutschen Telekom AG und der gegen Erde isolierte, abgespannte Sendemast des AFN im Stadtteil Wieblingen bei 8° 38' 42" östlicher Länge und 49° 25' 57" nördlicher Breite, der zur Verbreitung von AFN-Programmen auf der MW-Frequenz 1143 kHz und der UKW-Frequenz 104,6 MHz dient. Der Süddeutsche Rundfunk (heute Südwestrundfunk/SWR) unterhielt lange Jahre ein Regionalstudio, das inzwischen seinen Sitz in Mannheim hat. Ferner gibt es das Rhein-Neckar Fernsehen als lokalen Fernsehsender. Seit Beginn der neunziger Jahre entwickelte sich auch seitens der Studentenschaft reges Interesse mit eigenen Medien vetreten zu sein. Neben der Studierendenzeitung Ruprecht, sendet auf UKW 105,4 MHz das Campusradio Rhein-Neckar, RadioAktiv. Heidelberger Studenten engagieren sich gemeinsam mit Kommilitonen aus der Nachbarstadt Mannheim, um den Radiobetrieb aufrecht zu erhalten und die Studentenschaft mit Musik am und News vom Campus zu versorgen.

Gerichte

In Heidelberg gibt es ein Amtsgericht und ein Landgericht, die beide zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehören.

Ein Arbeitsgericht gehört zum Landesarbeitsgericht Mannheim.

Als Teil der freiwilligen Gerichtsbarkeit fungiert ein staatliches Notariat.

Bildung und Forschung

Universität, Hochschulen

Siegel der Universität Heidelberg
Siegel der Universität Heidelberg

Heidelberg ist weit über die Region hinaus bekannt für seine Bildungseinrichtungen. Die renommierteste von ihnen ist unbestritten die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie wurde 1386 gegründet und ist die älteste Universität auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Ihr Campus ist aufgeteilt auf zwei Stadtgebiete sowie mehrere Einzelgebäude: In zahlreichen historischen Gebäuden in der Altstadt befinden sich die Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Die Naturwissenschaften und Medizin sind zum überwiegenden Teil auf dem neuen Campus im Neuenheimer Feld angesiedelt.

1904 wurde die Pädagogische Hochschule Heidelberg gegründet. Nach mehreren Erweiterungen und Umbenennungen wurde sie 1971 schließlich eine wissenschaftliche Hochschule mit dem heutigen Namen.

Mit der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg verfügt Heidelberg ebenfalls über ein auf Musik spezialisiertes Institut. Es öffnete seine Tore erstmals 1931 als Einrichtung der Evangelischen Landeskirche in Baden.

1979 wurde die Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg gegründet. Es verfügt über 9 Teilbereiche der Religion und Kultur des Judentums.

Erst wenige Jahre alt ist die Fachhochschule Heidelberg. Das private Institut der SRH-Gruppe (Stiftung Rehabilitation Heidelberg) wurde 1992 gegründet und ist staatlich anerkannt. Es befindet sich im "Science Tower" im Stadtteil Wieblingen.

Forschung

In Heidelberg befinden sich zahlreiche Forschungsinstitute, insbesondere für Biowissenschaften. Eines der bekanntesten ist das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), welches 1964 gegründet wurde. Es erforscht die grundlegende Funktionsweise der Krebsentstehung um neue Mittel gegen die Krankheit zu entwickeln. 1974 nahm das European Molecular Biology Laboratory (EMBL) seine Arbeit auf. Die Niederlassung in Heidelberg ist das Hauptlabor, weitere Standorte befinden sich im europäischen Ausland. Es wird von 18 Staaten betrieben und gehört zu den bekanntesten biologischen Forschungslabors der Welt.

