Bahnhof Berlin Rathaus Steglitz
Berlin Rathaus Steglitz | |
---|---|
S-Bahnsteig mit aus Richtung Süden einfahrendem Zug
| |
Daten | |
Bahnsteiggleise | 2 |
Abkürzung | BRST |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 13. Juni 1839 |
Webadresse | s-bahn-berlin.de |
Profil auf bahnhof.de | 5129 |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Berlin |
Land | Berlin |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 52° 27′ 22″ N, 13° 19′ 18″ O |
Eisenbahnstrecken | |
| |
Bahnhöfe in Berlin |
U-Bahn und S-Bahn. Heute verkehren dort die S-Bahn-Linie S1, die U-Bahn-Linie U9 sowie mehrere Buslinien.
Der Bahnhof Rathaus Steglitz ist ein Bahnhof der Berliner S- und U-Bahn. Er dient seit 1839 dem Eisenbahnverkehr. Seit 1974 ist es ein Umsteigebahnhof zwischen derS-Bahnhof

Der Bahnhof Stegelitz (seit etwa 1870 Steglitz) an der Stammbahn nach Potsdam wurde als einer der ersten deutschen Bahnhöfe am 13. Juni 1839 eröffnet. 1845 wurde die Station bereits wieder geschlossen und 1864 wieder eröffnet. Nach einem Unfall 1883 wurden die Gleise zwischen 1884 und 1886 in Hochlage verlegt und der Bahnhof entsprechend umgebaut.
Im Jahr 1902 gab es erste Versuchsfahrten mit Zügen, die mit 750 Volt Gleichstrom angetrieben wurden. Der reguläre elektrische Betrieb begann allerdings erst 1933. Der Stationsname ab 1920 war Berlin-Steglitz.
Der Bahnhof befindet sich unmittelbar neben der Bundesautobahn 103 (Westtangente). 1965 musste das alte Bahnhofsgebäude aus dem Jahr 1873 dem Bau der Autobahn weichen. Erhalten geblieben sind die 1910 errichteten Gebäude am Osteingang Albrechtstraße Ecke Berlinickestraße. Sie stehen unter Denkmalschutz. Als Ersatz für die Diensträume im Bahnhofsgebäude erhielt die Deutsche Reichsbahn im Erdgeschoss des Gebäudes Berlinickestraße 13 (Ecke Mittelstraße) Büroräume, die bis Mitte der 1980er Jahre auch dem Verkauf von Fernfahrkarten dienten.
Der Bahnhof ist durch einen Tunnel direkt mit dem U-Bahnhof verbunden. Der S-Bahnhof verfügt über einen Aufzug, sodass er barrierefrei ist.
Im September 1980 fuhren, wie auf sehr vielen Strecken in West-Berlin, nach dem zweiten Reichsbahnerstreik keine S-Bahnen mehr auf dieser Strecke. Am 1. Februar 1985 wurde der Verkehr durch die BVG wieder aufgenommen. 1989 wurde der S-Bahnhof vorübergehend an die Gütergleise (ehemalige Fernbahngleise zum Potsdamer Bahnhof) verlegt und am 31. Mai 1992 in Anpassung an den U-Bahnhof in Rathaus Steglitz umbenannt.
U-Bahnhof

