Zweibrücken
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 70,64 km² |
Einwohner: | 35.393 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 501 E./km² |
Höhe: | 300 m ü. NN |
Postleitzahl: | 66482 |
Vorwahl: | 06332 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | ZW |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 20 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: |
5 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Herzogstr. 1 66482 Zweibrücken |
Website: | www.zweibruecken.de |
E-Mail-Adresse: | stadtverwaltung@zweibruecken.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Professor Dr. Reichling |
Zweibrücken ist eine kreisfreie Stadt in Rheinland-Pfalz, Deutschland.
Sie ist mit ihren 35.000 Einwohnern die kleinste kreisfreie Stadt Deutschlands. Die Stadt ist Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts.
Der Name Zweibrücken stammt von einer im ausgehenden 12. Jahrhundert erbauten Burg, die einen doppelten Wehrgraben hatte, der über zwei Zugbrücken überquert werden musste.
Geographie
Die Stadt Zweibrücken liegt im Südwesten von Rheinland-Pfalz und damit unmittelbar an der Grenze zum Saarland. Etwa 36 km (Luftlinie) südwestlich von Kaiserslautern im sogenannten Westrich und 25 km westlich von Pirmasens (dem Rand des Pfälzer Waldes).
Stadtteile
- Bubenhausen
- Ernstweiler
- Ixheim
- Niederauerbach
- Mittelbach-Hengstbach
- Mörsbach
- Oberauerbach
- Rimschweiler
- Wattweiler
Geschichte
- 1170 wird der Name erstmals urkundlich erwähnt.
- 1182 wird Zweibrücken Grafschaft unter Heinrich I.
- 1352 bekommt der Ort die Stadtrechte durch König Karl IV. verliehen.
- 1385 Der letzte Graf Eberhard verkauft Burg und Stadt an den pfälzischen Kurfürsten Ruprecht I..
- 1410 wird Pfalz-Zweibrücken ein selbständiges Herzogtum.
- 1470 der große Brand, die ganze Stadt brennt nieder
- 1488 Buchdruck durch Jörg Gessler
- 1493-1510 Bau der Alexanderkirche unter Herzog Alexander (Pfalz-Zweibrücken) nach Plänen von Philipp Steinmetz.
- 1559 Gründung des ersten Zweibrücker Gymnasiums durch Herzog Wolfgang
- 1585 Erbauung des Herzogschlosses mit Schloßmühle und Bibliothek.
- 1635 Zerstörung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg.
- 1677 Zerstörung der Stadt in den Reuionskriege.
- 1720 - 1725 Bau des Stadtschlosses unter Herzog Gustav Samuel Leopold.
- 1755 Gründung des Zweibrücker Gestüts
- 1793 - 1814 Besetzung Zweibrückens durch die Franzosen unter Napoleon
- 1801 Durch den Frieden von Lunéville wird Zweibrücken mit weiteren linksrheinischen Gebieten französisch und Sitz einer Unterpräfektur des Departements Donnersberg

- 1816 schlägt der Wiener Kongress die linksrheinischen Teile der vorherigen Pfalz Bayern zu. Zweibrücken wird Sitz des Königlich Bayerischen Appellationshofes (heute Oberlandesgericht).
- 1834 Gründung der Dingler'schen Maschinenfabrik durch Christian Dingler; Beginn der Industrialisierung
- 1857 Anschluss an die Eisenbahn
- 1914 Im Juni Einweihung des Zweibrücker Rosengartens durch Prinzessin Hildegard von Bayern . Dies war das letzte große gesellschaftliche Ereignis vor dem 1. Weltkrieges.
- 1918 - 1930 Besetzung Zweibrückens durch französische Truppen als Folge des 1. Weltkrieges
- 1926 Eingemeindung von Bubenhausen und Ernstweiler
- 1938 Eingemeindung von Ixheim und Niederauerbach
- 1938 Zerstörung der Synagoge in der Reichspogromnacht
- 1939 - 1940 Evakuierung der Stadt (Rote Zone) bei Ausbruch des 2. Weltkrieges
- 1945 Die Stadt wird durch einen alliierten Bombenangriff durch die Royal Air Force am 14. März fast vollständig zerstört. Am 20. März erreichen amerikanische Bodentruppen Zweibrücken.
- 1965 Wiederaufbau des ehemaligen Residenzschlosses, das heutige Oberlandesgericht
- 1972 Eingemeindung von Mittelbach-Hengstbach, Mörsbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler
- 1987 Auflösung des Herzog-Wolfgang-Gymnasiums.