Eine der wichtigsten Trägergesellschaften in der Heidelberger Forschungslandschaft ist die Universität Heidelberg. Sie betreibt unter anderem die Thoraxklinik sowie das Deutsche Zentrum für Alternsforschung (DZFA). Das DFZA soll Alternsprozesse im Erwachsenenalter in ihren vielschichtigen Aspekten interdisziplinär erforschen. Ursula Lehr nahm hier 1987 den ersten Lehrstuhl für Gerontologie in (damals noch West-)Deutschland ein.

Mit gleich vier Instituten bildet Heidelberg einen regionalen Schwerpunkt der Forschungsaktivitäten der Max-Planck-Gesellschaft. Die Max-Planck-Institute für Recht, Kernphysik, Astronomie sowie Medizin sind hier angesiedelt.

Weitere Forschungsanstalten sind die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau, die Landessternwarte Heidelberg-Königstuhl, die Heidelberger Akademie der Wissenschaften sowie das European Media Laboratory (EML), ein privates Forschungsinstitut für angewandte Informatik.

Schulen

Es gibt zahlreiche Grund-, Haupt- und Realschulen (staatlich und privat) sowie Berufs- und Sonderschulen. In Heidelberg finden sich, bedingt durch den großen Akademikeranteil an der Gesamtbevölkerung (der größte Arbeitgeber ist die Universität!), eine hohe Zahl von Gymnasien. Über 52 % aller Schüler der Stadt sind Gymnasiasten.

Schulen besonderer Prägung sind die Freie Waldorfschule Heidelberg (privat) und die Internationale Gesamtschule Heidelberg (IGH) (staatlich). Die IGH ist eine additive Gesamtschule, die mit zwei weiteren Gesamtschulen im Baden-Württembergschen Schulgesetz als Schule außerordentlicher Prägung namentliche Erwähnung findet. An beiden Schulen kann man das Abitur ablegen. Ebenfalls eine besondere Prägung hat die private Heidelberg International School (HIS) in Wieblingen, die noch im Aufbau von 4. Lebensjahr bis zum Abitur nach der 12. Klasse ist. 2005 war die Klasse 9 erreicht. Die Unterrichtssprache ist Englisch und es wird Schulgeld erhoben. In der Nähe von Heidelberg exisitiert in Heppenheim die freie Odenwaldschule, ein Landerziehungsheim, das als Modellschule seit vielen Jahren von überregionalem Interesse ist.

Erwähnenswert ist neben der Volkshochschule auch die Musik- und Singschule der Stadt Heidelberg mit einem interessanten Aufführungsort, dem Johannes-Brahms-Saal. Außerdem gibt es die Hotelfachschule und zahlreiche private berufsbildende Schulen wie das bfw und die F+U-Schulen. Neben diesen Schulen finden sich auch außerschulische Bildungseinrichtungen, etwa das Life-Science Lab, ein Schülerlabor der Helmholtz-Gemeinschaft am Deutschen Krebsforschungszentrum.

Eine Besonderheit in der Bildungslandschaft ist die Akademie für Ältere. Dort wird von Älteren (60 Jahre und älter) ein sehr breites Spektrum an Bildungsangebote für Ältere gestaltet. Man kann es sich wie eine Art Volkshochschule vorstellen. Neben großen Vortragsveranstaltungen gibt viele Seminare. Inzwischen blickt die Einrichtung auf über 15 Jahre Erfahrung von Integration, Schaffung neuer Netzwerke und einer spannenden Kombination von ehrenamtlichem Engagement und Politikteilhabe zurück.

Die Liste Heidelberger Schulen bietet eine Übersicht über alle Schulen der Stadt Heidelberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Heidelberg ist eine der wenigen deutschen Großstädte mit einer weitgehend erhaltenen barocken Altstadt in mittelalterlichen Proportionen, da diese während des Zweiten Weltkriegs von Bombardierungen verschont blieb. In der Altstadt, die mit 1,6 km Länge eine der längsten Fußgängerzonen Europas hat, befindet sich auch der Großteil der Sehenswürdigkeiten.

