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Geschichte Polens

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Piastisches Polen

Polen ist als Herzogtum im 10. Jahrhundert von Poznań und Gniezno aus gegründet worden, als in Westeuropa das Reich von Karl dem Großen existierte. Es wurde in jener Zeit vom Piastenfürst Mieszko I. regiert. Mieszko I einigte das Land zwischen Oder und Warthe und gab 963 sein Lehnseid an Kaiser Otto I.. Mit dem Dokument "Dagome iudex" im Jahre 991 gab er das Reich der Polen in die päpstliche Obhut.

Das Gebiet, welches später als Polen zusammengefasst wurde, erreichte durch Eroberungen unter Mieszko I und seinem Sohn Bolesław I. Chrobry (der Tapfere) Grenzen, die den heutigen Staatsgrenzen sehr nahe kamen.(siehe Karte "Polen 990-1040" [Rot,Hellrot auf der Karte]) [1].

966 Polen wurde noch unter Herzog Mieszko I - durch die Heirat mit Herzogin Dobrawa (1965), die eine Tochter des Tschechischen Herzog Boleslav I war - römisch-katholisch. 972 besiegte Mieszko I bei Cedynia den Markgrafen Hodon. 979 wehrte Mieszko I den Feldzug gegen Polen von Otto II ab. Die beziehungen zwischen Polen und dem Heiligen Römischen Reich besserten sich.

1000 traf sich Otto III mit Bolesław in Gniezno, wo er dem polnischen Herrscher die königlichen Insignien verlieh. 1002 starb Otto III. und die Beziehungen zwischen Polen und dem Heiligen Römischen Reich verschlechterten sich. Heinrich II. versuchte Polen zu unterwerfen und verursachte einen Krieg, der bis 1018 dauerte.

1025 krönte sich - mit dem Einverständnis des Papstes - Boleslaw I. Chrobry zum ersten polnischen König.

1039 König Kazimierz I. Odnowiciel (der Erneuerer) verlegte die Hauptstadt nach Krakau.

Der Fürst Konrad I. Mazowiecki rief den deutschen Orden ins Land, um sich Hilfe zu holen bei der Sicherung des von den Pruzzen eroberten Landes (Kulmer Handfeste). Im Laufe der darauf folgenden Zeit kam es zu wachsenden Gegensätzen zwischen Polen und dem deutschen Orden, der inzwischen in Ostpreußen einen eigenen Staat etabliert hatte.

Diese Gegensätze führten nach und nach zu offenen Auseinandersetzungen der Polen mit dem deutschen Orden. Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen war die Schlacht bei Tannenberg am 15. Juli 1410 (die größte Schlacht des Mittelalters), bei der das polnisch-litauische Heer den deutschen Orden vernichtend schlug. Der deutsche Teil Preussens blieb bis 1701 Vasall Polens.

Bolesław III Krzywousty (der Schiefmund) splitterte Polen in seinem Testament (1138) an seine Söhne. Schlesien mit Wrocław ging an Władysław Wygnaniec (der Vetriebene). Masowien mit Płock ging an Bolesław IV Kędzierzawy (der Kraushaarige). Großpolen mit Poznan ging an Mieszko III. Stary. Das Land Sandomierski mit Sandomierz ging an Henryk Sandomierski. Kleinpolen und Pommern sollte an den ältesten Piasten gehen, der auch das Oberhaupt unter allen seinen Söhnen werden sollte.

1333 Kazimierz III Wielki gelang es - teilweise - wieder das zersplittertes Polen zu einigen und öffnete 1364 die erste Universität in Polen, die Krakauer Akademie.

Jagiellonisches Polen

Mit dem Tod von Kazimierz III Wielki (den Großen) erlosch das Herrscherhaus der Piasten. 1386 wurde Polen durch eine Heirat mit dem damals nicht christianisierten Litauen vereinigt. Der litauische Großfürst Władysław II. Jagiełło ließ sich taufen und heiratete die polnische Königin [[Hedwig I.(Polen) |Jadwiga]]. Das Herrscherhaus der Jagiellonen wurde begründet.

Polen-Litauens Herrscher stiegen im 16. Jahrhundert zu einer der führenden Kontinentalmächte Europas auf und waren zeitweise der größte Staat Europas. Es umfasste das heutige Zentral- und Ostpolen, Litauen, Weißrussland die Ukraine, teile Lettlands, Rumäniens und Moldaviens bis zum Schwarzen Meer. Hinzu kam eine Blüte von Literatur und Kunst, wobei die polnische Sprache, neben Latain, seit 1500 mit benutzt wurde.

