Denis Diderot

Denis Diderot (5. Oktober 1713 in Langres; † 31. Juli 1784 in Paris) war ein französischer Schriftsteller, Philosoph, Aufklärer und einer der wichtigsten Organisatoren und Autoren der Encyclopédie.
) (*Zusammen mit Jean-Baptiste le Rond d’Alembert war er Herausgeber der großen französischen Encyclopédie, zu der er selbst als Enzyklopädist etwa 6000 von insgesamt 72.000 Artikeln beitrug. Als Autor von Bühnenwerken hatte er großen Anteil am Entstehen des bürgerlichen Dramas. Seine Romane und Erzählungen, zumeist postum erschienen wie La Religieuse, Jacques le fataliste oder Le Neuveu de Rameau, leisteten in verschiedener Weise ihren Beitrag zu den großen Themen der Zeit der (französischen) Aufklärung, so die Frage der Selbstbestimmung des Menschen, die Problematik von Körper und Seele, der Gegensatz von Determinismus und Freiheit oder der Kritik an der Religion.
In seinen Werken wird eine deutliche Entwicklung aus einer theistischen über eine deistische zu einer atheistischen Haltung erkennbar. Doch gibt es andererseits Hinweise dafür, dass seine materialistisch und atheistischen Vorstellungen schon in den führen Werken, so z. B. in den Pensées philosophiques (1746)[2]kenntlich werden.[3]
Diderot trat in seinen Spätwerken für die Verbreitung des Geistes der Aufklärung, den Atheismus und gegen Aberglaube und Bigotterie ein. Diderot und seine Mitstreiter, die philosophes überließen nicht mehr der Kirche und ihren Agenturen die alleinige Deutungs- und Interpretationshoheit über die Welt und den Wissenschaften, somit war für übernatürliche und irrationale Kräfte zunehmend weniger Raum im aufgeklärten Europa sowie Nord- und Südamerika.[4]
Im Verlaufe seines intellektuellen Lebens hat sich Denis Diderot mit den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Gebieten beschäftigt; seine Interessen umfassten die Bereiche der Chemie, der Physik, der Mathematik und vor allem der Naturgeschichte, sowie der Anatomie und Medizin. Hierdurch war er Teil des intellektuellen Zeitgeistes des 18. Jahrhunderts und so verfolgte er die aktuellen Diskussionen und Theorien.
In seiner philosophische Position erarbeitet er sich, vor allem deutlich in seinen späteren Werken, eine (undogmatische) materialistische Haltung. Obgleich Denis Diderot kein Philosoph war, der sich mit „begründungstheoretischen“ Problemen[5] oder systematisierenden, analytischen Reflexionen beschäftigte, zählt er doch zu den vielfältigsten und innovativsten philosophischen Autoren des achtzehnten Jahrhunderts.
Denis Diderot und seine Weggefährten waren mit ihren aufklärerischen Gedanken und Publikationen gegenüber den kollektiven Vorstellungen im Ancien Régime häufig einer repressiven öffentlichen Haltung ausgesetzt. Seine Erfahrungen mit der Inhaftierung 1749 ließen ihn vor weiteren Repressionen durch die verschiedenen Agenturen der Zensur wachsam sein. Und so waren den interessierten Kreisen seiner Zeitgenossen, die ihn ausschließlich über seine Publikationen kannten, nur eine begrenzte Auswahl an Essays, Romanen, Dramen und vor allem aber Beiträge zur Encyclopédie zugänglich.
Die Zeit Diderots persönlicher intellektueller und schriftstellerischer Emanzipation findet vor dem allgemeinen Wandel der französischen und insbesondere Pariser bzw. Versailler Gesellschaft statt. Ihr meinungsbildender Einfluss verringerte sich in dem Maße, in dem die sich akzentuierende bürgerliche Welt an Konturen gewann. Die hochadelige höfische Kultur wurde zusehends abgelöst durch neue meinungsbildende Institutionen, der Vielzahl an Publikationen vor dem Hintergrund einer vermehrten Lesekompetenz[6], sowie durch neue, das öffentliche geistige Leben bestimmende Lokalitäten wie den Salons und Cafés. Gerade diese Orte persönlicher Begegnung ließen den Adel und das Bürgertum in Verbindung treten und damit einen diskursiven Prozess entstehen, der die sich verändernden Einstellungen, Motive und Wertsysteme sowohl in weltanschaulich-religiöser als auch in naturwissenschaftlich-technischer Hinsicht zum Ausdruck brachte.
Jugendjahre in Langres (1713 bis 1729)
Diderot war das zweitälteste Kind des wohlhabenden jansenistischen Messerschmiedemeisters, maître coutelier Didier Diderot[7][8][9] und dessen Ehefrau Angélique Vigneron (12. Oktober 1677–1. Oktober 1748),[10][11] der dreizehnten Tochter eines Gerbers, tanneur[12][13] aus der Bischofsstadt Langres (Champagne). Sein Großvater Denis Diderot (1654–1726) heiratete am 20. Juni 1679 die Nicole Beligné (1655–1692),[14] eine Tochter des Messerschmiedemeisters[15] François Beligné (1625–1697). Das Paar hatte insgesamt neun Kinder, eines von diesen war der Vater von Denis Diderot.[16][17]
Denis Diderot hatte noch fünf jüngere Geschwister, von denen jedoch zwei im Kindesalter starben. Zu seiner Schwester Denise Diderot (1715–1797)[18] hatte er zeitlebens ein sehr gutes Verhältnis, er nannte sie Sœurette. Zu seinem jüngeren Bruder Pierre-Didier Diderot (1722–1787),[19] einem späteren Geistlichen und Stiftsherrn von Langres, chanoine écrivain de Langres war seine Beziehung konfliktbeladen. Eine weitere Schwester, Angélique Diderot (1720–1749), trat dem Ursulinen-Orden bei.
Geboren wurde Denis Diderot in einem Haus im Zentrum von Langres, N° 9 de la place dans le centre ville de Langres,[20] einem Platz, welcher heute seinen Namen trägt.[21] Die Taufe fand am Freitag, dem 6. Oktober 1713, in der Église Saint-Pierre-Saint-Paul de Langres statt.[22] Ab seinem 12. Lebensjahr, also 1725, strebten seine Eltern an, ihn auf das Priestertum vorzubereiten. Am Donnerstag, dem 22. August 1726, erhielt er die Tonsur vom Bischof von Langres und damit die niederen Weihen. Hiermit hatte er das Recht, sich als Abbé zu bezeichnen und geistliche Kleidung zu tragen, so eine Soutane, einen kurzen schwarzen Mantel mit weißem Beffchen.[23] Dergestalt sollte er in näherer Zukunft die Kanonikus-Pfründe seines Onkels mütterlicherseits, dem Kanonikus Vigneron, Chanoine de Langres an der Cathédrale Saint-Mammès de Langres übernehmen.[24]
In Langres besuchte er zuerst eine Jesuitenschule.[25] Die Jesuiten kamen im Jahre 1621 nach Langres und errichteten im Jahre 1651 inmitten der Ortschaft eine Schule. Im Jahre 1746, etliche Jahre nach dem Besuch von Diderot, wurde das ursprüngliche Gebäude durch einen Brand zerstört, man begann sofort mit dem Bau der neuen Schule, dem heutigen Ancien Collège des Jésuites. Man kennt die Lehrer aus dieser Zeit, Père Beaucamp (* 1701) in der Cinquième, dem zwölften bis dreizehnten Schuljahr (1723–1725) und in der Quatrième (1725–1726), Desprez (* 1703) in der Troisième (1726–1727) und in der Seconde (1727–1728). Die Rektoren waren Père la Chapelle (1650–1725) in der Zeit von 1722 bis 1725, gefolgt von Père Fuzée (1658–1727) bis 1727 und schließlich Père Boulon (1670–1732) bis 1731.[26]
Die Pariser Anfänge (1729 bis 1743)
Später in Paris wurde er zunächst am Lycée Louis-le-Grand aufgenommen und wechselte dann an das jansenistisch orientierten Collège d’Harcourt.[27] Nach Beendigung des propädeutischen Kolleg-Studiums bestand er dieses am Dienstag, dem 2. September 1732, mit dem Magister Artium, maître-des-arts de l’Université.[28] Er unterließ es, das geplante Theologiestudium anzuschließen, schloss aber sein Studium an der Sorbonne am 6. August 1735 als Bakkalaureus, baccalauréat ab.

Ab 1736 war er als Anwaltsgehilfe bei dem ebenfalls aus Langres stammenden Advokaten Louis Nicolas Clément de Ris, avocat au Parlement de Paris[29] tätig. Als er im Jahre 1737 die Stelle aufgab, beendete sein Vater die regelmäßigen Geldzuwendungen. Von 1737 an lebte er vier Jahre von zeitweisen schriftstellerischen Aufträgen, so schrieb er Predigten für Geistliche, arbeitete als Hauslehrer bei einem reichen Finanzier und lernte Englisch.[30] Für ihn war es eine Zeit chronischer Geldnot. Zeitweise half ihm der Karmelitermönch Frère Angelus oder seine Mutter Angélique Diderot, die sogar ihre Dienstmagd zu Fuß nach Paris schickte, um ihn finanziell zu unterstützen.
Er begeisterte sich für das Theater und führte das Leben eines Bohèmien. Sein starkes Interesse an der Mathematik brachte ihn in Kontakt zu dem französischen Mathematiker und Philosophen Pierre Le Guay de Prémontval, so besuchte er im Jahre 1738 eine Reihe von dessen Vorlesungen in Paris, ferner auch die von Louis-Jacques Goussier.[31] Weitere Zeitzeugen dieses Lebensabschnitts waren der Literat Louis-Charles Fougeret de Monbron, bekannt durch seinen Roman Margot la Ravaudeuse, der spätere Kardinal François-Joachim de Pierre de Bernis und der spätere Polizeipräfekt von Paris Antoine Raymond Juan Gualbert Gabriel de Sartine.
Mit dem Jahre 1740 schrieb er Artikel für den Mercure de France und die Observations sur les écrits modernes.[32]Bekannt ist auch, dass Diderot in dieser Zeit Anatomie- und Medizinvorlesungen des César Verdier, démonstrateur en anatomie auprès de l’Académie royale de chirurgie besuchte. Die Vorlesungen fanden jeweils an einem Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag statt und begannen mit dem ersten Montag nach Saint Martin de Tours, dem 11. November, und endeten am 15. Februar.[33]
Im Jahre 1740 lebte er in einem Haus in der Rue de l’Observance im 6. Arrondissement unweit der École de médecine,[34] eine Etage unter dem deutschen Künstler und Kupferstecher Johann Georg Wille, dessen Bekanntschaft er machte.[35][36] Wille beschrieb ihn als einen „sehr umgänglichen jungen Mann“, der „ein guter Schriftsteller und wenn möglich, ein noch besserer Philosoph sein wollte“.
Noch im selben Jahr 1740 zog er mehrfach um, so in die Rue du Vieux-Colombier, ebenfalls im 6. Arrondissement, und in die Rue des Deux-Ponts im 4. Arrondissement.
Später übernahm er Übersetzungstätigkeiten aus dem Englischen in das Französische.[37] Er übersetzte 1742 die Geschichte Griechenlands von Temple Stanyan (1677–1752) und von 1746 bis 1748 ein medizinisches Nachschlagewerk von Robert James mit dem Titel A medicinal dictionary, including physic, surgery, anatomy, chimistry and botany.[38][39] An diesen Übersetzungstätigkeiten waren François-Vincent Toussaint und Marc-Antoine Eidous beteiligt. Die fertige Übersetzung wurde von dem Arzt Julien Busson (1717–1781) korrigiert und bearbeitet.[40]
Ferner übersetzte er im Jahre 1745 die Inquiry concerning Virtue (franz.: Essai sur le mérite et la vertu, dt.: Untersuchung über die Tugend[41]) von Earl of Shaftesbury. Die Überlegungen von Shaftesbury hatten großen Einfluss auf die französische Aufklärung. Es war dessen Abneigung gegenüber dem dogmatischen Denken, seine Toleranz und eine an die humanistischen Ideale angelehnte Moral, welche Diderot beschäftigten.[42][43]
In den folgenden Jahren führte Diderot in Paris[44] ein mehr oder weniger ungebundenes Leben und befreundete sich mit anderen jungen Intellektuellen wie d’Alembert, Abbé Étienne Bonnot de Condillac und Melchior Grimm. Diderot verkehrte in seinen frühen Pariser Jahren in den intellektuellen und bohèmen Kreisen seines neuen Lebensmittelpunktes. Hierzu zählten die verschiedenen Cafés, so das Café de la Régence oder das Café Maugis, das in der Rue St-Séverin lag und auch von Jean-Jacques Rousseau besucht wurde.[45] Im Juli 1742 lernte er Rousseau kennen.[46][47] Rousseau machte Condillac mit Diderot bekannt und zeitweise traf man sich einmal wöchentlich zu dritt in einem Restaurant in der Nähe des Palais Royal, dem Panier fleuri, zum Diskutieren und Speisen.
Als er 1743 die ihm seit zwei Jahren bekannte besitz- und aussteuerlose, bekennend katholische Weißnäherin und Wäscheverkäuferin Anne-Antoinette Champion[48] heiraten wollte und wie üblich seinen Vater um Erlaubnis bat, ließ dieser ihn kraft seiner väterlichen Autorität in einem Karmeliterkloster bei Troyes einsperren.[49] Diderots Antipathie gegen die Kirche und die Institution Kloster liegt wohl auch in dieser Erfahrung begründet – eine Antipathie, die sich später noch steigerte, als seine jüngste Schwester freiwillig ins Kloster ging und dort psychisch erkrankte. Diderot selbst konnte nach einigen Wochen aus seinem klösterlichen Gefängnis fliehen, kehrte nach Paris zurück und heiratete Anne-Toinette Champion heimlich zu nächtlicher Stunde am Mittwoch, dem 6. November 1743, in der Kirche Église Saint-Pierre-aux-Bœufs de Paris.[50][51] Sie wohnten 1743 zunächst in der Rue Saint-Victor im 5. Arrondissement, zogen 1746 dann in die Rue Traversière und hiernach 1746 in die Rue Mouffetard.
Das Paar hatte vier Kinder, von denen drei sehr früh starben, namentlich Angélique (1744–1744), Jacques François Denis (1746–1750), Denis-Laurant (1750–1750) sowie die Tochter Marie-Angélique (1753–1824), die ein Talent für das Cembalo-Spiel entwickelte.[52]
Anne-Toinette Champion, genannt Nanette, lebte 1741 mit ihrer Mutter in der Rue Boutebrie, wo die beiden Frauen von Weißnäherei, Spitzklöpplerei und dem Verkauf ihrer Produkte lebten. Diderot wohnte zu dieser Zeit in einem kleinen Zimmer desselben Hauses.[53] Die Mutter von Anne-Toinette war eine geborene Marie de Malleville (* 1676) und heiratete einen Ambroise Champion († 1713), ebenfalls aus dem Département Sarthe. Das Paar hatte insgesamt sechs Kinder. Nach Ambroises Tode waren die Mutter Marie Champion und Anne-Toinette nach Paris gezogen.[54]
Nachweislich traf Anne-Toinette Diderot ihren Schwiegervater Didier Diderot und dessen Familie in Langres im Jahre 1752; sie wurde freundlich aufgenommen und den vielen Verwandten und Bekannten vorgestellt. Am 2. September 1753 kam ihre Tochter Marie-Angélique zur Welt, Anne-Toinette Diderot hatte ein Gelübde abgelegt, dass ihr Kind zur Taufe weiß zu kleiden und der heiligen Jungfrau und dem heiligen Franziskus zu weihen sei. Denis Diderot stimmte diesem Gelübde seiner Frau zu.
Diderot war kein treuer Ehemann. Während seiner Ehe war er ab 1745 mit Madeleine de Puisieux liiert, einer „aventurière“ („Abenteurerin“), wie man emanzipiert und unverheiratet lebende Frauen meist besserer Herkunft und Bildung zu seiner Zeit nannte.
Im April des Jahres 1746 war die Familie Diderot von der Rue Traversière in die n° 6 Rue Mouffetard gezogen.[55] Sie gehörten zu der Pfarrgemeinde von Saint-Médard in Paris, paroisse Saint-Médard à Paris[56] und wohnten unweit des Hauses von François-Jacques Guillotte, einem Polizeioffizier, officier de police. Außerhalb der Zone der Maréchaussée de l’Île-de-France[57] wurden die beiden Männer Freunde. Sie vereinte ihr gemeinsames Interesse an der Philosophie und an der Entwicklung der Gesellschaft des Ancien régime.[58]
Im Jahre 1755 lernte Diderot Sophie Volland kennen, die ihm eine lebenslange Gefährtin, Seelen- und Intimfreundin werden sollte. Anne-Toinette Champion war die Mutter seiner Kinder und in gewissem Sinne das Zentrum des Hauses.
Mit Jeanne-Catherine Quinault (1725–1812), der Ehefrau von François-Alixand de Maux (1714–1806) (einem Anwalt am Parlement, avocat au Parlement), Freundin von Louise d’Epinay und Nichte der Schauspielerin und Salonière Jeanne-Françoise Quinault (1699–1783), hatte Diderot im Frühjahr 1769 eine intime Beziehung.[59]Zuvor war Jeanne-Catherine Quinault für einige Monate mit Étienne Noël Damilaville befreundet. Er verstarb im Dezember 1768.
Paris – Zeit der sich konsolidierenden Aufklärung
Zwischen dem Ende seines Studiums an der Sorbonne im Jahre 1735 und seiner Heirat von Anne-Toinette Champion im Jahre 1743 führte Diderot das Dasein eines Bohèmien.

Wie schon erwähnt, lernte Diderot unter anderem Rousseau und über ihn weitere Pariser Intellektuelle kennen, so Alexis Piron. Er verkehrte regelmäßig im Café Procope, Le Procope oder auch im Café Landelle, in der Rue de Buci. So wurde er mit dem Abbé Étienne Bonnot de Condillac bekannt gemacht. Auch Friedrich Melchior Grimm wurde ein späterer Freund und Vertrauter. Über diesen Kreis der Pariser Intellektuellen kam er in Kontakt zur Salonnière und Schriftstellerin Louise d’Épinay sowie dem wichtigen Freund und Mitarbeiter (seit 1751) an der Encyclopédie, dem Baron Paul Henri Thiry d’Holbach. Er wurde Teil des Coterie holbachique.[60]
Im Café de la Régence[61] am Place du Palais-Royal spielte Diderot regelmäßig Schach; der Komponist François-André Danican Philidor sei hierin ein Meister gewesen.[62]Er war mit Philidor sogar befreundet. Diderots und Philidors Familien trafen sich regelmäßig.[63] Philidors Schachlehrer den François Antoine de Legall und regelmäßigen Besucher des Cafés setzte Diderot in Le Neveu de Rameau ein literarisches Denkmal.
Seine philosophische Entwicklung zeigt sich u. a. in der Haltung zur Kirche, etwa ausgehend vom Besuch des jesuitischen Collège Louis-leGrand und der Tonsur im Jahre 1726 weiter zu der Entfaltung seiner Werke. Zunächst war es die Phase des Zweifelns La promenade du sceptique (1747), dann die Zeit des vernunftgeprägten Theismus, so in den Pensées philosophiques (1746), und später die Phase des eindeutigen Materialismus Pensées sur l’interprétation de la nature (1753).
Gerade die Pensées philosophiques die er über die Osterfeiertage 1746 geschrieben haben soll, machten ihn einer größeren Leserschaft bekannt, obgleich sie anonym bei Laurent Durand erschienen waren. Hiernach wurde dieses religionskritische Werk vom Pariser Parlement verurteilt und öffentlich verbrannt.
Dann folgt die Phase der intensiven Beschäftigung mit der Encyclopédie. Zu Jeanne-Antoinette Poisson oder Madame de Pompadour hielt Diderot schon im Winter 1752/53 brieflichen Kontakt, und aus dem Journal von Marc-Pierre de Voyer de Paulmy d’Argenson ist zu entnehmen, dass Madame de Pompadour schon 1752 Verbindung zu den Enzyklopädisten aufgenommen hatte. Später war Diderot mit anderen aus seinem Kreis zu informellen Dîners und Gesprächen in ihren Räumlichkeiten empfangen worden.[64]
Auch hörte er in der Zeit von 1754 bis 1757 regelmäßig die Vorlesungen des Chemikers Guillaume-François Rouelle[65] im Jardin du Roi.[66][67]
Inhaftierung (24. Juli bis 3. November 1749)

Es waren offensichtlich mehrere Vorgänge die letztlich zur Arrestierung Diderots im Juli 1749 geführt hatten; so berichtete die Tochter Marie-Angélique Diderot und spätere Mme de Vandeul wie folgt:
„Bei Monsieur de Réaumur lebte ein Blindgeborener; man führte an diesem Menschen eine Operation des grauen Stars durch. Der erste Verband sollte in Anwesenheit von Kunstfreunden und Literaten abgenommen werden; auch mein Vater war dazu eingeladen. Er war sehr neugierig, die ersten Eindrücke des Lichts auf jemanden, der dies nicht kannte, zu beobachten und versprach sich viel davon. Man entfernte den Verband, doch die Reden des Blinden ließen nur zu deutlich werden, dass er schon früher gesehen hatte. Die Zuschauer reagierten ärgerlich; und die Laune der einen rief die Indiskretion der Anderen hervor: Irgend jemand plauderte aus, dass die erste Seherfahrung vor Mme Dupré de Saint-Maur geschehen sei. Im Hinausgehen sagte mein Vater, Monsieur de Réaumur habe sich als Zeugen wohl lieber schöne Augen ohne Folgen als urteilsfähige Männer gesucht. Diese Äußerung wurde Mme Dupré de Saint-Maur zugetragen. Sie betrachtete den Satz als Beleidigung ihrer Augen sowie ihrer anatomischen Kenntnisse.“
Diesen Klatsch, commérages trug man der Ehefrau von Nicolas-François Dupré de Saint-Maur (1695–1774) der Mme Dupré de Saint-Maur, einer geborenen Marie-Marthe Alléon († 1788)[69] zu. Sie, nunmehr empört über diesen Affront, ließ durch ihre Beziehungen ein für Diderot ungünstiges Klima in der polizeilichen Administration entstehen. Der Ausspruch (...) Monsieur de Réaumur habe sich als Zeugen wohl lieber schöne Augen ohne Folgen als urteilsfähige Männer gesucht (...), seine Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient u. a. Texte führten dann zu jenem Ereignis das sich dann in der zweiten Etage N° 3 Rue de l’Estrapade zu trug. Hier wohnte die Familie Diderot übrigens seit 1749.
Marc-Pierre de Voyer de Paulmy d’Argenson forderte am 22. Juli 1749 den Generalleutnant der Polizei Nicolas René Berryer auf, einen königlichen Haftbefehl, lettre de cachet, auszustellen. Letztlich durch Denunziationen initiiert, wurde Diderot die Veröffentlichung der Pensées philosophiques, der Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient, in welcher er seine materialistische Position darlegte, und das Arbeiten an weiteren gegen die Religionen gerichteten Schriften zur Last gelegt (siehe auch Mandat d’arrêt).[70] Hierbei kam sicher erschwerend hinzu, dass er schon zwei Jahre zuvor vom Pfarrer Pierre Hardy de Levaré (1696–1778)[71] seiner Gemeinde Saint-Médard, curé de Saint-Médard[72] als „gottloser, sehr gefährlicher Mensch“ denunziert worden war.[73]
Am folgenden Donnerstag, den 24. Juli 1749, um halb acht morgens wurde Diderot in der N° 3 Rue de l’Estrapade von Joseph d’Hémery, dem Kommissar und Inspektor der königlichen Zensurbehörde, verhaftet, verhört und in die Festung Vincennes, château de Vincennes, gebracht.[74] Rousseau besuchte ihn dort regelmäßig. Außer den Interventionen der Buchhändler, die u. a. auch an einer schnellen Fertigstellung der Encyclopédie interessiert waren, inserierte Diderot selbst brieflich bei René Louis d’Argenson und Nicolas René Berryer. Die Erfahrungen während seiner Inhaftierung, die bis zum Montag den 3. November 1749 andauerte, prägten sich in Diderots Persönlichkeit mit traumatisierenden Spuren ein, welche ihn für seine weiteren Arbeiten mit größerer Vorsicht vorgehen ließen.
In einem späteren Brief vom 10. Oktober 1766 an Voltaire bekannte Diderot im Hinblick auf seine Arbeiten an der Encyclopédie, das seine Seele voller Angst vor einer möglichen Verfolgung sei, aber dennoch würde er nicht fliehen, da eine innere Stimme ihn beföhle weiter zu machen, teils aus Gewohnheit, wie er weiter schrieb, teils aus Hoffnung, dass schon am nächsten Tage alles anders auszusehen könne.
Diderot und die Historie seiner persönlichen Beziehungen, exemplarisch an Rousseau, Grimm und d’Holbach dargestellt
Diderot führte ein Vielzahl von mehr oder weniger intensiven Beziehungen zu den verschiedensten Frauen und Männern seiner Zeit. Diese Beziehungen waren durch ein hohes Maß an individueller Spezifität und Dynamik zu seinem Gegenüber charakterisiert somit aber auch von unterschiedlicher Dauer und Konfliktualität, in ihren direkten persönlichen oder postalischen Ausformungen. Sein Œuvre und im Besonderen die Arbeiten um die Encyclopédie lassen sich nur aus dem interaktiven Netzwerk und dem Zeitgeist des 18. Jahrhunderts verstehen.
Als Jean-Jacques Rousseau am 10. Juli 1742 von Lyon nach Paris aufbrach und in der Auberge von Saint-Quentin in der Pariser Rue des Cordiers unweit der Sorbonne einkehrte, lernte er dort den späteren Bankier Daniël Roguin aus Yverdon[75] und über ihn bald Diderot kennen. In Lyon war Rousseau als Nachhilfelehrer und Erzieher der Kinder von Gabriel Bonnot de Mably tätig, dem Bruder von Étienne Bonnot de Condillac. Diderot, Rousseau und Condillac - letzteren lernte er durch Rousseau kennen - trafen sich nunmehr regelmäßig, speisten im Panier fleuri. Dort entwickelten die drei den Plan eine literatur-kritische Zeitschrift herauszugeben, sie sollte unter dem Titel Le Persifleur publiziert werden.[76] Rousseau editierte die erste Ausgabe, eine zweite erschien nicht mehr.[77]
Während seiner Haftzeit in Vincennes wurde Diderot durch Rousseau unterstützt. Rousseau hatte über Alexandre Le Riche de La Pouplinière die spätere Favoritin des Königs die Jeanne-Antoinette Poisson kennengelernt. Mit einer schriftlichen Eingabe an Mme Pompadour bat er um seine Freilassung.