Heidelberger Schloss und Alte Brücke

Die Wahrzeichen der Stadt

Das Heidelberger Schloss ist das bedeutsamste Wahrzeichen der Stadt und eigentlich eine Ruine - seit seiner Zerstörung wurde es nur teilweise restauriert. Das Schloss ist als berühmteste Ruine Deutschlands bekannt. Es steht 80 m über dem Talgrund am Nordhang des Königstuhls und dominiert von dort das gesamte Stadtbild. Im Schloss befindet sich auch das Große Fass. Berühmte Persönlichkeiten wie Elisabeth Stuart wohnten hier.

Die Alte Brücke über den Neckar heißt mit korrektem Name eigentlich Carl-Theodor-Brücke. Aufgrund ihres hohen Alters - sie wurde 1248 erstmals urkundlich erwähnt - hat sich jedoch die Bezeichnung "Alte Brücke" eingebürgert. Die Brücke wurde Ende des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten gesprengt um die vorrückenden Alliierten Truppen aufzuhalten. Bereits 1947 war sie jedoch schon vollständig rekonstruiert.

Bedeutende Kirchen

Die Heiliggeistkirche ist die bekannteste Kirche Heidelbergs. Sie steht mitten im Zentrum der Stadt, nur unweit des Heidelberger Schlosses. Mit ihrer majestätischen Fassade beherrscht sie zusammen mit dem Schloss die Silhouette der Neckarstadt. Sie diente einst als Aufbewahrungsort der berühmten Bibliotheca Palatina, doch während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Sammlung von Handschriften und frühen Drucken von Kurfürst Maximilian I. geraubt und dem Papst als Geschenk überreicht. Allerdings ist die Heiliggeistkirche nicht die älteste Kirche Heidelbergs - diese Ehre kommt der Peterskirche zu. Vermutlich wurde die Peterskirche sogar vor der Gründung Heidelbergs errichtet. Ihr Alter wird auf etwa 900 Jahre geschätzt. Im Spätmittelalter wurde sie zur Universitätskapelle. Sie dient als letzte Ruhestätte für etwa 150 Professoren und kurfürstliche Hofleute. Unter anderem ist hier auch Marsilius von Inghen begraben, der Gründungsrektor der Universität Heidelberg. Zum 400. Geburtstag Martin Luthers wurde an der Ostseite 1883 die Luthereiche gepflanzt. Unweit der Heiliggeitkirche und der Peterskirche befindet sich auch die Jesuitenkirche. Sie ist das Wahrzeichen der Gegenreformation in Heidelberg und bildete einst den Mittelpunkt des ehemaligen Jesuitenviertels. Dementsprechend ist die Jesuitenkirche deutlich jünger als die Heiliggeistkirche und die Peterskirche - sie wurde 1749 fertiggestellt.

Historische Bauwerke

Das Hotel zum Ritter

Neuzeitliche Bauwerke

Historische Orte

Vorlage:Historische Gebäude der Stadt Heidelberg

Museen

Studentenkarzer
  • Antikenmuseum und Abguss-Sammlung des Archäologischen Instituts
  • Das Deutsche Apothekenmuseum im Heidelberger Schloss
  • Botanischer Garten, der Nachfolger des Hortus palatinus mit einer systematischen Lehrschau, in den Gewächshäusern eine breite Sukkulentensammlung und Bereiche, die nach Kontinenten bepflanzt sind.
  • Carl Bosch-Museum
  • Deutsches Verpackungs-Museum
  • Friedrich Ebert-Gedenkstätte
  • Heimatmuseum in Kirchheim. Rohrbach und Ziegelhausen
  • Kurpfälzisches Museum der Stadt Heidelberg im Palais Morass (1710 ; etwa Mitte der Hauptstraße; Moderne und Regionalmuseum - mit Windsheimer Riemenschneider-Altar, Emil Nolde Im Hof der Kunstverein)
    • Sonderausstellung: vom 25. September bis 20. November 2005 - Aus den Uffizien: Die Medici - Porträts einer Dynastie
    • Untrennbar ist der Name Medici mit der Stadt Florenz verbunden, die von der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert von der Familiendynastie regiert wurde. Aber um 1690 ließ sich die letzte Medici, Anna Maria Luisa, die mit Johann Wilhelm von der Pfalz verheiratet war, von Antonio Franchi porträtieren. Deshalb sind jetzt 20 zum Teil lebensgroße Porträts aus den Uffizien und dem Palazzo Pitti in Heidelberg zu sehen.
  • Museum für sakrale Kunst und Liturgie
  • Museum für Geologie/Paläontologie
Autorbild Konrads von Altstetten