Die Jagiellonen-Dynastie herrschte in Litauen zwischen 1377-1401 und 1440-1572, In Polen zwischen 1386-1572, in Ungarn zwischen 1440-1444 und 1490-1526 und in Tschechen zwischen 1471-1526.

Adelsrepublik und Wahlmonarchie

1572 starb Zygmunt II. August der letzte König der Jagiellonen-Dynastie, und Polen wurde zur Adelsrepublik und Wahlmonarchie, d. h. dass nach dem Tod eines Königs die Szlachta (Adelige) sich traf und einen König wählte, der eingeschränkte Befugnisse behielt. Die Macht hatte die Szlachta (Adelige) im Land. Henryk III. Walezy wurde der erste gewählte König des polnischen Königreiches. 1576 wurde Stefan Batory zum König. Er reformierte das Militär und führte erfolgreich Krieg gegen Moskau (1578-1582), wie auch weitere erfolgreiche Kriegszüge 1579 (Połocki), 1580 (Wielkołucki), 1581 (Psków). Unter König Jan III. Sobieski kam es Ende des 17. Jahrhunderts noch einmal zu einer weiteren Blütezeit. 1683 führte Sobieski das polnisch-österreichische-deutsche Heer, siegreich aus der Schlacht um Wien, bei der Europa vor dem Islam und Türken-Ansturm bewart worden ist.

Zahlreiche Kriege sowie innere Unruhen (Kosakenaufstand 1648 unter Bogdan Chmielnicki) überforderten die polnische Adelsrepublik, so dass viele Gebiete an der Ostsee an Schweden und weite Teile Osteuropas an Russland verloren gingen.

Die Zeit der Teilungen

Unter dem polnischen und sächsischen König August II. Mocny (der Starke) ging die Ära eines mächtigen polnischen Königreich zu ende. 1772 kam es dann zur 'Ersten Polnischen Teilung' in der Regierungszeit Stanisław August Poniatowski (der letzte polnische König), in der sich Preußen Pommerellen einverleibte, Russland nahm sich Teile Ostpolens und Österreich Galizien.

1791 gab sich Polen die erste geschriebene Verfassung Europas, die für die damalige Zeit als revolutionär galt. Durch von außen geschürte Instabilität wurde dann die 'Zweite Polnische Teilung' begünstigt, in deren Verlauf Preußen das polnische Kernland um Posen als gleichnamige Provinz zugeteilt bekam, während Russland weitere Teile Ostpolens und der Ukraine bekam. Der darauf folgende Aufstand unter Tadeusz Kościuszko bot den Anlass, den Reststaat vollends zu liquidieren ('Dritte Polnische Teilung').

1807 errichtete Napoleon zwar ein Großherzogtum Warschau, das aber nach den napoleonischen Kriegen als "Kongresspolen" zu einem russischen Satellitenstaat wurde, der immer mehr Einschränkungen hinnehmen musste.

In den drei Landesteilen fanden 1830/31, 1846 und 1863 Aufstände statt. Vor allem in Preußen und Russland wurde eine radikale Germanisierungs- bzw. Russifizierungspolitik durchgeführt. Im 1. Weltkrieg versuchte das Deutsche Reich die polnische Bevölkerung für sich zu gewinnen, indem es ein unabhängiges Königreich Polen auf russisch beherrschten Landesteilen in Aussicht stellte und 1916 proklamierte.

Piłsudski zog mit seiner Armee zusammen mit Österreich und Deutschland gegen die russische Armee.

Die Zweite Republik: Zwischen Demokratie und Diktatur

Anfang des Jahres 1918 gewann Polen zusammen mit anderen Ländern durch den Friedensvertrag von Brest-Litowsk seine Unabhängigkeit von Russland.

Durch Eintritt der USA verlor Deutschland den Krieg. Polen wurde Republik und bekam die preußische Provinz Posen, Teile Oberschlesiens und einen Zugang zur Ostsee bei Gdingen (Gdynia) ("polnischer Korridor"). Danzig (Gdansk)wurde freie Stadt.