Kurz nach der Inhaftierung Diderots um das Jahr 1750 lernte Rousseau den Friedrich Melchior Grimm kennen und über Rousseau entstand eine intensive Freundschaft von Grimm zu Diderot. Von 1747 bis 1750 hielt sich Erbprinz Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg zu einem Bildungsaufenthalt in Paris auf. Sein Protegé vor Ort war der Hofmeister Graf Ulrich von Thun, dieser verschaffte dem Erbprinz Kontakte zu maßgeblichen Zeitgenossen. Friedrich Melchior Grimm fand zum Jahreswechsel von 1749 zu 1750 im Haushalt des Herzogs eine Beschäftigung als dessen Vorleser und Deutschlehrer. In des Herzogs Landhaus lernte Grimm nun auch Rousseau kennen, wie man aus dessen Confessions erfährt.[78] So wurde über Rousseau wahrscheinlich auch Diderot mit Grimm bekannt.
Es begann eine enge Freundschaft bis in die Mitte der 1750er Jahre, welche aufgrund der schwierigen Persönlichkeit Rousseaus jäh abbrach. Denn obgleich Diderot diesem zeitlebens freundlich zugewandt war und sicherlich phasenweise auch vice versa, wurde die Freundschaft zu Rousseau durch dessen paranoide Persönlichkeit sehr schwierig.[79]Doch sollte man bedenken, dass deren einfache Erklärung aber als medizinische Entität, obgleich möglicherweise für Rousseau zutreffend, doch der Sache im Ganzen nicht gerecht werden kann, denn viel zu dicht war das kommunikative und soziale Netz im Kreis um die parti philosophique, viel zu unterschiedlich die eigenen oder partikulären Interessen der Beteiligten vor dem gegebenen politischem Hintergrund. Eine Tatsache bleibt, dass die Beziehung zwischen Grimm und Rousseau in den Jahren 1756 bis 1757 aufgrund einer Anzahl von Verstrickungen und Rivalitäten, um Mme Louise d’Épinay, endgültig entzwei brach. Das Verhältnis zu d’Holbach war wahrscheinlich von Anfang an distanzierter als zu den anderen Enzyklopädisten, wohl auch nicht zuletzt durch seine pro-religiösen Einstellungen.
Auch die Freundschaft zu Grimm war in ihrem Verlauf von wechselvoller Intensität. Zu Beginn ihrer Begegnung war ihre Freundschaft getragen von außerordentlicher gegenseitiger Sympathie sowie zu Louise d’Épinay, dem Arbeiten an gemeinsamen Projekten, wie der Correspondance littéraire, philosophique et critique oder der Encyclopédie oder seinem Arrangement beim Zustandekommen des Verkaufs der Bibliothek an die russische Zarin, um Diderot aus einem finanziellen Engpass zu befreien. Das Ende der Freundschaft stellte sich spät ein. Die historische Analyse Histoire philosophique et politique des deux Indes, welche in Zusammenarbeit mit Guillaume Thomas François Raynal in den Jahren zwischen 1772 bis 1781 entstanden war fand in Grimm eine deutliche Ablehnung. Was seinerseits Diderot dazu brachte Grimm einen Brief zu schreiben Lettre apologétique de l’abbé Raynal à monsieur Grimm geschrieben am Sonntag den 25. März 1781, einen Brief der seinen Adressaten nicht erreichen würde. Hierin äußert er sich enttäuscht über dessen subalternen und auf seine persönlichen Vorteile hin orientierten Einstellungen. Denn Grimm übernahm, sehr zur Enttäuschung von Diderot, immer deutlicher monarchistisch, absolutistische Positionen.[80]
Zu den genauen Umständen, unter denen sich Diderot und Baron d’Holbach kennenlernten, ist nur wenig bekannt. Da ein Großteil der Korrespondenz zwischen den beiden verloren ging. Vermutlich verband sie zunächst ihr gemeinsames Interesse an der Musik und möglicherweise waren Rousseau, Grimm und Mme d’Épinay auch vermittelnd beteiligt.[81]Zwischen beiden Philosophen hatte ihre Freundschaft einen lebenslangen Bestand, anders formuliert gab es in deren beider persönlicher intellektueller und schriftstellerischer Emanzipation nicht die unüberbrückbare Diskrepanz, wie sie zwischen Rousseau oder Grimm auftrat.
Spätere Wohnorte in Paris
Von 1754 an bis zum Jahre 1784 wohnte die Familie Diderot im 4. und 5. Stockwerk eines Hauses in der Rue Taranne (heute Teil des Boulevard Saint-Germain)[82] gegenüber der Rue Saint-Benoît im 5. Arrondissement von Paris.[83] Bei einem Freund, dem Juwelier Étienne-Benjamin Belle, le joaillier Belle in Sèvres, N° 26 Rue Troyon, mietete er um Oktober bzw. November 1767 ein zusätzliches Appartement. In dieses Zimmer zog er sich bis kurz vor seinem Tode regelmäßig zum Arbeiten zurück.[84][85] Sein letztes Domizil – hier verbrachte er die restlichen Tage seines Lebens[86]– lag in der N° 39 Rue de Richelieu im 2. Arrondissement in Paris.[87]
Die Encyclopédie (1747 bis 1766)
Phase des Entstehens


von d’Alembert und Diderot
Der Pariser Verleger und Hofdrucker André François Le Breton, imprimeur ordinaire du Roy plante im Jahre 1745, eine französische Ausgabe des ursprünglich zweibändigen englischen Werks mit seinen geschichtlichen, biografischen und geografischen Texten von Ephraim Chambers aus dem Jahre 1728 Cyclopaedia, or Universal Dictionary of the Arts and Sciences zu verlegen. Zunächst tat sich André François Le Breton mit dem aus England stammenden Verfasser von landwirtschaftlichen Lehrbüchern John Mills und dem studierten Danziger Juristen und Naturforscher Gottfried Sellius zusammen. Während er die Finanzierung ermöglichen wollte, sollten die beiden das zweibändige Werk von Ephraim Chambers Cyclopaedia or an Universal Dictionary of Arts and Sciences ins Französische übersetzen. Der Vertrag zwischen Le Breton, Sellius und Mills wurde am 5. März 1745 unterzeichnet und im August desselben Jahres gebrochen.[88]
Le Breton, unzufrieden über den Fortschritt der Übersetzungen, warf John Mills vor, das Französische nicht gut genug zu beherrschen und sich ferner nicht an die vereinbarten Termine zu halten. Am Samstag, den 7. August 1745, kam es zu einem offenen Streit zwischen den beiden, welcher in einer handgreiflichen Auseinandersetzung in Mills Pariser Haus eskalierte. Le Breton wurde von John Mills wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffs verklagt, aber freigesprochen. Die Leitung des Enzyklopädieprojekts als Herausgeber übertrug Le Breton zunächst dem Geistlichen und Mathematiker Jean Paul de Gua de Malves und nach dessen Ausscheiden dann Diderot. De Malves plante eine Umgestaltung der Chamberschen Cylcopedia und wollte sie den aktuellen Verhältnissen anpassen.
Da dieser allein die nötigen finanziellen Mittel für das Projekt nicht aufbringen konnte, tat er sich mit drei weiteren Verlegern zusammen: Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David, Laurent Durand.[89] Die organisatorische Leitung wurde Jean-Paul de Gua de Malves übertragen. Im Jahre 1747 gab jener seine Teilnahme an diesem Projekt auf und Diderot trat an seine Stelle, hatte er doch schon eine Geschichte der alten Griechen, ein medizinisches Lexikon und ein philosophisches Traktat von Shaftesbury aus dem Englischen übertragen.[90]
Die Encyclopédie war von Anfang an als ein ausschließliches Gemeinschaftsprojekt[91] konzipiert, hierin unterschied sie sich zum Teil von anderen Lexika und Enzyklopädien. Eine weitere Neuerung war das Einführen von Querverweisen.
Einige der Autoren plagiierten Texte oder -passagen aus anderen Lexika, so übernahm etwa Jean Henri Samuel Formey viele philosophische Artikel aus dem Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste (1732–1754) von Johann Heinrich Zedler. Einem Werk das seinerseits seine Informationen aus dem Philosophisches Lexicon (1726) von Johann Georg Walch entnahm.[92]
Unter der Ägide von Denis Diderot
Doch es vergingen noch fast drei Monate bis am 16. Oktober 1747 Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert als Herausgeber der Encyclopédie benannt wurden. Diderot, nunmehr mit der Leitung des Projekts beauftragt, änderte das ursprüngliche Vorhaben einer reinen Übertragung und Adaptation des Texts in das Französische und beschloss, das zweibändige Werk beträchtlich zu erweitern, um daraus eine Summa des gesamten Wissens seiner Zeit zu machen. Hierzu gewann er als Mitarbeiter zuerst seinen Freund d’Alembert, einen Mathematiker und Naturwissenschaftler, sowie nach und nach andere Autoren, die sogenannten Enzyklopädisten, die teils sonst wenig bekannte Spezialisten, teils aber auch berühmte Persönlichkeiten waren, z. B. Montesquieu oder Voltaire. Am 30. April 1748 wurde das königliche Druckprivileg, Approbation et Privilège du Roy erteilt.
Wegen seiner Inhaftierung in der Festung Vincennes von Juli bis November 1749 musste er seine Arbeit an der Encyclopédie für einige Monate aussetzen und kam durch eine schriftlich hinterlegte Verpflichtung, keine blasphemischen Schriften mehr zu veröffentlichen, frei. In Zukunft war er deshalb vorsichtiger und ließ, um den Fortgang der Encyclopédie nicht zu gefährden, viele andere Schriften unpubliziert.
Im Oktober 1750 gab Diderot in seinem prospectus bekannt, das eine Ausgabe der Encyclopédie mit acht Bänden und sechshundert Tafeln erscheinen würde. Obgleich Denis Diderot und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert das menschliche Wissen in ein System verwoben sahen, wählten sie eine alphabetische Ordnung für die Darstellung ihrer fast 61.000 Artikel, so in der ersten endgültigen Version der Encyclopédie.[93] Sie sahen zunächst in der Encyclopédie auch eine Übersicht über den Wissensstand ihrer Zeit.[94]
Einen wichtigen Beitrag zur Fertigstellung der Encyclopédie leistete Louis de Jaucourt, der um das Jahr 1751 nach d’Alemberts Rückzug zum Projekt hinzutrat. Obgleich das Verhältnis zwischen Diderot und de Jaucourt eher als kühl zu charakterisieren wäre, schätzte jener dessen schriftstellerische Arbeit und seinen Fleiß, der ihm darüber hinaus noch Zeit für das Schreiben anderer Werke ließ.
Inhaltliche Ziele
Drei Bereiche sind bedeutsam: die Wissenschaften, gefolgt von den freien Künsten und den mechanischen Künsten. Hierzu war es notwendig, Worte und Begriffe einer Sache oder einem Sachzusammenhang eindeutig zuzuordnen. So wurden etwa im Bereich der mechanischen Künste, also der Fertigkeiten und Techniken von Kunsthandwerkern und Handwerkern, viele Gespräche mit den Tätigen geführt, um Ordnung in die Sachverhalte zu bringen. Dennoch gab es für die Enzyklopädisten keine vornehmen Beschäftigungen, die den alltäglichen gegenüberstanden. Für Diderot und seine Mitarbeiter war es darüber hinaus überaus wichtig, die Funktionsweisen der Technologien seiner Zeit nicht nur sprachlich einzufangen, sondern durch die Ergänzung des Texts mit ausführlichen Abbildungen durch Stiche dem Leser oder Betrachter zu veranschaulichen: Im Abschnitt über die Landwirtschaft werden demgemäß neben einer pastoralen Landschaftsszene mit Hügeln und den in diesen Bereichen tätigen Menschen diejenigen Maschinen und Werkzeuge abgebildet, die für die Arbeit eingesetzt wurden.

Diese alphabetische Gliederung ermöglichte Diderot aber auch, die Zensur zeitweise zu hintergehen. Im Wissen, dass die Vertreter der Obrigkeit besonders Begriffe und Artikel mit politischer und religiöser Brisanz im Fokus hatten, brachte er häufig seine aufklärerischen Ideen und Kritiken bei „belanglosen“ Themen unter.[95]
1750 verfasste er einen in ganz Europa verschickten Prospekt, in dem er Interessenten zur Subskription der Encyclopédie aufrief. Im November 1750 wurden die ersten achttausend Exemplare des Prospectus, der Vorankündigung der Encyclopédie, publiziert, mit der die Käuferschaft zur Subskription aufgefordert wurde. Man plante zunächst acht Textbände und zwei Bände mit Kupferstichen.[96] In einer später erschienenen Auflage aus dem Jahre 1755 spricht Diderot im Artikel zum Begriff Enzyklopädie im Band V von insgesamt zwölf geplanten Bänden.[97]
1751 erschienen die beiden ersten Bände der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers („Enzyklopädie oder durchdachtes Lexikon der Wissenschaften, Künste und Gewerbe“).
Der buchhändlerische Erfolg des Werks war enorm, doch die Jesuiten und die Sorbonne diagnostizierten eine unchristliche Tendenz und erwirkten beim königlichen Kronrat, Conseil du roi de France ein Verbot. Da aber Madame de Pompadour (die Mätresse von Ludwig XV.), einige Minister, viele einflussreiche Freimaurer und der Chefzensor Chrétien-Guillaume de Lamoignon de Malesherbes auf der Seite der Enzyklopädisten standen, konnten 1753–1756 trotz des Verbots vier weitere Bände erscheinen. Hatte doch Malesherbes als Oberzensor (Censure royale) 1751 der Encyclopédie das königliche Privileg verliehen. Malesherbes sympathisierte in einer doppelten Position mit den Aufklärern. Er war in verschiedenen Funktionen und unter unterschiedlichen Königen, so Ludwig XV. und Ludwig XVI., Diener der französischen Monarchie. So rettete er 1752 das Erscheinen der Enzyklopädie und verhinderte eine erneute Verhaftung Diderots. Zwar wurden die ersten beiden Bände der Ausgabe verboten, Malesherbes erreichte, dass der königliche Erlass das Druckverbot nicht explizit aufgehoben hatte.[98]
Danach jedoch wuchs der Druck der Gegner. 1758 wurde das Verbot erneuert, 1759 setzte Papst Clemens XIII. das Werk auf den Index. Inzwischen hatte die Regierung die Deviseneinnahmen schätzen gelernt, die trotz des Siebenjährigen Kriegs (1756–1763) durch den Verkauf der Encyclopédie aus ganz Europa hereinkamen, und man ermutigte Diderot unter der Hand zum Weitermachen.
Der Mitherausgeber Jean-Baptiste le Rond d’Alembert zog sich 1759 aus dem Projekt zurück. An seine Stelle trat ab dem Jahre 1760 der sehr engagierte Louis de Jaucourt.[99]

Am Montag, den 12. November 1764, entdeckte er zufällig, dass sein französischer Verleger André Le Breton ohne Rücksprache in den letzten Textbänden Änderungen durch Auslassung ganzer Textpassagen und gravierende Textveränderungen vorgenommen hatte. Obgleich Diderot zunächst jede weitere Zusammenarbeit mit ihm aufgeben wollte, ließ er es nicht so weit kommen. In einem Brief an André Le Breton schrieb er:
„Sie haben mich zwei Jahre lang feige betrogen. Sie haben die Arbeit von zwanzig rechtschaffenen Männern zerstört oder durch dummes Vieh zerstören lassen, die Arbeit von Männern, welche Ihnen ihre Zeit, ihre Talente, ihre Nachtwachen umsonst aus Liebe zum Guten und Wahren und in der einzigen Hoffnung geopfert haben, einige wohlverdiente Achtung dafür zu erwerben, deren Ihre Ungerechtigkeit und Ihre Undankbarkeit sie beraubt haben wird.“
Anfang des Jahres 1766 kam der siebzehnte Textband heraus, in der Ausgabe der Encyclopédie aus dem Jahre 1772 war das Projekt schließlich mit dem elften Band abgeschlossen.
Diderot widmete diesem Projekt zwanzig Jahre seines Lebens. Er schrieb mehr als 3000 Artikel,[101] bevor er das Projekt im Juli 1765 mangels Anerkennung voller Bitterkeit beendete. Diderot zog sich zurück und überließ die Herausgabe der letzten Abbildungsbände seinen Nachfolgern, die, wie schon die ersten, viel zum Ruhm des Unternehmens beitrugen. Laut Vertrag mit den Verlegern sollte er 25.000 Livres für die fertiggestellte Enzyklopädie erhalten.[102] Über diesen geringen Betrag für eine zwanzigjährige bzw. vermutete zwölfjährige Arbeit beklagte sich Voltaire in einem Brief vom 14. April 1760 an Jean-Baptiste le Rond d’Alembert.[103]
In der Encyclopédie méthodique – in 166 Bänden, von 1782 und 1832 von dem Verleger Charles-Joseph Panckoucke und Mme Thérèse-Charlotte Agasse (1775–1838) herausgegeben – fand die Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers schließlich ihre Neubearbeitung, Erweiterung und Neuaufteilung in verschiedene Fachlexika.
Philipp Blom schrieb zu Diderot als Enzyklopädist, dass dieser als Künstler weder die Neigung noch den systematischen Geist zum Faktensammeln gehabt habe:
„Das Werk war ein Vehikel für seine Ideen; es gab ihm ein Einkommen und sollte ihm einen Namen geben, und es gab Gegenständen eine Würde, die nie zuvor Druckseiten zierten; doch systematische, alles umarmende Akribie gehörte nicht zu seinen Interessen.“
Verlegerische und ökonomische Aspekte der Encyclopédie
André François Le Breton und seine drei Geschäftspartner Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David und Laurent Durand unterzeichneten am Montag den 18. Oktober 1745 einen Gesellschaftervertrag traité de société mit einem Startkapital von 20 000 Livres und einer Anteilsverteilung entsprechend den Einlagen. Le Breton hielt einen Anteil von fünfzig Prozent, die anderen je ein Sechstel.[105]
Viele der im 18. Jahrhundert publizierten Bücher erschienen in einer durchschnittlichen Auflage von 500 bis 1000 Exemplaren. Der Prospectus der Encyclopédie, im November 1750 erschienen, war mit 8000 Exemplaren geplant. Die Käufer sollten zur Subskription aufgefordert werden. Angekündigt wurden acht Textbände und 2 Bände mit Kupferstichen. Sie sollten, so der Plan, in Abständen von etwa einem halben Jahr erscheinen. Somit hätte Band II im Dezember 1775 und Band III im Juni 1776 erscheinen müssen usw., bis schließlich im Dezember 1779 Band VIII der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte. Die Subskription sah eine Vorauszahlung von 60 Livre vor und bei Erhalt des Band I weitere 36 Livre, für die Bände II bis VIII 24 Livre und für die beiden letzten Bände mit den Kupferstichen 40 Livre.[106] Die Gesamtkosten beliefen sich rechnerisch auf 280 Livre, legt man einen annähernden Umrechnungskurs von 1 Livre gleich 10–12 Euro zugrunde, beliefe sich der Gesamtpreis auf 3000 bis 3400 Euro.[107] In Wirklichkeit erschienen dann der Band I Juni 1751, Band II Januar 1752, Band III November 1753, Band IV Oktober 1754, Band V November 1755, Band VI Oktober 1756, Band VII November 1757, Band VIII bis XVII von 1765 bis Januar 1766 und im Jahre 1772 der letzte Band mit den Tafeln bzw. Kupferstichen.[108] In dieser ersten Version umfasste das Werk 60.660 Artikel.
Als Diderot im Jahre 1746 bis 1747 zu dem ursprünglichen Projektvorhaben der Übersetzung der englischen Ausgabe Cyclopaedia, or Universal Dictionary of the Arts and Sciences von Ephraim Chambers hinzutrat, unter der verlegerischen Ägide um Le Breton, erhielt er für seine Tätigkeit im Februar 60 Livre, 45 Livre im März, 90 Livre im April und 120 Livre im Juni. Im Oktober 1747 – aus dem ursprünglichen Vorhaben der reinen Übersetzung war mittlerweile das eigenständige Werk der Encyclopédie geworden – handelten Diderot und d’Alembert einen neuen Vertrag mit der Verlegergemeinschaft um André François Le Breton, Antoine-Claude Briasson, Michel-Antoine David und Laurent Durand aus. Dieser sah vor, dass Diderot 7200 Livre erhalten sollte, 1200 Livre nach der Publikation des Band I und die weiteren 6000 Livre in einer Rate von 144 Livre in den folgenden Monaten. Umgerechnet wären dies, siehe oben, etwa 78.000 bis 90.000 Euro.[109]
Als Diderot im November 1754 seine Familie und Bekannte in seiner Heimatstadt Langres für eine längere Zeit aufsuchte, gab ihm ein dort ansässiger Notar Dubois den Rat, seinen Vertrag mit den Verlegern neu zu verhandeln. Die neuen Konditionen sahen vor, dass Diderot für jeden verkauften Band 2500 Livres und zum Abschluss des Encyclopédie-Projekts noch einmal 20.000 Livres erhalten solle.[110]
Diderot erhielt vermutlich für seine 25-jährige Arbeit an der Encyclopédie rund 80.000 Livres, was umgerechnet einem Durchschnittswert von 32.000 bis 38.000 € pro Jahr entspricht. Die Pariser Verlegergemeinschaft unter Le Breton erzielte einen Gewinn von 2,5 Mio. Livres, ein Jahrhundertverlagsgeschäft. Weltweit wurden von der Encyclopédie bis zum Jahre 1789 rund 25.000 Exemplare in verschiedenen Ausgaben verkauft.[111]
Als sich das Encyclopédie-Projekt auf seinem Höhepunkt befand, waren eine größere Anzahl Handwerker und andere Berufsgruppen direkt oder indirekt daran beteiligt: Kupferstecher, Zeichner, Schriftsetzer, Drucker und Buchbinder, um nur einige zu nennen. Die Encyclopédie umfasste von 1751 bis 1765 17 Bände mit Artikeln und von 1762 bis 1772 11 Bände mit Abbildungen, 18.000 Seiten Text, 75.000 Einträge, davon 44.000 Hauptartikel und 28.000 Nebenartikel mit insgesamt 20 Millionen Wörtern.
Die Zielgruppe für die kostspielige und umfangreiche Encyclopédie waren vermutlich begüterte und wahrscheinlich auch gebildete Menschen aus der Schicht der Bourgeoisie, des Adels und des Klerus. Ferner kann man vermuten, dass die Zahl der Leser größer war als die der Eigentümer.
Philosophie, Kritik, Romane, Sprache, Ästhetik, Theater, Materialismus, Politik
Frühe philosophische Werke
Neben der Encyclopédie hatte Diderot immer auch andere Werke in Arbeit. So war die Übersetzung des Werks Inquiry des Earl of Shaftesbury mehr als eine Übertragung in die französische Sprache. Mit dem Titel Principes de la Philosophie morale ou essai de M.S. °°° sur le mérite et la vertu. Avec Réflexions[112] im Jahre 1745 erschienen, war diese Arbeit mit umfangreichen kommentierenden Begleittexten versehen, die seine eigene Position deutlich machte. Schon 1746 hatte er im Anschluss an die Shaftesbury-Übersetzung seine Pensées philosophiques („Philosophische Überlegungen“) publiziert, worin er erstmals materialistische und atheistische Vorstellungen vertrat. 1748 veröffentlichte er den erotischen Roman Les bijoux indiscrets (dt.: „Die geschwätzigen Kleinode“), der ein Skandalerfolg wurde und in den Literaturgeschichten für Schüler und Studenten oft unerwähnt bleibt.[113]

In den Pensées sur l’interprétation de la nature („Überlegungen zur Deutung der Natur“, 1754) betätigte sich Diderot als theoretischer Naturwissenschaftler.[114][115] Es war ein Plädoyer für das Prinzip des Experiments und gegen die rationalen Naturerklärungen der Cartésiens, d. h. der rationalistischen Denker im Gefolge von René Descartes. Er sah den Erkenntnisprozess als eine Wechselwirkung zwischen Beobachtung, kombinierender Reflexion und Experiment.[116] Die Welt war für ihn grundsätzlich erkennbar, agnostizistische Positionen wurden abgelehnt. Eine ausschließlich auf der Mathematik beruhenden Naturerkenntnis oder deren ausschließliche Überbetonung sah er, sich historisch überwinden, hiermit steht er zu den Annahmen von Jean-Baptiste le Rond d’Alembert, Essai sur les éléments de philosophie (1759) im Widerspruch. Aber auch die kritische Würdigung der philosophischen Positionen eines Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, dargestellt in seinem Système de la nature ou Essai sur les corps organisés – zunächst 1751 in lateinischer Sprache als Dissertatio inauguralis metaphysica de universali naturae systemate und unter dem Pseudonym Dr. Baumann aus Erlangen publiziert – in welchem jener sich mit der Leibnizschen Monadenlehre und deren Bedeutung für die Naturphilosophie auseinandersetzte, flossen in seine Pensées sur l’interprétation de la nature ein.[117][118]
Dieser gewissermaßen aphorismenartig in kurzen Artikeln gegliederte Text legt der Erkenntnis drei Werkzeuge zugrunde: die Naturbeobachtung, die Reflexion und das wissenschaftliche Experiment. In dieser Vorgehensweise war er der Philosophie von John Locke und Isaac Newton verbunden, siehe Artikel XV[119]
„Ein Schwerpunkt der von Diderot in den Pensées sur l’interprétation de la nature entworfenen Methodologie besteht darin, auf der Basis der Beobachtung der empirischen Realität jeweils provisorische Hypothesen aufzustellen, die Ausgangspunkt neuer wissenschaftlicher Fragestellungen und Forschungsobjekte sein sollen, jedoch immer explizit als approximative, als durch die Forschung wieder zu überschreitende gesetzt werden. Derselbe relative Gültigkeitsanspruch gilt auch bei Diderot für die philosophischen Theorien, die einen Gesamtentwurf als Synthese der Forschungsergebnisse der Naturwissenschaften bieten sollen, jedoch ebenfalls wieder gemäß dem prinzipiell immer offenen Fortgang der Wissenschaften nur Haltepunkte des Denkens, niemals Endpunkte sein dürfen. [...] Ein wesentliches Merkmal der von Diderot postulierten Methode für die Naturforschung besteht darin, den Wert der Hypothesen, der Gesamttheorien, selbst der Spekulationen gegenüber dem von Newtons Postulat "Hypotheses non fingo" [bedeutet sinngemäß: in der Experimentalphilosophie gibt es keine Unterstellungen] geprägten Denkmodell seiner Zeitgenosssen wieder zu rehabilitieren, die Hypothesen in einen methodischen Kontext mit Beobachtung und Experiment zu stellen.“
Im Artikel XXIV Grundriß der experimentellen Physik beschrieb Diderot deren Umfang und deren Aufgaben „(...) die experimentelle Physik beschäftigt sich im allgemeinen mit der Existenz, den Eigenschaften und dem Gebrauch“ und definiert in der Folge diese und weitere daraus abgeleitete Begriffe. Im Artikel XXIII differenziert er die Arten von Philosophie, „(...) Wir haben zwei Arten der Philosophie unterschieden: experimentelle und rationale Philosophie.(...)“. In den nachfolgenden Artikel wurde aus beiden Aphorismen eine synthetische Schlussfolgerung gesucht. Ab Artikel XXXI werden Beispiele und daraus abgeleitete Vermutungen formuliert.[120]
Überhaupt war der Einfluss des Denkens von John Locke auf Denis Diderot nicht unerheblich; dessen wichtigstes Werk für den erkenntnistheoretischen Sensualismus An Essay Concerning Humane Understanding (1690) („Versuch über den menschlichen Verstand“) wurde von Pierre Coste schon im Jahre 1690 in die französische Sprache übertragen, der Titel der französischen Übersetzung lautete Essai sur l’entendement humain. Auch Diderot geht, wie die englischen Sensualisten, von der sinnlichen Grundlegung der Erkenntnis aus somit auch des Vorrangs der expérience über die raison beim Erkenntnisvorgang.
