Otto Loos (Zahnmediziner)
Otto Loos (* 16. Februar 1871 in Neuenbürg; † 1. April 1936 in Schönberg (Seelbach)) war ein deutscher Zahnmediziner und Hochschullehrer.
Leben
Nach dem Abitur am Karl-Gymnasium in Stuttgart absolvierte Otto Loos ein medizinisches Studium an der Universität Berlin und an der Kaiser Wilhelm-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen. 1891 Mitglied des Corps Suevo-Borussia Berlin.[1] 1896 erhielt er die Approbation und begann die Laufbahn eines Sanitätsoffiziers und stieg zunächst bis zum Regimentsarzt des Feldartillerieregiments Nr. 51 in Straßburg auf. 1906 erhielt er die Approbation als Zahnarzt und errichtete die erste zahnärztliche Militärabteilung in Straßburg. 1909 habilitierte er sich an der Universität Straßburg für Zahnheilkunde. 1914 erhielt er einen Ruf an die Universität Frankfurt am Main. Von 1914 bis 1915 war er Chefarzt des Feldlazaretts 3 des XV. Armeecorps. Anschließend übernahm er die Leitung des zahnärztlichen Universitätsinstituts Carolinum und deren Chirurgischen Abteilung in Frankfurt sowie des Lazaretts für Kieferverletzte in Frankfurt. Zuletzt hatte er den Dienstgrad eines Generaloberarztes.
1919 wurde Loos zum außerordentlichen und 1920 zum ordentlichen Professor der Zahnheilkunde der Universität Frankfurt berufen. 1924 wurde er zum Vorsitzenden des Frankfurter Zahnärztlichen Vereins gewählt. 1926 übernahm er den Vorsitz der Arbeitsgemeinschaft für Paradentose (ARPA) und 1928 der Deutschen Gesellschaft für dentale Anatomie und Pathologie. 1931 erfolgte seine Wahl zum Vorsitzenden der zahnärztlichen Dozentenvereinigung. Dort erarbeitete er einen Entwurf einer Studienreform und neuen Prüfungsordnung. Am 31. März 1936 wurde er emeritiert.
Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeiten waren zahnärztliche Chirurgie, Röntgenologie sowie Parodontoseforschung.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz II. Klasse
- Rote Kreuz-Medaille 3. und 2. Klasse
- China-Denkmünze
- Württembergische Karl-Olga-Medaille
- Ernennung zum Ehrenpräsidenten der internationalen Paradontosevereinigung ARPA internationale
- Der Landeszahnärztekammer Hessen verlieh von 1967 bis in 1989 den Otto-Loos-Preis und die Otto-Loos-Medaille.[2]
Schriften
- Der Hypnotismus und die Suggestion in gerichtlich-medicinischer Beleuchtung. C. Vogt, Berlin 1894 (Dissertation, Universität Berlin, 1894).
- mit Ernst Jessen, Schlaeger: Zahnhygiene in Schule und Heer. Heitz, Straßburg 1904.
- Über die Ursachen des sogenannten Längerwerdens der Zähne bei fehlenden Antagonisten: Eine histologische Studie. Heitz, Straßburg 1909.
- Umschau und Ausschau über das zahnärztliche Unterrichtswesen. Meusser, Berlin 1928.
- mit Gerhard Gabriel: Die Röntgendiagnostik und -therapie in der Zahnheilkunde. Thieme, Leipzig 1931.
Literatur
- Festschrift anlässlich des 60. Geburtstages von Prof. Dr. O. Loos (= Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde. Jg. 47 (1931), Sonderheft). Meusser, Berlin 1931.
- Loos, Otto. In: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft: Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, S. 1152.
- Simona Maftei-Kick, Thomas Kick: Der geschichtliche Werdegang des Zahnärztlichen Universitäts-Instituts Carolinum von 1960 bis 1986 unter besonderer Berücksichtigung der Bauentwicklung. Frankfurt am Main 2000
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1960, 61, 262
- ↑ Thomas Ruzicka et al. (Hrsg.): Mensch und Medizin in totalitären und demokratischen Gesellschaften: Beiträge zu einer tschechisch-deutschen Tagung der Universitäten Prag und Düsseldorf. Klartext, Essen 2001, S. 24.
Personendaten | |
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NAME | Loos, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Zahnmediziner und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 16. Februar 1871 |
GEBURTSORT | Neuenbürg |
STERBEDATUM | 1. April 1936 |
STERBEORT | Schönberg (Seelbach) |