Othello
Othello: Der Mohr von Venedig ist die Eifersuchtstragödie der Weltliteratur. Das Stück wurde von William Shakespeare etwa um 1603 oder 1604 vermutlich nach Hamlet, Macbeth und König Lear verfaßt.
Othello wurde am 1. November 1604 in Whitehall Palace vor Königin Elizabeth I. uraufgeführt.
Die Titelfigur Othello wird als sympathischer Charakter dargestellt, obgleich er als "Mohr" von vornherein als fremdartig in der venezianischen Gesellschaft erscheint. Übrigens ist die Bezeichnung (und traditionelle Darstellung) als "Mohr" falsch. Gemeint ist bei Shakespeare ein "Maure" - daraus erklärt sich auch Othellos Wichtigkeit zum Einsatz auf Zypern - er kennt die dortige Mentalität besser.
Handlung
Othello, 'der Mohr' (s.dazu Anmerkung oben) will das Mädchen Desdemona gegen die Erlaubnis ihres Vaters ehehlichen und entführt sie zu einem heimlichen Stelldichein. Dabei werden beide gestört: Othello wird von der Versammlung der Dogen bestimmt Venedig sofort zu verlassen, um die venezianische Armee auf Zypern zu kommandieren. So wurde die Beziehung zu Desdemona bekannt und akzeptiert. Sie soll mit dem durch Othello neu zum Offizier ernannten Cassio nachkommen. Als Desdemona mit Cassio bei Othello in Zypern eintrifft, überzeugt diesen der hinterlistige Jago aus Rache dafür, dass nicht er, sondern Cassio befördert wurde, Desdemona sei Othello mit Cassio untreu gewesen. Voll Zorn tötet Othello Desdemona. Erst darauf enthüllt Emilia, die Frau Iagos, dass es sich bei der Affäre um eine Erfindung Iagos gehandelt hatte. Iago tötet Emilia und Othello begeht voll Gram Selbstmord. Cassio übernimmt die Herrschaft und muss nun über das Schicksal Iagos entscheiden.
Die Handlung entwickelte Shakespeare aus der italienischen Novelle Hecatommithi von Giraldo Cinthio.
Musikalische Adaptionen
Die sehr eingängige Handlung von Shakespeares Othello war auch Grundlage für zwei Opern. Am 4. Dezember 1816 kam die Oper Otello von Gioacchino Rossini im Teatro del Fondo in Neapel zur Uraufführung, am 5. Februar 1887 wurde Othello von Giuseppe Verdi in der Mailänder Scala uraufgeführt. Verdis Oper wurde zu einem großen Erfolg, weil sie die pathetische Handlung sehr intim als Dreiecksgeschichte erzählte. Sein Wechselspiel von Orchester und Gesang wurde zum Welterfolg.
Verfilmungen
Othello wurde vielfach verfilmt. Es existieren u.a. folgende Film-Adaptionen:
- 1952 Othello von Orson Welles
- 1965 Othello mit Laurence Olivier, Maggie Smith, Frank Finlay, and Joyce Redman
- 1995 Othello von Oliver Parker, mit Kenneth Branagh, Laurence Fishburne, und Irene Jacob
- 2001 O, eine moderne Fassung, die an einer amerikanischen High School spielt