Theater

  • Theater der Stadt Heidelberg; (Oper, Schauspiel, Tanztheater, Kinder- und Jugendtheater)
  • Freier Theaterverein Heidelberg e.V.
    • betreibt das TiKK - Theater im Kulturhaus Karlstorbahnhof
    • etwa 30 Mitgliedsgruppen
  • Musik Theater Heidelberg
  • Romanischer Keller
  • Stephge junges theater Pfaffengrund
  • Taeter-Theater
  • Theatergemeinde Volksbühne Heidelberg e.V.
  • Theaterwerkstatt Heidelberg
  • UnterwegsTheater
  • Zimmertheater Heidelberg

Kino

  • Gloria & Gloriette (Altstadt), Kino mit zwei Sälen, gehobenes Programm; Spielstätte des Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg
  • Harmonie Lux Kinocenter (Altstadt), Kino mit kommerziellem Programm in mehreren kleinen Sälen, ehemals Stadthaus der Wormser Bischöfe im 15. Jahrhundert
  • Kamera (Neuenheim)
  • Karlstorkino (Altstadt), kleines Programmkino mit Werkschauen, Themenschwerpunkten, Dokus in einem Kulturzentrum
  • Schlosskino (Altstadt)
  • Studio Europa (Weststadt)
  • Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg, findet eine Woche lang im November in Mannheim und Heidelberg statt

Orchester und Chöre

  • Philharmonisches Orchester der Stadt Heidelberg
  • Collegium Musicum: Großer Chor, kleiner Chor und Orchester der Universität Heidelberg
  • Cappella Palatina Heidelberg; Kirchenmusik an der Jesuitenkirche Heidelberg
  • Heidelberger Motettenchor unter der Leitung von Hans Jochen Braunstein
  • Heidelberger HardChor unter der Leitung von Bernhard Bentgens
  • 1. FC Heidelberg (FC steht für Frauenchor) unter der Leitung von Bernhard Bentgens
  • Philharmonic Wonder Band - eine Cross-Over-Formation, die Klassiker des Beat und der Neuzeit spielt.
  • Musikfreunde Heidelberg; Orchester unter der Leitung von René Schuh
  • Bachchor Heidelberg e.V.; unter der Leitung von Christian Kabitz
  • Mokosané, Afrika-Chor der Städtischen Musik- und Singschule unter der Leitung von Eva Buckman
  • Heidelberger Jazzchor unter der Leitung von Joachim Berenbold
  • Chor der Evangelischen Studierendengemeinde unter der Leitung von Xaver Detzel
  • Heidelberger Sinfoniker * [1]
  • "Die Chornblumen" - Jugendchor der Kreuzkirche Heidelberg-Wieblingen

Senioren- und Bürgerzentren

Nach grundlegender Planung bereits in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden in zwölf Stadtteilen Senioren- und Bürgerzentren eingerichtet. Sie dienen als Ort des Zeitvertreibs genauso wie als Beratungsstelle der Wohlfahrtsverbände und der Stadtverwaltung.