1749 kam die schon genannte philosophische Schrift Lettre sur les Aveugles à l’Usage de ceux qui Voient („Brief über die Blinden zum Gebrauch der Sehenden“) heraus, worin Diderot, ausgehend von der These, dass ein blind Geborener (siehe hierzu auch Visuelle Wahrnehmung) keine Möglichkeit habe, die Existenz Gottes zu erdenken, dessen Existenz überhaupt bezweifelt. Diderot setzt sich in dieser Monografie mit den philosophischen Überlegungen des blinden Cambridger Mathematiker Nicholas Saunderson auseinander, dessen Gedanken stark von atheistischen Überlegungen geprägt waren. Doch war es William Molyneux der erstmals, im Jahre 1688, diese Fragestellung oder philosophische Problem, das mit der Entstehung der menschlichen Erkenntnis und der Begriffsbildung anhand der Blindheit auftritt, thematisierte. Auch als Molyneux-Problem, Problème de Molyneux bekannt.[121]Diderot übernimmt die „Perspektive“ des Blinden und fordert von den Sehenden sich dessen Einbildungskraft zu bedienen. In den Lettre sur les aveugles wurde forthin auch ein Wechsel der Positionen Diderots deutlich. Die in den Pensées philosophiques vertretenen deistisch-pantheistischen Anschauungen wurden zugunsten von stärker materialistisch-atheistischen Vorstellungen abgelöst.[122][123]
1751 trug er zu einer Grundlegung der philosophischen Ästhetik mit der Lettre sur les sourds et muets (1751) („Brief über die Taubstummen“) bei. Auch thematisierte Diderot das Phänomen der Sprache oder der Verbindung von Sprache mit sinnlicher Welt. In diesem Text stellt er die sensualistische Überlegung an, wie ein Mensch seine Umgebung empfände, wenn einzelne Sinnesorgane ausgeschaltet würden oder wie er die Umgebung durch nur ein einziges Sinnesorgan wahrnehmen könne. Wie sich die Welt in jedem einzelnen Sinn darstellte, einer Art von metaphysischer Anatomie, cette espèce d’anatomie métaphysique. In den Lettre sur les sourds et muets entwirft er ein Szenario bestehend aus einer Gruppe von Menschen, in welcher ein jeder von diesen fünf Personen über nur einen einzigen Sinne verfügen würde und sich jeder dünkte, die Welt in ihrer Gesamtheit zu erkennen. Nun folgert er, dass diese Personen dank ihres Bewusstseins, Gedächtnisses und ihrer Abstraktionsfähigkeit durchaus in der Lage wären aus ihren unterschiedlichen Wahrnehmungen etwa einen Zahlbegriff zu generieren und auch in Kommunikation darüber zutreten. Solche sich wiederholenden sinnlichen Erfahrungen könnten dann zu einem abstrakten Zahlenbegriff führen, da sie die Existenz der Dinge oder ihrer sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften bestätigten. Andererseits müssten sich die kommunizierenden Personen wechselseitig für verrückt halten, denn eine jede Person mit ihrer einzelnen Sinnesleistung beurteilte alles.
Im selben Jahr wurde er neben d’Alembert in die Berliner Akademie der Wissenschaften aufgenommen.[124]
Diderot zeigte sich insbesondere in seinen philosophischen Schriften von der Idee der Entwicklung geradezu begeistert,[125] eine Idee, die das gesamte Universum einbezöge. Aus dem materiellen Substrat entstünde alles Leben. Materie kann damit auch lebendige Materie sein, die damit Lebendiges und Empfindendes, sensibilité zu entwickeln imstande sei, ohne in dieser Entwicklung oder Hervorbringung eine finale Kausalität anzunehmen. In der letzten Unzugänglichkeit dieser Finalität zeigt sich dann auch das menschliche Unvermögen, Natur nach eigener Maßgabe zu verstehen, in der Annahme, in dieser Unzulänglichkeit liege das Verbot, die Natur unter der Vernunft und den Willen eines Gottes zu subsumieren. Gott wäre somit als ein ins Unendliche hinein gesteigerter Mensch gedacht.[126] Natur sei das Ganze, aus dem alles Leben auseinander hervorgehe, das Ganze habe eine zeitliche Folge, eine Entwicklung, so dass das Seiende in einen Zeitfluss gelange. Er sah in der Materie die Substanz des Werdens, aber eher weniger konkretisiert als etwa bei seinem Freund Paul Henri Thiry d’Holbach, obgleich seine Naturinterpretation wissenschaftlich-hypothetisch fundiert gewesen sein soll, war sie aber auch zugleich ein mit Gefühl und Phantasie besetzter Entwurf. Ein Entwurf, der im deutschsprachigen Raum in ähnlicher Weise von Johann Wolfgang von Goethe eingefordert wurde.
Kritik
Der konservativ-royalistische Publizist Élie Catherine Fréron war einer der Zeitgenossen, die versuchten, Diderot mit zum Teil unredlichen Mitteln anzugreifen. So bezichtigte er ihn etwa des Plagiats einiger seiner Theaterstücke und produzierte oder besser konstruierte hierzu ,Beweise‘.[127]
Der Romanschriftsteller
Der Roman gehörte einer literarischen Gattung an, welche sich erst im 18. Jahrhundert begann von den Vorurteilen zu befreien, die ihn als frivol, oberflächlich und als sittenverderblich ansahen.[128]
Diderot arbeitete an Romanen und Erzählungen, die rückblickend erstaunlich modern wirken und meist erst postum erschienen sind. So verfasste er 1760/61 den kirchenkritischen, empfindsamen Roman La Religieuse („Die Nonne“), der den Leidensweg einer unfreiwilligen Nonne beschreibt und heute sein meistgelesenes (und verfilmtes) Werk ist (gedruckt erst 1796). Diderot war ein Bewunderer der Werke von Samuel Richardson und vieles aus dem Sujet des Romans Clarissa or, The History of a Young Lady (1748) fand seinen inspirierenden Weg in La Religieuse.[129] Zu der Zeit als er an seinem Roman Le Neveu de Rameau arbeitete, verstarb Richardson am 4. Juli 1761. In seiner Lobesschrift, Éloge de Richardson (1760), hatte er ihn dafür gelobt, dass er das Genre des Romans auf ein ernsthaftes Niveau gehoben hatte. Damit unterschied er sich von Voltaire, aber auch von Rousseau, die den Erneuerer des englischen Romans ablehnend gegenüber standen. Man zählte sie deshalb auch zu den anciens und nicht wie Diderot zu den modernes. In seiner Leidenschaft für Richardson machte er seiner Vertrauten, der Sophie Volland Vorhaltungen, da sie eine ablehnende Haltung gegenüber den Roman Pamela einnahm.[130]
Von 1760 bis etwa 1774 schrieb er den experimentellen Roman Le Neveu de Rameau („Rameaus Neffe“; erstmals gedruckt in Goethes deutscher Übersetzung 1805, in einer französischen Rückübersetzung 1821, im endlich wiederentdeckten Originaltext erst 1891).
Der im Jahre 1773 begonnene und 1775 beendete[131] den Roman Jacques le Fataliste wurde 1778 bis 1780 in der handschriftlichen Zeitschrift Correspondance littéraire veröffentlicht („Jacques der Fatalist“, gedruckt erst 1796).[132] Als Rahmenhandlung wählte Diderot die neuntägige Reise von Jacques dem Diener und seinem Herren zu einer Amme, um dort die Schulden für die Pflege eines ihm unterschobenen Kindes auszugleichen.[133] Die Reise bietet nun Anlass weitere Geschichten einzuflechten. Das Verhältnis zwischen dem von der Determiniertheit aller Ereignisse überzeugten, aber lebenstüchtigen und aktiven Diener Jacques und seinem an die Willensfreiheit glaubenden, aber lethargischen und passiven Herrn, inspirierte Hegel zu seiner in Phänomenologie des Geistes entfalteten Dialektik von Herrschaft und Knechtschaft, ebenso wie ihn der zwiespältige Protagonist des Neveu de Rameau zur Unterscheidung von „Ansichsein“ und „Fürsichsein“ anregte.
In Diderots unveröffentlichten Schriften mit satirischer Tendenz zeigen sich deutliche Zweifel am optimistischen, aufklärerischen Weltbild, das er mit der Encyclopédie öffentlich vertrat. Sein einstiger Freund und späterer Widersacher Rousseau warf Diderot vor, dass er ihn vom Optimismus abgebracht habe.
„Die Summe seines Lebens zog D. [Diderot] 1782 in dem Essai sur les règnes de Claude et de Néron, in dem er sich mit Seneca identifiziert, dem Philosophen, der sich einmischt und kompromittiert, dem Gegenbild zu Sokrates.“
Diderots Theorie der Sprache
Bis in die Zeit der Aufklärung hinein dachte man, dass in der Sprache auch die Grundkategorien der Logik enthalten seien. Anders formuliert man war überzeugt, dass das Wort auch die Sache wiedergebe, mit ihr also unmittelbar zusammenhängen würde, oder in moderne Terminologie übersetzt, dass zwischen Signifikant und Signifikat eine Wesenseinheit bestünde.
In den Lettre sur les sourds et muets, à l’usage de ceux qui entendent et qui parlent (1751) entwickelte er allgemeine Überlegungen zur Entwicklung der Sprache.[134] Er antwortet hier gewissermaßen Charles Batteux, wobei er sich auf dessen Les beaux-arts réduits à un même principe (1747) und die Lettres sur la phrase française comparée avec la latine (1748) bezog. Er beschäftigte sich mit dem Begriff der Inversion,[135] die einen zentralen Aspekt bei den Bemühungen um ein Grammaire générale et raisonnée im 18. Jahrhundert darstellte (siehe hierzu Antoine Arnauld und Claude Lancelot). Aber auch mit den Überlegungen von César Chesneau Du Marsais und Étienne Bonnot de Condillac zur Inversion setzte er sich auseinander.[136]
Gemeinsam ist de Condillac und Diderot, dass beide die Sprache sehr weit fassen. So verstehen beide darunter jede Form der menschlichen, kommunikativen Äußerungen, ob z. B. Mimik, Gestik oder die melodisch-rhythmische Stimmführung (Prosodie), deshalb wird die artikulierte Sprache als nur eine Weise des menschlichen Ausdrucks gesehen. Sprache ist bei Diderot mehr an die Emotionalität, den Affekten und somit an die Kunst der Dichtung und Musik angelehnt, als an rationalem Denken und Logik.
Für Diderot gab es eine ursprünglich-natürliche, eine eigenschafts-zentrierte und eine spätere ding-zentriete Wortstellung. Auch er sah in der Inversion, welche allen Hochsprachen zu eigen sein sollte, einen Rückgriff auf die ursprünglich-natürliche Wortstellung. Diderot nimmt bei seinem Theorieentwurf die Position eines Nominalisten ein: Er negiert jeglichen originären Zusammenhang zwischen dem Wort und dem Gegenstand.[137]
Während Batteux, Du Marsais und de Condillac die Nachahmung von Lauten (Onomasiologie) als die ursprünglichste Sprachform wähnten, war Diderot überzeugt, dass gewissermaßen ein selektiver Prozess von einer einfachen Sprechbarkeit gewisser Laute, welche sich sukzessive wandelten, zu einer Einübung schwerer formbarer Laute durch die Artikulationsorgane führen sollte. Da solche Laute nicht einfach und unmittelbar im Austausch mit dem Gegenüber verständlich waren, mussten diese durch Gebärden auf die Sache bezogen werden, welche bezeichnet werden sollte. Diese ursprüngliche Stufe des Sprachgebrauchs nennt er langage animal. Es sei der Zustand eines Nebeneinanders von Lauten und Gebärden.[138] Dieses Stadium würde allmählich abgelöst werden vom Stadium der langue naissante. In dieser Stufe sei der Wortschatz zum gegenseitigen Verständnis im Wesentlichen gegeben. Dazu mussten die sinnlich wahrnehmbaren Gegenstände zunächst benannt werden, so etwa durch den Gesichtssinn oder den Tastsinn. Es wurden zunächst diejenigen Gegenstände zuerst benannt, die Eigenschaften in sich trugen, welche durch mehrere Sinne erfassbar waren. Solche Gegenstandseigenschaften wurden unterschiedlich benannt somit waren die ersten Worte überwiegend Adjektive. Der Vorgang der Abstraktion von den sinnlich erfassbaren Attributen schuf weitere, allgemeinere Begriffe. Später entstanden dann Substantive.
Grammatikalisch seien hier Artikel, Substantive, Adjektive und Verben vorhanden, fehlen würden aber die Deklination und die Konjugation. Auf dieser Stufe sei die Mimik und Gestik eng mit der Sinnstiftung der sprachlichen Aussagen verbunden. Im weiteren Verlauf nun forme sich die langue formée. Dies ist die Sprache, die eine syntaktische Verknüpfung aller Teile der sprachlichen Aussage gewährleistet.[139]
Für Diderot waren letztlich die temporalen Strukturen in den unterschiedlichen Sprachen von entscheidender Bedeutung. Er beschrieb den Übergang von der langue naissante zur langue formée mit dem Begriff der „Harmonien“ hierunter verstand er die Klangqualitäten, die Rhythmik in der Verbindung von Vokalen und Konsonanten sowie in der Syntax also der Anordnung der Worte. Die Gleichzeitigkeit beider Harmonien erzeuge die Poesie.
Für Diderot sind Sprache und Wörter immer an Erfahrungen, Konnotation oder Assoziationen gebunden und formen somit das menschliche Denken.
Diderots Überlegungen zur Theorie der Wahrnehmung und des Schönen
In einem Brief vom Mittwoch den 7. Juli 1688 an John Locke entwarf William Molyneux folgendes Problem:
„Dublin, 7. Juli 1688
Ein Problem gestellt an den Autor des "Essai Philosophique concernant l’Entendement humain"
Angenommen: Ein erwachsener, blind geborener Mann, der gelernt hat, mit seinem Tastsinn zwischen einem Würfel und einer Kugel aus demselben Metall und nahezu gleicher Größe zu unterscheiden, und der mitteilen kann, wenn er den einen oder die andere betastet hat, welches der Würfel und welches die Kugel ist. Angenommen, Würfel und Kugel seien auf einem Tisch platziert, und der Mann sei sehtüchtig geworden. Die Frage ist: Ob er in der Lage ist, durch seinen Sehsinn, bevor er diese Gegenstände berührt hat, sie zu unterscheiden und mitteilen kann, welches die Kugel und welches der Würfel ist?
Wenn der gelehrte und geniale Autor der oben genannten Abhandlung denkt, dieses Problem sei der Beachtung und Antwort würdig, möge er die Antwort zu jeder Zeit weiterleiten an jemanden der ihn sehr wertschätzt und
Sein untertänigster Diener ist.
William Molyneux
High Ormonds Gate in Dublin, Irland [140]“
Vorausgesetzt so Diderot, der Blinde könne nach einer gelungenen Augenoperation deutlich genug sehen, um die einzelnen Dinge voneinander zu unterscheiden, wäre er dann sofort in der Lage, so stellt Diderot weiter die Frage, den Dingen, die er erfühlte den gleichen Namen zu geben, wie denen, die er nunmehr sah? Was könne jemand aussagen, der es nicht gewohnt sei, „sich zu überlegen und auf sich selbst zu besinnen“?
Der vormals Blinde sei sehr wohl in der Lage etwa einen geometrischen Körper, wie etwa eine Kugel von einem Würfel zu unterscheiden. Er nahm an, dass es gebildeten Personen, die in Philosophie, Physik bzw. im Fall der geometrischen Körper in Mathematik ausgebildet waren, leichter fiele, erfühlt-wahrgenommene Dinge in Übereinstimmung zu bringen „mit den Ideen, die er durch den Gefühlssinn gewonnen hat“, und sich von der „Wahrheit ihres Urteils“ zu überzeugen. Er nahm an, dass dieser Prozess bei Personen, die im abstrakten Denken geschult seien, wesentlich schneller verliefe als bei Personen, die wenig gebildet seien und keine Übung in der Reflexion hätten.
Diderot kommt in seinem Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749) zu der Annahme, dass die Qualität der Perzeption unabhängig von der Anzahl der Sinnesorgane sei. Dahinter steht eine empiristische Position, denn über die Sinne gelangen die Wahrnehmungen in das sensorium commune oder gemeinsames Sensorium. Er zeichnet für dieses sensorium commune im Le rêve de D’Alembert (1769) eine Metapher; die „Spinne“ als Gehirn gedacht, in welchem alle Impressionen und Wahrnehmungsinhalte zusammenlaufen und das „Spinnennetz“, denn alle Fasern der Sinne münden an der Spinne, und die Berührungen des Netzes rufen bei jener entsprechende Reaktionen hervor. Wenn die Wahrnehmung aber unabhängig von der Zahl der Sinne sei, stellt sich die Frage nach der Sekurität und Zuverlässigkeit des Wahrnehmungsprozesses. Denn im Ergebnis wäre der Inhalt der Wahrnehmung - unabhängig von der Art des Sinnesorgan - abstrakt, würden uns die Inhalte kein wahrheitsgetreues Abbild der Wirklichkeit liefern, sondern nur Realitäten in abstrakten Zeichen, die wir dank der Erfahrung, expérience interpretieren könnten.
Die durch die Sinnesempfindung vermittelte (Gesamt-)Realität aus der Wirklichkeit ist für Diderot keine absolute, sondern habe nur den Charakter einer relativen Bedeutung. Denn ein jeder Sinn konstituiere eine eigene (Unter-)Realität, welche erst in ihrer Kombination zusammen eine Vorstellung des Menschen zur Wirklichkeit ermöglicht. Fehlende Sinneseinrichtungen führten deshalb notwendigerweise zu einer Modifikation der (Gesamt-)Realität, welche in ihrer Konsequenz eine Änderung der geistigen und ethischen Befindlichkeiten des Menschen zur Folge hätte, einen Standpunkt den er insbesondere in seinen Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749) entwickelt hat.[141]
Hierin steht er im Widerspruch zu Charles Batteux dieser schrieb in seinen Les beaux arts réduits à un même principe (1773), dass die Künste Nachahmungen seien, die durch die menschlichen Sinne vermittelten würden. Eine solcherart nachgeahmte Natur biete sich nicht ihrem Wesen nach dar, sondern in ihrer Erscheinung. Diese Nachahmungstheorie sieht Batteux für allen Künste als Grundlage an, mit anderen Worten gelten die gleichen ästhetischen Gesetze für die Dichtung, wie für die Malerei und die Musik. Diderot wendet sich gegen solch eine vereinheitlichende Theorie der Künste in seinen Lettre sur les sourds et muets (1751).
Im Artikel Beau stellt Diderot seine Ansichten über das Schöne in einer ausführlichen Erörterung dar, er erschien im zweiten Band der Encyclopédie im Jahre 1751. Dieser Aufsatz wurde schon im Jahre 1750 als Vorabdruck separat publiziert und deutet an, dass er ihm bedeutsam genug erschien ihn unabhängig der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Er beinhaltet alle wichtigen Überlegungen zur Diderotschen Ästhetik.
Das Schöne erscheint in der Wahrnehmung der betrachtenden Person, dabei war Diderot überzeugt, dass der schöne Gegenstand diese Wirkung selbst erzeugen könne. Diderot lehnt die Vorstellung eines objektiven Schönen ab, durch sein methodisches Vorgehen zur Erläuterung seiner Gedanken machte er deutlich, dass der Akzent auf der Wahrnehmung der Beziehungen, rapports liege. Schönheit stand für Diderot in unmittelbarem Zusammenhang mit einem abstrahierenden Begriff der Kunst.
Wenn man als Ziel für die bildenden und darstellenden Künste des 18. Jahrhundert insbesondere die Nachahmung der Natur sah – man suchte die sujets in der Wirklichkeit – und übergab die gestalterische Umsetzung normativen Regeln, dann war der Maßstab der Bewertung demzufolge die Natur selbst und hierbei eine möglichst vollkommene Abbildung, sprich Schaffung einer künstlerischen Realität die dadurch den größten Gehalt an Schönheit und damit Wahrheit beinhaltete.
Diderot unterschied zwischen den Formen in den Dingen und den Gestalten unserer Vorstellung. Nicht unser Verstand legt die Formbeziehung in die Dinge, sondern er bemerkt nur die Beziehungen, rapports zwischen beiderlei Gestalten. Schön sei alles, was im Verstande die Vorstellung von Beziehungen, rapports éloignés innerhalb einer als Einheit begriffenen Mannigfaltigkeit zu wecken vermag, eben als Ausdruck eines abstrahierenden Begriffs der Kunst. Einer Mannigfaltigkeit, die in der durch ein Netz von Verbindungen organisierten Wirklichkeit versteckt sei.
Schönheit sei kein absoluter Wert, abhängig davon ob der zu betrachtende Gegenstand für sich oder aber mit anderen Gegenständen seiner Art zu beurteilen ist ergeben sich verschiedene Qualitäten von Schönheit.
Diderot differenzierte zwischen einem realen Schönen, beau réel auch „Schönes außer mir“, beau hors de moi und einem wahrgenommenen Schönen, beau relatif auch „Schönes in Beziehung auf mich“, beau par rapport à moi. Eine Schönheit als beau réel bestünde in den harmonischen Verhältnissen aller seiner Teile zum Ganzem, das beau relatif eines Gegenstandes hingegen gründete sich in einer höheren Anzahl von rapports und stellte damit einen größeren Grad an Schönheit dar. Diderot gibt zu bedenken, dass Schönheit kein absoluter Wert sei, ein Werturteil des Schönen komme den Gegenständen somit nur unter der Vorausgabe zu, dass menschliche Betrachter existierten, welche aufgrund der Ähnlichkeit ihrer physischen und psychischen Konstitution ein solches Werturteil fällen könnten. Der Akt künstlerischer Aneignung war für ihn der wissenschaftlichen Erkenntnis verwandt. So sei für beide sinnliche Vorgänge oder Beziehungen zum Gegenstand, die Wahrheit das Ziel. Dies würde erreicht durch eine Übereinstimmung des Urteils bzw. in der Schönheit etwa des Bildes mit der Sache. Der Grad an Schönheit eines Gegenstandes steigt wenn mehr als eine Beziehung, rapport erkannt werden kann. Aber dieser Zuwachs sei dadurch begrenzt dass, die Anzahl der Beziehungen beliebig oder auch unübersichtlich würden.
Für Diderot ist die Wahrnehmung von Beziehungen, rapports die Grundlage des Schönen, dabei sei die alltägliche Natur gewissermaßen das erste Modell der Kunst. Diderot verstand unter Natur die gesamte Wirklichkeit, diese beinhaltete auch das alltägliche menschliche Dasein, er lenkte die Aufmerksamkeit dabei auf sämtliche zwischenmenschlichen Facetten. Künstlerische Produktivität war für ihn den wissenschaftlichen Leistungen verwandt. Beide seien der Wahrheit verpflichtet, die erreichte man durch Übereinstimmung des Urteils bzw. in der Schönheit des Bildes mit der Sache.[142]
Diderot als Kunstkritiker
Im Jahre 1665 initiierte die Académie royale de peinture et de sculpture eine Kunstausstellung, welche dann ab dem Jahre 1667 einer größeren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde und in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen stattfand. Diese Ausstellungen fanden ab dem Jahre 1699 in der Grande Galérie du Louvre statt, man nannte sie kurz le Salon. Dieser Salon diente im Verein mit Pariser Galeristen ebenso dem Kunstverkauf.[143][144]

Ab dem Jahre 1759 besuchte Diderot, häufig zusammen mit Sophie Volland, bis zum Jahre 1781 diese Salons und beschrieb seine Impressionen und Reflexionen in insgesamt neun Salons. Mehr noch, in den Jahren hiernach beschäftigte er sich mit Kunstgeschichte sowie den Techniken der Malerei und wurde einer der ersten professionellen Kunstkritiker mit den neun Artikeln, die er zwischen 1759 und 1781 über die Pariser Salons für die handschriftlich verbreitete Zeitschrift Correspondance littéraire, philosophique et critique seines Freundes Melchior Grimm verfasste.[145][146]
Im Jahre 1759 schrieb Diderot seinen ersten Salon mit nur acht Seiten nieder. Jener aus dem Jahre 1761 wies schon 50 Seiten auf und die ab dem Jahre 1763 bis 1767 waren nicht nur noch umfangreicher geworden, sondern zeigten auch deutlich seine Entwicklung oder Individuation zum Kunstkritiker. Diderot erwarb nicht nur Sachkenntnis, sondern zählte mehrere Maler zu seinem Freundeskreis. In Diderots Salons von 1769, 1775 und 1781 ist eine Stagnation in seiner Bewertung der bildenden Kunst bemerkbar. Grundsätzliches zu seinen Reflexionen beschrieb er aphorismenartig in der Monographie Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l’architecture et las poésie (1772).