Der U-Bahnhof wurde im Zusammenhang mit der Verlängerung der Linie U9 vom Walther-Schreiber-Platz bis Rathaus Steglitz am 30. September 1974 eröffnet. Der Bahnhof, der im Bahnhofsverzeichnis der BVG mit Rzu bezeichnet wird, besitzt sowohl Lauf- und Fahrtreppen als auch einen Aufzug und ist damit auch barrierefrei.
Die Senatsverwaltung ließ darüber hinaus auch einen zweiten Tunnel für eine geplante U10 errichten. So baute man von der Kreuzung Bundesallee/Rheinstraße durch die Schloßstraße bis zum Hermann-Ehlers-Platz einen doppelgeschossigen Tunnel für die U9 und U10. Die U10 sollte ursprünglich über Klinikum Steglitz (heute: Campus Benjamin Franklin der Charité) zur Drakestraße (Wiesenbaude) führen. Die Planungen für die U10 wurden 1993 endgültig eingestellt.[1]
Die eigentlich für die U9 vorgesehenen Gleise machen am Rathaus Steglitz einen großen Schwenk in Richtung S-Bahnhof. Bereits seit der Eröffnung benutzt die U9 die Gleise der U10 mit einem Mittelbahnsteig. Grund ist, dass der Platz für die nötige Kehranlage erst hinter dem Tunnel zum S-Bahnhof gewesen wäre, was eine Erlaubnis der Deutschen Reichsbahn erfordert hätte. Nach der Betriebsübernahme der S-Bahn in West-Berlin durch die BVG 1984 konnte der Tunnel unter der S-Bahntrasse verlängert werden. Die Arbeiten wurden unter Aufrechterhaltung des S-Bahn-Betriebs 1989 und 1990 durchgeführt. Dazu wurden auf den Gütergleisen – mit Genehmigung der Deutschen Reichsbahn – seitliche Behelfsbahnsteige für die S-Bahn erstellt. Gleichzeitig wurden für die Albrechtstraße höhere Brücken eingebaut, damit auch Doppeldeckbusse die Unterführung benutzen konnten.
Die Seitenbahnsteige für die U9 sind im Rohbau vorhanden und dienten bis zur Wende als Senatslager, u. a. für Notbetten. Durch die Verwendung des U10-Bahnsteigs verlängern sich die Umsteigewege zur S-Bahn erheblich. Eine Verlängerung der U9 bis Lankwitz bleibt langfristig geplant.

Im Untergrund ließen die BVG außerdem ein großes Unterführungsbauwerk errichten, sodass direkte Zugangswege zum Steglitzer Kreisel und zum Rathaus Steglitz bestehen. Wie damals üblich entwarf der Senatsarchitekt Rainer Rümmler die Konzeption für den Bahnhof. Rümmler verwendete große Wandelemente in den Farben Rot und Silber, der Bahnhofsschriftzug „Rathaus Steglitz“ dominiert die Gestaltung. An der Decke befinden sich überdimensionale – dem Stil der 1970er Jahre entsprechende – Kreiselemente, die als Abdeckung für die Bahnhofslampen dienen. In der Fußgängerpasserelle wacht eine große Stahlblechskulptur des aus der griechisch-römischen Mythologie stammenden Höllenhundes Zerberus, der von Waldemar Grzimek entworfen wurde. Darüber hinaus findet sich an der Nordostwand eine Installation mit den Schriftzügen aller Weltmetropolen, die zum Zeitpunkt der Eröffnung des Bahnhofs im Jahr 1974 eine U-Bahn besaßen.
Im Jahr 2005 wurden Teile des U-Bahnhofs renoviert und im März 2006 das Einkaufszentrum Das Schloss eröffnet. Es entstand neben dem alten Steglitzer Rathaus und besitzt direkte Zugangswege zum U-Bahnhof.
Für 2013 plant die BVG eine Grundinstandsetzung und den barrierefreien Ausbau der Station. 23,2 Millionen Euro sollen hierfür investiert werden.[2]
Anbindung
Der Bahnhof wird von der Linie S1 der S-Bahn sowie der Linie U9 der U-Bahn bedient. Im Steglitzer Kreisel wurde im Erdgeschoss ein Busbahnhof gebaut; dort und an den Haltestellen in der Schloßstraße und in der Albrechtstraße halten die Buslinien M48, M82, M85, X83, 170, 186, 188, 282, 283, 284, 285, 380, N9 und N88. Rathaus Steglitz ist damit der wichtigste Bus-Umsteigeknoten im Berliner Südwesten.
Vorlage:Navigationsleiste ÖPNV BerlinVorlage:Navigationsleiste ÖPNV BerlinLinie | Verlauf |
---|
Weblinks
- Einträge in der Berliner Landesdenkmalliste: Ensemble aus S-Bahnhof, Pavillon und Tunnel; S-Bahnhof
- PDF-Umgebungsplan der BVG (47KB)
- Weitere Bilder auf untergrundbahn.de
Einzelnachweise
- ↑ Sebastian Höhn: Kein Zug wird kommen. In: Berliner Zeitung. 9. Juni 2011 (Online-Artikel).
- ↑ BVG-Aufsichtsrat lobt sehr gutes operatives Ergebnis. Berliner Verkehrsbetriebe, 24. April 2013, abgerufen am 25. April 2013.