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Hansagymnasium Köln

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Hansagymnasium
Hansagymnasium, 1898/99
Hansagymnasium, 1898/99
Schulform Gymnasium
Gründung 1899
Adresse Hansaring 56
Ort Köln
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 56′ 53″ N, 6° 57′ 3″ OKoordinaten: 50° 56′ 53″ N, 6° 57′ 3″ O
Träger Stadt Köln
Schüler Etwa 800
Lehrkräfte 57 [1]
Leitung Norbert Subroweit, Ulrike Thiede (stellvertretend) [2]
Website www.hansa-gymnasium-koeln.de
Gustav Mevissen im Jahr 1848. Lithografie nach einer Zeichnung von Valentin Schertle.

Das Gebäude des heutigen Hansagymnasiums wurde 1899 als städtische Handelsschule eröffnet und diente dann ab dem 1. Mai 1901 bis 1907 zusätzlich der auf eine Stiftung des Kölner Industriellen und Politikers Gustav von Mevissen zurückgehenden neu gegründeten Handelshochschule Köln bis es dann ab 1926 zum Hansagymnasium wurde. Die Schule liegt im Kölner Stadtteil Neustadt-Nord am Hansaring.

Geschichte

Nach der Schließung der alten Universität Köln durch die französische Obrigkeit im Jahr 1798 hatte sich die Stadt im 19. Jahrhundert zu einem Handelszentrum aber ohne geistiges Zentrum entwickelt. Es war vor allem von Mevissen, der schon Mitte der 1850er Jahre dafür warb, der Stadt wieder zu einer Hochschuleinrichtung zu verhelfen. So legte er eine Denkschrift zur Gründung einer Handelsakademie vor, die er anlässlich der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares am 11. Juni 1879 mit der Ankündigung einer Stiftung für einen Hochschulfonds von anfangs 100.000 Goldmark verband.[3] Nach den Vorstellungen Mevissens sollte die neue Hochschule nicht nur der Ausbildung angehender Kaufleute dienen, sondern auch der Fortbildung derer, die bereits im Berufsleben standen. Nachdem die Stadt Leipzig eine Handelsakademie gegründet hatte und Frankfurt ebenfalls eine solche Gründung erwog, entschlossen sich die Kölner Stadtverordneten am 12. Juni 1900, den Vorschlägen Mevissens Gehör zu schenken. Mit der durch die Stadt um 260.000 auf eine Million Mark - wie von Mevissen gefordert - aufgestockten und mittlerweile durch Zustiftungen und einem Legat aus dem Testament der Mevissens angewachsenen Stiftungssumme wurde Mevissens Plan Wirklichkeit.[4] Nach Genehmigung durch den preußischen Staat vom 19. September wurde die neue Hochschule am 1. Mai 1901 im Hauptflügel der kurz zuvor erbauten Handelsschule eröffnet. [5] Diese Handelshochschule wurde dann 1919 zusammen mit der 1904 gegründeten Akademie für praktische Medizin und der 1912 gegründeten Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung in die durch Initiative Konrad Adenauers gegründete Universität zu Köln überführt.

Wandel zum Gymnasium

In den ersten Jahren des Hochschulbetriebes reichten die Räume des Gebäudes für beide Einrichtungen aus. Zu Beginn hatte die Handelshochschule sechs Professoren und weitere Gastdozenten, und die Zahl der eingeschriebenen Studenten belief sich im ersten Semester auf nur 68. Die Anzahl der Studenten wuchs in den Folgejahren rasch, so waren es 1905 schon 304 Immatrikulierte. Aufgrund des weiter anhaltenden Zustromes reichten die Räumlichkeiten nicht mehr aus, so dass man die Handelshochschule 1907 in ein neues größeres Gebäude am Römerpark am entgegengesetzten Ende der Kölner Ringe verlegte[4] (heute Fachhochschule Köln). 1926 wurde das Gebäude dann zum Hansa-Gymnasium. Es ist einer der letzten erhaltenen gründerzeitlichen Repräsentationsbauten an den Kölner Ringen.

Das Gebäude

Das Gebäude vor dem Ersten Weltkrieg

Das Bauprojekt wurde 1898 bis 1899 im Auftrag der Stadt nach Plänen des Stadtbaumeisters Friedrich Carl Heimann (1850–1921) als Handelsschule errichtet. Heimann schuf einen mit reichem ornamentalem und figürlichem Schmuck ausgestatteten Bau in neugotischem Stil, dessen Äußeres bis zur Zeit des Zweiten Weltkrieges Bestand hatte.

Nach den Kriegsbeschädigungen erfolgte die Wiederherstellung zwischen 1951 und 1958 in vereinfachter Form. Die Seitenfassaden wurden in Backstein mit Natursteingliederungen versehen. Ein erheblicher Teil der ursprünglich vorhandenen Türmchen, Erker und sonstigen Verzierungen wie Friese und Kapitellen der Vorderfront fehlen, auch der Giebel ist nicht mehr stufig gestaltet. Die Fassade der Frontseite zum Hansaring wurde in Sand- und Tuffsteinverkleidung gehalten und wird von den mächtigen Fenstern dominiert. Über den Bögen des Haupteingangs sind Standbilder der Persönlichkeiten angebracht, die sich um die Entwicklung des Kölner Handels verdient gemacht hatten:

Ehemalige

Lehrer

Sonstiges

Literatur

Commons: Hansagymnasium (Köln) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hansagymnasium Köln: Das Kollegium des Hansa-Gymnasiums im Schuljahr 2013-14. Abgerufen am 16. Oktober 2013 (deutsch).
  2. Hansagymnasium Köln: Schulleitung. Abgerufen am 16. Oktober 2013 (deutsch).
  3. Matthias Weber: Die Alte Universität zu Köln, Reihe Rheinische Kunststätten Heft 269, Köln 1982, S. 7
  4. a b Carl Dietmar, S. 299
  5. Weber S. 9
  6. Informationen der Stadt Köln
  7. Hansagymnasium Köln: Schloss Bouvier, Schullandheim. Abgerufen am 16. Oktober 2013 (deutsch).