Er war zum Kenner der Malerei geworden, konnte technische Details, Bildaufbau und Arrangement ebenso erörtern wie Wirkungen, welche die Gemälde hervorriefen. Es waren die künstlerischen Produktionen eines François Boucher, Jean-Honoré Fragonard, Louis-Michel van Loo, Charles André van Loo, Jean Siméon Chardin oder Claude Joseph Vernet, die ihn zu seinen ästhetischen Reflexionen anregten, so unter dem Begriff le beau in seiner Encyclopédie.
In den Gewichtungen der einzelnen Kunstgattungen zeigten sich Parallelen zu der Theatertheorie. So sah er zwar in der Genremalerei, also der Darstellung alltäglicher Handlungsszenen, nur einen simple imitateur, copiste d’une nature commune und für die klassische Historienmalerei einen créateur d’une nature idéale et poétique, aber in seinen Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l’architecture et la poésie (1772) führte er folgendes aus:
„Mir scheint die Einteilung der Malerei in Genre- und Historienmalerei sinnvoll zu sein, aber ich wünschte, dass man bei dessen Einteilung etwas mehr die Natur der Dinge in Betracht zöge. Die Bezeichnung Genremalerei wendet man ohne jeden Unterschied sowohl auf solche Maler an, die sich mit Blumen, Früchten, Tieren, Hainen, Wäldern und Bergen beschäftigen, wie auch solche, die ihre Szenen aus dem alltäglichen, häuslichen Leben nehmen; Teniers, Wouwerman, Greuze, Chardin, Louthenbourg und selbst Vernet heißen Genremaler. Ich dagegen versichere, dass der ‚Vater, der seiner Familie vorliest‘, der ‚Undankbare Sohn‘ und die ‚Verlobung‘ von Greuze und die ‚Seestücke‘ von Vernet, die alle Arten von Verwicklungen [incidents] und Szenen darbieten, für mich in demselben Maße Historienbilder sind wie die ‚Sieben Sakramente‘ von Poussin, die ‚Familie des Darius‘ von Le Bruns oder die ‚Susanna‘ von Van Loo.“
Man entnimmt dem Zitat, dass letztlich bestimmte Formen der Genremalerei das Sentiment des Betrachters mehr ansprechen könnten. Weil sie nicht exklusiv sind, könnten sie Allgemeinmenschliches deutlicher zeigen.[148]
Für Diderot würde die Schönheit in der bildenden Kunst, beaux-arts durch folgende Bedingungen zum Ausdruck gebracht werden:
- So sollten bei der Bildgestaltung nicht mehr als zwei Handlungen oder Handlungssequenzen in einer Komposition eingebracht werden.
- Auf eine konfuse Kombinationen von Motiven sollte verzichtet werden.
- Durch die Malerei aber auch der Bildhauerei wiedergegebenen Ereignissen müssten im großen Maße realistisch sein.
- In jedem Sujet sah Diderot gewissermaßen ein literarische Szene (vergleiche Szene), die im Sinne einer zeitlichen Abfolge eine vorhergehende und nachfolgende Szene hat.
Für Diderot gilt es durch unvoreingenommene, methodische Betrachtung der Kunstwerke eine Beurteilung zu erreichen. Er legte keine universellen und zeitlosen Maßstäbe bei seiner Betrachtung zu Grunde, jedoch zieht er die Darstellung des Ursprünglichen und Alltäglichen dem Idealisierten und Überhöhten vor. Die sinnliche Bildwirkung, das Sentiment des Betrachters, ist für ihn von größerer Bedeutung als die Beurteilung des Grades der technischen Vervollkommnung.
Diderot fasste sein Verständnis der Kunst bzw. formulierte seine „Kunsttheorie“ in einer Vielzahl von Briefen und Essays in literarischen Zeitschriften oder Salonbeschreibungen.[149] Es existiert somit keine kohärente Kunsttheorie von ihm, welche als eine philosophische Lehre über die Kunst zu verstehen wäre (siehe auch Ästhetik). Vielmehr schrieb er über die Kunst in Form von Reflexionen seiner eigenen subjektiven Empfindungen und Vorstellungen. Hierdurch entstand eine Unmittelbarkeit, eine große Nähe zu dem betrachteten Kunstobjekt, welche sich in seinen erläuternden Beschreibungen und seiner Wirkung auf den Betrachter zeigt.[150]
Diderot erwähnt die Werke von Anna Dorothea Therbusch, u. a. sein Porträt und dessen Entstehung, in seiner Correspondance litteraire von 1767.
Künstler und Werke, die in den Salons-Bänden von Denis Diderot Erwähnung fanden
Unter der Funktion „Ausklappen“ (siehe unten) werden sämtliche bildende Künstler aufgelistet, die in den Salons von Denis Diderot beschrieben und beurteilt wurden.
Künstler | Werke |
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Jean Siméon Chardin |
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Jean-Baptiste Deshays de Colleville (1729–1765) |
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Jean-Baptiste Greuze |
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Noël Hallé |
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Louis Jean François Lagrenée |
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Claude Joseph Vernet |
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Joseph-Marie Vien |
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Charles André van Loo |
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Künstler, die mehr als fünfmal eine Erwähnung fanden (Auswahl)
Jacques-André-Joseph Camelot Aved, Jean-Jacques Bachelier, Pierre Antoine Baudouin (1723 - 1769), François Boucher, Nicolas Guy Brenet (1728–1792), Francesco Casanova, Charles-Nicolas Cochin (1715–1790), Jacques Louis David, Pierre-Antoine Demachy (1723–1807), Jean-Baptiste Descamps, Gabriel-François Doyen, François-Hubert Drouais, Louis Jean-Jacques Durameau (1733–1796), Jean Honoré Fragonard, Gabriel Briard (ca. 1715–1777), Hubert Robert, Jean-Baptiste Marie Pierre (1714–1789), Jean-Marc Nattier, Maurice Quentin de La Tour, Nicolas-Bernard Lépicié (1735–1784), Philippe-Jacques de Loutherbourg, Pierre-Antoine Demachy (1723–1807), Jean-Marc Nattier, Jean-Baptiste Perronneau (1715–1789), Restout, Alexandre Roslin, Charles-Amédée-Philippe van Loo, Louis-Michel van Loo.
Diderot und das Theater

Mit Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais[151] zählte Denis Diderot zu den Erneuerern des bürgerlichen Trauerspiels. Mit dem französischen Bühnendichter Michel-Jean Sedaine war er freundschaftlich verbunden und teilte mit ihm seine Ansichten über das Drama.
Es waren Samuel Richardsons Romane Pamela, or Virtue Rewarded (1740) und Clarissa (1748) die er bewunderte – so in seiner Schrift Éloge de Richardson (1760) – weil es ihm gelang, moralische Themen anschaulich und spannend am alltäglichen Geschehen und seinen Mitmenschen darzustellen. Liesen seine Romane dem Leser doch vergessen, dass es sich um eine Fiktion handele. An Richardsons Werken erarbeitete sich Diderot seine Lehre vom realistischen Detail, romans réalistes.[152]Denn es seien die Einzelheiten, die gewissermaßen in den] Sequenzen eingebetteten Details, die zur Authentizität des Gesamten beitrügen. Denn die Kunst eines Dichters oder eines Malers sei es, durch detailgetreue solcher alltäglichen Einzelheiten, dem Leser oder Betrachter die Realität nahe zu bringen.[153]
Und so wählte Diderot häufig die Form des Dialogs als Ausdrucksmittel für seine Gedanken, ihm war zudem – und dies nicht nur als einem der bedeutendsten Kunstrezensenten seiner Zeit – ein Sinn für das Szenische und Gestische in hohem Maße zu eigen. Er verfasste mehrere Dramen, die heute wegen ihrer ereignisarmen, wenig an der Wahrscheinlichkeit interessierten Handlung zwar kaum mehr aufgeführt werden, zu ihrer Zeit dank ihrer eindringlichen Darstellung widersprüchlicher Gefühle und innerer Konflikte wie auch dank ihrer durch die bürgerlichen Sujets ausgedrückten Realitätsnähe erfolgreich waren.[154]
Am bekanntesten wurden Diderots „drames bourgeois” Le Fils naturel ou Les épreuvres de la vertu („Der natürliche Sohn“, 1757), der seine Uraufführung im Jahr der Publikation auf dem Anwesen des Herzogs d’Ayen in Saint-Germain-en-Laye erlebte, und Le Père de famille („Der Familienvater“, 1758), der zunächst im Jahre 1760 in Marseille, am 18. Februar 1761 dann erstmals in Paris durch die Comédiens français aufgeführt wurde. Beide Dramen sind von bürgerlichen Familienkonflikten geprägt: In Le Fils naturel ringt ein junger Mann sich tugendhaft dazu durch, seinem Freund diejenige Frau zu überlassen, in die er sich wider Willen verliebt hat und die sich ihrerseits magisch von ihm angezogen fühlt, sich aber zuletzt als seine Halbschwester herausstellt. In Le Père de famille gestattet ein Vater, der eigentlich nur eine passende Konventionalehe für seine beiden Kinder anstrebt, diesen nach langen inneren Konflikten die von ihnen gewünschten Liebesheiraten, die sich nachträglich als gesellschaftlich akzeptabel erweisen. Wichtiger noch als die Stücke wurden die dramentheoretischen Essays, die Diderot seinen beiden Dramen anfügte, so Entretiens sur le fils naturel als Epilog des im Titel genannten Dramas und Discours sur la poésie dramatique als Ergänzung zum Père de famille. Sie begründeten das neue Genre auch theoretisch als außerhalb der traditionellen Gattungen Tragödie und Komödie angesiedeltes drame bourgeois („bürgerliches Trauerspiel“), das besser als jene die Realität der Epoche darstellen und selbstverständlich keine Verse, sondern Prosa verwenden sollte.
Diderots Theatertheorie
Bedeutsam für die Entwicklung des Theaters wurde Diderot weniger durch die Aufführung der Dramen selbst – die in Frankreich kaum in Gang kam – als vielmehr durch sein theoretisches Werk, in dem er sich um eine Erneuerung der zeitgenössischen Dramatik bemühte.[155]
In der französischen Dramatik des 18. Jahrhunderts dominierten höfische Themen und Inszenierungen.[156] Diderot wollte hingegen für das sich emanzipierende Bürgertum schreiben und war daher bemüht, ein bürgerliches Trauerspiel als neues Theatergenre, von ihm auch genre sérieux genannt, zu etablieren.[157] Das Theater sollte Themen behandeln, wie sie im alltäglichen Leben vorkamen, und von den gewöhnlichen, gleichsam ,privaten‘ Gefühlen der Menschen ausgehen, um so eine Erneuerung der dramatischen Kunst zu erreichen. Das drame sérieux führte damit gewissermaßen zur Auflösung der strengen Gattungsgrenzen zwischen Komödie und Tragödie. Allerdings griff Diderot nicht zu einer Addition der Extreme, um die Trennung der Genres in Tragödie und Komödie zu überwinden: Seine Stücke verzichteten sowohl auf prononciert komische Elemente als auch auf das deklamatorische Pathos der Tragédie. Ebenso entfielen die Dienerrollen als Erinnerungen an jenen Standesunterschied, der die beiden Genres während des Ancien Régime mit Notwendigkeit trennte (Ständeklausel). Er sieht den zukünftigen Platz der neuen dramatischen Form zwischen der klassischen Tragödie, comédie classique und der Komödie angesiedelt, die er wiederum differenziert in eine ernsthaften Komödie, comédie sérieuse und einer lustigen Komödie, comédie gaie.
Diderot forderte, dass der Dichter weder im Drama noch in den Dialogen der Romane die eigene Stimme erheben dürfte, sondern er müsste den Figuren eine ihren Charakter und ihrer Situation angemessenen Sprache und Ausdruck verleihen. Ein ergreifendes Theater, so Diderot, lebe im übrigen weniger vom gesprochenen Wort als von der mimischen Expression; es habe in Prosa zu stehen, denn wer spreche im Alltag in Versform. Zugleich sollten die soziale Rolle und Funktion der Charaktere – so auch ihr bürgerliches Berufsleben – stärker in das Bühnenwerk einbezogen werden.[158] Diderot war damit eher dem Schaffen des englischen Dramatikers George Lillo (1691–1739) verpflichtet als dem Theater Shakespeares.[159]
Wichtig wurde der Dialog Le paradoxe sur le comédien („Das Paradoxon des Schauspielers“, 1773), in dem Diderot unter anderem nochmals die Themen behandelte, die er bereits in Observations sur Garrick, ou les acteurs anglais („Beobachtungen über Garrick, oder die englischen Schauspieler“, 1770) ausgeführt hatte, dass nämlich nicht der leidenschaftlich gefühlvolle Schauspieler, sondern der innerlich nüchterne die Gemüter bewege. Der perfekte Schauspieler verkörpere deshalb die folgenden Paradoxa.
- Das Paradox der Natürlichkeit: Der Eindruck von Spontaneität und Authentizität entsteht demnach nur durch die geplante und kontrollierte Nachahmung einer Handlung.
- Das Paradox der Rührung: Der Schauspieler soll die natürlichen Anzeichen einer Gemütsbewegung zwar äußerlich reproduzieren, dabei eine innere persönliche gefühlsmäßige Beteiligung vermeiden. Denn erst wenn der Schauspieler nicht selbst gerührt sei, vermöge er zu rühren.
- Das Paradox der Wirkung: Letztlich gelinge dem Schauspieler das Auslösen wahrer Rührung erst, wenn er nicht intendiert, eine bestimmte Wirkung zu erzielen.
Für Diderot entsteht ein gelungenes Schauspiel gerade nicht, indem der auf der Bühne agierende Schauspieler sich mit seiner jeweiligen Rolle identifiziert und sein „echtes Gefühl” entäußert. Denn dann könne dieser erstens nur sich selbst oder zumindest eine nur sehr begrenzte Sparte von Rollen und Situationen spielen und zweitens sei dies nicht einmal bühnenwirksam. Vielmehr müsse der Schauspieler mit kühler Distanz entscheiden und vollführen, welche Handlungsweise immer ihm als die angemessenste erscheint. So wandte sich Diderot etwa gegen das sogenannte Beiseitesprechen, vielmehr dürfe ein Schauspieler nicht aus der Rolle fallen und die vierte Wand durchbrechen, etwa indem er auf Beifalls- oder Missfallensäußerungen aus dem Publikum eingehe.
Hierdurch werde nebenbei die Reproduzierbarkeit des Spiels sichergestellt, die bei gefühlvollem, identifizierendem Schauspiel nicht gegeben sei. Diderot unterscheidet drei Typen von Schauspielern:
- den schlechten Schauspieler, der nur wenig Empfindsamkeit besitzt,
- den mittelmäßigen Schauspieler, der viel Empfindsamkeit innehat und
- den erhabenen Schauspieler, der keine Empfindsamkeit zeigt.[160]
Ein guter Schauspieler müsse eine gute Urteilskraft haben, ein kühler Beobachter, mit ausgeprägten Verstand und ohne Empfindsamkeit begabt und zur Nachahmung befähigt sein. Für Diderot sollte sich ein Schauspieler seine Rolle durch Phantasie und Urteilskraft erarbeiten, er nannte es, ein modèle ideale kreieren, das einstudiert jederzeit reproduzierbar sei. Modern interpretiert ein psycho-physischer Vorstellunginhalt, ein Modell, an das sich der Schauspieler akkommodiert hat und das er aus dem Gedächtnis heraus vermittels körperlicher Anstrengung wiedergeben kann.[161] Diderot warnt den Schauspieler vor den großen Gefühlschwankungen, die den Darsteller an der geistigen und körperlichen Konzentration hindern, die er für den einheitlichen Aufbau seines Rollenspiels unbedingt benötigt.[162]
Die Kritik Diderots richtete sich gegen die Aufführungspraxis der klassischen französischen Tragödie, tragédie classique française, denn anstelle der stilisierten Szenerie auf einer kleinen Bühne, wünscht er sich eine große Bühne, welche eine Darstellung von Simultanszenen ermöglichen würde. Auch solle anstelle einer örtlichen Einheitlichkeit im gesamten Bühnenstück ein Ortswechsel angestrebt werden, der im Wechsel des Bühnenbildes überzeugend kenntlich gemacht werden sollte.
Diderots Einfluss auf die Theatertheorie[163] reicht insofern bis hin zu Bertolt Brecht und seiner Theorie der Verfremdung, die im Wesentlichen der Sichtbarmachung einer Distanz zwischen Dargestelltem und Darstellung diente (siehe auch Dramentheorie).[164]
Diderots journalistische Tätigkeiten
Im Laufe seines literarischen Lebens wirkte Diderot an verschiedenen journalistischen Projekten mit.[165] Das Pressewesen trat in Frankreich schon im 17. Jahrhundert in Erscheinung, so wurden die Nachrichtenzeitung La Gazette bzw. die Wochenzeitung Nouvelles ordinaires de divers en-droits seit dem Jahre 1631 publiziert.[166] Dabei meint der Begriff des „Journals“ zunächst einmal die Zeitschriften im Allgemeinen, so waren die Zeitschriften des 18. Jahrhunderts zunächst nur literarische Periodika, also Publikationen mit Rezensionscharakter.[167] Mit dem Jahre 1740 schrieb er Artikel für den Mercure de France und die Observations sur les écrits modernes und im Jahre 1747 plante er u. a. zusammen mit Rousseau die Ausgabe des Le Persifleur, in der Correspondance littéraire, philosophique et critique von Friedrich Melchior Grimm schrieb er seine erste Rezension am 15. Januar 1755 mit dem dann hier für ihn typischen Vermerk Cet article est de M. Diderot. Im Jahre 1775 übernahm Jacques-Henri Meister die Redaktion der „Correspondance littéraire, philosophique et critique“ von Friedrich Melchior Grimm, dessen langjähriger Sekretär er war und entlastete damit auch Denis Diderot. Die Anzahl seiner Beiträge in den fünfziger und sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts lagen zwischen vier bis fünf pro Jahr.
Bei seiner Mitarbeit an den Correspondance littéraire handelt es sich um Auftragsarbeiten, meist bestehend aus kleineren oder größeren literatur- und kunstkritischen Beiträgen. Auffällig ist die gehäufte Beteiligung Diderots in der Abwesenheit von Grimm.[168]
Diderots Überlegungen zur Musik oder seine Position im Buffonistenstreit
Am 1. August 1752 führte eine italienische Opernspielgruppe um Eustachio Bandini u. a. Giovanni Battista Pergolesis Oper La serva padrona an der Académie royale de musique in Paris auf. Durch Friedrich Melchior Grimm entzündete sich nun ein Streit, welcher als Buffonistenstreit, querelle des Bouffons die öffentliche Diskussion prägte.[169]
Diese Eskalation hatte eine jahrzehntelange Tradition und äußerte sich in der Konkurrenz zwischen französischen und italienischen Opernspielgruppen. Im Laufe der Auseinandersetzungen die sich fast zwei Jahre hinzogen wurden etliche Schriften von meist führenden Musiktheoretikern und Philosophen zu diesem Thema publiziert. Schon im 17. Jahrhundert war die Unterscheidung vom dessin der Zeichnung, oder der Melodie im Unterschied zur couleur der Farbe, oder den Akkorden in der Musik wichtig. Im 18. Jahrhundert wurde dieses Begriffspaar dessin und couleur vor allem von Jean Jacques Rousseau für die Musikästhetik aufgegriffen. Es war eine Zeit in der die Imitation de la nature, die Nachahmung und nicht die künstlerische Idee den Rang und Wert eines Kunstwerkes bestimmten. Und in diesen Akkorden bzw.Harmonien sah Rousseau das Alte überkommene, welche zwar den Ohren gefielen, aber ohne Leben und Seele seien. Diese beruhten nach Rousseau allein auf Konventionen, zu deren genauem Verständnis man eigentlich ein Wörterbuch oder eine exakte kompositorische Vorgabe von Rameau benötigte.[170] Die italienische Musik nun sei durch ihre Melodie, welche das Singen einbinde und das menschliche Gefühl erreichte, im Gegensatz zur mathematischen Differenziertheit der Rameauschen Kompositionen zu sehen, für die die harmonischen Strukturen wichtiger seien und eher den Verstand als das Gefühl an sprächen.[171]
Vordergründig diskutierte man die Frage, welcher Gattung der Oper der Vorzug zu geben sei, der italienischen opera buffa oder aber der traditionellen französischen tragédie lyrique. Der prominenteste Vertreter der französischen Oper war Jean-Philippe Rameau, jener Komponist und Musiktheoretiker der um das Jahr 1722 gegen die Musik und Kompositionspraxis des verstorben Jean-Baptiste Lully zu Felde zog. Rameau komponierte nach harmonischen Gesetzmäßigkeiten Traité de l'Harmonie (1722), die sich auf die Ordnung der Mathematik gründeten. Er wurde aber Mitte des 18. Jahrhunderts, nach anfänglicher Unterstützung einiger Enzyklopädisten zunehmend mit dem Musikempfinden des Ancien Régime in Verbindung gebracht. Obzwar diese Enzyklopädisten zunächst Rameau gegen Lully verteidigten, positionierten sie sich aber im Jahre 1752 gegen Rameau und Lully. Auch blieb Rameaus kompositorischer Hintergrund im 17. Jahrhundert und dem cartesischen Denken verhaftet, wobei seine Ästhetik auf dem Nachahmungsprinzip der Natur fußte.[172]
Die Protagonisten der querelle des Bouffons waren Grimm mit seinem Le petit Prophète de Boehmischbroda (1753) und Rousseau Lettre sur la musique françoise (1753). Sie ergriffen für die italienische Ausformung der Oper deshalb Position, da hier die Musik an erster Stelle käme und zusammen mit einer emotionsbetonten Sprache der Opernaufführung ein Höchstmaß an Ausdruck verliehe. Diderot ergriff Partei für seine Freunde und verteidigte die von ihnen vehement vertretenen Positionen sowie Rousseaus Opernkomposition Devin du village. Hingegen sahen die Verteidiger des französischen Opernstils es als eine Unmöglichkeit an, dass etwa Handlungen des alltäglichen Lebens mit Musik illustriert würden. Wirke doch der Gesang als Mittel dramatischer Gestaltung nur auf einer höheren Ebene der Idealisierung, also bei erhabenen Sujets so aus der Mythologie oder Geschichte.
Dennoch griff Diderot weniger die französische Oper an sich an, als vielmehr ihre dogmatischen Befürworter. Und so nimmt Diderot nur eine mittlere Position bei diesem Streit ein und manche seiner Ansichten hierüber wurden zeitnah nicht publiziert. Mag es nun sein, dass er sein Encyclopédie-Projekt vor Augen hatte, zu dessen Mitarbeit er auch Rameau gewinnen wollte, mag es sein das ihm die Pointierungen zu zugespitzt waren, die Überlegungen etwa die Bühnenbilder der Opern weniger pompös und an das alltägliche Leben anzugleichen fanden seine uneingeschränkte Zustimmung. Insgesamt nahm der Buffonistenstreit für ihn eine nur untergeordnete Rolle ein.
Diderot war sehr an Musik interessiert; über den Cembalo-Unterricht für seine Tochter lernte er 1769 etwa den Musiktheoretiker und Autor Anton Bemetzrieder kennen.[173]So traf Diderot und wahrscheinlich auch Bemetzrieder im Dezember 1770 mit Charles Burney in der rue Tarrane zusammen.[174]
Diderots Gedankenwelt
Betrachtet man Diderots Schaffen als ganzes, ordnet er nie seine Gedanken zu einem einheitlichen und umfassenden System („kohärent systematisierendes philosophisches System“), dennoch findet sich ein fixes Bezugssystem oder lässt sich ein solches Rekonstruieren. Aber die über sein gesamtes Œuvre verteilten Überlegungen geben den Eindruck des ungleichartigen bis hin zum widersprüchlichen, paradoxen in seinen Annahmen. Hierin zeigt sich Diderots Eigenheit der Vielfalt der Erscheinungen, der häufigen Lösung in der Dialogform. Diderots Denken und Reflektieren richtet sich auf einen Aspekt, den er aber nunmehr nicht, bezogen auf sein Gesamtwerk, systematisch abarbeitet, sondern er durchdringt den aktuellen Aspekt ohne Rücksichtnahme auf das philosophische Ganze. Diderot liefert ferner selten Quellenangaben, und seine Hinweise sind dem rezenten Leser nicht mehr direkt zugänglich, so dass seine geisteswissenschaftlichen Wurzeln sich nur indirekt erschließen. Die Analyse der diderotschen philosophiehistorischen Tatsachen seines Œuvres werden durch seine nur lückenhaft erhaltenen Korrespondenz und der ebenso bruchstückhaften Belegsituation seiner nach Russland exportierten und dort disseminierten Bibliothek erschwert; deren begleitender Katalog darüber hinaus noch verloren ging.[175]
Dies mag vielleicht darin begründet sein, dass Diderot ein dogmatisches Denken in jeglicher Form ablehnte. Solch konsequente Ablehnung eines Systemgeistes mag aus seiner Ansicht darin begründet sein, dass alle auch noch so elaborierten metaphysischen Systeme eine absolute Wahrheit oder das Wesen der Dinge nicht erfassen ließen.[176] Dogmatismus ist für Diderot Ausdruck geistiger Beschränkheit und reflexiver Einseitigkeit, verabsolutieren solche Haltungen doch die Fülle der Komplexität der Wirklichkeit und lassen eine nur beschränkte Form der rekonstruierbaren Realität zu. Darin zeigt sich sein erkenntnistheoretischer und metaphysischer Skeptizismus.
Das Fehlen eines unmittelbar kohärenten und systematisierenden philosophischen Systems bedeutet aber nun nicht, das Diderot nicht in der Lage gewesen sei, Fragestellungen in seinen Schriften durch einen einheitlichen, systematischen und logischen Aufbau zu lösen. Als Beispiele für solch ein ausschließliches Vorgehen, seien folgende Werke angeführt Mémoires sur différents sujets de mathématique (1748), Éléments de physiologie (1773–1774) oder der Artikel Beau aus der Encyclopédie. So lässt sich eine Behauptung keinesfalls bestätigen das Diderots Werke sich durch eine prinzipielle Unfähigkeit zum methodischen Denken auszeichneten.[177] Vielmehr löste er komplexe philosophische Fragestellungen in verschiedenen literarischen Genres.