siehe auch:
Stadtrat
Städtepartnerschaften
Boulogne-sur-Mer, Frankreich seit 1959
Yorktown, USA seit 1978
Barrie, Kanada seit 1996
Nyakizu (früher Runyinya), Ruanda seit 1982
Söhne und Töchter der Stadt
- Theobald Hock, * 23. August 1573, † nach 1624, Agent und Lyriker
- Christian Dingler, *1802; †1858, Fabrikant
- Philipp Ludwig von Seidel, * 1821; † 1896, Mathematiker und Astronom
- Hermann Anschütz-Kaempfe, * 1872; † 1931, Erfinder des Kreiselkompasses
- Heinrich Hilgard,*10. April 1839 ;† 1900, amerikanischer Eisenbahnkönig
- Ernst Mayer, * 8. Juni 1901; † 18. Dezember 1952, Politiker (FDP), MdB
- Theresia Bauer, * 6. April 1965, Politikerin (Bündnis 90/Die Grünen), MdL
Sehenswürdigkeiten
- Herzogschloss Zweibrücken, (heute Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts)
- Landgestüt Zweibrücken
- Europas Rosengarten und Wildrosengarten
- Stadtmuseum
- Fasanerie (Naherholungsgebiet)
- Bibliotheca Bipontina Zweibrücken
Seit Mai 2004 gibt es auf dem Schlossplatz ein öffentliches WLan. Die SSID lautet "Schlossplatz", es sind keine weiteren Zugangsdaten nötig. Der Zugang ist für jedermann kostenlos und anonym möglich. Gesponsort wird der Zugang von der GeWoBau Zweibrücken.
In der Umgebung Zweibrückens gibt es zahlreiche Wälder, in denen sich auch seltene Baumarten wie die Elsbeere finden. In einem dieser Waldgebiete steht mit 32,6 Metern Höhe eine der höchsten Elsbeeren der Welt (Stand 1994).
Sport- und Freizeiteinrichtungen
- Eissporthalle
- Hallenbad
- Freibad
- Westpfalzstadion
- Westpfalzhalle
- Kletterzentrum Camp4
- Tanzschule Srutek
- Billard Caffeé
- Coyote Caffeé
- Y-Funhouse
- Bistro HOBBIT
- Minigolfplatz
- C-Maxx Musikcaffee
Vereine
- Sport
- Vereinigte Turnerschaft Zweibrücken 1861/97 e. V. (VT Zweibrücken)- Basketball, Handball , Fechten, Leichtathletik, Tischtennis
- SV64 Zweibrücken e. V. - Handball, Breitensport
- Wassersportfreunde Zweibrücken e. V. (Wsf Zweibrücken) - Schwimmen, Kanu, Triathlon, Aquafitness
- Reit- und Fahrverein Zweibrücken e. V. (RuFV Zweibrücken) - Pferdesport, Dressurreiten, Springreiten, Voltigieren, Fahrsport
- Sportverein Ixheim (SVI) - Fußball
- FC HOBBIT e.V - Fußball
- Jugend
- Deutsche Wanderjugend
- Deutsche Waldjugend
- Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder Stamm "Bipontina"
- Kultur
- Tierschutz
Regelmäßige Veranstaltungen
- März: Pferde-Gala
- Ostern: Ostermarkt
- Mai: Straßentheater Spektakel
- Pfingsten: Turnerjahrmarkt
- Juni:
- Anfang Juni: Rosentage
- Drittes Juniwochenende: Dorfest in Zweibrücken-Ixheim
- Juli:
- erstes Wochenende im Monat: Grasbahnrennen auf der Rennwiese und Dorffest in Zweibrücken-Mittelbach
- Stadtfest in der Innenstadt (eines der größten Volksfeste der Westpfalz)
- August:
- Anfang August Kirmes in Zweibrücken-Ixheim
- letztes Auguswochenende: Herbstmarkt und Pferdetage
- September
- erstes Septemberwochenende: Kirmes in Zweibrücken-Rimschweiler
- drittes Septemberwochenende: Kirmes in Zweibrücken-Mörsbach
- 3. Oktober: Rosenlauf, (10 km Lauf)
- Dezember: Weihnachtsmarkt auf dem Schloßplatz
Wirtschaft
Einer der größten Arbeitgeber Zweibrückens ist die traditionsreiche Metallbaufirma Terex Demag, die aus den ehemaligen Dingler-Werken entstanden ist.
Darüber hinaus beheimatet Zweibrücken auch ein Werk des Landmaschinenherstellers John Deere.
Nach dem Abzug der amerikanischen Armee vom Zweibrücker Flughafen wurde ein Designer Outlet Center (DOZ) gebaut, welches in der Endphase auf über 38.000 m² ausgelegt ist. Zunächst wurden aber nur rund 20.000 m² Verkaufsfläche realisiert. Es wird versucht, den Flughafen als solches wirtschaftlich zu nutzen. So gibt es unter anderem die Nutzung für die zivile Luftfahrt sowie ein Technologiepark (Multimedia-Internet-Park Zweibrücken, MIPZ), eine Kooperation des Landes mit der Firma United Internet, der vor allem als Gründerzentrum für Startup Unternehmen gedacht ist.
Im Jahr 2003 kam es zur Insolvenz der Firma Pörringer & Schindler, welche als eines der traditionellen Zweibrücker Unternehmen galt.
Bildung
Im Zuge der Konversionsmaßnahmen nach dem Abzug der Amerikaner wurde auf dem ehemaligen Militärgelände auf dem Zweibrücker Kreuzberg 1993 eine Fachhochschule errichtet. Zusammen mit den Standorten in Pirmasens und Kaiserslautern ist sie Teil der Fachhochschule Kaiserslautern.