Ganz unterschiedliche Programmgestaltung erfolgt durch die örtlichen ehrenamtlichen Mitarbeitenden. Die Stadt finanziert nur die Gebäude und einen Teil der hauptamtlichen Mitarbeitenden. Dadurch gibt es flächendeckend Anlaufpunkte für hilfsbedürftige Personen und deren Angehörige. In einer älter werdenden Gesellschaft ein wichtiges Strukturmerkmal städtischer Sozialarbeit. Vgl. Gerontologie.

Sehenswürdigkeiten im Umland

Schlossgarten Schloss Schwetzingen

Sehenswert im Umland Heidelbergs sind vor allem die Städte Speyer, Worms, Schwetzingen (insbesondere das Sommerschloss der Kurfürsten mit bemerkenswertem englischen Park), Ladenburg, Bruchsal (mit barockem Schloss, Treppenhaus durch Balthasar Neumann), Mannheim mit der Jugendstilanlage Wasserturm und modernem Technikmuseum, Wiesloch, Eberbach und Erbach.

Ein Erlebnis ist eine Flussfahrt durch das romantische Neckartal in Richtung Heilbronn mit der Feste Dilsberg bei Neckargemünd und vielen weiteren Burgen. Am zweiten Sonntag im August mit dem Schiff nach Koblenz und zurück zu Rhein in Flammen.

Touristikrouten in der Nähe: Deutsche Weinstraße(im Westen), Badische Spargelstraße(nach Südwesten), Kraichgau(nach Südosten), Burgenstraße(nach Osten) und die Bergstraße(nach Norden).

Für Bildung sorgt die Spechbacherische Pfälzisch-Akademie (siehe unter Dialekt). Die Bertha-Benz-Fahrt mit Schnauferln immer in ungeraden Jahren am zweiten Wochenende im August fährt durch HD. In Sinsheim Auto- und Technikmuseum (Oldiemuseum).

Regelmäßige Veranstaltungen

Mit seinem idyllischen Erscheinungsbild ist Heidelberg ein populärer Ort für Festlichkeiten aller Art. Die folgenden Veranstaltungen finden regelmäßig statt:

  • März/April: Heidelberger Frühling, Musikfestival
  • März/April: Internationaler Ostereiermarkt Heidelberg
  • April: Halbmarathon am letzten Wochenende im April
  • Mai: Frühlingsmesse auf dem Messplatz
  • Juli: Theatermarathon an öffentlichen Plätzen und an den Spielstätten
  • Juli/August: Heidelberger Schlossfestspiele im Schlosshof
  • Juni-September: jeweils am ersten Samstag im Juni und September und am zweiten Samstag im Juli – die Heidelberger Schlossbeleuchtung mit Brillantfeuerwerk von der Alten Brücke.
  • September: Heidelberger Herbst in der Altstadt und der ganzen 2 km langen Fußgängerzone
  • Oktober: Herbstmesse
  • Oktober/November: Heidelberger Theatertage, Enjoy Jazz
  • November: Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt in der Altstadt

Heidelberg in der Dichtung

Joseph Viktor von Scheffel verfasste das bekannte Gedicht "Alt-Heidelberg, du feine"

Wohl kaum eine andere deutsche Stadt spielte solch eine dominante Rolle in der Poesie wie Heidelberg. Literarische Größen wie Goethe oder Kurt Tucholsky beschäftigten sich mit Heidelberg in ihren Stücken, teils widmeten Künstler komplette Werke der Stadt am Neckar. Zwei der bekanntesten von ihnen sind das Gedicht „Alt-Heidelberg, du feine“ von Joseph Victor von Scheffel, sowie das Operettenlied „Ich hab' mein Herz in Heidelberg verloren“, welches 1927 von Friedrich Raimund Vesely komponiert wurde. Weitere Beispiele sind die Ode „Lange lieb ich dich schon“ von Friedrich Hölderlin, das „Lied von eines Studenten Ankunft in Heidelberg“ von Clemens Brentano und Wilhelm Meyer-Försters Theaterstück „Alt-Heidelberg“.