1918 wurde J. Piłsudski Staatspräsident des wiederentstandenen Polen. Polen versuchte, die alten Grenzen unter Einschluss von Teilen Litauens, Weißrusslands und der Ukraine, die damals von Millionen von Polen bewohnt wurden, wiederherzustellen, was zum Krieg mit Russland führte. Die Stadt Vilnius wurde befreit, ebenso wie (vorübergehend) Kiew - was, aufgrund der ähnlichen territorialen Ansprüche der Sowjetunion zum polnisch-sowjetischen Krieg führte: die sowjetischen Einheiten unter Tuchatschewskij drangen bis vor Warschau, während Stalin Lwow belagerte. Durch ein waghalsiges Zangenmanöver gelang es der polnischen Armee unter Pilsudskis Kommando der Durchbruch und eine nahezu vollständige Vernichtung der sowjetischen Einheiten: während die polnischen Einheiten versuchten, die Armee des Budionny bei Radzymin (nordöstlich von Warschau) aufzuhalten, startete Pilsudski vom Fluss Wieprz (Wojewodschaft Lublin) eine Großoffensive in Richtung Norden. Der Überraschungseffekt war so groß, dass die letzten sich zurückziehenden Einheiten der Roten Armee über deutsches Gebiet - Ostpreußen - flüchten mussten.

Die Schlacht um Warschau wird als "Wunder an der Weichsel" bezeichnet. Wäre der polnisch-sowietischer Krieg für Polen verloren gegangen, hätte die kommunistische Revolution Deutschland und weite Teile Europas überflutet.

1921 wurde in Riga (Lettland) der Friedensvertrag zwischen den Kriegsparteien geschlossen und der Aufbau des Landes im Inneren in Angriff genommen. Polen entwickelte hierbei insbesondere gute Beziehungen zu Großbritannien und Frankreich - welche für den Bau eines neuen Hafens in Gdingen (Gdynia) Kredite zu verfügung stellten. Aus dem preußischen Fischerdorf mit 1000 Einwohnern wurde in wenigen Jahren ein polnischer Groß- und Militärhafen mit über 100.000 polnischen Einwohnern. Ebenso wurde aus dem Danziger Hafen Westerplatte eine polnische Garnison. Der Zugang zu Ostpreußen vom restlichen Deutschen Reich war nur noch per Korridorzug ( von Chojnice/Konitz bis Tczew/Dirschau Fahrt durch das polnische Gebiet) auf der Ostbahn oder per Schiff (Seedienst Ostpreußen) möglich.

1926 errichtete Piłsudski nach einem erfolgreichen Miltärputsch ein autoritäres Regime.

1935 starb Piłsudski. Parallel dazu wuchs die Bedrohung aus Deutschland, das die Abtretung von Danzig (Gdansk) und dem polnischen Korridor forderte, was aber Polen nicht akzeptierte. Nach Hitlers Kündigung des deutsch-polnischen Nichtangriffspaktes 1939 folgte der Überfall Deutschlands auf Polen am 1.9.1939, was den Kriegseintritt Großbritanniens und Frankreichs und damit den Zweiten Weltkrieg zur Folge hatte. Am 17.9. wurde Polen - wie in einem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts vorgesehen - auch von der Sowjetunion angegriffen.

Zweiter Weltkrieg: Das besetzte Polen

Am 1. September 1939 um 4.47 Uhr eröffnete die "Schleswig-Holstein" das Feuer auf die Westerplatte, der Zweite Weltkrieg begann. Trotz der Kriegserklärung an Deutschland, nahmen Großbritannien und Frankreich eine passive Role an und missachteten Veträge mit Polen, die vorschrieben dass höchstens 14 Tage nach Ausbruch des Krieges, Großbritannien und Frankreich militärischen gegen Deutschland vorgehen muss. Am 17. September überschritt die Rote Armee auf ganzer Linie die Ostgrenze Polens. Der Kampf wurde sinnlos und Marshal Edward Śmigły-Rydy befahl die Evakuierung der Regierung und der polnischen Armee nach Rumänien. Am 5. Oktober endet mit der Schlacht um Kock der deutsch-russische Überfall auf Polen.

Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt, die polnische Regierung von Ministerpräsident Władysław Sikorski ging zuerst nach Paris, später nach London ins Exil und organisierte von dort aus die Streitkräfte (Polskie Siły Zbrojne) neu.

Die Besatzungszeit hatte für große Teile der polnischen Zivilbevölkerung katastrophale Folgen. Die deutsche Besatzungsmacht errichtete ein Generalgouvernement Polen, in dem Polen den Status von Arbeitssklaven erhielten. Langfristig sollte der gesamte polnische Raum germanisiert werden, was in der Konsequenz die Vernichtung des polnischen Volkes einschloss. Die Namen von Vernichtungslagern, wie Auschwitz, Majdanek oder Sobibor, stehen für unzählige Morde an Polen durch Deutsche. Der Holocaust fand größtenteils auf polnischem Vorkriegsgebiet statt. Sämtliche Vernichtungslager der Nazis, wie Auschwitz, Treblinka und Kulmhof lagen in Polen.

