Dresdner Bergbahnen
Die Dresdner Bergbahnen sind zwei historische Bergbahnen in Dresden. Sie befinden sich im Osten der sächsischen Landeshauptstadt im Stadtteil Loschwitz und überwinden den Höhenunterschied der Dresdner Elbhänge. Aus technischer Sicht handelt es sich um eine Standseilbahn und eine Hängebahn. Beide haben je zwei Personenwagen, die in Schienen geführt und von an der jeweiligen Bergstation angetriebenen und umgelenkten Zugseilen bewegt werden. Deshalb sind beide Bahnen sowohl als Schienenfahrzeuge als auch als Seilbahnen zu klassifizieren.
Beide Bergbahnen wurden um 1900 gebaut und gelten heute als touristische Attraktionen. Allerdings dienen sie nach wie vor auch dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV); Betreiber sind seit 1912 die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) bzw. deren Vorläufer. Innerhalb des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) gelten die Dresdner Bergbahnen wie z. B. auch die Elbfähren, der Personenaufzug Bad Schandau und die Kirnitzschtalbahn als Sonderverkehrsmittel. Als Seilbahnen im ÖPNV fahren beide ganzjährig; während der mehrtägigen Revisionen sind sie zweimal pro Jahr außer Betrieb.
Standseilbahn

Die Standseilbahn verbindet den Körnerplatz mit der ebenfalls in der Loschwitzer Flur gelegenen Bergbahnstraße und war als Verbindung des Villenvororts Weißer Hirsch mit dem Elbtal und dem dortigen Blauen Wunder konzipiert. Die als Linie B1 der DVB verkehrende Bahn ist eingleisig mit Abtscher Weiche und 1000 Millimetern Spurweite. Die 547 Meter lange Strecke mit 95 Metern Höhenunterschied und maximal 29 Prozent Steigung bewältigt sie in fünf Minuten Fahrzeit.
Eröffnet wurde die zunächst dampfbetriebene Standseilbahn am 26. Oktober 1895, seit 1909 verfügt sie über einen elektrischen Antrieb. In den Jahren 1932/33, 1962/63 und 1993/94 erhielt sie jeweils neue Wagen; 1978/79 erfolgte eine Generalreparatur. Seit 1984 ist sie ein Technisches Denkmal. Besonderheiten sind der 96 Meter lange Burgbergtunnel unmittelbar oberhalb der Talstation, der 54 Meter lange Prinzeß-Louisa-Tunnel knapp unterhalb der Bergstation sowie der 102 Meter lange Gerüstviadukt in der Streckenmitte. Interessierte können nach Anmeldung die Antriebstechnik und die Anlagen der historischen Bahnstromversorgung besichtigen.
Schwebebahn
Die Schwebebahn verläuft von der Pillnitzer Landstraße nahe dem Körnerplatz zur ebenfalls in der Gemarkung Loschwitz gelegenen Sierksstraße, die zum auch als „Schöne Aussicht“ bezeichneten Ortsteil Oberloschwitz gehört. Die als Linie B2 der DVB verkehrende Einschienenhängebahn auf 33 Stützen wurde nach dem Bauprinzip von Eugen Langen konstruiert. Die 274 Meter lange Strecke mit 84 Metern Höhenunterschied und maximal 40 Prozent Steigung bewältigt sie in 4:30 Minuten Fahrzeit.
In Betrieb ging die zunächst dampfbetriebene Bahn am 6. Mai 1901, seit 1909 verfügt auch sie über einen elektrischen Antrieb. Seit 1975 steht die Schwebebahn unter Denkmalschutz. Von 1984 bis 1991 war sie wegen einer Totalsanierung außer Betrieb, eine weitere umfangreiche Reparatur erfolgte in den Jahren 2001/02. Die Bahn ist die älteste ihrer Art in der Welt. Sie gilt zudem weltweit als einzige Hängebahn, die keine Adhäsionsbahn ist, bzw. als einzige Bergschienenhängebahn. An der Bergstation befinden sich ein Aussichtsturm sowie eine Ausstellung, die über Technik und Geschichte der Schwebebahn informiert; zudem können Interessierte das Maschinenhaus besichtigen.
Literatur
- Dresdner Verkehrsbetriebe AG (Hrsg.): Bergauf, bergab mit den Dresdner Bergbahnen. Dresden, 2005.