Zitate aus den erwähnten und weiteren Liedern und Gedichten mit einem deutlichen und allgemein bekannten Bezug zu Heidelberg sind in einem separaten Artikel über Heidelberg in der Dichtung zu finden.

Sprachen, Dialekt

Durch die multikulturelle Zusammensetzung der Bewohner kann man auf der Straße viele Sprachen hören. Aber die lokale Mundart ist „Pellzisch“ oder auf Hochdeutsch: der Pfälzer Dialekt in Kurpfälzer Ausprägung.

Von Kaiserslautern bis Mosbach wird ein fränkischer bzw. rheinfränkischer Dialekt in unzähligen kleinräumigen Varianten „gebabbelt“, in der modernen und multikulturellen Stadt Heidelberg allerdings immer weniger. Unvergessen sind Elsbeth Jandas Vorträge, beispielsweise die Rolle der Liselotte von der Pfalz. Die Eleganz der französischen Sprache ist vielleicht noch in der Satzmelodie zu ahnen und manches Lehnwort noch vorhanden.

Persönlichkeiten

In der Stadt Heidelberg leben, lebten und wirkten viele bekannte Persönlichkeiten. So ist es nicht ungewöhnlich bei einem Bummel durch die Altstadt eine Tafel an einem unscheinbaren Haus zu sehen, welche verkündet dass hier einst eine berühmte Persönlichkeit lebte und arbeitete.

Die bereits geschilderte Rolle Heidelbergs in der Dichtung zeugt von der großen Anziehungskraft der romantischen Neckarstadt auf Dichter und Künstler. Viele berühmte Poeten wie Clemens Brentano oder Jean Paul lebten zeitweise hier und schrieben ihre Erfahrungen in Gedichten und Theaterstücken nieder.

Die tragende Rolle der Universität Heidelberg in der Forschung ist ein weiterer Grund für die hohe Anzahl bekannter Persönlichkeiten der Stadt Heidelberg. Viele Nobelpreisträger wie Georg Wittig (Nobelpreis für Chemie 1979), Walther Bothe (Nobelpreis für Physik 1954) oder Bert Sakmann (Nobelpreis für Medizin 1991) haben hier studiert oder gelehrt. Bahnbrechende Erfindungen wie die Spektroskopie sind in Heidelberg von dort lebenden Gelehrten entwickelt worden.

Die Liste Heidelberger Persönlichkeiten bietet einen Überblick über bekannte Personen, deren Leben mit der Geschichte der Stadt Heidelberg verknüpft ist.

Siehe auch

Literatur

  1. Badisches Städtebuch; Band IV - 2. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arb.gem. der historischen Kommissionen Städtetag- Städtebund-Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1959
  2. Buselmeier, Michael (Hg.). Heidelberg Lesebuch. Stadt-Bilder von 1800 bis heute. Frankfurt a. M.,1986.
  3. Fink, Oliver: Kleine Heidelberger Stadtgeschichte. Regensburg 2005. ISBN 3-7917-1971-8
  4. Heidelberg. Geschichte und Gestalt. Hrsg. von Elmar Mittler. Heidelberg: Universitätsverlag C. Winter, 1996. ISBN 3-9215-2446-6
  5. Heidelberg ... neu entdecken, ISBN 3-8313-1303-2
  6. Scheffel, Joseph Victor von. "Die Burschenschaft und ihre Stellung in der Gegenwart", aus dem Nachlass herausgegeben und eingeleitet von Hansgeorg Schmidt-Bergmann, in: Allmende, eine allemannische Zeitschrift, Bd. 18, 1998. S. 45-52.
  7. Landesvermessungsamt Ba-Wü: Freizeitkarte Naturpark Neckartal-Odenwald - Mannheim-Heidelberg. F 513. ISBN 3890216064 . Maßstab 1:30 000. 2005.
  8. Seeling, Jens. "Heidelberg - Wanderungen durch die Erdgeschichte." Frankfurt, 2005. ISBN 3-938973-00-5.

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