Bis 1941 waren auch die Polen, die in Ostpolen unter sowjetische Herrschaft geraten waren, von Menschenrechtsverletzungen betroffen. Eine bis einundhalb Millionen Menschen wurden nach Sibirien deportiert; ein eklatantes Verbrechen war die Massenerschießung von polnischen Offizieren durch sowjetische Truppen bei Katyn 1940.

Während des Krieges und der Besatzungszeit kamen über 6 Mio. Polen, davon 3 Mio. jüdische Einwohner, ums Leben.

Zweiter Weltkrieg: Wiederstand in Polen, polnische Armee in West und Ost-Europa

Durch Bildung eines Untergrundstaates und der Untergrundarmee Armia Krajowa (250 000-350 000 Soldaten) leistete Polen auch nach der militärischen Niederlage Widerstand. 1943 wurde ein Aufstand im jüdischen Ghetto von Warschau (Aufstand im Warschauer Ghetto) niedergeschlagen. 1944 scheiterte ebenfalls in Warschau (Warschauer Aufstand) ein Befreiungsversuch polnischer Untergrundarmee Verbände, da die Sowjetunion kein Interesse hatte, diese Einheiten zu unterstützen. Warschau wurde von deutschen Truppen dem Erdboden gleichgemacht (95% der Stadt war zerstört).

Die polnische Exil-Regierung unter Władysław Sikorski fing schon 1939 mit der Neubildung einer polnischen Armee (Polskie Siły Zbrojne) in Frankreich an. 55 000 polnische Soldaten nahmen an der Verteidigung Frankreichs teil (unter anderem 2 Gruppen und 27 Ketten der polnischen Luftwaffe - Polskie Siły Powietrzne). Eine kleine polnische Expeditionstruppe nahm auch an der Verteidigung Norwegens teil.

Nach dem Fall Frankriechs evakuierte sich der Großteil polnischer Truppen nach Großbritannien, von wo aus 250 000 polnische soldaten durch Frankreich, Holland, Belgien bis nach Deutschland, zusammen mit den Alliierten gegen Deutschland kämpften (unter anderem 15 Gruppen und eine Staffel der polnischen Luftwaffe - Polskie Siły Powietrzne).

Die Anders Armee (70 000 polnische Soldaten) wurde in der Sowjetunion gebildet - sie wurde 1942 zusammen mit 45 000 Zivilisten nach Iran und Irak evakuiert. Von dort aus kämpfte sie in Afrika bis nach Italien.

Die Berling Armee (900 000 polnische Soldaten) wurde ebenfalls in der Sowjetunion gebildet aber nicht der polnischen Exil-Regierung untergeordnet, kämpfte und marschierte zusammen mit der Roten Armee durch Weißrussland, Polen nach Berlin und Dresden.

Nach Ende des Krieges 1945 wurde Polen mit der Vertreibung polnischer Bürger aus der Ukraine, Litauen und Weißrussland und deren Ansiedlung in den ehemals deutschen Ostgebieten gewaltsam nach Westen verschoben, in die Grenzen des mittelalterlichen Piastenreiches. Diese Entwicklung wurde unmittelbar eingeleitet durch die Entscheidungen der drei Alliierten Mächte (Sowjetunion, USA, Großbritannien auf den Konferenzen von Teheran, Jalta und Potsdam, an denen weder Polen noch das Deutsche Reich teilnahmen. Dies ging mit hohen Verlusten an Menschenleben und viel menschlichem Leid unter Polen und Deutschen, die ihrerseits aus ihrer Heimat vertrieben wurden, vonstatten.

Die Volksrepublik Polen: Herrschaft der Kommunistischen Partei

Die Ostgrenze Polens (Curzon-Linie) wurde 1945 von der kommunistischen Regierung anerkannt. Gleichzeitig fanden Verstaatlichungen und Kollektivierungen statt. 1950 wurde die Oder-Neiße Linie als polnische Westgrenze auch von der DDR anerkannt.

1956, 1970 und 1980 kam es in Industriebetrieben (v. a. an der Küste) zu Streiks gegen die kommunistische Regierung, die gewaltsam niedergeschlagen wurden. Parallel wurde in den siebziger Jahren unter dem deutschen Kanzler Brandt eine Entspannung im westdeutsch-polnischen Verhältnis eingeleitet (Warschauer Kniefall).