Diderot verfolgte ein materialistisches Konzept, welches über die Pensées sur l’interprétation de la nature („Überlegungen zur Deutung der Natur“, 1754), den Le Rêve de d’Alembert (1769) („D’Alemberts Traum“, 1769) und schließlich den Éléments de physiologie („Elemente der Physiologie“, 1774) eine monistische Position zum Ausdruck brachten. Seine „Materie“ wird in diderotischen „Molekülen“ manchmal auch als „Atome“ gedacht, welche aber eine unabdingbare Eigenschaft sozusagen immanent in sich tragen, nämlich die der „Sensibilität“, sensibilité. Beides sind die Garanten für die Entwicklung, oder Entwicklungsdynamik. Wobei „Sensibilität“ sich erst mit einem gewissen Organisationsniveau einstellte. Als solche haben diese diderotschen „Moleküle“ zum Teil Eigenschaften, die bereits ihre Vorstufen in sich tragen und die sie von diesen gleichsam mitbekommen; daneben entstehen „resultierende“ Eigenschaften oder auch neue Eigenschaften, die die Vorstufen noch nicht hatten und die erst aus der Interaktion der Elemente hervorgehen „emergieren“, so dass man die diderotsche Auffassung von der „Materie“, oder sein Konzept des Materialismus auch als „emergetischen Monismus“ bezeichnen könnte.[178]
Seine Gedankenwelt entwickelte Diderot in verschiedenen von ihm bevorzugten literarischen Formen und Gattungen so etwa der Skizze, dem Essay, den Dialog, den Traum, das Paradox, den Brief und letztlich der Conte.
Diderots Ansichten zur biologischen Gedankenwelt
Denis Diderot war an biologischen Fragen sehr interessiert.[179][180] Diese Fragen umkreisten die Themen des Ursprungs der Materie und deren Übergang von der anorganischer Welt zu den organischen, lebenden Formen, der Entstehung der Arten in der Zeit, die Fragen der Urzeugung und der präexistierenden Keimen u. ä. m., so in Le rêve de D’Alembert (1769), De l’interprétation de la nature (1754) und Éléments de physiologie (1773–1774). Diderot las, traf oder stand im intellektuellen Austausch mit Paul Henri Thiry d’Holbach, Georges-Louis Leclerc de Buffon, Théophile de Bordeu, Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, Albrecht von Haller, Abraham Trembley, John Turberville Needham, Marie Marguerite Bihéron und anderen seiner Zeitgenossen.
Diderot war der Vorstellung der Wandlung verpflichtet, seine Annahme der sensibilité générale de la matière gab ihm die Möglichkeit die Entstehung des Lebens durch die Freisetzung der in der Materie potentiell enthaltenen Kräfte den force morte und den force vive zu erklären. In den Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749) führte er an, dass obgleich sich die Natur aus den in ihr innewohnenden Kräften heraus gestalten könne, nur die Formen bestehen blieben die lebensfähig seien und deren Aufbau nicht im Widerspruch zu ihrer Umgebung stünde. Diese Gedanken erinnert an die Evolutionstheorie von Charles Darwin. Dennoch fehlt der entscheidende theoretische Aspekt, so die natürlichen Selektion. Noch näher scheint er Jean-Baptiste de Lamarck zu stehen und dessen erster wissenschaftlicher Theorie welche den Anforderungen einer Evolutionstheorie entspricht.
„Bordeu: Er hat recht. Die Organe erzeugen die Bedürfnisse, und umgekehrt erzeugen die Bedürfnisse sich die Organe.“
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Der Diderot’sche Materiebegriff beinhaltet gewissermaßen die Einheit von Materie und Empfindungsvermögen. Erläuternd bemüht er eine Analogie aus der Physik. So vergleicht er, im Le rêve de D’Alembert, die lebendige Kraft, force vive mit der toten Kraft, force morte. Dieser „Materie“ wird mit gleicher Immanenz die Möglichkeit von Entwicklung und Fortschreiten zu selbstständigen Formungen zugesprochen. Voraussetzung hierfür sei nach Diderots Auffassung, dass man ihr „Sensibilität“ unterstellte; dabei differenziert er zwischen untätiger und tätiger Sensibilität.[181] „Materie“ sei das Ganze bestehend aus einzelnen „Molekülen“,[182] zuweilen sprach Diderot auch von „Atomen“, welche sich dann in unendlicher Vielfältigkeit zu Körpern oder Bestandteilen, auch zu lebenden Organismen zusammenschlössen. Diese Bausteine verbinden sich zu einem Ganzen, zu einem zusammenhängenden Ganzen, welches das Potenzial zu lebenden Organismen und der Entwicklung von Bewusstsein hat. Damit wird das Seiende als Kombination von „sensiblen Molekülen“ erklärt. Somit wird der Übergang vom Anorganischen zum Organischem und letztlich zum Lebendigem zu einem Kontinuum. Für Diderot ist das Lebendige und damit auch der Mensch Teil des kausal bedingten Universums, und darin eine hochkomplexe, strukturierte Verbindung von „Molekülen“, der sich nicht mehr entscheidend durch seine Vernunft, postulierten eingeborenen Ideen, ideae innatae (cartesianischen Innatismus) oder einer immateriellen Seele von dem übrigen lebendigen Sein unterscheiden würde. Leben unterscheidet sich nurmehr graduell in seiner „molekularen“ Komplexität.[183] Einer Vorstellung die mehr beeinflusst scheint durch seine Teilnahme an den Vorlesungen bei Guillaume-François Rouelle im Jardin des Plantes[184], so Cours de chimie de Rouelle[185] als durch die Vorstellung von de Buffon die dem Menschen noch den außergewöhnlichen Status in der chaîne des êtres.
Der anorganischen Welt wird von Diderot das Potenzial zu einer ihr immanenten Entwicklung hin zum organisch-lebendigen zugesprochen. Dies darf aber nicht verkürzt mit einer Spontanzeugung oder generatio spontanea missverstanden werden. Vielmehr zeigen die diderotschen „Moleküle“ qua des Empfindungsvermögens, sensibilité erst ihre charakteristischen Eigenschaften, eben des beständigen Übergangs und der permanenten Verwandlung. Den Übergang aus der matière inerte in die matière active führt er auf die Wirkung eines inneren Agens, die er als énergie bezeichnet zurück. Ferner war die „Materie“ in der diderotschen Terminologie mit sensibilité ausgestattet. Eine Gleichsetzung der sensibilité aber etwa mit dem deutschen Begriffsfeld des „Empfindungsvermögens“ oder „Empfindung“ wird aber dem diderotschen Überlegungen und Ansinnen nicht gerecht.
Die Wirkung des inneren Agens, der énergie erinnert an Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen ihm so weit zugänglichen Werke er schätzte, für Leibniz war aber dieses Agens gänzlich immateriell. Obgleich manches an eine vitalistische Position, so die Lebenskraft (vis vitalis), erinnert steht seine Haltung doch, wenn überhaupt, der Schule von Montpellier, Doctrine médicale de l'École de Montpellier nahe. Die man als „vitalisitischen Materialismus“ bezeichnete.[186]
Mit Georges-Louis Leclerc de Buffon zeigten sich Übereinstimmungen in der Auffassung zur Naturlehre. Auch de Buffon, ein Wissenschaftler und Schriftsteller, stellte sich gegen eine rein cartesische und mathematische Auffassung von Wissenschaft.[187] Diderot propagierte die Vorstellung einer Stufenleiter der Materie bzw. der Arten, auf welcher sich die belebte und unbelebte Natur nach Vollkommenheit in Stufen anordnen würde. Eine Vorstellung die übrigens auch de Buffon zur Grundlage nahm. Jenem Naturforscher, der seit 1739 Direktor des Jardin des Plantes war und der den Enzyklopädisten sehr nahe stand.[188] So bestand zunächst die Absicht, dass de Buffon einen Artikel unter dem Eintrag nature für die Encyclopédie verfassen sollte.[189]Obgleich dieser Artikel von de Buffon nie bei Diderot einging, blieben beide Autoren freundschaftlich miteinander verbunden.
Für Diderot haben sich die einzelnen Arten, hier am Beispiel der Vierfüßer, aus einem Urtier einem Urbild aller Tiere entwickelt, und das die Natur nichts weiter getan hätte als gewisse Organe desselben Tieres zu verlängern, zu verkürzen, umzugestalten, zu vermehren oder wegzulassen, so in den Pensées sur l’interprétation de la nature (1754).[190]Diese Vorstellungen scheinen im Austausch mit den Gedanken von Pierre-Louis Moreau de Maupertuis und seinem Système de la nature ou Essai sur les corps organisés (1751) und denen von de Buffon und Louis Jean-Marie Daubenton im vierten Band der Histoire naturelle, générale et particulière (1752) entstanden oder zumindest beeinflusst zu sein.
Entwicklung wurde von Diderot als eine Aufeinanderfolge von Metamorphosen begriffen, die die Gestalt des Urtieres, im Sinne des oben gesagten, modifiziere. Zwischen diesen „Artübergängen“ waren klare Trennungen oder Grenzen die, die eine Art von der anderen unterschieden nicht im Fokus seiner Überlegungen gerückt, vielmehr wurde der Übergang von der einen zur anderen Spezies als etwas unmerkliches und allmähliches gedacht. Für ihn schien es, dass ganze Arten genauso nacheinander entstehen als auch absterben könnten, wie die Individuen jeder der einzelnen Arten. Und eine Schöpfungsvorstellung ablehnend, hielt er den Glauben und nicht die Naturbeobachtung oder das Experiment als wesentliche Stütze für die Annahme von der Unveränderlichkeit der Arten seit einer angenommenen Schöpfung.
Solch eine Anordnung kann aber nicht mit der Idee der Evolution im engeren Sinne gleichgesetzt werden. Obgleich der Gedanke eines unmerklichen und allmählichen Übergangs von der einen zur anderen Art im Ansatz schon ein erster wichtiger Schritt zur späteren Idee der Klassifizierung der einzelnen Arten darstellte.
Ökonomische und politische Betrachtungen
Diderot schrieb im Jahre 1751 einen Artikel für die Enzyklopädie mit der Überschrift Politische Autorität, autorité politique. Hierin stellte er nachdrücklich das Gottesgnadentum der Könige und Herrscher genauso wie die naturrechtliche Herleitung ihrer Autorität in Frage. Die Lösung sah er nicht in der montesquieuschen Gewaltenteilung, sondern vielmehr in einer von der Zustimmung der Untertanen getragenen Monarchie; der Regent als Vollstrecker des Volkswillens handelnd. Ein einzelner aufgeklärter Monarch sei keine Garantie gegen despotische Bestrebungen.[191]
Diderot entwickelte keine klar umschriebenen politischen Vorstellungen, welche ein System wie das des Ancien Régimes hätten ablösen sollen. Aber er formulierte allgemein, dass es keinem Menschen gestattet sei uneingeschränkt über einen anderen Menschen zu herrschen. Vielmehr hätten sich die Untertanen gegenüber dem Herrschenden, und vice versa, durch einen Gesellschaftsvertrag, consentement abzusichern.
Durch seine Kontakte zu François Quesnay, Pierre Samuel du Pont de Nemours[192] und den übrigen Mitgliedern aus der Schule der Physiokraten stand er diesen Positionen zunächst nahe.[193] Mit dem Dekret über den Kornhandel vom 19. Juli 1764 setzten sich die Ideen von François Quesnay durch. Hiernach sollte der unbegrenzte Kornexport und alle Hindernisse der colbertschen Verordnungen außer Kraft gesetzt werden, um so den Markt zu einem natürlichen Regulationsinstrument des Wirtschaftssystems zu machen. Durch Ferdinando Galiani erlangte Diderot eine neue Perspektive, er redigierte Dialoges sur les commerce des blés.[194] Abbé Galiani vertrat im Vergleich zu der Regierung unter César Gabriel de Choiseul-Praslin und seinem (physiokratisch orientierten) Generalkontrolleur der Finanzen, contrôleur général des finances Étienne Maynon d’Invault eine gegensätzliche Position, welche im Übrigen von anderen profilierten Vertretern etwa um Jacques Necker abgelehnt wurde. Aufgrund dieser Brisanz veröffentlichte Diderot den Dialog des Abbé Galiani erst im Dezember 1769 als Étienne Maynon d’Invault seines Amtes enthoben worden war und durch Joseph Marie Terray ersetzt wurde, der den Gedanken des Abbé Galiani positiv gewogen war.
Für die Physiokraten und ferner für Anne Robert Jacques Turgot, Marquis de Condorcet und Jean-Baptiste le Rond d’Alembert war der ökonomische Liberalismus untrennbar mit der Idee des politischen Liberalismus verbunden. Für Abbé Galiani und Denis Diderot hingegen gingen diese Überlegungen an der Realität vorbei, so würde sich solch eine einstellende „natürliche Ordnung im Wirtschaftssystem“ zu einem Staat von Besitzenden entwickeln, in welcher sich die singulären Interessen Einzelner oder Gruppen gegenüber dem Anliegen der Allgemeinheit und der Bevölkerung durchsetzten müssten. Diese Umstände regten Diderot dazu an, seine ökonomischen Konzepte und im Anschluss auch seine politischen Konzeptionen zu differenzieren.[195] Im übrigen brach er mit den Ideen des Physiokratismus endgültig nach seinen Reisen Bourbonne-les-Bains und Langres, wo er sich mit dem Elend der Bauern konfrontiert sah. In seiner Apologie de l’abbé Galiani (1770, publiziert im Jahre 1773) verteidigte er dessen Ablehnung des freien Getreidehandels.
In der Zeit von 1770 bis zum Jahre 1774 entstanden die wesentlichen politischen und ökonomischen Schriften Diderots, in denen er aber auch seine Enttäuschungen kundtut, die er durch die „aufgeklärten Monarchen“, so der Zarin Katharina die Große, aber auch über Friedrich den Großen, erlitt.
Guillaume Thomas François Raynal oder auch Abbé Raynal publizierte - in sechs Bänden - im Jahre 1770 die erste Ausgabe der „Die Geschichte beider Indien“ (Histoire philosophique et politique des établissements et du commerce des Européens dans les deux Indes), das eine Indien steht für das östlichen Indien oder Asien, das westlichen Indien steht für die Karibik und Lateinamerika). Diese Arbeit zeigt den Umgang der französischen, einflussreichen Kreise aus Politik und Handel mit ihren Kolononien und den Folgen des globalen und interkulturellen Handels auf.[196] Diderot wirkte intensiv am Inhalt diese Werkes mit. Zunächst in Amsterdam Niederlanden, dann 1774 - in sieben Bänden - in Den Haag und im Jahre 1780 - in zehn Bänden - in Genf verlegt, wurde es aber schon 1772 verboten, so dass Abbé Raynal die Histoire de deux indes 1774 erneut publizierte. Aber auch die neue Auflage wurde von dem Klerus sofort auf den Index gesetzt. Letztlich wurde das Werk am Montag den 21. Mai 1781 nach einem Urteil des Pariser Parlement dem Scheiterhaufen überantwortet, nachdem eine noch konsequentere dritte Auflage im Jahre 1780 erschienen war. Raynal wurde mit der Inhaftierung bedroht. Er flüchtete, verließ Frankreich und begab sich in die Schweiz und nach Preußen, wo er über die Neuauflage seines Werkes wachte. Diderot verteidigte den Abbé Raynal in der Öffentlichkeit ohne zu zögern und konsequent gegen die Angriffe seitens des Klerus und der Administration. In dieser konfliktbeladenen Situation kam es darüber hinaus zum Bruch mit Friedrich Melchior Grimm, spielte dieser doch ein undurchschaubares und intrigantes Spiel zwischen Abbé Raynal, Denis Diderot und seinen Kontakten am französischen Hof. Diderot schrieb schon am 25. März 1781 einen, den Adressaten nicht erreichten, Brief in welchem er sich von seinem früheren engen Freund enttäuscht löste. „Die Geschichte beider Indien“ war gewissermaßen ein Pamphlet gegen die Sklaverei, den Kolonialismus und der politischen Bevormundung oder Despotie, das Diderots Auffassungen entsprachen.
Das Werk stellte ein livre à succès dar und wurde in einer großen Stückzahl neu aufgelegt bzw. durch Raubdrucke auch aus dem umgebenden Ausland nach Frankreich reimportiert.[197]
Diderots politische Philosophie war wie seine übrigen Reflexionen und Denkansätze weniger systemisch. Der ursprüngliche menschliche Zustand (Naturzustand) wurde von ihm als ein Überlebenskampf gegen die Unbilden der Natur verstanden, in dessen Folge sich die Menschen zusammentun müssten, im Sinne einer Gemeinschaft, sociabilité. Gerechtigkeit war für ihn ein universeller Begriff, der für den Naturzustand ebenso Gültigkeit habe wie für eine entwickelten Gemeinschaft. In seinem Enzyklopädie-Artikel Naturrecht, droit naturel wurde das Eigentums- und Profitstreben als eine allgemeine menschliche Eigenschaft angenommen und damit als allgemeiner Wille verstanden. Diese Strebungen seien individuell entwickelbar nach Maßgabe der Fähigkeiten, welche in dem einzelnen Menschen lägen. Diderot entwirft keine utopischen Zustände menschlichen Zusammenlebens. Eine menschliche Gemeinschaft betrachtete er als gelungen, wenn die religiösen und gesetzlichen Vorschriften in keinem Widerspruch zueinander ständen und beide sich nicht den natürlichen Bedürfnissen des Menschen entgegenstellten. Die natürlichen Bedürfnisse hingen von der Geographie, dem Klima, der zivilisatorischen Entwicklung u. a. m. ab.[198]
In dem in vier Teilen als erste Fassung in den Jahren 1773 bis 1774 erschienen und letztlich 1796 postum publizierten Supplément au voyage de Bougainville (als Vorarbeiten erstmalig 1772 in der Correspondance littéraire)[199] bezieht Diderot sich auf die von Louis Antoine de Bougainville im Jahre 1771 erschienen Voyages autour du monde (1771). Diderot nimmt den Reisebericht als Möglichkeit durch eine in dialogform von „A“ und „B“ geführten Kontroverse, die Gesellschaft des Ancien Régime[200]zu analysieren.
Im Jahre 1770 veröffentlichte Diderots Freund d’Holbach in London anonym mit dem Initialen Mr. D. M.[201] das "Essai sur les préjugés ou de l’influence des opinions sur les mœurs et sur le bonheur des hommes" . In diesem Essay über die Vorurteile forderte er etwa neben einem allgemeinen, staatlichen Schulsystem auch einen Zusammenschluss des ersten und dritten Standes unter der Ägide der Philosophie. Es war Friedrich II. von Preußen der diesem Werk mit einem eigenen Essay widersprach, Examen de l’Essai sur les préjugés par le philosophe de Sans-Souci (1772). Diese Gegenschrift, in Berlin bei Voss verlegt, legte der König am 24. Mai Voltaire und am 17. Mai 1772 Jean-Baptiste le Rond d’Alembert zu Begutachtung vor.[202]Friedrich wies die mehr auf die französischen Verhältnisse hin reflektierende Behauptung zurück, das etwa Könige die Stütze der Kirche und des Aberglaubens seien. Friedrich II. schrieb an d’Alembert und Voltaire u. a. folgende Zeilen:
„Sie wundern sich, dass in Europa ein Krieg ist, von dem ich nichts weiss. Wissen Sie, dass die Philosophen mit ihren beständigen Deklamationen gegen das, was sie gewöhnlich Räuber nennen, mich friedfertig gemacht haben. Die Kaiserin von Russland mag Krieg führen, so viel sie will; sie hat von Diderot für schönes Geld Dispens erhalten, um die Russen und Türken einander schlagen zu lassen. Ich, der ich die philosophische Censur, die encyclopädische Excommunication fürchte und kein Verbrechen der Laesio philosophiae begehen möchte, verhalte mich ruhig. Und da noch kein Buch gegen Subsidien erschienen ist, so glaube ich, dass es mir nach Civil- und Naturrecht erlaubt ist, meinem Verbündeten die ihm schuldige Beisteuer zu zahlen; und ich stehe ganz in Ordnung jenen Lehrern des -Menschengeschlechts gegenüber, welche sich das Recht anmassen, Fürsten, Könige und Kaiser welche ihren Vorschriften nicht gehorchen, zu geisseln. — Ich habe mich wieder an dem "Werke: "Versuch über die Vorurtheile" erholt, und sende Ihnen einige Bemerkungen, welche ein Freund von mir in der Einsamkeit darüber gemacht hat. Ich denke, die Ansichten dieses Einsiedlers stimmen sehr oft mit Ihrer Denkungsart überein, so wie mit der Mässigung, welche Sie in allen Ihren Schriften beobachten.“
„Heinrich Merkens (1836-1902)“
Die Reaktion des preußischen Philosophenkönigs blieb nicht unbeantwortet, Diderot schrieb 1774 die Lettre de M. Denis Diderot sur l'Examen de l'Essai sur les préjugés.[203]
Zwischen Diderot und dem preußischen König bestand durchaus eine Antipathie, nicht zuletzt seitens Diderot wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen während der schlesischen Kriege und dem siebenjährigen Krieg im besonderen.[204] Dennoch war seine frühere Einstellung, Diderot war im Jahre 1751 als auswärtiges Mitglied in die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden, eine positive. So habe sich, so Diderot, der preußische König um die Erneuerung der Wissenschaften, wie auch der Künste und deren Schutz ausgezeichnet.[205]
Diderot und die Geschlechterordnung
Für Diderot lässt sich die Sexualität und das geschlechterspezifische Verhalten im Sinne einer science de l’homme am ehesten aus medizinischen und biologischen Überlegungen herleiten.[206] So zollte er dem Einfluss der Genitalien und deren Wirkung auf das weibliche Verhalten in vielen seiner literarischen Produktionen, etwa in Les Bijoux Indiscrets (1748), La Religieuse (1760), Le rêve de D’Alembert (1769), Supplément au Voyage de Bougainville (1772) größere Aufmerksamkeit. Eingehend wird das weibliche Leben in Sur les femmes (1772) und in Paradoxe sur le comédien (1769) beleuchtet.[207] Obwohl Diderot in vielerlei Hinsicht die Vorstellungen über die Weiblichkeit seiner Zeit kolportiert, nimmt er aber eindeutig Position gegen die entwürdigende Herabsetzung oder gar Gewalttätigkeit gegenüber Frauen. Für ihn waren die Frauen in Lage, mehr Zorn, Eifersucht, Aberglauben, Liebe und Leidenschaft empfinden zu können. Aber dieses mehr an Emotionen sei beim „Trieb zur Wollust“ in derselben Ausgeprägtheit geringer als beim Mann. Dieser wollüstige Antrieb sei beim weiblichen Geschlecht sehr zart und könne zuweilen ganz ausbleiben.[208]
In seiner Arbeit Sur les femmes (1772) sah Diderot den weibliche Orgasmus, l’extrême de la volupté, durch die Andersartigkeit ihrer Genitalien und ihres „Triebes zur Wollust“ als so verschieden geformt an, dass für Männer eine sexuelle Befriedigung regelhafter erwartbar sei. Frauen hingegen aber müssten danach streben, und es gelänge ihnen nicht, diese Erfüllung so selbstverständlich zu erreichen wie es ihre männlichen Konterpart vollzögen, da sie ihre Sinne weniger beherrschten. Diderot nahm an, dass die Frauen einen zarteren Körper und eine labilere Seelen hätten.
Die Nach-Encyclopédie-Ära (1765 bis 1784)
Aktivitäten im Alltag in und um Paris
Neben seiner unermüdlichen Arbeit führte Diderot ein reges gesellschaftliches Leben in Kreisen der philosophes, d. h. der kritisch eingestellten Pariser Intellektuellen (Condillac, Turgot, Helvétius, d’Holbach usw.), aber auch in einigen adeligen Salons. Seit 1755 stand er in einem regen „empfindsamen“ Briefwechsel mit Sophie Volland.
Dennoch war sein Verhältnis, und sicherlich das zu den übrigen Mitgliedern seines Kreises, nicht völlig frei von (wechselseitigen) Spannungen, Konflikten und Ambivalenzen und dies auch über die Zeit hin, in wechselnden Einstellungen. So beklagte er sich etwa in einem Brief an Friedrich Melchior Grimm über eine erneute Einladung aus dem Jahre 1757 auf das Château du Grand Val, einem Anwesen, das der Schwiegermutter von Paul Henri Thiry d’Holbach gehörte, dass er zweifele, ob er der Einladung nachkommen solle, sei der Baron doch ein despotischer und launischer Mensch. Später hielt sich Diderot allerdings mehrfach auf dem Château du Grand Val auf, so nachgewiesenermaßen im Oktober 1759 und erneut im Oktober 1760, dann im November 1775 und August 1780.
Am Mittwoch den 26. September 1759 trat Diderot erneut eine Reise zu d’Holbach nach Grand Val an, so in seinem Brief an Sophie Volland vom Montag den 1. Oktober des gleichen Jahres [209]. Hierin schildert er seine Alltagssituation; so war er von den d’Holbachs, insbesondere von Mme d’Holbach herzlich begrüßt worden und in einem kleinen abgeschiedenen Zimmer untergebracht gewesen, welches sehr ruhig, hell und warm war. Er schilderte wie er seine Zeit, von sechs Uhr morgens bis ein Uhr Mittags, mit Lesen, Nachdenken und Schreiben verbrachte. Wie er sich häufig gegen halb zwei in den Salon zu den anderen Mitbewohnern ging. Wie er dort eine Partie Tric Trac spielte, wie er gemeinsam mit seinen Freunden dinierte und wie sie sich dann zwischen drei und vier Uhr trafen um einen Spaziergang zu unternehmen. Beim Gehen sprachen d’Holbach und Diderot von Geschichte und Politik, Chemie und Literatur von Physik und Moral. Gegen sieben Uhr trafen die beiden Männer wieder in Grand Val ein. Bei dem Schein der Lampen spielte man Piquet, dann folgte das souper, gegen elf Uhr konversierten die Anwesenden und gegen zwölf Uhr begab man sich zu Bett. Der nächste Tag zeigte oft die gleiche Regelmäßigkeit.

Aber auch auf dem Château de la Chevrette in Deuil-la-Barre, dem Besitz von Louise d’Épinay war er zu Besuch. Ein wichtiger Mitarbeiter wurde ihm und Paul Henri Thiry d’Holbach der Literat und Publizist Jacques-André Naigeon, welcher durch seinen Fleiß, seine Pedanterie und Loyalität die beiden Autoren unterstützte, Texte redigierte und bearbeitete. Er war es, der nach dem Tode von Denis Diderot im Jahre 1798 eine erste, wenn auch unvollständige, Werkausgabe publizierte.[212]
Helfrich Peter Sturz, ein deutscher Schriftsteller der Aufklärung, begleitete von April 1768 bis 1769 den dänischen Monarchen Christian VII. als Legationsrat nach England und Frankreich. Helfrich Peter Sturz knüpfte in London freundschaftlichen Kontakte zur Malerin Angelika Kauffmann und zum Schauspieler David Garrick und in Paris zu Diderot und den Philosophen Claude Adrien Helvétius, Jean Baptiste le Rond d’Alembert sowie zum Schriftsteller und Diplomaten Friedrich Melchior Grimm. Christian VII. hatte im April 1768 den Arzt Johann Friedrich Struensee kennengelernt, einem Arzt, Aufklärer und späteren Leibarzt des Königs aus Altona. Stuenssee war auf den Reisen aber auch den Treffen etwa mit den Vertretern der französischen Aufklärung dabei.
