Zum Inhalt springen

Altdorf bei Nürnberg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Januar 2006 um 14:56 Uhr durch Steschke (Diskussion | Beiträge) (Sehenswürdigkeiten: Ganze Sätze). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Altdorfer Stadtwappen Karte: Altdorf hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Nürnberger Land
Fläche: 46,59 km²
Einwohner: 15.261 (30. Juni 2005)
Bevölkerungsdichte: 335 Einwohner/km²
Postleitzahl: 90518
Vorwahl: 09187
Geographische Lage: 49° 23' n. Br.
11° 21' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: LAU
Gemeindekennzahl: 09574112
Stadtgliederung: 25 amtlich benannte
Gemeindeteile
Anschrift der
Stadtverwaltung:
Oberer Markt 2
90518 Altdorf b. Nürnberg
Website: www.altdorf.de
E-Mail-Adresse: stadt.altdorf@lau-net.de
Politik
1. Bürgermeister: Rainer Pohl (SPD)

Altdorf bei Nürnberg ist eine ehemalige Universitätsstadt mit heute gut 16.000 Einwohnern im mittelfränkischen Landkreis Nürnberger Land in Bayern.

Geographie

Eine Luftaufnahme aus dem Jahr 2005. Der Blick geht in etwa nach Westen.

Die Stadt liegt 25 km südöstlich von Nürnberg, inmitten einer reizvollen Mittelgebirgslandschaft (400 - 700 m ü. M.) mit Rhätschluchten (Rhät = Oberer Keuper), wald- und wiesenreichem Oberland. Im Winter ist Altdorf sehr schneereich.

Ortsteile

Adelheim | Eismannsberg | Grünsberg | Hagenhausen | Hegnenberg | Lenzenberg | Lochmannsdorf | Ludersheim-Au | Ludersheim | Oberrieden | Oberwellitzleithen | Prackenfels | Prethalmühle | Pühlheim | Rasch | Raschbach | Röthenbach b. Altdorf | Schleifmühle | Stürzelhof | Unterrieden | Unterwellitzleithen | Waldspitze | Wappeltshofen | Weinhof | Ziegelhütte

Historische Daten

  • 800 - Fränkischer Königshof
  • 1129 - Erste urkundliche Erwähnung
  • 1281 - Der Bezirk "Hofmark Altdorf" untersteht der kaiserlichen Verwaltung
  • 1299 - Altdorf wird an die Grafen Nassau verpfändet
  • 1368 - Stiftung von Märkten
  • 1387 - Erste urkundliche Erwähnung als "Stadt", Bau von Graben und Mauern
  • 1504 - Eroberung durch die Nürnberger, Sitz eines Nürnberger Pflegamtes
  • 1575/1578 - Sitz des nürnbergischen Gymnasiums, Akademie
  • 1622 - Universitätsprivileg (Universität bis 1809); einer der berühmtesten Schüler ist Albrecht von Wallenstein
  • 1666 - Philosoph Leibniz promoviert in Altdorf
  • 1806 - Altdorf kommt mit Nürnberg zum Königreich Bayern
  • 1824 - Die Stadt erhält das Königliche Schullehrerseminar
  • 1925 - Im Seminargebäude werden durch den Landesverband für Innere Mission Einrichtungen für Körperbehinderte geschaffen
  • 1945 - Sitz des Landratsamtes (bis 1965)
  • 1945 - Ab 1945/46, mit Besatzung der Amerikaner, Sitz der U.S. Soldatenzeitung "The Stars and Stripes" (Southern Germany Edition und European Edition bis Umzug nach Griesheim/Hessen) in den ehemaligen Gebäuden der Wehrmachtszeitung "Der Stürmer"
  • 1972/1978 - Gebietsreform mit Eingemeindung umliegender Gemeinden

Sehenswürdigkeiten

Die St.-Laurentius-Kirche am 3. April 2005

St.-Laurentius-Kirche

Der Chor der Kirche, wie auch Teile des Turms, sind im Stil der Spätgotik erbaut. 1755 wurde das Hauptschiff im barocken Stil umgebaut bzw. erweitert. Erwähnenswert sind die Barock-Orgel im Kircheninneren und die aus der Zeit als Universitätsstadt stammenden Gebetsnischen für Professoren und Studenten. Heute ist die Kirche evangelisch.