Wendezeit: 1980-1990: Kampf um Demokratie und Unabhängigkeit

Während des Streiks 1980 wurde die unabhängige Gewerkschaft Solidarność unter Wałęsa gegründet und gerichtlich bestätigt. 1981 wurde General Wojciech Jaruzelski Parteichef und verhängte das Kriegsrecht, um mehr Vollmachten im Kampf gegen Solidarność zu haben. Mehr als 1000 Personen wurden interniert. Ende der 80er Jahre wurde der Druck durch immer neue (von der katholischen Kirche unter Papst Johannes Paul II. moralisch unterstützte) Streiks so groß, dass in Runden-Tisch-Gesprächen für 1989 freie Wahlen angesetzt wurden. Die Zahl der Abgeordnetenmandate, die für die Opposition erreichbar waren, wurde allerdings beschränkt. Als Solidarność jedoch die volle Zahl der erreichbaren Mandate errang, bedeutete dies das Ende der kommunistischen Herrschaft. Wałęsa wurde Staatspräsident und Polen ein freier, demokratischer und marktwirtschaftlicher Staat. Diese Ereignisse trugen maßgeblich zum Fall der Mauer in Deutschland und zum Niedergang des Kommunismus im östlichen Europa bei.

Die Dritte Republik: Anschluss an den Westen

1990 wurde die Westgrenze Polens durch das wiedervereinigte Deutschland anerkannt. Die Kontakte Polens zu seinem westlichen Nachbarn entwickeln sich seitdem sehr vertrauensvoll und eng. Auch zwischen ehemaligen deutschen Bewohnern der damaligen Ostgebiete und den heutigen polnischen Einwohnern sind inzwischen viele Freundschaften entstanden: Besondre Katalysatoren in dieser Verständigung sind die Kirchen sowie Teile der Vertriebenenverbände. Auch in Polen wächst das Interesse an der Beschäftigung mit dem "Komplex der Vertreibung", einschließlich der Vertreibung von Polen aus den damaligen Ostgebieten.

Polen gilt heute als wirtschaftlich aufstrebender, stabiler und demokratischer Staat, was in seiner Aufnahme in die NATO (12. März 1999) und seiner Aufnahme in die EU (1. Mai 2004), nachdem sich eine Mehrheit der polnischen Bürger (73 % Jastimmen bei einer Beteiligung von ca. 59 %) in einer Volksabstimmung im Juni 2003 für den EU-Beitritt ausgesprochen hat, Ausdruck findet.

Im 3. Golfkrieg nach dem Jahr 2003 übernahm man die Verwaltung einer von drei Besatzungszonen im Irak.

Literatur

  • Adam Zamoyski - The Polish Way: A Thousand-Year History of the Poles and Their Culture
  • Adam Zamoyski - The Forgotten Few
  • Mieczyslaw B. Biskupski - History of Poland
  • Iwo Cyprian Pogonowski - Poland: An Illustrated History
  • George J. Lerski - Historical Dictionary of Poland, 966-1945
  • Jerzy Lukowski, Hubert Zawadzki - A Concise History of Poland
  • Jerzy Kloczowski - A History of Polish Christianity
  • Jerzy B. Cynk - The Polish Air Force at War: The Official History, 1939-1943
  • Jerzy B. Cynk - The Polish Air Force at War: The Official History, 1943-1945
  • Norman Davies - God's Playground (Volume I und II)
  • Norman Davies - Heart of Europe: A Short History of Poland
  • Norman Davies - Rising 44: The Battle for Warsaw
  • Norman Davies - White Eagle, Red Star: The Polish-Soviet War, 1919-20
  • Lynne Olson, Stanley Cloud - The Kosciuszko Squadron: Forgotten Heroes of World War II
  • Lynne Olson, Stanley Cloud - For Your Freedom and Ours
  • Richard C. Lukas - Forgotten Holocaust: The Poles Under German Occupation, 1939-1944
  • Richard C. Lukas - Did the Children Cry: Hitler's War Against Jewish and Polish Children, 1939-1945
  • Richard M. Watt - Bitter Glory: Poland and Its Fate 1918 to 1939
  • Zofia Nalkowska - Medallions
  • E.Thomas Wood, M. Jankowski - Karski: How One Man Tried to Stop the Holocaust
  • Jan Karski - Story of a Secret State
  • Jan Karski - The Great Powers and Poland 1919-1945: From Versailles to Yalta
  • Irene Tomaszewski, Tecia Werbowski - Zegota
  • Sophie Hodorowicz Knab, Mary Anne Knab - Polish Customs, Traditions and Folklore
  • Wladyslaw Anders - An Army in Exile: The Story of the Second Polish Corps
  • Steven J. Zaloga - The Polish Army 1939-1945
  • Stanley S. Sokol - The Artists of Poland: A Biographical Dictionary from the 14th Century to the Present