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Rechenwerk Computer- & Technikmuseum Halle

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Logo des RECHENWERK Computermuseums Halle
Logo des RECHENWERK Computermuseums Halle

Das RECHENWERK Computer- & Technikmuseum Halle ist ein im Aufbau befindliches Museum in Halle an der Saale, das sich primär mit der Geschichte der Rechentechnik, Automatisierungstechnik und Elektronik in der DDR beschäftigt.

Zweck

Obwohl es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR an vielen Orten Produktionsstätten und Einsatzorte von Computertechnik, mikroelektronischer Systeme sowie deren Vorläufern den mechanischen Rechenmaschinen sowie Maschinensteuerungen gab, gibt es in den neuen Bundesländern nur zwei Museen, die sich deren Bewahrung und Dokumentation zu ihrem Kernziel gemacht haben. Das hier beschriebene RECHENWERK Computermuseum Halle (Saale) und das Konrad Zuse Computermuseum in Hoyerswerda. Daneben gibt es einige weitere technische Museen und Sammlungen, die die lokale Rechentechnik als Teilgebiet bearbeitet oder ausgewählte Exponate aufgrund der geschichtlichen Verbindung zum Ort führen.

In der momentan im Deutschen Chemiemuseum Merseburg beheimateten Ausstellung des Computermuseums Halle kann man die Geschichte der Rechentechnik von einfachen mechanischen Addiermaschinen um 1910 bis hin zum kompletten Prozessleitsystem "audatec" von 1990 live erleben. Das Museumteam, gebildet durch die digital Computer- & Elektronik Arbeitsgemeinschaft Halle und Helfern, hat sich zum Ziel gesetzt, so viele der Maschinen wie möglich wieder zu reparieren und damit "lebendig" zu erhalten.

Geschichte

Der Gedanke an eine feste Techniksammlung geht auf die digital AG Halle zurück, die seit 1996 auf dem Gebiet der DDR-Computertechnik sammelt und forscht. Mit der Zeit wuchs der Bestand an Exponaten, Datenträgern, Ersatzteilen und Dokumentationsmaterialien allerdings so, dass man nicht mehr einen Raum sondern eher ein Gebäude brauchte, sollte die Sammlung weiterhin bestehen. Seit 2005 arbeitet die digital AG Halle mit dem Deutschen Chemie Museum Merseburg auf dem Gebiet der Rechentechnik zusammen und kann vorhandene Räumlichkeiten nutzen. Allerdings stießen auch diese bald an ihre Grenzen und außerdem ist das Gebäude durch Umnutzungsentscheidungen auf Landesebene vom akuten Abriss bedroht. Daher entschlossen sich die Mitglieder der digital AG Halle, ab Anfang 2012 nach neuen Räumen im Großraum Halle/Leipzig zu suchen. Eine Lösung und ein damit verbundener (Rück-)Umzug nach Halle stehen bevor. Hier soll eine thematisch wohlgegliederte Dauerausstellung auf mehreren hundert Quadratmetern das technische Wissen und die Leistungen früherer Ingenieure erhalten.

Sammlung

Die Sammlung ist riesig und auf der Homepage der digital AG Halle nur stichpunktartig, allerdings mit Fotos, für Interessierte dokumentiert. An einem Ausstellungskonzept, in welchem die Exponate sinnvoll miteinander verbunden werden, wird gearbeitet.

Themengruppen:

  • mechanische und elektromechanische Rechenmaschinen und Buchungsmaschinen
  • elektronische Taschenrechner und Tischrechner
  • Die Anfänge der elektronischen Kleinrechentechnik (ca. 1960 - 1975)
  • elektronische Buchungsmaschinen (ca. 1975 - 1980)
  • Kleincomputer (entspricht westlichen Homecomputern)(ca. 1980 - 1990)
  • Lerncomputer und Bildungscomputer
  • Arbeitsplatzcomputer
    • 8-Bit Computer
    • 16-Bit Computer
  • Kleinrechentechnik
  • Großrechentechnik
  • Steuerungs- und Automatisierungstechnik
  • Betriebsdatentechnik, Datenübertragung, Netzwerke
  • Kleine Drucker
  • Plotter und grafische Geräte
  • Schreibmaschinen
  • Fernsprech- und Fernschreibtechnik
  • Messtechnik/Analysetechnik
  • Konsumgüterelektronik und Werbematerialien
  • Elektronik / Technologische Spezialausrüstungen
  • sonstige Technik

Neben den technischen Zeitzeugnissen sammelt das Museum auch die, zur Wiederinbetriebsetzung erforderlichen, Ersatzteile, Software und Dokumentationen. Letztere werden nach und nach digitalisiert und auf der Webseite der Arbeitsgemeinschaft barrierefrei für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt.

Das Museum finanziert sich momentan rein privat und kann vorhandene Räumlichkeiten des Chemiemuseums nutzen.

Es ist das einzige Museum rein für Rechentechnik/Elektronik in Sachsen-Anhalt. Bereits jetzt werden gute Kontakte zu den Technischen Sammlungen Dresden, dem Industriemuseum Chemnitz sowie einigen weiteren Institutionen gepflegt.