Zweibrücken besitzt zwei Gymnasien (Hofenfels- und Helmholtz-Gymnasium), eine Realschule und vier Hauptschulen.
Verkehr
Zweibrücken liegt direkt an der Bundesautobahn 8.
Zweibrücken verfügt über einen eigenen Flughafen mit einer 3 km langen Start- und Landebahn.
Über die Verkehrsflughäfen Saarbrücken (40 km), Luxemburg (120 km) und Frankfurt/Main (160 km) ist die Stadt in das regionale und internationale Flugnetz eingebunden.
Die nächsten Binnenwasserhäfen befinden sich in Saarbrücken (40 km) und Ludwigshafen/Mannheim (100 km).
Zweibrücken ist an die Eisenbahnstrecke Saarbrücken - Pirmasens angebunden. Früher zweigte von Zweibrücken ferner die Hornbachbahn nach Brenschelbach ab.
Militär
1757-1791 Stationierung des Regiments Royal Deux-Ponts. Das Regiment nahm mit dem unter Marschall Rochambeau geführten Expeditionscorps 1780-1783 am amerikanischen Unabhängigkeitskrieg teil. 1781 spielten die Zweibrücker-Truppen eine Schlüsselrolle in der Schlacht von Yorktown. Sie verteidigten in dieser Schlacht die Befestigungsanlage "Redoute 9". Seit 1978 besteht daher eine Städtepartnerschaft zwischen Zweibrücken und der amerikanischen Stadt Yorktown/Virginia.
Als Folge des Wiener-Kongresses gelangte das Herzogtum Zweibrücken-Pfalz ab 1815 zu Bayern und das 22. königlich bayrische Infanterieregiment wurde in Zweibrücken stationiert.
Zweibrücken besaß ab dem deutsch-französischen Krieg aufgrund der Grenznähe zu Frankreich stets eine wichtige strategische Bedeutung. Daher wurden mehrere Kasernen in Zweibrücken errichtet. Die "Rote Kaserne", die "Weiße Kaserne" und die "Niederauerbachkaserne". Die "Rote Kaserne" wurde in den 50er-Jahren abgerissen.
Diese wurden nach der Reichsgründung durch die Reichswehr und ab 1918/1919 durch die Wehrmacht genutzt.
Die Umgebung Zweibrückens war im zweiten Weltkrieg in den Westwall eingebunden. Noch heute kann man rund um Zweibrücken Bunkeranlagen auffinden. Die meisten sind jedoch fast vollständig gesprengt.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden zuerst französische Truppen in Zweibrücken stationiert. Sie blieben bis 1977. Die Franzosen begannen 1951 mit dem Bau eines Militärflughafens in der Nähe Zweibrückens. Dieser wurde 1953 an die kanadische Luftwaffe übergeben. Nach dem Abzug der Kanadier 1969 übernahmen die Amerikaner den Flughafen.
Bereits seit 1952 war die US-Armee in Zweibrücken in der Kreuzbergkaserne stationiert. Daneben unterhielt sie noch viele kleine Liegenschaften. Auch die "Rote Kaserne" und die "Weiße Kaserne" wurden zeitweise von der US-Armee genutzt. Zeitweise lebten in der 38.000 Einwohner zählenden Stadt schätzungsweise 9.000 US-Bürger. Nach der Einheit Deutschlands wurden die US-Truppen sukzessive aus Zweibrücken abgezogen. Die letzten Einheiten verließen 1994 die Stadt.
Damit ist Zweibrücken, das 1956 auch Bundeswehrstandort wurde und damit bis 1969 eine Vier-Garnisonen-Stadt war, eine der deutschen Städte, die sich intensiv mit Konversion von militärischen Anlagen in zivile beschäftigen mussten.
Die "Weiße Kaserne" soll in ein ziviles Wohnquartier umgewandelt werden. Die Kreuzbergkaserne wurde Ende der 1990'er Jahre zu einem innovativen Fachhochschulstandort ausgebaut, der sich gut entwickelt. Auf dem Flughafengelände hat sich eines der größten europäischen Fabrikverkaufszentren angesiedelt. Der Flughafen Zweibrücken ist nunmehr ein ziviler Verkehrsflughafen. Er wird hauptsächlich durch Charter- und Frachtverkehr genutzt.
Die Niederauerbach-Kaserne wird seit der Gründung der Bundeswehr von dieser genutzt. Im Jahr 2005 sind dort das Fallschirmjägerbataillon 263, das 5./Feldjägerbataillon, das Sanitätszentrum Zweibrücken und mehrere andere kleinere Einheiten der Bundeswehr stationiert.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt Zweibrücken
- Homepage des Designeroutlets Zweibrücken
- Flughafen-Zweibrücken.de
- Homepage des Helmholtz-Gymnasiums Zweibrücken
- Homepage des Hofenfels-Gymnasiums Zweibrücken