Lolland

Lolland, alter Name Laaland, ist die viertgrößte dänische Insel. Sie liegt in der Ostsee südlich von Seeland und westlich von Falster, ist 58 km lang, 15 - 25 km breit und besitzt eine Fläche von 1.243 km2 (nach Meyers 1.157 km2).
Die Insel ist sehr niedrig; es gibt im Süden eingedeichte Flächen, die 2 Meter unter dem Meeresspiegel liegen. Fast die gesamte Südküste wurde nach der verheerenden Sturmflut von 1872 daher durch Deiche geschützt. Der höchste Punkt befindet sich mit 25 m nahe dem Ort Horslunde im Nordwesten. Die Küsten sind mit geringen Ausnahmen niedrig und durch vorliegende Untiefen schwer zugänglich. Der fruchtbare Boden besteht meist aus fettem, mit Humus gemischtem Lehm mit einer Mergelunterlage. Moore finden sich wenige, dagegen sind bedeutende Wälder vorhanden. Von den Landseen ist der fischreiche Maribosee in der Mitte der Insel der größte. Die Insel ist das Zentrum der dänischen Zuckerindustrie.
Lolland gehört zum Bezirk Storstrøm. Wichtige Städte sind Maribo, Nakskov, Rødbyshavn und Rødby (Fährhafen nach Fehmarn im Zuge der Vogelfluglinie).
Ab 1. Januar 2007 werden die Kommunen auf Lolland und Falster neu geordnet. Die Lolländer Gemeinden Sakskøbing und Nysted werden mit vier Kommunen auf Falster (darunter Nykøbing Falster) zu einer ca. 60.000 Einwohner-Kommune zusammengeschlossen. Die neue Kommune West-Lolland umfasst die Stadt Nakskov sowie Rævnsborg und Rudbjerg. Die Städte Rødby und Maribo sowie due Gemeinden Holeby und Højreby schliessen sich zur Kommune Lolland-Mitte zusammen.
Geschichte
Lolland ist seit der mittleren Steinzeit besiedelt. Da damals die umliegenden Belte zum Teil noch Festland waren, findet man nicht selten an der Küste alte Siedlungsplätze mit Feuersteinwerkzeug. Parallel zur dänischen Besiedlung versuchten im frühen Mittelalter Slawen sich auf der Insel (und auf Falster) niedergelassen, wovon einige slawischen Ortsnamen (mit dem Prefix "Vinde" oder dem Suffix "itse"; Kramnitse, Tillitse zeugen. Später war Lolland verschiedenen Prinzen des dänischen Königshauses überlassen, und in der Auflösungsperiode des dänischen Staats unter König Christoph II. von Dänemark (1320 - 1332) war der größte Teil der Insel nebst Falster in den Händen des holsteinischen Grafen Johann.
Um 1888 (nach Meyers) gehörte Lolland mit der Nachbarinsel Falster zusammen zum Amt Maribo und hatte 1880 64.420 Einwohner.
Tourismus und Verkehr
Lolland hat einige der für Dänemark so typischen Vorzeitdenkmäler mit besonderen Rang zu bieten. Größere Ansammlungen finden sich bei Flintinge und im Frejlev Skov. Daneben sind die Ganggräber Glentehøj und Kong Svends Høj (das größte Ganggrab Dänemarks) im Nordwesten hervorzuheben. Daneben sind Runensteine zu nennen, besonders der bei der Kirche von Tillitse. Die Insel verfügt über ein ausgedehntes Ferienhausangebot.
Lolland besitzt durch die von Scandlines und auf der Schiene von Danske Statsbaner betriebene Vogelfluglinie eine große Verkehrsbedeutung. Es ist geplant, eine feste Querung des Fehmarnbeltes von Lolland nach Puttgarden auf Fehmarn zu bauen. Von Rødby führt die Europastraße 47 weiter nach Kopenhagen, Helsingør und zur Öresundbrücke nach Malmö.