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Motu (Volk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dieser Artikel beschreibt den Volksstamm Motu für die gleichnamige Inselform siehe Motu (Insel).


Motu ist der Name eines wichtigen Stammes in Papua-Neuguinea, sowie der Sprache des Stammes. Die Neuguineische Verkehrssprache Hiri Motu basiert auf der Stammessprache.

Die etwa 25.000 Motu leben um die Hauptstadt Port Moresby in der Provinz Central. Sie leben hauptsächlich vom Fischfang und waren früher für ihre schönen Häuser und Kanus berühmt sowie vor allem für ihre Gesichts- und Ganzkörper-Tätowierungen. Eine nichttätowierte Frau wurde als unehrenhaft betrachtet. Heute gelten die Tätowierungen als altmodisch, und nur noch Ältere tragen sie.

Auch die früheren Hiri-Fahrten gibt es nur noch in der Erinnerung. Das waren weite, monatelange Handelstouren, die die Motu mit ihren Lagatois, aus Kanus zusammengebundenen Segelbooten unternahmen, und dabei ihre schönen Tonwaren gegen Sago-Palmenmehl eintauschten. Lagatois werden heute noch zu besonderen Feiern, wie dem Unabhängigkeitstag von Papua-Neuguinea hergestellt.

In der australischen Kolonialzeit dienten viele Motu als Polizisten. Auch für die übrigen einheimischen Polizisten und niedrigen Verwaltungsbeamten galt bald die Sprache des Stammes als Lingua franca in der babylonischen Sprachenvielfalt Papuas.

Es handelt sich um eine melanesische, der austronesischen Gruppe angehörenden Sprache, die von der weißen Verwaltung vereinfacht wurde und bald Police Motu oder auch Motu-Hiri genannt wurde. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurde die Sprache immer beliebter, heute sprechen sie etwa noch 4% der Papuaner.

Weblinks zur Motu-Sprache

http://www.language-museum.com/m/motu.htm (Motu-Sprache)

http://www.language-museum.com/m/motu-hiri.htm (Motu-Pidgin)