Badenhard
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 7′ N, 7° 38′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Hunsrück-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Emmelshausen | |
Höhe: | 435 m ü. NHN | |
Fläche: | 3,01 km2 | |
Einwohner: | 158 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 52 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 56291 | |
Vorwahl: | 06746 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIM, GOA | |
Gemeindeschlüssel: | 07 1 40 005 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Rathausstraße 1 56281 Emmelshausen | |
Website: | www.emmelshausen.de | |
Ortsbürgermeister: | Dirk Jost | |
Lage der Ortsgemeinde Badenhard im Rhein-Hunsrück-Kreis | ||
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Badenhard ist eine Ortsgemeinde im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Emmelshausen an.
Geographische Lage
Badenhard liegt auf einem Höhenrücken im Osten des Hunsrücks, zwischen dem Mittelrheintal und der Autobahn A 61.
Nachbargemeinden sind:
Geschichte
Badenhard ist vermutlich im 14. Jahrhundert entstanden. In alten Aufzeichnungen ist von zwei Gehöften die Rede, die in der Gemarkung Badenhard gelegen haben. Das eine war der Schönhöller Hof, welcher in östlicher Richtung des heutigen Badenhard lag und der Preiserter Hof, der in westlicher Richtung des Ortes lag. Beide Höfe gehörten der Vogtei Pfalzfeld an, welche wiederum der Grafschaft Katzenelnbogen zugehörte. Aus diesen beiden Höfen ist vermutlich das Dorf Badenhard entstanden. Früher hieß es Bahnert. Diesen Namen führt Badenhard auch heute noch im Volksmund. Die erste Urkunde, in der Badenhard urkundlich erwähnt ist, stammt aus dem Jahr 1368. In ihr werden auch die Namen der ersten Einwohner genannt. Diese sind: Brück, Hofmann, Hilgert und Morschhäuser, welche noch heute in der Gemeinde vertreten sind. Die hiesige Gegend gemeint ist damit die Vogtei Pfalzfeld stand vom 13. bis Ende des 15. Jahrhundert unter der Herrschaft des Grafen von Katzenelnbogen. Graf Diether V. von Katzenelnbogen ließ in den Jahren 1245 – 46 die starke Festung Rheinfels erbauen, wobei auch die Einwohner der Vogtei Pfalzfeld Frondienste leisten mussten. In den folgenden Jahrhunderten wechselten mehrmals die Herren von Rheinfels. Sei es durch Schenkungen und Vererbungen, teils auch durch Kriegseinwirkungen. Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis Anfang des 17. Jahrhunderts gehörte die hiesige Gemeinde den Landgrafen von Hessen-Kassel an. Der Landgraf „Philipp der Großmütige“ führte in der Grafschaft Katzenelnbogen im Jahre 1528 die Reformation ein. Vom 1626 – 1648 waren die Landgrafen von Hessen-Darmstadt die Herren der Grafschaft Katzenelnbogen. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges hatte die hiesige Gemeinde auch schwer unter seiner Besatzung und der durchziehenden Horden zu leiden und was diese noch übrig und zurück ließen, wurde durch die Pest noch vernichtet (1635). Ganze Dörfer sollen ausgestorben sein. Nach damaligen Angaben soll die Vogtei Pfalzfeld 40 Familien umfasst haben. Davon sollen 10 Familien übrig geblieben sein und von 126 Maltern Hafer Erbzins ( Steuer wurde in damaliger Zeit in Naturalien bezahlt),wurden im Jahre 1655 ,75 Malter als von öde liegenden Gütern in Abgang geschrieben.Die welche die schwere Zeit noch überlebten, waren in die Wälder geflüchtet,aus Furcht vor den raubenden und plündernden Horden.Dies hatte zur Folge,das im Jahre 1647 in der hiesigen Gegend eine große Hungersnot ausbrach.Die Chronik berichtet davon, das ein Acker, der 1640 für 500 Taler verkauft wurde,im Jahre 1647 für 5 Brote vertauscht wurde.Die Menschen ernährten sich von Wurzeln, Rinder und selbst das gefallene Vieh wurde versetzt.Wie die Chronik weiter berichtet,hat die Stadt ST.Goar mit der näheren Umgebung in letzten Jahren des Krieges 1759- 1762 fast mehr gelitten ,als im dreißigjährigen Krieg.Im Jahre 1794 besetzten die Franzosen unter General Jourdan das ganze linke Rheinufer. Im Jahre 1794 fing auch die Belagerung der Festung Rheinfels an.Über diese Zeit liegt ein Bericht vor, der ein Badenharder Bürger, Johann Adam Brück,hinterlassen hat.Er berichtet folgendes darüber:"Im Jahre 1794, acht Tage vor Allerheiligen(1.Nov.) kamen die ersten Franzosen hierher und zwar auf dem Wege von "Zalgert".(Aldgund 3Km südlich von Badenhard gelegen).Angst und Sorge war überall.Sie zogen durch Badenhard bis zur Straße (ST.Goar - Pfalzfeld)kehrten aber dann wieder um kamen wieder ins Dorf zurück.Sie gingen in die Häuser und forderten Brot,nahmen jedoch nichts mit Gewalt.Zwei Tage später lagerte sich eine ganze Armee um das Dorf herum.Nun mußten wir unsere ganzen Nahrungsmittel abgeben, so das für uns nichts mehr übrig blieb. Nach ein paar Tagen kamen auch noch Reiter in das Dorf.Die Leute mußten ihr Vieh aus den Ställen treiben,damit die Reiter ihre Gäule unterstellen konnten und sie selbst flüchteten in die Birkheimer Mühle (im Niederbachtal).In den"Vorhäupten" (Wiesengrund unterhalb des Ortes)hatten die Franzosen ihr Proviantlager aufgeschlagen.Hier wurde auch geschlachtet.In der Mehrzahl Ochsen und Hämmel.Von hier aus wurden die Belagerungsgruppen der Festung Rheinfels versorgt.Nach der Eroberung der Festung durch die Franzosen sei es besser geworden.Von den Jahren 1794-1797 liegt noch eine Kriegskostenrechnung der Gemeinde Badenhard vor.Sie beträgt 42.412 Taler und 21 1/2 Krone.
Landesherren waren bis zur Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen die Grafen von Katzenelnbogen und die Landgrafschaft Hessen. 1815 wurde der Ort auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. 1908 wurde die Ortskirche aus den Mitteln einer Bewohnerin des Orts erbaut. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Religionen
Die Mehrzahl der Einwohner ist evangelisch.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Badenhard besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[2]
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: „In geteiltem Schild oben in Gold drei rote Eichenblätter nebeneinander, unten in Blau zwei silberne Ähren“.
Die Eichenblätter weisen auf die Laubwälder, die Ähren auf die Landwirtschaft hin. Die Metalle und Farben des Wappens sind die der Katzenellenbogener und die der Landgrafschaft Hessen, zu deren Gebiet Badenhard einst gehörte.
Sehenswürdigkeiten
- Evangelische Kirche von 1908
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Badenhard
Verkehr
Badenhard liegt nur wenige Kilometer von der der A 61 entfernt.
Persönlichkeiten
In Badenhard lebt der Schriftgestalter Hans Schmidt.
Weblinks
- Literatur über Badenhard in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat