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Adschdabiya

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arabisch أجدابيا
Adschdabiya
Adschdabiya (Libyen)
Adschdabiya (Libyen)
Adschdabiya
Koordinaten 30° 45′ N, 20° 13′ OKoordinaten: 30° 45′ N, 20° 13′ O
Basisdaten
Staat Libyen
Schaʿbiyya al-Wahat
Einwohner 76.968 (2010)
Stadtzentrum von Ajdabiya an einem Regentag
Stadtzentrum von Ajdabiya an einem Regentag
Stadtzentrum von Ajdabiya an einem Regentag

Adschdabiya (auch Adschdabija, Ajdabiya, Ajdabya oder Egdabya, arabisch أجدابيا Adschdābiyā, DMG Aǧdābiyā, italienisch Agedabia oder lateinisch Agdav Villa[1]) ist eine Stadt in Libyen mit 76.968 Einwohnern (Stand 2010[2]). Adschdabiya befindet sich im Munizip al-Wahat und ist Hauptstadt des ehemaligen gleichnamigen Munizips.

Geschichte

Die Stadt liegt 18 km vom Mittelmeer entfernt an einer traditionellen Handelsstraße und hatte während der Römerzeit den Namen Corniclanum. 643 eroberten die Araber unter ʿAmr ibn al-ʿĀs die Stadt und die dort lebenden Berber-Stämme wurden tributpflichtig. Ab 914 wurde die Stadt Teil des Fatimidenreiches. Diese nannten die Stadt Anfang des 10. Jahrhunderts Ajibah und nach dem Ausbau der Siedlung Adschdabiya. Von hier aus führten die Fatimiden ihre Eroberungsfeldzüge gegen die Ichschididen in Ägypten und nahmen 969 Kairo ein.

Bis Anfang des 20. Jahrhunderts verlief von Adschdabiya eine bedeutende Karawanenroute zu den Kufra-Oasen.

Im Modus vivendi von Acroma vom 25. Oktober 1920 wurde zwischen der Kolonialmacht Italien und der Sanussiya (Senussi-Orden) vereinbart, dass Adschdabiya Regierungssitz des Emirs Sidi Muhammad Idris al-Mahdi al-Senussi in Italienisch-Cyrenaika wird. 1922 ging der Emir aufgrund italienischer Angriffe ins Exil nach Ägypten.

Während des Bürgerkriegs in Libyen 2011 wurde die Stadt mehrfach zum Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Regierungstruppen und Oppositionskräften.

Bevölkerung

Rund 70 Prozent der Bewohner Adschdabiyas gehören zum Beduinenstamm al-Magharba.

Infrastruktur

Adschdabiya ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Entlang der historischen Küstenstraße (Via Balbia) führt die nach Norden verlaufende Küstenautobahn in das rund 154 km entfernte Benghazi, während man über die nach Südwesten führende Küstenstraße zum rund 87 km entfernten bedeutenden Ölhafen Brega (Marsa al Burayqah / Port Brega) und weiter Richtung El Agheila, Ras Lanuf und Sirte gelangt. Von Adschdabija nach Nordosten führt die Wüstenstraße Tobruk–Adschdabija in das 410 km entfernte Tobruk, nach Südosten in das Landesinnere verläuft eine Straße zu den Oasen Awjilah und Jalu.

Der historische Hafen von Adschdabiya lag am Golf von Sirte im 22 km entfernten al-Mahūr (Al Mahawr, Cas Turca), der heute nur noch als Badeort dient. Der heutige wichtige Ölhafen liegt im nördlich gelegenen az-Zuwaitina (Suitina) (arabisch: ميناء الزويتينة النفطي ) und ist Umschlagplatz für die 1986 gegründete Zueitina Oil Company (vormals Occidental Libya), ebenso der weiter südlich von az-Zuwaitina befindliche Flugplatz Zuetina mit zwei Start- und Landebahnen.

Geplant ist der Anschluss der Stadt an die Bahnstrecke Sirt–Bengasi.

Sehenswürdigkeiten

  • Qasr il Muhassa, ein Fatimidenpalast im Stadtzentrum
  • Imam Muhammad bin Sakhnun Moschee und eine Madrasa aus dem 10. Jahrhundert
  • Al-Essra Moschee
  • Al-Quds Moschee

Klimatabelle

Adschdabiya
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
40
 
18
8
 
 
23
 
19
8
 
 
6
 
22
10
 
 
1
 
26
13
 
 
2
 
30
16
 
 
0
 
33
19
 
 
0
 
32
20
 
 
0
 
33
20
 
 
0
 
32
19
 
 
8
 
29
16
 
 
22
 
24
12
 
 
27
 
19
9
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Adschdabiya
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 17,6 19,3 22,0 26,2 30,3 33,3 32,1 32,8 32,0 29,0 24,0 19,2 26,5
Mittl. Tagesmin. (°C) 7,5 8,0 10,0 13,2 16,4 19,0 19,5 19,8 18,7 16,1 12,1 8,9 14,1
Niederschlag (mm) 40 23 6 1 2 0 0 0 0 8 22 27 Σ 129
Sonnenstunden (h/d) 6,6 7,8 8,0 8,7 10,3 11,3 12,1 11,6 9,8 8,9 7,7 6,0 9,1
Regentage (d) 9 4 4 2 1 0 0 0 1 2 4 8 Σ 35
Luftfeuchtigkeit (%) 68 65 54 47 43 47 54 52 52 52 57 66 54,7

Einzelnachweise

  1. Lage der Gärten der Hesperiden in der Cyrenaica in Afrika, nach der Geographie des Ptolemäus: in C. Tolomeo, Geographicae Enarrationis, Lyon 1535, Africa, Tabula III
  2. World Gazetteer: Die nachstehende Seite ist nicht mehr abrufbar, festgestellt im Oktober 2013. (Suche in Webarchiven.)   Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Toter Link/bevoelkerungsstatistik.de