Im Juli 1765 endete die Ära der Encyclopédie. Über zwanzig Jahre hinweg lebten er und seine Familie von den Zahlungen der Verleger bzw. Buchhändler. Da er keinerlei Rechte auf Tantiemen an der Encyclopédie besaß, drohte eine wichtige Einkommensquelle zu versiegen. So kamen lediglich Einnahmen aus dem väterlichen Erbe aus Langres. Es war Friedrich Melchior Grimm, der durch seine Kontakte zum russischen Zarenhof bzw. Katharina II. sich für den in finanzieller Bedrängnis befindlichen Freund einsetzte. Die Zarin, die ihm 1765 seine Bibliothek - sie wurde nach Diderots Tod nach Sankt Petersburg transportiert - für 15.000 Livre abkaufte, ihn zeitlebens als Bibliothekar mit 1.000 Livre pro Jahr besoldete sowie mit Geld für Neuanschaffungen ausstattete, nahm Diderot 1773 für einige Monate am Hof von Sankt Petersburg auf, wohin nach seinem Tod 1784 auch die Bibliothek verfrachtet wurde.
Denis Diderot ermöglichte es seiner Tochter Marie-Angélique, von 1765 bis 1769 Cembalounterricht bei der Pianistin, Kompositeurin und Salonnière Marie-Emmanuelle Bayon Louis (1746-1825) zu nehmen.[213]Als der Musiktheoretiker und Kompositeur Anton Bemetzrieder im Jahre 1766 nach Paris gezogen war, hatte ihn Diderot 1769 für den weiteren Cembalo-Unterricht seiner Tochter arrangiert. Sie fand im übrigen Eingang als eine von drei Hauptpersonen seines musikalischen Lehrwerkes, den Leçons de Clavecin, et Principes d'Harmonie[214] aus dem Jahre 1771.[215]
So gründete Katharina II. im Jahre 1795 aus ihrem privaten Buchbestand und den Bibliotheken von Voltaire und Diderot, Fonds de Saint-Pétersbourg die Russische Nationalbibliothek. Die Bibliothek, ein wichtiger Beleg für Diderots Lektüre, wurde in Russland zerstreut, eine sie begleitende Aufstellung ging verloren.[216][217] Ein Hinweis ist indirekt über das Register der vier Verleger Antoine-Claude Briasson, André François Le Breton, Michel-Antoine David und Laurent Durand möglich, in welchem eine Aufstellung über die Werke erfasst wurde, die sie Diderot verschafften. Dieses Register ist lückenhaft.[218]
Im Kreise der Freimaurer fand Diderot rege Unterstützung, dass er selbst Freimaurer war, ist jedoch nicht nachgewiesen. Er wird als ein offizielles Mitglied im Bund der Freimaurer geführt.[219]
Im August 1770 verweilte Diderot in Bourbonne-les-Bains. Er traf dort eine frühere Freundin, Jeanne-Catherine Quinault (1725–1812) oder auch Mme de Maux, als Ehefrau des Advokaten François-Alexiand de Maux, die mit ihrer Tochter der Mme de Pruneveaux im Thermalbad kurte. Kurze Zeit später verfasste er Les Deux Amis de Bourbonne.
Im Jahre 1771 fuhr der Freund aus früheren Tagen und dem Café de la Régence François-André Danican Philidor nach London, um u. a. den Musiker und Musikhistoriker Charles Burney zu besuchen. Auf dem Rückweg führte er einige seiner Werke zur Begutachtung für Diderot mit im Gepäck. Umgekehrt verwendete sich Diderot für Philidor und dessen Ansinnen, für sein L'Analyse des Echecs (1749) durch Burney einen guten Übersetzer ins Englische zu finden. So verfasste Diderot für Philidor ein Empfehlungsschreiben, in welchem er seine hohe Meinung und Wertschätzung für seinen alten Freund Philidor zum Ausdruck brachte.[220]
Durch den Verkauf seiner Bibliothek an die russische Zarin konnte er die Mitgift für seine Tochter Marie-Angélique Diderot (* 2. September 1753; † 5. Dezember 1824)[52] bereitstellen. In einem Brief an seine Freundin Sophie Volland vom 1. November 1760 berichtete Diderot aus Grand Val über seinen ursprünglichen Plan die Bibliothek an Jean François M. Fargès de Polizy (1700–1779)[221] einem Avocat du roi au Châtele zu veräußern, der Verkauf wurde von MMde Chimène in die Wege geleitet.[222]
Seine Tochter heiratete am 9. September 1772 den Industriellen Abel François Nicolas Caroillon de Vandeul (1746–1813) in der Pariser Kirche St-Sulpice.[223] Er war der Sohn von Diderots Jugendliebe Simone la Salette (1713–1788)[224] und ihrem Ehemann Nicolas Caroillon (1708–1766).[225] Gegen Ende der französischen Revolution wohnte das Paar in der zisterziensischen Abtei, dem Kloster Auberive, welches nach dessen Zerstörung im Auftrag von Abel Caroillon de Vandeul wieder instand gesetzt wurde. Diderot hatte zwei Enkel, Marie Anne (1773–1784), die im Kindesalter starb, sowie den späteren Politiker und Offizier der Ehrenlegion Denis-Simon Caroillon de Vandeul (1775–1850), der Eugénie Cardon heiratete, mit welcher er drei Kinder hatte. Diese drei Urenkel von Denis Diderot waren Eugène Abel François Caroillon de Vandeul (1812–1870), Marie Anne Wilhelmine Caroillon de Vandeul (1813–1900) und Louis Alfred Caroillon de Vandeul (1814–1900).[226]
Die Hochzeit seiner Tochter Marie-Angélique markierte auch das Ende seiner Beziehung zu seinem Bruder Didier-Pierre Diderot (21. März 1722 – 17. März 1787), des Stiftsherren von Langres, chanoine écrivain de Langres. So lud er den Abbé Diderot zu den Hochzeitsfeierlichkeiten ein. Doch zog es jener vor, durch einen rüden Antwortbrief einen schwelenden Konflikt mit seinem Bruder eskalieren zu lassen. Die brüderliche Beziehung fand schließlich, nach etlichen Briefwechseln, am 14. November 1772 (zwei Monate nach der Hochzeit) ihr endgültiges Ende.
Reise an den Hof Katharinas II. in St. Petersburg (1773/1774)

Blaue Linie zeigt die Hinfahrt vom Freitag 11. Juni 1773 bis Freitag 8. Oktober 1773.
Rote Linie zeigt die Rückreise vom Freitag 5. März 1774 bis Donnerstag 21. Oktober 1774. Mit einer Entfernung auf dem Landwege von jeweils circa 3500 km.
Die Zarin Katharina II. hatte Denis Diderot schon im Jahre 1762 nach Russland eingeladen,[227] dort sollte er die Enzyklopädie vollenden. Diderot sagte ab, blieb aber mit dem General und Schulreformer Iwan Iwanowitsch Bezkoi in Verbindung, um zu einem späteren Zeitpunkt eine zweite redigierte Ausgabe der Enzyklopädie in Russland zu veröffentlichen. Als Diderot Anfang der 1770er Jahre nach Russland aufbrach, war die Enzyklopädie fertiggestellt, seine Tochter Angélique verheiratet und er seiner Mäzenin zu Dank verpflichtet.[228][229]
Am Freitag, dem 11. Juni 1773, verließ Diderot Paris zu seiner einzigen längeren Reise mit dem Ziel Sankt Petersburg. In Den Haag wohnte er bis zum Freitag 20. August 1773 bei dem russischen Botschafter Dmitri Alexejewitsch Fürst von Gallitzin (1738–1803) und seiner Ehefrau Amalie von Gallitzin, einer geborenen von Schmettau.[230]Hier lernte er den niederländischen Philosophen François Hemsterhuis persönlich kennen.[231]
Die nächsten Stationen seiner Weiterfahrt nach Russland waren Duisburg im damaligen Brandenburg-Preußen, wo er seinen zukünftigen Reisebegleiter Alexei Wassiljewitsch Naryschkin (1742–1800)[232] traf. Krankheitsbedingt zu einer Pause gezwungen, reiste er schließlich über Mülhausen (Grefrath) allein zunächst nach Düsseldorf (Dienstag 24. August 1773). Dort traf er mit Johann Georg Jacobi auf dem Gut Pempelfort bei Düsseldorf zusammen. Von dort führte die Reise über Duisburg, Hamm, Paderborn und Kassel ins Kurfürstentum Sachsen.[233][234] Über Leipzig (Donnerstag 2. September 1773), wo Diderot den schweizerisch-deutschen Theologen und Kirchenliederdichter Georg Joachim Zollikofer traf, ging es weiter nach Dresden. Dort kam es zu einer Begegnung mit dem deutschen Kunsttheoretiker Christian Ludwig von Hagedorn. Von hier fuhr man mit der Postkutsche in Richtung Ostseeküste weiter, vorbei an der Hauptstadt Preußens. Trotz mehrfacher Einladungen des preußischen Königs Friedrich des Großen, der sich als Anhänger der Aufklärung verstand und Voltaire 1750 zu sich nach Sanssouci geholt hatte, mied und umfuhr Diderot die Residenzorte Potsdam und Berlin.

Man hielt in den Städten Königsberg, Memel (Mittwoch 20. September 1773), Mitau und Riga (Dienstag 26. September 1773), um über Narva schließlich am Freitag, dem 8. Oktober 1773, den Zarensitz an der Newabucht zu erreichen. Diderot litt bei seiner letzten Etappe bis Sankt Petersburg an kolikartigen, dysenterischen Beschwerden, geschwächt traf er am Zarensitz ein. Dort war man mit den Hochzeitsvorbereitungen von Wilhelmina Luisa von Hessen-Darmstadt und Paul I. beschäftigt. Die Ankunft in Sankt Petersburg begann mit einer Enttäuschung, denn er fand nicht wie geplant Unterkunft bei seinem früheren Protegé, dem schweizerisch-französischen Bildhauer Etienne-Maurice Falconet. Aber auch ein Treffen mit Friedrich Melchior Grimm ließ auf sich warten, und so gab ihm sein Freund Alexei Wassiljewitsch Naryschkin und dessen Bruder Semjon Wassiljewitsch Naryschkin eine Bleibe.[235][236]Dort hütete er zunächst noch das Bett.
Vom Freitag den 15. Oktober 1773 an wurde Diderot von der Zarin Katharina der Großen - mitunter dreimal pro Woche - zu regelmäßigen Audienzen empfangen. Den Inhalt seiner Gespräche mit ihr legte er in den Entretiens avec Catherine II nieder. Katharina II. hatte bereits mit Voltaire korrespondiert und sich gerade den französischen aufklärerischen Denkern als nahestehend empfohlen, seit sie 1767 ihre umfangreiche Instruktion (nakaz) an die russische gesetzgebende Kommission veröffentlicht hatte, in der sie sich insbesondere an die Schriften Montesquieus sehr stark angelehnt hatte. Diderot andererseits hatte 1770 die Veröffentlichung der Enzyklopädie abgeschlossen und damit in Paris den Höhepunkt seines Ansehens erreicht.[237] Die Gespräche und Erfahrungen in Sankt Petersburg ließen Diderot in seinen späteren schriftlichen Reflexionen aber deutlich abrücken von der in Gesetze gegossenen „monarchie pure“, wie sie Katharina II. vorschwebte. In seiner Auseinandersetzung mit dem nakaz der Zarin unter dem Titel Observations sur l’instruction de l’impératrice de Russie propagierte er Glück und Freiheit als Ziele aller Gesellschaften und als Aufgabe, der sich Herrscher wegbereitend zu stellen hätten. Er forderte die vollständige Ausrottung der Leibeigenschaft und ein Ende kirchlichen politischen Machteinflusses. Im Nachgang erwartete Diderot, am Leitbild der Volkssouveränität orientiert, von der Kaiserin eine deutliche Selbstbeschränkung ihrer absoluten Macht.[238]
Von diesen Vorstellungen ihres Gastes las die Zarin erst nach dessen Tod. Vor Diderots Abreise erteilte sie ihm den Auftrag, einen Plan zur Reform des russischen Erziehungssystem zu entwickeln, um die Ideen der französischen Aufklärung im Zarenreich zu verbreiten.[239]Es war Friedrich Melchior Grimm der die Abhandlung nach Russland brachte.[240] Diderot schrieb den Plan d’une université pour le gouvernement de Russie (1775) (Ein Plan des gesamten Schulwesens für die russische Regierung oder Bildungsplan zu einer Universität für die Regierung von Russland). Darin kritisierte er etwa, dass sich die akademische Ausbildung nicht einzig an der unmittelbaren Verwendbarkeit durch die herrschende Krone oder an der Staatsräson orientieren dürfe.[241]
Am Montag 1. November 1773 wurde Diderot zusammen mit Friedrich Melchior Grimm auf Order der Zarin hin als membre étranger in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Wie in einem Brief von Johann Albrecht Euler an den Direktor der Akademie, Wladimir Orlow (1743–1831), geschrieben wurde, zeigten die dabei anwesenden Akademiker hierüber eine sehr gedämpfte Begeisterung. Diderot legte einen an die Mitglieder der Akademie gerichteten Katalog mit vierundzwanzig Fragen zur Naturgeschichte Sibiriens vor. Erik Gustavovich Laxmann war mit deren Beantwortung beauftragt.[242]Während seines Aufenthaltes in Sankt Petersburg bemühte Diderot sich die russische Sprache zu erlernen.[243]
Während seines Aufenthaltes in Sankt Petersburg war er oft in den Palästen der russischen Aristokraten eingeladen worden.[244] Der schwedische Botschafter Johan Fredrik von Nolcken, der in der Zeit von 1773 bis 1788 am Zarenhof akkreditiert war und Diderot oft traf, versuchte ihn zu überzeugen, über Stockholm zurück zu reisen.
Am Samstag den 5. März 1774 begann die Rückreise in Richtung Frankreich. In Hamburg, einer Zwischenstation, traf Diderot wahrscheinlich mit Philipp Emanuel Bach zusammen, dann ging es wiederum nach Den Haag weiter; die Rückreise sollte dort am Dienstag den 5. April zunächst enden. Erst am Freitag den 21. Oktober 1774 traf Diderot wieder in Paris ein.[245]
In seiner Abhandlung Essai sur la vie de Sénèque et sur les règnes de Claude et de Néron aus dem Jahr 1778 verteidigte er die Zarin gegen den Vorwurf, sie sei ähnlich der Iulia Agrippina, welche ihren Ehemann den römischen Kaiser Claudius mordete, eine Gattenmöderin an Peter III. gewesen.
Späte philosophische Werke
Zu dem wichtigsten philosophischen Werken, die im Jahre 1769 entstanden, rechnet man den Le Rêve de d’Alembert, der Bestandteil einer Trilogie ist. In diesem, in Dialogform geschriebenen, Werk legt er seine materialistische Positionen dar, betrachtet die Sensibilität der Materie, differenziert diese Empfindsamkeit und versucht die Entwicklung der lebenden Materie[246] zu beschreiben.
Ein wichtiges Essay stellt das 1770 erschienene und nur wenige Seiten umfassende Principes philosophiques sur la matière et le mouvement (1770) dar, dass die Grundsätze über Materie und Bewegung darlegt.
Zu seinem Spätwerk zählen vor allem die Éléments de physiologie (1774),[247] das teilweise den Charakter eines Lehrbuchs und zum Teil den Charakter einer methodischen Reflexion über das Wesen der lebenden Materie hat. Anhand der Textanordnung lässt sich aber vermuten, dass es sich um ein noch unfertiges Werk handelte, denn das literarische Material wurde fragmenthaft zusammengestellt, und wirkt auf den Leser als eine Sammlung von Notizen. Es entstand in den Jahren von 1774 bis 1780. Um seine Kenntnisse zur menschlichen Anatomie zu verbessern,[248] besuchte er bei der Modellatorin für anatomische Wachspräparate der Marie Marguerite Bihéron einen ihrer wöchentlichen Anatomieunterweisungen, un petit cours d’anatomie.[249]Die bekannte Kennerin und Schöpferin anatomischer Modelle bestritt einen Teil ihres Unterhaltes mit anatomischen Demonstrationen und dem Zutritt zu ihrem cabinet anatomique.[250]
Die Zeit nach der Russlandreise bis zu seinem Tode


Zu seinem Spätwerk zählen vor allem die Éléments de physiologie (1774).[251] Obgleich das Werk in Form einer aphorismenartigen Kollektion aufgebaut ist und hauptsächlich nur Notizen, Paraphrasen, Erläuterungen, Kommentare und Überlegungen zu medizinisch-anatomisch-physiologischen Themen aufführt, hat es teilweise den Charakter eines Lehrbuchs und zum Teil den Charakter einer methodischen Reflexion über das Wesen der lebenden Materie.
Es entstand in den Jahren von 1774 bis 1780. Um seine Kenntnisse zur menschlichen Anatomie zu verbessern,[252] besuchte er die Wachsmodellatorin für anatomische Präparate Marie Marguerite Bihéron.[249] Diderot las ferner um 1774 in einer Vielzahl von zeitgenössischen anatomischen, physiologischen, medizinischen und anthropologischen Schriften, beispielsweise von Albrecht von Haller die Elementa physiologiae corporis humani in 8 Bänden (1757–1766), vom französischen Chirurgen Antoine le Camus (1722–1772) die Medicine de l’Esprit (1753)[253] oder von Paul Joseph Barthez die Nouveaux éléments de la science de l’homme (1773).
Im Februar 1778 reiste Voltaire nach Paris, um der Uraufführung seines neuen Stücks Irène beizuwohnen. Nach Auffassung der französischen Literaturhistoriker Jean Varloot und René Pomeau sei es zwischen Voltaire und Diderot zu einem Treffen im Hôtel de Villette gekommen.[254]
Es war Januar 1780 als Diderot Don Miguel de Gijón y León (1717–1794) in Paris kennenlernte, einen Vertrauten und juristischen Vertreter von Pablo Antonio José de Olavide y Jáuregui (1725–1803). Die spanische Inquisition ließ de Olivade verhaften und verurteilte ihn zu acht Jahren Haft in einem Kloster. Der Prozess und die Verurteilung verursachte große Bestürzung unter den spanischen und übrigen europäischen aufgeklärten Denkern. Im Jahre 1780, während einer seiner Aufenthalte in Caldes de Malavella, einem katalanischen Ort, floh de Olivade nach Frankreich. 1781 verweilte er in Paris. Er lernte viele Vertreter der französischen Aufklärung kennen, und Diderot nahm seine Begegnungen mit ihm zum Anlass in der Correspondance littéraire, philosophique et critique eine Biographie des Vertreters der spanischen Aufklärung niederzulegen.
Aus Russland zurück nach Paris hatte sich Diderots gesundheitlicher Zustand sukzessiv verschlechtert. Herz- und Kreislauf-Probleme machten ihm zusehends zu schaffen. Er litt unter geschwollenen Beinen und Kurzatmigkeit; und so schrieb er im Jahre 1774 an Sophie Volland, dass er in zehn Jahren sein Ende erwarte. Häufiger als zu früheren Zeiten zog es ihn in sein Ausweichquartier in das Haus des Juweliers Étienne-Benjamin Belle in Sèvres N° 26 Rue Troyon oder aber auf das Landgut seines Freundes Paul Henri Thiry d’Holbach, das Château de Grand-Val[255] in Sucy-en-Brie (heute N° 27 Rue du Grand-Val im Pariser Außenbezirk Département Val-de-Marne).[256][257]
Ein letztes Mal sollte Diderot nur knapp einer erneuten Inhaftierung entgehen. Im Jahre 1782 erschien im damaligen unabhängigen Fürstentum Bouillon das Essai sur les règnes de Claude et de Néron, der Pariser Polizeileutnant Jean-Charles-Pierre Lenoir (1732–1807) erlaubte Diderot einige Exemplare dieses Werkes zum Eigenbedarf an der Pariser Buchhändler-Zunft vorbei zu erwerben. Diderot bezog nun sechshundert Exemplare. Doch lag hierin das Problem: die Pariser Buchhändler sahen sich um ihren Verdienst geschmälert und zeigten Diderot an. Der ganze Vorgang verbreitete sich bald auch in der königlichen Administration und der Siegelbewahrer Armand Thomas Hue de Miromesnil (1723–1796) ward mit einbezogen. Laut dem Bericht von Lenoir verlangte der König, Ludwig XVI., Diderots Bestrafung. Diderot wurde vorgeladen konnte aber die Vorwürfe entkräften, zumal man ihm seitens der Administration eine gewisse Sympathie entgegenbrachte. Diderot vollzog einen rhetorischen Kniefall und beschwichtigte seine „Ankläger“ noch durch einen Widerruf. Er traf sich in der Folgezeit regelmäßig mit Jean-Charles-Pierre Lenoir zum gemeinsamen Gedankenaustausch, war er doch ein liberaler Geist und Logenmitglied.
Im Februar starb seine langjährige Freundin Sophie Volland mit siebenundsechzig Jahren und im April 1784 seine Enkelin Marie Anne Caroillon de Vandeul, Minette (* 1773) mit zehn Jahren. Am Donnerstag den 19. Februar 1784 erlitt er einen plötzlichen Zusammenbruch (möglicherweise einen Herzinfarkt begleitet von einer (akuten oder exacerbierten) Herzinsuffizienz). Er starb am Samstag den 31. Juli 1784 beim Mittagessen, es hatte Lammfleisch mit Chicorée und Aprikosen gegeben[258] Im Autopsiebefund datiert vom 1. August, welcher ein Teil des Fonds Vandeul war, wurde an dem Verstorbenen eine vergrößerte Leber, ein ebenso vergrößertes Herz und ein linksseitiger Pleuraerguss diagnostiziert, ferner fanden sich ausgeprägte Ödeme. Die Autopsie führte u. a., der docteurs régents de la faculté de médecine de Paris et des membres du collège et académie royale de chirurgie de Paris, der Chirurg François Dominique Lesné (1722
Rezensionen
Allgemeines zur Veröffentlichungsgeschichte und Kompilation seines Œuvres
Die wichtigen materialistischen Werke von Diderot fanden erst postum ihren Weg in die breitere Öffentlichkeit, auch hatte er zu seinen Lebzeiten sich nicht explizit auf eine materialistische Position festgelegt bzw. eine solche in den Vordergrund geschoben. Ganz im Gegensatz zu seinen Texten aus der Encyclopédie oder seine Beiträge als Romancier sie fanden in den sekundärwissenschaftlichen Betrachtungen und Analysen eine weit größere Aufmerksamkeit.
Jacques-André Naigeon wurde der erste Editor, Kompilator, und Kommentator von Diderots Schaffen und er wurde damit zu seinem ersten Nachlassverwalter. So publizierte er im Jahre 1798 postum, entgegen dem expliziten Willen von Diderots Tochter, eine fünfzehnbändige, inkomplette Ausgabe von Diderots Arbeiten und einer Würdigung seines Œuvre. Er steht dabei leider auch in dem Verdacht inhaltliche Änderungen an Diderots Texten vorgenommen zu haben.
Als Œuvres complètes werden Jules Assézat (1832–1876) und Maurice Tourneux (1849–1917) eine zwanzigbändige, wenngleich unvollständige, Ausgabe editieren, die im Zeitraum von 1875 bis 1877 verlegt wurde.
Ein wichtiger Meilenstein auf dem Wege der Diderot-Forschung war die Entdeckung von bis dahin unbekanntem Material im Jahre 1948 durch Herbert Dieckmann. Es wurde unter dem Titel Inventaire du fonds Vandeul et inédits de Diderot, 1951 vorgelegt. Diesen Nachlass des Barons Jacques Le Vavasseur fand Dieckmann auf dem Château d’If. Er gehörte ursprünglich zu der Sammlung von Diderots Tochter Marie-Angélique de Vandeul.
Dieckmann setze mit dieser Arbeit das Fundament für eine neue komplettierte und kritische Diderot-Ausgabe die Oeuvres complètes, 1975. Die editorische Arbeit wurde nicht von Dieckmann allein übernommen, vielmehr wurde er vom Jean Fabre, Jacques Proust und Jean Varloot maßgeblich unterstützt.
Eine große Zahl seiner Schriften wurden durch die Correspondance littéraire, philosophique et critique verbreitet. Ein wichtiger Schritt zur Erforschung dieses umfangreichen Textmaterials wurden durch Bernard Bray, Jochen Schlobach und Jean Varloot in den La Correspondance littéraire de Grimm et Meister (1754-1813). Actes du Colloque de Sarrebruck. aus dem Jahre 1976 oder auch von Ulla Kölving und Jeanne Carriat (1928-1983) mit ihren Inventaire de la Correspondance litteraire de Grimm et de Meister. aus dem Jahre 1984 geleistet.