Das Rathaus am 3. April 2005

Rathaus

Das Rathaus direkt neben der Kirche wurde im 16. Jahrhundert im Renaissance-Stil erbaut und ist ein typisches Beispiel für fränkische Sandsteinbauweise. Es dient bis heute der Verwaltung der Stadt.

Wichernhaus

Das Wichernhaus wurde im Jahre 1575 als Schule für Kinder Nürnberger Aristokratenfamilien im Renaissance-Stil erbaut. Einige Jahre später wurde die Schule zur Akademie erhoben. 1623 schließlich wurde die Akademie Altdorf in eine Universität umgewandelt. Bekannt wurde die Universität durch ihre Fakultäten für Medizin, Recht und Naturwissenschaften. So gab es neben botanischen Gärten auch ein astronomisches Observatorium und ein chemisches Labor. Die Universität Altdorf bestand bis 1809. Übergangsweise diente das Wichernhaus als Lehrerkollegium und wurde schließlich 1925 in ein Behindertenhospital umgewandelt. Bekannt wurde die Universität Altdorf durch Studenten wie Albrecht von Wallenstein und Gottfried Wilhelm Leibniz.

Das Untere Tor am 3. April 2005/Ansicht von außen

Stadtbefestigung

Von der ehemaligen Stadtbefestigung sind noch drei Türme bzw. Fragmente der um 1400 errichteten Stadtmauer erhalten geblieben. Besonders eindrucksvoll sind hierbei die an den beiden Enden des Marktplatzes platzierten Stadttore (Unteres und Oberes Tor).

Das Schloss geht auf eine Burganlage aus dem Mittelalter (12. Jahrhundert) zurück. Die Erweiterung der Burg zu einer Schlossanlage erfolgte im Zeitraum von 1717 bis 1723 mit bedeutenden Stuckdecken. Seit 1754 gehört Schloss Grünsberg der Patrizierfamilie Stromer.

Schulen und Bildungseinrichtungen

Verkehr

Verschiedene Staatsstraßen [St 2239, 2240, 2401] und Kreisstraßen [LAU 23] verlaufen durch das Stadtgebiet. Eine S-Bahn-Strecke nach Nürnberg Hbf ist vorhanden.

Autobahnanschlüsse

  • 1 km zur Anschlussstelle Altdorf/Burgthann
  • 2 km zur Anschlussstelle Altdorf/Leinburg

Industrie und Gewerbe

  • E-T-A Elektrotechnische Apparate GmbH: produzieren thermische, thermisch-magnetische, magnetische und elektronische Schutzschalter, elektronische Strömungswächter und Durchflussmesser, Schutzschaltrelais, digitale Messgeräte, Sensoren und Stromverteilungssysteme.
  • FRENCO GmbH: prozessintegrierte Qualitätssicherung von Verzahnungen.
  • SUSPA: Hersteller von Gasfedern, Hydraulikdämpfern, Schwingungsdämpfern, Crash- und Sicherheitssystemen und Höhenverstellungen.
  • ZIPPEL: Büroorganisation.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Freizeit und Sport

  • 1. FC Altdorf e.V.
  • FV Röthenbach b.A. - Fußballverein im Altdorfer Vorort Röthenbach
  • SC Eismannsberg - Fußballverein im Altdorfer Vorort Eismannsberg

Literatur

  • Georg Andreas Will; mit Nachträgen von Christian Conrad Nopitsch: Geschichte und Beschreibung der nürnbergischen Universität Altdorf, 1801, Reprint: Aalen: Scientia Verlag, 1975
  • Gesellschaft für Familienforschung in Franken (Hrsg.): Reichsstadt Nürnberg, Altdorf und Hersbruck - Genealogica, Heraldica, Juridica. Nürnberg: Verlag Die Egge in Komm., 1954, 253 S.; IDN: 453615252 (Freie Schriftenfolge der Gesellschaft für Familienforschung in Franken; Bd. 6)
  • Konrad Lengenfelder: Altdorf bei Nürnberg in alten Ansichten, 5. Aufl., Neuaufl. der ursprünglichen Ausg. von 1977. - Zaltbommel/Niederlande : Europ. Bibliothek, 1995. - [78] S. ; ISBN 90-288-1515-5
  • Hans Recknagel: Geschichten und Geschichte. Historische Skizzen von Altdorf und Nürnberg. Feucht: Hessel-Verlag, 2003, ISBN 3-9807345-2-8