Paradeschritt
Der Stechschritt ist eine spezielle Form des Gleichschritts, der gewöhnlich bei feierliche Paraden und Vorbeimärschen geschlossener Einheiten demonstriert wird. Die Marschierdenden schwingen dabei ihre Beine im Gleichtakt steif ausgestreckt aus der Hüfte hoch, bis fast zur waagrechten. Im Stechschritt marschierende Truppen erzeugen zudem ein markantes, lautes Schrittgeräusch.
Zweck des Stechschrittes ist die Demonstration absoluter Disziplin und Überlegenheit. Seine Entstehung wird auf das preussische Exerzier-Reglement des frühen 19. Jahrhunderts zurückgeführt.
Der Stechschritt wird heute oft klischeehaft mit der deutschen Wehrmacht assoziiert, was allerdings historisch so ausschliesslich nicht zutreffend ist. Benito Mussolini etwa führte ihn 1938 als "Passo Romano" ("römischer Schritt") bei der Italienischen Armee ein.
Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde der Stechschritt in Deutschland noch von der NVA (unter dem Namen "Exerzierschritt") zur Pflege preussischer Militärtradition praktiziert.
In der Sowjetunion paradierten Einheiten von Armee, Marine und Luftstreitkräften regelmäßig in ihrer eigenen Form des Stechschritts, z.B. am Jahrestag der Oktoberrevolution. In Ländern wie Nordkorea, China oder Vietnam, deren Militär vom sowjetischen Vorbild geprägt ist, wird er heute noch regelmässig vorgeführt.