Bruno Bruni (Künstler)

Bruno Bruni sen. (* 23. November 1935 in Gradara bei Pesaro/Italien) ist ein italienischer Maler, Grafiker und Bildhauer.

Mit seinen figurativen Motiven hat Bruno Bruni sich als Zeichner, Lithograf, Maler und Plastiker schon in den 70er Jahren international einen Namen gemacht. 1977 wurde er mit dem Internationalen Senefelder Preis für Lithografie ausgezeichnet. Bruno Bruni ist einer der bekanntesten italienischen Künstler in Deutschland.

Leben

Eines der Ateliers

Bruni stammt aus recht einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Anhänger der Arbeiterbewegung, und der Kampf gegen den Faschismus am Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte zu den Erfahrungen, die Brunis politische Orientierung prägten.

Von 1953 bis 1959 besuchte er das Instituto d' Arte in Pesaro. Nach Ausstellungen in Pesaro und Florenz ging Bruni 1959 nach London, wo er sich für die Pop-Art zu interessieren begann. Nach einer Ausstellung seiner Arbeiten in der Whibley Gallery in London kam er 1960 nach Hamburg an die Staatliche Hochschule für bildende Künste. Georg Gresko ermöglichte ihm das Studium, die sicher entscheidende Station in seiner Biografie. Bruno Bruni sagte von seinem strengen Mentor und Lehrer in einem Interview 1978: Ohne Gresko wäre ich nicht, was ich heute bin. Gresko half Bruni, die Spannung zwischen italienischer künstlerischer Tradition auf der einen Seite und dem Surrealismus und abstrakten Expressionismus andererseits umzusetzen.

Nach Greskos Tod (1962) studierte er bei Paul Wunderlich, der ihn die Technik der polychromen Lithografie lehrte. Dreißigjährig verließ Bruni 1965 die Hochschule und arbeitet seitdem in Hamburg im ehemaligen umgebauten Thedebad und in Urbino.

Er ist Vater des Schauspielers Bruno Bruni Jr. und verheiratet mit Marita Bruni, die in Hannover eine Kunstgalerie besitzt.

2008 nahm er für den Fernsehsender VOX an der Koch-Dokumentation Das perfekte Promi-Dinner teil.

Ausgewählte Werke

Zeichnungen und Gemälde

• Der gelbe Stern (1961) Federzeichnung
• Kleines Veilchen (1961) Bleistift und Gouache
• Con bicchiere (1963) Bleistift auf grauem Papier
• stop (1963) Gouache

Grafisches Werk

• Manfred (1961) Kaltnadel
• Donna-fiore (1965) Lithografie einfarbig
• Knospe I (1966) Lithografie einfarbig
• Metamorphosis (1970) Lithografie in 4 Farben
• Onda (1973) Lithografie in 3 Farben
• Amanti (1978) Lithografie in 7 Farben
• Figure e fiori (1980) Folge von 5 Lithografien
• Nicht sehen, nicht reden, nicht hören (1979) Lithografie in 5 Farben

Skulpturen

• Der Kuss Bronze patiniert, teils poliert
• La sorela Bronze patiniert und poliert
• Europa mit dem Stier (2001) Carrara-Marmor
• 'Il Ritorno Bronze patiniert auf Diabassockel
• Candelieri da Pergola (1991) Bronze patiniert, teils poliert
• La venere sdraiata (1982)

Literatur

• Volker Huber: Bruno Bruni – Farblithographien. Edition Volker Huber, Offenbach am Main 1989, ISBN 3-921785-44-8.
• Bruno Bruni – Neue Arbeiten 1977 bis 1982. Athenäum, Königstein/Taunus 1982, ISBN 3-7610-8196-0.
• Bruno Bruni: Gaumenfreuden und Kunstgenuss. Meine Art zu leben. Hädecke, Weil der Stadt 2005, ISBN 3-7750-0460-2.

Weblinks

• Literatur von und über Bruno Bruni im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Vanessa Seifert: Maler Bruno Bruni: Ein Leben zwischen Italien und Hamburg. In: Hamburger Abendblatt. 22. November 2010 (online [abgerufen am 16. Juni 2012]). 
• Joachim Kronsbein: Kunstmarkt : Nymphen aus der Badeanstalt. In: DER SPIEGEL. Band 52, 21. Dezember 1998, S. 148 - 149 (online [abgerufen am 10. August 2011]).