Frühe Rezensionen und Bedeutung in Frankreich
Diderot hatte im nachrevolutionären Frankreich einen negativen Impetus. Bedeutend hierfür war der in der französischen Aufklärung engagierte Autor und Kritiker Jean-François de La Harpe, der obgleich er Diderot postum im Mercure de France gegen Angriffe verteidigte, ihn in späteren Zeiten der Sittenverderbnis und abschätzig mit negativer Konnotation des Atheismus und Materialismus bezichtigte. Sein verzerrendes und negatives Urteil ging in der Folge in die französischen aber auch englischen und deutschen Literaturbetrachtungen sowie Philosophiegeschichten und -bewertungen ein.[259]
Rezensionen, Übersetzungen und Wertschätzung im deutschsprachigen Raum
Beurteilungen bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts, im deutschsprachigen Raum
Durch seine engen, vormals deutschen Freunde Melchior Friedrich Grimm und Paul Henri Thiry d’Holbach kam Diderot zeitweise in engen Kontakt zu deutschen Reisenden, die auf ihrer Grand Tour[260] mit ihm zusammentrafen. Über Grimm fanden vor allem deutsche Adelige Kontakt zu ihm, während es über d’Holbach viele Künstler und Wissenschaftler aus ganz Deutschland waren, so etwa im Jahre 1767 Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, im Jahre 1768 Ernst II. (Sachsen-Gotha-Altenburg). Bei den regelmäßigen Treffen in der d’Holbachschen Coterie holbachique begegnet er etwa Karl Heinrich von Gleichen-Rußwurm (1733–1807).[261]
Im deutschsprachigen Raum wurde Diderot früher als in Frankreich in seiner Bedeutung erkannt. So waren es Goethe mit dem Interesse am erzählerischen Werk, Lessing an den Theaterproduktionen, Georg Wilhelm Friedrich Hegel und Karl Marx an dessen philosophischen Betrachtungen bis hin zu Hofmannsthal mit seinem Interesse am Briefwechsel von Diderot mit Sophie Volland.[262]
Johann Wolfgang von Goethe schätzte den sechsunddreißig Jahre älteren Kollegen sehr und sah in ihm einen Seelenverwandten des Sturm und Drang. Goethe erhielt 1758 erstmals Französischunterricht und war auch in den folgenden Jahren mit dieser Sprache und der französischen Kultur wohlvertraut. Zwischen 1759 und 1761 sah er im französischen Theater in Frankfurt am Main Le Père de famille (1758) und das Theaterstück Le Fils naturel (1757), möglicherweise ebenfalls in Frankfurt am Main oder in Straßburg. Er las Les deux amis de Bourbonne (1770) und später in Weimar Diderots philosophische und ästhetische Schriften. Im März 1780 bzw. 1781 setzte er sich mit den in Frankreich noch nicht publizierten Romanen Jacques le fataliste et son maître (1776) und La Religieuse (1760) auseinander. Er kannte ferner auch den Roman Les Bijoux indiscrets (1748).[263][264]Goethe lobte Diderot im Jahre 1831 mit dem schlichten Satz: "Diderot ist Diderot, ein einzig Individuum; wer an ihm oder seinen Sachen mäkelt, ist ein Philister, und deren sind Legionen."[265]
Friedrich Maximilian Klinger gelangte in seinem bewegten Leben 1780 als Ordonnanzoffizier im Rang eines Leutnants im Marinebataillon des russischen Thronfolgers Großfürst Paul I. in Petersburg. Nach Diderots Tod wurde seine Bibliothek an den Zarenhof überführt, so das bislang in Frankreich unveröffentlichte Manuskript des Le Neveu de Rameau, welches Klinger in der diderotschen Bibliothek fand und als Abschrift zunächst dem Verleger Johann Friedrich Hartknoch in Riga anbot, der aber ablehnte. Schließlich gelangte die Kopie um das Jahr 1801 an Friedrich Schiller dieser händigte es seinerseits Goethe aus der es übersetzte und veröffentlichte. Es erschien in Leipzig mit dem Titel Rameaus Neffe, ein Dialog von Diderot. Kurioserweise wurde im Jahre 1821 Goethes Übersetzung von zwei französischen Literaten, Joseph Henri de Saur und M. de Saint-Geniès, in die französische Sprache zurück übersetzt, im Jahre 1821 publiziert und auch noch als das diderotsche Original ausgegeben. Erst zwei Jahre später erfolgte eine authentische Ausgabe nach einer Kopie von Mme de Vandeuls.
Die Denkstrukturen die Diderot in seinem Le Neveu de Rameau und auch Jacques le fataliste et son maître ausgebreitete wiesen in vielerlei Hinsicht eine Verwandtschaft zu der der von Georg Wilhelm Friedrich Hegel im Jahre 1807 publizierten Phänomenologie des Geistes auf.[266]Und so überrascht es nicht, das Hegel mit einigen Werken der französischen Aufklärung vertraut war. In seiner Phänomenologie des Geistes im Kapitel VI. Der Geist Abschnitt B. Der sich entfremdete Geist. Die Bildung und a. Die Bildung und ihr Reich der Wirklichkeit[267]nahm er explizit Bezug auf Rameaus Neffe von Diderot. Hegel, der die Erscheinungsweisen des Geistes analysierte, skizzierte einen Zusammenhang zwischen Bildung und entfremdenden Geist. In Diderots Dialog würden zwei Bewusstseinsformen des Geistes zum Ausdruck gelangen, das Ich des Erzählers auf der Ebene des einfachen, noch nicht reflektierten Bewusstseins, und der Erscheinungsform des Geistes beim Neffen, der sich im Rahmen der Hegelschen Dialektik bereits auf einer höheren Stufe bewegte. Während der Ich-Erzähler (moi) die Positionen der Gesellschaft zumeist unreflektiert in seinen Ausführungen wiedergibt, reflektiert sich das Bewusstsein des Neffen (lui) gerade im Verhältnis zur Gesellschaft und beobachtet sich hierin kritisch. Dies vermag er mittels seiner Bildung zu tun, indem er über Musik, Pädagogik und ähnlichem räsoniert und reflektiert. Für die Hegelsche Interpration wurde der Diderotsche Dialog zwischen dem Ich-Erzähler (moi) und dem Neffen (lui) auf eine abstrakte Ebene gehoben, auf die Ebene der dialektischen Entwicklung, der Entwicklung der Erscheinungsformen des Geistes. Für Diderot hingegen stehen die Persönlichkeiten (moi), (lui) und deren charakterliche Zerrissenheit im Vordergrund.
Goethe schrieb im Dezember 1796 an Schiller, dass Diderot ihn „recht entzückt“ und in seinen „innersten Gedanken bewegt“ habe. Er sah in fast jeder Aussage einen „Lichtfunken“, welcher die Erzählkunst beleuchte, und überschwänglich fuhr er fort, Diderots Bemerkungen seien „sehr aus dem Höchsten und aus dem Innersten der Kunst“.[268]
Gotthold Ephraim Lessing[269] beschäftigte sich ausgiebig mit dem sechzehn Jahre älteren Denis Diderot, er schätzte dessen philosophischen Hintergrund und positionierte sich zu seinen Gunsten, als dieser inhaftiert worden war (siehe auch Bürgerliches Trauerspiel).[270][271][272]Lessing schätzte die Theaterreform von Diderot, vor allem wegen der Abschaffung der Ständeklausel, der Aufhebung des Heldenhaftigkeit der dramatischen Personen und dem Verwenden prosaischer Sprache im Drama.[273]
Im Mai 1769 trat der Kantschüler Johann Gottfried Herder eine Reise nach Frankreich an, zunächst per Schiff nach Nantes und später nach Paris. Dort war es, der oben schon erwähnte, Johann Georg Wille (siehe Abschnitt Die Pariser Anfänge (1729 bis 1743)) der Herder in die Pariser Gesellschaft einführte.[274] Übrigens nahm Immanuel Kant keinen Bezug auf die Werke von Diderot. Aber Herder traf mit Denis Diderot zusammen. Im Jahre 1769 trat er über Belgien, Amsterdam seine Rückreise nach Hamburg an. Angeregt durch Immanuel Kant und Diderot übernahm Herder den Begriff der Energie in seine Betrachtungen der ästhetischen Wahrnehmung.[275][276]
Beurteilungen vom zum zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart, im deutschsprachigen Raum
Johann Karl Friedrich Rosenkranz war der Erste der eine umfassende Biographie, Diderot’s Leben und Werke (1866) über den französischen Philosophen, Enzyklopädisten und Autor in deutscher Sprache verfasste. Hermann Julius Theodor Hettner setzte sich in einer Darstellung in der Geschichte der französischen Literatur im achtzehnten Jahrhundert (1860) mit den Inhalten der Encyclopédie auseinander.
Hingegen erwähnte Karl Marx den französischen Aufklärer mehrfach in seinen Arbeiten[277] und führte ihn als Lieblingsautor („Der Prosaist der am besten gefällt: Diderot“) in seinen “Confession” Zalt-Bommel, 1. April 1865[278]auf. Und dies vor dem Hintergrund, dass er den Autoren der französischen Aufklärung skeptisch gegenüberstand.[279]
Frühe Rezensionen in England
Es war Thomas Carlyle[280] der 1833[281] der sich umfangreich mit Denis Diderot beschäftigte. Sein erster englischsprachiger Biograph war John Morley, er schrieb 1875 eine Darstellung des Lebens von Diderot Diderot and the Encyclopaedists..
Darstellungen von Diderot in der Kunst
Eines der bekanntesten Portraits malte Louis-Michel van Loo im Jahre 1767. Diderot selbst soll es nicht gemocht haben. Weitere Bildnisse stammen von Jean-Honoré Fragonard 1768 und von Dmitri Lewizki.
Eine Statue von ihm, gefertigt von Frédéric Bartholdi im Jahre 1884, steht in seiner Heimatstadt Langres, wo ein kleines Museum[282] an ihn erinnert. Eine Statue von Jean Gautherin (1886) befindet sich in Paris.
Peter Prange verfasste den historischen Roman Die Philosophin, dessen Heldin Sophie sich in Diderot verliebt.
Éric-Emmanuel Schmitt verfasste eine Komödie über Diderots erotische Abenteuer und die Enzyklopädie unter dem Titel Le libertin (dt. Titel: Der Freigeist). Die Uraufführung fand 1997 in Paris statt, die deutschsprachige Erstaufführung folgte noch im selben Jahr.
Das Stück wurde von Schmitt zu einem gleichnamigen Drehbuch umgearbeitet, das von Gabriel Aghion als Liebeslust und Freiheit (Le libertin) verfilmt wurde und im Jahr 2000 in die französischen Kinos kam. Diderot wurde dargestellt von Vincent Perez, weitere Hauptrollen wurden von Fanny Ardant, Michel Serrault und Josiane Balasko gespielt. Auch Audrey Tautou ist unter den Darstellerinnen der jugendlichen Bewunderer Diderots zu entdecken.
1966 drehte Jacques Rivette seinen zweiten Film Suzanne Simonin, la Religieuse de Diderot (Rivette bevorzugt diesen Titel gegenüber der Kurzfassung La Religieuse). Als Vorlage zum Film diente der Roman La religieuse (1760) von Denis Diderot, der Film wurde zeitweise von der französischen Zensur verboten.
Schriften (Auswahl)
Essays
- Pensées philosophiques (1746)
- De la suffisance de la religion naturelle (1746)
- La Promenade du Sceptique ou les Allées (1747)
- Mémoires sur différents sujets de mathématique (1748)
- Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient (1749)
- Lettre sur les sourds et muets, à l’usage de ceux qui entendent et qui parlent (1751)
- Pensées sur l’interprétation de la nature (1751)
- Diversité et étendue de l’Esprit.
- Sur la Diversité de nos jugements.
- Sur le Génie.
- Des idées accessoires.
- Sur l’évidence.
- Discours d’un Philosophe à un Roi.
- Introduction à la chimie, notes de cours. (1757)
- Lettre à mon frère. (1760)
- Introduction aux grands principes, ou réception d’un philosophe.
- Salons, critique d’art. (1759, 1761, 1763, 1765, 1767, 1769, 1771, 1775 und 1781)
- Éloge de Richardson. (1768)
- Lettre adressée à un magistrat sur le commerce de la librairie. (1763)
- Entretien entre d’Alembert et Diderot. (1769)
- Le Rêve de d’Alembert. (1769)
- Suite de l’entretien entre d’Alembert et Diderot. (1769)
- Apologie de l’abbé Galiani. (1770)
- Principes philosophiques sur la matière et le mouvement. (1770)
- Entretien d’un père avec ses enfants ou du danger de se mettre au-dessus des lois. (1771)
- Entretien d’un philosophe avec la maréchale de *** (1771)
- Sur les femmes (1772)
- Supplément au voyage de Bougainville (1772), publiziert 1796.
- Regrets sur ma vieille robe de chambre ou Avis à ceux qui ont plus de goût que de fortune. (1772)
- Histoire philosophique et politique des deux Indes, in Zusammenarbeit mit Guillaume-Thomas Raynal zwischen 1772 bis 1781
- Paradoxe sur le comédien (1773), publiziert 1830.
- Voyage en Hollande (1773)
- Éléments de physiologie (1773–1774)
- Lettre sur l’examen de l’Essai sur les préjugés, ou Pages contre un tyran. (1774)
- Principes de politique des souverains. (1774)
- La Réfutation d’Helvétius. (1774)
- Observations sur le Nakaz. (1774)
- Addition aux Pensées philosophiques.
- Essai sur la vie de Sénèque et sur les règnes de Claude et de Néron. (1778)
- Lettre apologétique de l’abbé Raynal à Monsieur Grimm. (1781)
- Aux insurgents d’Amérique (1782)
- Essai sur la peinture, publiziert 1795.
- Neuf Salons. Herausgegeben zwischen 1759 und 1781.
- Les Salons. Salon von 1765 und das Essais sur la peinture sind im Anhang zum Les Salon von (1765)
- Pensées détachées sur la peinture, la sculpture, l’architecture et la poésie. (1772)
Romane, Erzählungen, Dialoge
- Les Bijoux indiscrets (1748)
- L’Oiseau blanc (1748)
- Le Neveu de Rameau (1761), publiziert 1823
- Les Deux Amis de Bourbonne (1770)
- Ceci n’est pas un conte (1773)
- La Religieuse (1760), publiziert (1796)
- Jacques le fataliste et son maître (1776), publiziert 1796
- Sur l’Inconséquence du jugement public de nos actions particulières ou Madame de la Carlière (1796)
- Qu’en pensez-vous?
- La marquise de Claye et Saint-Alban.
- Cinqmars et Derville.
- Satire première
- Mystifikation oder Die Porträtgeschichte, Erstveröffentlichung (1954)
Übersetzungen
- Essai sur le mérite et la vertu. Von Shaftesbury übersetzt und kommentiert von Denis Diderot (1745)
- L’Apologie de Socrate (übersetzt während der Inhaftierung in Vincennes, (1749))
Theaterwerke
- Le Fils naturel ou les Épreuves de la vertu. Gefolgt von der Komödie Entretien sur le Fils naturel (1757)
- Le Père de famille. Drame (1758)
- Est-il bon? Est-il méchant? Persiflage, Kömödie (1781)
Poésie
- Complainte en rondeau de Denis, roi de la fève, sur les embarras de la royauté.
Briefe
- Lettres à André Le Breton der Verleger der Encyclopédie
- Lettres à Étienne-Maurice Falconet
- Lettres à Sophie Volland
- Lettres à l’Abbé Le Monnier bzw. Pierre-René Le Monnier (1731–1796)
- Lettres à Mademoiselle Jodin bzw. Marie-Madeleine Jodin (1741–1790)
- Correspondance générale oder die Allgemeine Korrespondenz
Ausgaben in französischer Sprache und deren deutsche Übersetzungen
- Pensées philosophiques – Philosophische Gedanken (1746)
- La promenade du sceptique – Der Spaziergang des Skeptikers (1747, Erstveröff. 1831)
- Les bijoux indiscrets – Die geschwätzigen Kleinode (1748)
- Lettre sur les aveugles à l’usage de ceux qui voient – Brief über die Blinden zum Gebrauch der Sehenden (1749, anonym)
- Lettre sur les sourds et muets – Brief über die Taubstummen (1751)
- Pensées sur l’interprétation de la nature – Gedanken über die Interpretation der Natur (1753)
- Le Fils naturel' – Der natürliche Sohn (Theaterstück, 1757)
- Le Père de famille – Der Hausvater (Drama, 1758)
- Discours sur la poésie dramatique – Abhandlung über die dramatische Dichtkunst (1758)
- La religieuse – Die Nonne (Roman, 1760)
- Le Neveu de Rameau – Rameaus Neffe (1761–1776, Erstveröff. dt. v. Goethe 1805; Erstveröff. frz. 1823); eine andere deutsche Übersetzung nach dem 1891 aufgefundenen Original steht hier bereit
- Le rêve de D’Alembert – D’Alemberts Traum (1769)
- Principes philosophiques sur la matière et le mouvement – Philosophische Grundsätze über Materie und Bewegung (1770); als Übersetzung von Theodor Lücke 1961
- Jacques le fataliste et son maître – Jacques der Fatalist und sein Herr (1771, Erstveröff. dt. teilw. v. Schiller 1785, v. Mylius 1792; Erstveröff. frz. 1796)
- Ceci n’est pas un conte – Dies ist keine Erzählung (Erzählung, 1772)
- Réfutation d’Helvétius – Fortlaufende Widerlegung von Helvétius’ Werk „Vom Menschen“ (1774)
- Supplément au Voyage de Bougainville – Nachtrag zu Bougainvilles Reise (1775, Erstveröff. 1796)
- Essai sur les règnes de Claude et de Néron – Essay über die Herrschaft der Kaiser Claudius und Nero (1778)
Deutschsprachige Werkausgaben
- Ästhetische Schriften. 2 Bände, hg. v. Friedrich Bassenge, Berlin (DDR) 1967 (Nachdruck Berlin (West) 1984)
- Hans Hinterhäuser (Hrsg.): Das erzählerische Gesamtwerk von Denis Diderot. Band I IV. Übertragen von Hans Hinterhäuser, Guido Meister, Raimund Rütten. Propylaen Verlag, Berlin (1966)
- Philosophische Schriften. 2 Bände, hg. u. übers. v. Theodor Lücke, Berlin (DDR) 1961 (Nachdruck Berlin (West) 1984)
- Werner Raupp (Hrsg.): Denis Diderot [Werke, Sammlung]. „Weiß man je, wohin man geht“. Ein Lesebuch. (Mit einem Geleitwort von Peter Prange.) Diderot Verlag, Rottenburg am Neckar 2008 (Humanismus – neu entdeckt, Bd. 1), ISBN 978-3-936088-95-3.
- Schriften zur Kunst. ausgewählt und mit einem Nachwort von Peter Bexte, Philo & PhiloFineArts, Berlin 2005 (Fundus, Bd. 157), ISBN 978-3-86572-412-0.
Literatur
Allgemeines
- Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer – Diderot, d’Alembert, de Jaucourt und die Große Enzyklopädie. Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-8218-4553-8.
- Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München, 2011, ISBN 978-3-446-23648-6.
- Daniel Brewer: The Discourse of Enlightenment in Eighteenth-Century France: Diderot and the Art of Philosophizing. Cambridge University Press, 1993, ISBN 0-521-41483-0.
- Sophie Chauveau: Diderot. Le génie débraillé. Gallimard, Paris, 2011, ISBN 978-2-07-043745-0.
- Anne-Marie Chouillet (Hrsg): Ennemis de Diderot. Klincksieck, Paris, 2000, ISBN 2-2520-2880-7
- Andrew H. Clark: Diderot’s Part. Ashgate Publishing Limited, 2008, ISBN 978-0-7546-5438-4.
- Herbert Dieckmann : Inventaire du fonds Vandeul et inédits de Diderot. Librairie Droz, Genève, 1951
- Hans Magnus Enzensberger: Diderots Schatten. Unterhaltungen, Szenen, Essays. Suhrkamp, Frankfurt am Main, 1994, ISBN 3-518-40632-9.
- Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6.
- Roger Kempf: Diderot et le roman. Seuil, Paris 1964.
- Erich Köhler: Vorlesungen zur Geschichte der Französischen Literatur. Herausgegeben von Henning Krauß und Dietmar Rieger. Band 5, 1. Universitätsbibliothek Freiburg 2006, S. 66–116. (PDF)
- John Lough: Essays on the Encyclopédie of Diderot and d’Alembert. Oxford University Press, London/Oxford 1968.
- John Morley: Diderot and the Encyclopædists. Vol 1 of 2, 1886. (online Vol. 1, The Project Gutenberg) (Reprint: Aeterna, 2011, ISBN 978-1-4444-0984-0.)
- John R. Pannabecker: Representing Mechanical Arts in Diderot’s Encyclopédie. In: Technology and Culture. 39:1 1998, S. 33–73.
- Madeleine Pinault: Diderot et les illustrateurs de l’Encyclopédie. In: Revue de l’Art. 66, 1984, S. 17–38.
- Jacques Proust: Diderot, sur la liberté de la presse. Éditions sociales, París, 1964
- Werner Raupp: Denis Diderot. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 25, Bautz, Nordhausen 2005, ISBN 3-88309-332-7, Sp. 221–288.
- Werner Raupp: Denis Diderot – Ein funkensprühender Kopf. 100 Gedanken. Ein Mosaik zum 300. Geburtstag des französischen Philosophen. Eingeleitet und ausgewählt von Werner Raupp. Tectum Verlag, [Marburg an der Lahn] 2013, ISBN 978-3-8288-3164-3.
- Kristin Reichel: Diderots Entwurf einer materialistischen Moral-Philosophie (1745–1754). Methodische Instrumente und poetologische Vermittlung. Königshausen & Neumann, Würzburg 2012, ISBN 978-3-8260-4940-8-.
- Karl Rosenkranz: Diderot’s Leben und Werke. F. A. Brockhaus, Leipzig 1866
- Marie-Luise Roy: Die Poetik Denis Diderots. Wilhelm Fink, München, 1966.
- Gregor Sauerwald: Die Aporie der Diderot’schen Ästhetik (1745–1781). Vittorio Klostermann, Frankfurt am Main, 1975, ISBN 3-4650-1093-0.
- Charles-Augustin Sainte-Beuve: Literarische Porträts. Übers. und Erl. von Rolf Müller, Auswahl und Einleitung von Katharina Scheinfuß. Dieterich'sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig, 1958; WBG, Darmstadt 1958[283]S. 140 - 173
- Anette Selg, Rainer Wieland (Hrsg.): Die Welt der Encyclopédie. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-4711-5.
- Jochen Schlobach: Denis Diderot. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, WBG, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-09097-7.
- Eric M. Steel: Diderot’s Imagery: A Study of a Literary Personality. Ardent Media, New York 1941.
- Lieselotte Steinbrügge: Das moralische Geschlecht. Theorien und literarische Entwürfe über die Natur der Frau in der französischen Aufklärung. Beltz, Weinheim; 2. Auflage. Metzler, Stuttgart 1992, ISBN 3-476-00834-7.
- engl. Fassung: The Moral Sex. Woman’s nature in the French Enlightment. Oxford University Press, New York 1995, ISBN 0-19-509493-X.
- Heidi Denzel de Tirado: Biographische Fiktionen: Das Paradigma Denis Diderot im interkulturellen Vergleich (1765–2005). Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, ISBN 978-3-8260-3954-6.
- Raymond Trousson: Denis Diderot ou le vrai Prométhée. Tallandier, Paris 2005, ISBN 2-84734-151-X.
- Stephen Werner: Blueprint: A Study of Diderot and the Encyclopédie Plates. Summa Publications, Birmingham, AL 1993, ISBN 0-917786-96-3.
- Ursula Winter: Wissenschaftsmethodologie und Moral. In: Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6, S. 157–184.
- Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Librairie Droz, Genève, 1972 ISBN 2-600-03851-5.
- Ralph-Rainer Wuthenow: Diderot zur Einführung. Junius, Hamburg 1994, ISBN 3-88506-902-4.
Biographien
- Claudia Albert: Denis Diderot. In: Metzler Philosophen Lexikon. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 1995, ISBN 3-476-01428-2.
- Jacques Attali: Diderot ou le bonheur de penser. Fayard, Paris 2012, ISBN 978-2-213-66845-1.
- Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2.
- Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7.
- Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1.
- Gerhardt Stenger: Diderot. Le combattant de la liberté. Perrin, Paris 2013, ISBN 978-2-262-03633-1.
- Franco Venturi: La jeunesse de Diderot: 1713-1753. Editions d' Art Albert Skira, Genève 1939
Weblinks
- Literatur von und über Denis Diderot im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Denis Diderot im SUDOC-Katalog (Verbund französischer Universitätsbibliotheken)
- Werke bei UQAC (französisch)
- Diderot et Paris. Itinéraire de la vie de Denis Diderot à Paris.
- Maison des Lumières Denis Diderot. In Langres Denis Diderots Haus der Aufklärung
- Denis Diderot. Hommage à écrivain, au philosophe et à encyclopédie.
Biographisches i.e.S.
- Agnes Pozzi. Ausführliche Biographie mit vielen Abbildungen in französischer Sprache
- Bibliographie und chronologische Kurzbiographie in französischer Sprache
- Bilder des Geburtshaus in Langres
- Diderot à Langres. Villes et Pays d’art et d’histoire Langres Villes et Pays d’art et d’histoire Langres. (PDF; 713 kB)
- Le château du Grand-Val, Fotografie
Diderot und die Enzyklopädie
- Deutsches Museum in München – Diderots Encyclopédie
- Encyclopédie de Diderot et d’Alembert. Verzeichnis nach Sachgebieten und Autoren, in französischer Sprache
- Encyclopédie Larousse über Denis Diderot in französischer Sprache
- The Encyclopédie of Diderot & dAlembert. Collaborative translation project.University of Michigan Library. Autorenverzeichnis, wichtige Informationen
Allgemeines
- Andrea Eckert: Die Imagination der Sensualisten Aufklärung im Spannungsfeld von Literatur und Philosophie. Inaugural-Dissertation Bonn (2005) (PDF; 1,6 MB)
- Artikel in Namen, Titel und Daten der franz. Literatur
- Pumberger, Angelika: Ewig weiblich – ewig männlich. Der medizinisch-philosophische Geschlechterdiskurs der französischen Spätaufklärung bei Denis Diderot und Pierre Roussel. Wien (2010) (PDF; 3,7 MB)
- Terresdecrivains Diderot le Parisien Article de Pierre Donard dans Le Journal de la Haute-Marne (2/10/2005) in französischer Sprache
- Daniela Tobias: Denis Diderot- Die Spur des Schönen. Hausarbeit (2006) für das Seminar "Das Schöne" B. Uske. Bergische Universität Wuppertal (PDF; 2,9 MB)
- WDR-Reportage zum 295. Geburtstag Diderots Abgerufen am 3. April 2012
- Werke von Denis Diderot bei Zeno.org.
Organisationen
Einzelnachweise
- ↑ siehe hierzu auch Dionysius von Paris
- ↑ Franco Venturi: La jeunesse de Diderot: 1713-1753. Editions d' Art Albert Skira, Genève 1939, S. 12.
- ↑ Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Librairie Droz, Genève 1972, ISBN 2-600-03851-5, S. 8.
- ↑ siehe Benjamin Franklin; El Mercurio Peruano; Toribio Rodríguez de Mendoza; Miguel Gregorio Antonio Ignacio Hidalgo y Costilla y Gallaga Mondarte Villaseñor; Heinz Krumpel: Aufklärung und Romantik in Lateinamerika: ein Beitrag zu Identität, Vergleich und Wechselwirkung zwischen lateinamerikanischem und europäischem Denken. Peter Lang, Frankfurt 2004, ISBN 3-631-50218-4, S. 15 f.
- ↑ Vittorio Hösle: Der philosophische Dialog. C. H. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54219-0, S. 118 f.
- ↑ Begünstigt durch die kirchlichen Schulinstitutionen, aber auch anderen Maßnahmen der Volksbildung war die Lesefähigkeit des französischen Bevölkerung im Laufe des 18. Jahrhunderts gestiegen, insbesondere in der Mitte des Jahrhunderts kam es zu eine starken Entwicklung nach vorn. Durch indirekte Methoden lassen sich aber nur Näherungswerte ermitteln, so stieg die Lesefähigkeit der Stadtbevölkerung im Verlauf des Jahrhunderts von 25 % auf 50 % und auf dem Lande immerhin von 20 % auf 37 %, wobei es starke Unterschiede zwischen den einzelnen Berufsgruppen und auch den Geschlechtern gab. Siehe Otto Dann: Aufklärungsgesellschaft und absolutistischer Staat. In: Peter-Eckhard Knabe (Hrsg.): Frankreich im Zeitalter der Aufklärung. dme-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-922977-15-4, S. 24.
- ↑ Genealogie der Familie, Diderot. Bei genea.net, abgerufen am 24. Mai 2013 (französisch).
- ↑ Portrait des Vaters eines unbekannten Meisters aus dem Musée d’Art et d’Histoire, Langres.
- ↑ Denis Diderot: Rameau’s Nephew and First Satire. (Oxford World’s Classics) Oxford University Press 2006, S. XXXI.
- ↑ Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 10.
- ↑ Anne-Marie Chouillet: Trois lettres inédites de Diderot Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. (1991) Volume 11 Numéro 11, S. 8–18; S. 9 Fußnote.
- ↑ Langres et Denis Diderot (Haute-Marne). Association Guillaume Budé-section d’Orléans.
- ↑ Biografie in deutscher Sprache.
- ↑ Charles Danzin: Deux dynasties alliées de couteliers langrois: les Beligné et les Diderot. Heraldique et généalogie, n° 181, (2006).
- ↑ Janine Bouet: Les couteliers Langrois au XVIIIe. D.E.S, faculté des lettres de Dijon, 1966.
- ↑ Marie Souviron: Diderot, Langres et la religion. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1988, Volume 4, Numéro 4, S. 7–36.
- ↑ Georges Viard: Maîtres et collégiens langrois au temps de la jeunesse de Diderot. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1987, Volume 2, Numéro 2, S. 19–45.
- ↑ Portrait von Denise Diderot (1715–1797) Musée du Breuil-de-St.-Germain.
- ↑ Louis Marcel: Le frère de Diderot: Didier Pierre Diderot: chanoine de la Cathédrale et grand archidiacre diocèse, fondateur des Écoles chrétiennes de Langres. Champion, 1913.
- ↑ Das Geburtshaus von Denis Diderot in Langres mit Inschrift im ersten Stock, im Erdgeschoss heute ein Tabakladen Journaux Tabacs le Diderot.
- ↑ La Place Diderot in Langres von MonNuage.
- ↑ Die Kirche Saint-Pierre-Saint-Paul von Langres.
- ↑ Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 50.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 23.
- ↑ Blake T. Hanna: Denis Diderot: formation traditionnelle et moderne. Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie Année (1988) Volume 5 Numéro 5, S. 3–18.
- ↑ Viard Georges: L´Encyclopédie en son temps. S. 24 In Dominique Guénit (Hrsg.): L´Encyclopédie entre arts et sciences. Musée d´Art et d´Historique de Langres. (2001) zitiert aus Jacques Attali: Diderot ou le bonheur de penser. Fayard, Paris 2012, ISBN 978-2-213-66845-1, S. 33.
- ↑ Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main, 2005 ISBN 3-8218-4553-8, S. 52, Fußnote Nr. 5
„Diderots schulische Laufbahn in Paris ist tatsächlich unklar. Es gibt Hinweise auf das Collège Louis-le-Grand und das Collège d’Harcourt, aber auch zwei weitere, das Collège de Bourgogne und das Collège de Beauvais. […] Möglicherweise wechselte er die Schule, oder er besuchte die meiste Zeit eine der Schulen und hörte gelegentlich Vorlesungen an einer anderen. Bedenkt man, dass er in Langres eine Jesuitenschule besucht hatte, dass er um 1727 extrem fromm war, dass er sogar von zu Hause weglaufen wollte, um zu den Jesuiten zu gehen, dass sein Vater ihn persönlich nach Paris brachte und dass schließlich auch das Jesuitenkolleg Louis-le Grand und das jansenistische Collège d’Harcourt ideologisch nicht miteinander verträglich waren, dann besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Diderot in Paris zunächst eine Jesuitenschule besuchte.“
– Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main, 2005, ISBN 3-8218-4553-8 - ↑ Denis Diderot: Le neveu de Rameau. Satire tierce. Notes, présentation, commentaires de Daniel Carmantrand. Édition de Langres 1984, S. 9.
- ↑ Biografische Daten.
- ↑ Franco Venturi: Jeunesse de Diderot (de 1713 à 1753). Traduit de l´italien par Juliette Bertrand. Editions d' Art Albert Skira, Genève 1939.
- ↑ Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 15.
- ↑ N° 1092 OBSERVATIONS SUR LES ÉCRITS MODERNES (1735-1743). Dictionnaire des journaux 1600-1789, online
- ↑ Dianah Leigh Jackson: Anatomy of Observation: From the Academie Royale De la Chirurgie to the Salons of Denis Diderot. Canadian Journal of History Date: April 2001 Volume/issue:Vol. 36, No. 1
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2, S. 32.
- ↑ Johann Georg Wille: Mémoires et journal. G. Duplessis, 1857, Bd.1, S. 91.
- ↑ Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 13–14.
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000.
- ↑ Robert James: A medicinal dictionary, including physic, surgery, anatomy, chimistry and botany. 3 Vols., London 1743–1745, in der Übersetzung von Denis Diderot: Dictionnaire universel de médecine. traduit de l’Anglais de Denis Diderot u. a. 6 Vols., Paris 1746–1748.
- ↑ Carmela Bisaccia u. a.: Nephrology in A Medicinal Dictionary of Robert James (1703-1776). In: J Nephrol. 2011; 24 (Suppl.17), S. 37–50.
- ↑ George Watson (Hrsg.): The New Cambridge Bibliography of English Literature. Vol. 2: 1660–1800. Cambridge UP, Cambridge 1971, col. 108.
- ↑ So der Titel einer Übersetzunug Johann Joachim Spaldings aus dem Jahr 1747, siehe Laurent Jaffro: Selected Bibliography: Anthony Ashley Cooper, third Earl of Shaftesbury (1671–1713). Abgerufen am 22. Juli 2013.
- ↑ Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München, 1983, ISBN 3-7608-1303-8, S. 16–17.
- ↑ Arthur M. Wilson: Diderot the testing years, 1713-1759. Oxford University Press, Oxford 1957.
- ↑ St. Winkle: Paris am Vorabend der Französischen Revolution. Städtehygienisches und Sozialmedizinisches aus Merciers "Tableau de Paris". 2003 Collasius, online
- ↑ Takuya Kobayashi: Chronologie de Jean-Jacques Rousseau-présentation en photos de tous les lieux qu'il a habités et visités. Vie mondaine (1742-1752). online, mit Abbildungen
- ↑ Dieter Sturma: Jean-Jacques Rousseau. C.H. Beck, München 2001, ISBN 3-406-41949-6, S. 19.
- ↑ 11. HISTORY OF THE EARLY PARISIAN COFFEE HOUSES.
- ↑ Raymond Trousson: Diderot. Éditions Gallimard, Paris 2007, ISBN 978-2-07-034170-2, S. 22.
- ↑ André Garnier: La séquestration arbitraire de Denis Diderot en janvier 1743. In: Recherches sur Diderot et sur l’Encyclopédie. 1987, Volume 2, Numéro 2, S. 46–52.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 39.
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg 2000, ISBN 3-499-50447-2, S. 145.
- ↑ a b Ausführliche Biografie Marie-Angélique Diderot
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 28–29.
- ↑ Die demografische Entwicklung im Frankreich des 18. Jahrhunderts (PDF; 5 kB)
- ↑ Siehe die zeitgenössische Fotografie dern° 6 Rue Mouffetard unter commons
- ↑ Chez le sieur Guillote, exempt du prévost de l’Isle de France, premier étage à droite. Voir : Georges Roth, Diderot : correspondance. Éd. de Minuit, Paris 1955–70, I, S. 53) ; Almanach Royal, 1757
- ↑ Cie de Maréchaussée de l’Ile-de-France, in französischer Sprache, online
- ↑ La maréchaussée parisienne de 1667 à 1770 sous les règnes de Louis XIV et Louis XV. Bericht über die Lebensumstände von Denis Diderot in Paris, französische Sprache, online
- ↑ La vie de Denis Diderot. (PDF; 3,2 MB)
- ↑ Charles Avezac-Lavigne: Diderot et la société du Baron d'Holbach: étude sur le XVIIIe siècle, 1713-1789. E. Leroux, Paris 1875
- ↑ Innenansicht aus Anfang des 19. Jahrhunderts
- ↑ Carsten Priebe: Eine Reise durch die Aufklärung. BoD, Norderstedt 2007, ISBN 978-3-8334-8614-2, S. 60.
- ↑ Vortrag „Schach im Zeitalter der Aufklärung“, gehalten von Markus Jakobi am 1. und 2. November 2003 im Rahmen der Veranstaltung „Wiesbadener Hafa bietet Schach“ Biografie Philidors bis zum Ausbruch der Französischen Revolution.(PDF; 22,42 kB)
- ↑ Uwe Schultz: Madame de Pompadour oder die Liebe an der Macht. C.H. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52194-0, S. 147.
- ↑ Mi Gyung Kim: Affinity, that elusive dream. A Genealogy of the chemical Revolution. Massachusetts Institute of Technology, Cambridge Massachusetts, London England, 2003, ISBN 0-262-11273-6, S. 161–218.
- ↑ Elizabeth A. Williams: A Cultural History of Medical Vitalism in Enlightenment Montpellier (The History of Medicine in Context). Ashgate Publishing, Hants UK 2003, ISBN 0-7546-0881-6, S. 119 ff.
- ↑ Marco Beretta: Rinman, Diderot, and Lavoisier: New Evidence Regarding Guillaume François Rouelle's Private Laboratory and Chemistry Course. In: Nuncius. Volume 26, Number 2, 2011, S. 355–379, (25), doi:10.1163/182539111X596667.
- ↑ Peter Bexte: Sinne im Widerspruch – Diderots Schriften zur bildenden Kunst. S. 303–304, online (PDF; 137 kB)
- ↑ Genealogie der Familie Dupré de Saint-Maur
- ↑ Manfred Geier: Aufklärung. Das europäische Projekt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 2012, ISBN 978-3-498-02518-2, S. 129.
- ↑ BULLETIN DE LA COMMISSION HISTORIQUE ET ARCHÉOLOGIQUE DE LA MAYENNE. CREEE PAR ARRÊTÉ PRÉFECTORAL DU 17 JANVIER (1878). DEUXIEME SERIE TOME VINGT-SEPTIEME. LAVAL IMPRIMERIE-LIBRAIRIE Ve A. GOUPIL (1911), S. 25, Fußnote online.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main, 1994, ISBN, 3-593-35150-1, S. 7.
- ↑ Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN, 978-3-446-23648-6, S. 78 ff.
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg, 2000, ISBN 3-4995-0447-2, S. 43–44.
- ↑ Leopold Damrosch: Jean-Jacques Rousseau: Restless Genius. Houghton Mifflin, Boston 2007, ISBN 978-0-618-87202-2, S. 160.
- ↑ Julia Luisa Abramson: Learning from Lying: The Paradoxes of Literary Mystification: Paradoxes of the Literary Mystification. University of Delaware Press, Newark, DE 2005, ISBN 0-87413-900-7, S. 157, Fußnote 18
- ↑ Soëtard, Michael: Jean-Jacques Rousseau. Leben und Werk. C.H. Beck, München 2012, ISBN 978-3-406-63197-9, S. 43–44.
- ↑ Digitale Bibliothek Thüringen. S. 2.(PDF; 306 kB)
- ↑ Philipp Blom: Böse Philosophen: Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 278 ff.
- ↑ Joseph Royall Smiley: Diderot's Relations with Grimm. University of Illinois Press, Urbana, IL 1950.
- ↑ Mary Trouille: La Femme Mal Mariée: Mme d'Epinay's Challenge to Julie and Emile. Eighteenth-Century Life 20.1 (1996) 42-66, 1996 The Johns Hopkins University Press, online
- ↑ Die Wohnung der Diderots befände sich heute auf der Höhe der Hausnummer N° 149 boulevard Saint-Germain vis-à-vis der Rue Saint-Benoît
- ↑ Wikisource Seite über Denis Diderot(französisch)
- ↑ Louis Marcel: Un petit problème d’histoire religieuse et d’histoire littéraire. La mort de Diderot d’après des documents inédits (suite). In: Revue d’histoire de l’Église de France. Tome 11. N° 51, 1925., S. 209, S. 202–226.
- ↑ Maurice Tourneux: Diderot Et Catherine II. Slatkine, Genève, 1970, S. 517.
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Reinbek, 2000, S. 14.
- ↑ Biografie in französischer Sprache
- ↑ Jacques Proust: Diderot et l’Encyclopédie. Albin Michel, Paris 1995, ISBN 2-226-07862-2.
- ↑ Robert Darnton: The Business of Enlightenment: Publishing History of the Encyclopédie 1775-1800. Harvard University Press, Cambridge, MA 1987, ISBN 0-674-08786-0.
- ↑ Diderots Enzyklopädie. Die Bildtafeln 1762-177, Band 1, Augsburg 1995, ISBN 3-89604-001-4, S. IX.
- ↑ vergleiche Arbeitsgruppe, aber auch Johann Heinrich Zedler Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste (1732–1754)
- ↑ Werner Schneiders: Das Zeitalter der Aufklärung. C.H. Beck, München 2008, ISBN 978-3-406-44796-9, S. 67.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main, 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 112–113.
- ↑ Michèle Duchet: Diderot et l’encyclopédie. Annales. Économies, Sociétés, Civilisations. Année 1964, Volume 19, Numéro 5, S. 953–965.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 114.
- ↑ Johanna Borek: Denis Diderot. Rowohlt, Hamburg, 2000, S. 53–54.
- ↑ Encyclopédie de Diderot et d'Alembert.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 134.
- ↑ historicum.net: Publikationsgeschichte der Encyclopédie.
- ↑ Übersetzung: Ralph-Reiner Wuthenow: Denis Diderot: Enzyklopädie Philosophische und politische Texte aus der Encyclopédie sowie Prospekt und Ankündigung der letzten Bände. DTV, München 1969, S. 29.
- ↑ Jürgen von Stackelberg: Diderot. Artemis-Verlag, München 1983 ISBN 3-7608-1303-8, S. 35.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 225.
- ↑ Voltaire: Correspondance générale. Perronneau, 1821, Bd. 12.
- ↑ Philipp Blom: Enlightening the World. Encyclopédie, The Book That Changed the Course of History. Palgrave Macmillan, New York, Houndsmille 2004, S. 150: “The work was a vehicle for his ideas; it gave him an income, and was to make his name, and it dignified subjects that had never before graced the printed page; but systematic, all-embracing meticulousness was not among his interests.”
- ↑ Robert Darnton: Glänzende Geschäfte. Die Verbreitung von Diderots Encyclopedie oder: Wie verkauft man Wissen mit Gewinn. Klaus Wagenbach, Auflage: Ingenieurwissenschaft Berlin 1993, ISBN 3-8031-3568-0, S. 27.
- ↑ Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, D´Alembert, De Jaucourt und die Große Enzyklopädie. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 122.
- ↑ Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992 ISBN 0-436-16853-7, S. 474. Ph. N. Furbank gibt einige Erläuterungen über die Währungssituation zu Diderots Zeiten. 1 Louis d’or entsprach 24 Livres, 1 Sou waren ein Zwanzigstel Livre, 1 Liard entsprach ein Viertel Sou. Ein durchschnittliches Mittagsmenü, ein sogenanntes table d´hôte kostete 1 Livre; der Preis für ein Brot lag zwischen 2 und 12 Sous. Eine Tasse Café au lait an einem Straßencafe 2 Sous. Der gewöhnliche Sitzplatz in der Comédie française war für 1 Livre und in der Opéra für 2 Livres, 8 Sous zu erwerben. Die Fahrt mit einer Postkutsche von Bordeaux nach Paris 72 Livres.
- ↑ Frankwalt Möhren: Die materielle Bibliographie der Encyclopédie: Originale und Raubdrucke. In: Dietrich Harth, Martin Raether (Hrsg.): Denis Diderot oder die Ambivalenz der Aufklärung. Königshausen & Neumann, Würzburg 1987, ISBN 3-88479-277-6, S. 63–89.
- ↑ Philip Nicholas Furbank: Diderot. A critical biography. Secker & Warburg, London 1992, ISBN 0-436-16853-7, S. 474–475.
- ↑ Philipp Blom: Das vernünftige Ungeheuer. Diderot, D’Alembert, De Jaucourt und die Große Enzyklopädie. Eichborn-Verlag, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-4553-8, S. 243–244.
- ↑ Anette Selg, Rainer Wieland: Die Welt der Encyclopédie. Die andere Bibliothek. Hrsg. von Magnus Enzensberger. Eichborn, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-8218-4711-5, S. 476.
- ↑ erschienen in Amsterdam bei Zacharie Chatelain
- ↑ Jochen Schlobach (Hrsg.): Denis Diderot. Bd. 55, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-09097-7.
- ↑ Wikisource Pensées sur l’interprétation de la nature.
- ↑ Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Vorwort von Eckart Richter. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 5–24.
- ↑ Silvio Vietta: Europäische Kulturgeschichte: Eine Einführung. W. Fink, Paderborn 2007, ISBN 978-3-8252-8346-9, S. 369.
- ↑ Charles T. Wolfe: Endowed molecules and emergent organization: the Maupertuis-Diderot debate. In: Early Sci Med. 2010;15(1-2), S. 38–65.
- ↑ Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Librairie Droz, Genève 1972, ISBN 2-600-03851-5.
- ↑ Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 38.
- ↑ Denis Diderot: Zur Interpretation der Natur. Verlag Philipp Reclam jun., Leipzig 1967, S. 42, 41, 46 ff.
- ↑ Michaël Hayat: L’enracinement biologique de la pensée : de Diderot aux sciences contemporaines Auteur. Le philosophoire 3/2003 (n° 21), S. 41–64, online S. 19.
- ↑ Kai Nonnenmacher: Das schwarze Licht der Moderne: Zur Ästhetikgeschichte der Blindheit. Walter de Gruyter, 2006 ISBN 3-484-63034-5, S. 47–69.
- ↑ Denis Diderot: Letter on the Blind (1749) In Michael J. Morgan: Molyneux’s Question: Vision, Touch, and the Philosophy of Perception. Cambridge University Press, Cambridge, 1977.
- ↑ Thilo Schabert: Diderot. In: Arno Baruzzi: Aufklärung und Materialismus im Frankreich des 18. Jahrhunderts. List-Verlag, München 1968, S. 99–131.
- ↑ Denis Diderot: De l´interprétation de la nature. (1754)
- ↑ Paul Jansen: Philosophie. In: Peter-Eckhard Knabe (Hrsg.): Frankreich im Zeitalter der Aufklärung. dme-Verlag, Köln 1985, ISBN 3-922977-15-4, S. 70–75.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 216.
- ↑ Georges May: Le Dilemme du roman au XIIIe siècle : étude sur les rapports du roman et de la critique (1715-1761). Yale University Press, New Haven 1963.
- ↑ Rita Goldberg: Sex & Enlightenment. Women in Richardson & Diderot. Cambridge University Press, Cambridge UK 1984 ISBN 0-521-12988-5.
- ↑ Pierre Lepape: Denis Diderot. Eine Biographie. Campus-Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-593-35150-1, S. 276.
- ↑ nach anderen Auffassungen wahrscheinlich im Zeitraum von 1771 bis 1774, siehe hierzu Isabella Treskow von: Französische Aufklärung und sozialistische Wirklichkeit. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1227-5, S. 44 ff.
- ↑ Ringvorlesung Europäische Romane Universität Kiel (PDF; 27 kB)
- ↑ Erich Köhler: Est-ce que l’on sait où l’on va? Zur strukturellen Einheit von «Jacques le Fataliste et son maître». (PDF; 6,7 MB) In: Romanistisches Jahrbuch. 16 (1965), S. 128–148.
- ↑ Joachim Gessinger: Auge & Ohr: Studien zur Erforschung der Sprache am Menschen 1700–1850. Walter de Gruyter, Berlin/NewYork 1994, ISBN 3-11-013633-3, S. 179 f.
- ↑ Stéphane Lojkine: La Lettre sur les sourds, aux origines de la pensée: le silence, le cri, l’image ~ La question des inversions
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- Dublin July. 7. 88
- A Problem Proposed to the Author of the Essai Philosophique concernant L'Entendement
- A Man, being born blind, and having a Globe and a Cube, nigh of the same bignes, Committed into his Hands, and being taught or Told, which is Called the Globe, and which the Cube, so as easily to distinguish them by his Touch or Feeling; Then both being taken from Him, and Laid on a Table, Let us Suppose his Sight Restored to Him; Whether he Could, by his Sight, and before he touch them, know which is the Globe and which the Cube? Or Whether he Could know by his Sight, before he stretch'd out his Hand, whether he Could not Reach them, tho they were Removed 20 or 1000 feet from Him?
- If the Learned and Ingenious Author of the Forementiond Treatise think this Problem Worth his Consideration and Answer, He may at any time Direct it to One that Much Esteems him, and is,
- His Humble Servant
- William Molyneux
- High Ormonds Gate in Dublin. Ireland
- ↑ Ursula Winter: Der Materialismus bei Diderot. Librairie Droz, Genève 1972, ISBN 2-600-03851-5, S. 251.
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- ↑ Gedruckt wurden sie erstmals 1812/13 in der 16-bändigen Pariser Ausgabe – Correspondance littéraire, philosophique, critique addressée à un Souverain d’Allemagne par Grimm et Diderot – veröffentlicht.
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- ↑ Zitiert nach Werner Busch: Das sentimentalische Bild: Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-42279-9, S. 239–240.
- ↑ Werner Busch: Das sentimentalische Bild: Die Krise der Kunst im 18. Jahrhundert und die Geburt der Moderne. C.H. Beck, München 1993, ISBN 3-406-42279-9, S. 239–240.
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- ↑ Die Vorstellung von „Atomen“ und „Molekülen“ war im 18. Jahrhundert verschieden von denen der zeitgenössischen Auffassungen, sie ist also nicht mit unseren Begriffen in Deckung zu bringen. Das Diderot’sche „Molekül“ oder auch „Atom“ steht der Hypothese der Korpuskeln von Robert Boyle nahe. Boyle entwickelte eine Vorstellung, nach der es eine Vielzahl von kleinsten Teilchen gäbe, die in verschiedener Weise kombiniert seien und Formen bilden könnten, die er eben Korpuskel nannte.
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- ↑ Edoardo Tortarolo: Katharina II. und die europäische Aufklärung: öffentliche Meinung und arcana imperii. In: Sonja Asal; Johannes Rohrbeck (Hrsg.): Aufklärung und Aufklärungskritik in Frankreich. Selbstdeutungen des 18. Jahrhunderts im Spiegel der Zeitgenossen. Berlin 2003, S. 126.
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- ↑ Helmut Holzhey, Vilem Mudroch, Friedrich Ueberweg, Johannes Rohbeck: Grundriss der Geschichte der Philosophie: Die Philosophie des 18. Jahrhunderts. 2 Halbbde. Schwabe-Verlag, Basel 2008, ISBN 978-3-7965-2445-5, S. 545.
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- ↑ Das Theater des Herrn Diderot übersetzt von Lessing, 1760, darin u. a. Le fils naturel (1757) und Le père de famille (1758) ; Merkwürdiges Beispiel einer weiblichen Rache. Aus einem Manuskript des verstorbenen Diderot gezogen, Thalia, 1, 1785 übersetzt von Schiller (Volltext auf Wikisource)
- ↑ Sophie Forkel: Lessing und Diderot. Theatertheorien und ihre theoretische Umsetzung. Studienarbeit. Grin-Verlag, Universität Potsdam 2007/2008, ISBN 978-3-640-81868-6.
- ↑ Rudolph Dikenmann: Beiträge zum Thema Diderot und Lessing. Inaugural-Dissertation. Leemann & Co., Universität Zürich, 1915.
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- ↑ Michael Zaremba: Johann Gottfried Herder: Prediger der Humanität. Böhlau-Verlag, Wien/Köln/Weimar 2002 ISBN 3-412-03402-9, S. 92–94.
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- ↑ Matthias Käther: Über Marxens Rezeptionsmethoden. UTOPIE kreativ, H. 162 (April 2004), S. 293-300(PDF; 62,87 kB)
- ↑ Thomas Carlyle; Henry Duff Traill (Hrsg.): The Works of Thomas Carlyle. Volume 28. Cambridge University Press, Cambridge UL 2010, ISBN 1-108-02251-0.
- ↑ Thomas Carlyle: Diderot. In: The Shilling Edition of Thmas Carlyle´s Work. Stereotype Plates, London 1888, Bd. 5, S. 1–64.
- ↑ DENIS DIDEROT C’EST À LANGRES QUE TOUT A DÉMARRÉ !
- ↑ über Jean de La Fontaine, Molière, Jean de La Bruyère, Alain-René Lesage, Madame de Staël, Pierre-Jean de Béranger, Victor Hugo und Honoré de Balzac. Französischer Text über D. D. siehe Neusatz; oder als Scan Seite 222 - 239 der Revue de Paris, Band 27, 1831.
Personendaten | |
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NAME | Diderot, Denis |
ALTERNATIVNAMEN | Abbé Diderot; Diderot, Dionysius |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Schriftsteller und Philosoph |
GEBURTSDATUM | 5. Oktober 1713 |
GEBURTSORT | Langres |
STERBEDATUM | 31. Juli 1784 |
STERBEORT | Paris |
- Denis Diderot
- Philosoph der Frühen Neuzeit
- Aufklärer
- Vertreter des Atheismus
- Autor
- Aufklärung (Literatur)
- Literatur (18. Jahrhundert)
- Literatur (Französisch)
- Erzählung
- Roman, Epik
- Drama
- Essay
- Enzyklopädist (Encyclopédie)
- Herausgeber
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
- Franzose
- Geboren 1713
- Gestorben 1784
- Mann