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HanseYachts

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HanseYachts AG

Hanse Yachts-Logo
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A0KF6M8
Sitz Greifswald, Deutschland
Leitung Jens Gerhardt Vertriebsvorstand, Sven Göbel Finanzvorstand, Produktionsvorstand
Mitarbeiterzahl 697 (2008/09)[1]
Umsatz 58,206 Mio. EUR (2008/09)[1]
Branche Werft
Website www.hanseyachts.com

Die HanseYachts AG ist ein börsennotierter Sportboothersteller in Deutschland mit Sitz in der Hansestadt Greifswald.

Geschichte

Vorläufer und Gründung

Seit dem 14. Jahrhundert werden in Greifswald Schiffe gebaut, zunächst vor allem die typischen Koggen des Handelsnetzwerks Hanse, dessen Mitglied die Stadt Greifswald war. Direkte Vorläufer der heutigen HanseYachts-Werft ist die Boots-und Reparaturwerft Greifswald, welche wiederum ihren Ursprung in der Buchholzschen Werft, der letzten großen Greifswalder Werft für Holzschiffe, hat. HanseYachts wurde 1990 von Michael Schmidt gegründet. Begonnen wurde 1993 mit der Hanse 291, deren Konstruktion auf der Aphrodite 291 und den Ideen der Konstrukteure Carl Baier und Bent Elgaard beruhte. Später folgte die aus der Finngulf 33 entwickelte Hanse 331. Nach und nach kamen mehr Modelle und mehr Varianten hinzu.

21. Jahrhundert

Im Jahr 2006 wurden im direkt am Ryck gelegenen Stammwerk erstmals über 700 Yachten ausgeliefert. Außerdem betreibt das Unternehmen eine Marina.

Zur Produktpalette gehören seit 2007 auch Motorboote der norwegischen Marke Fjord, die ebenfalls in Greifswald hergestellt werden. 2008 wurde das Modellangebot zusätzlich um Decksalon- und Achtercockpityachten erweitert, die unter der von HanseYachts erworbenen englischen Traditionsmarke Moody vertrieben werden. Seit 2009 gehört auch Dehler Yachts zum Unternehmen.[2] Der bisherige Dehler-Standort in Meschede-Freienohl wurde in 2013 geschlossen und die Produktion von Dehler-Yachten wurde kompltt nach Greifswald verlagert. [3][4]

Kennzahlen

Gemessen an der Anzahl weltweit verkaufter Boote ist HanseYachts der deutschlandweit zweitgrößte und weltweit einer der drei größten Hersteller hochseetüchtiger Segelyachten.[5] Die Mitarbeiterzahl stieg seit der Gründung nach der Wende durch den damaligen Geschäftsführer und Hauptaktionär Michael Schmidt auf 560 an. Im Geschäftsjahr 2006/2007 baute HanseYachts 850 Boote und erlöste 105 Millionen Euro Umsatz sowie ein Ergebnis vor Steuern von 11,5 Millionen Euro. Im Laufe des Geschäftsjahres 2007/2008 wurden die Produktionskapazitäten in Greifswald sowie am polnischen Standort Goleniów auf bis zu 1500 Boote jährlich erweitert. Diese und frühere Investitionen wurden teilweise durch EU-Fördermittel finanziert.

2007 wurde das Unternehmen an die Börse geführt. Im März 2008 gab HanseYachts bekannt, dass die zum Börsengang gemachten Prognosen aufgrund verschiedener organisatorischer Probleme und des hohen Wettbewerbsdrucks nicht eingehalten werden können. Das Gewinnziel für das laufender Geschäftsjahr wurde halbiert. Im Zuge der Weltfinanzkrise 2008 meldete auch HanseYachts Probleme an und strich 110 Stellen. Des Weiteren wurde Kurzarbeit beantragt.

Im Juli 2011 übernahm die Investmentfirma Aurelius die Mehrheitsbeteiligung an der HanseYachts, gleichzeitig scheidet Michael Schmidt aus dem Unternehmen.

Marken

Hanse

Hanse Yachts-Logo

Hanse-Segelyachten werden in Greifswald im direkt am Ryck gelegenen Stammwerk gebaut. Im Jahr 2006 wurden erstmals über 700 Yachten ausgeliefert. Außerdem betreibt das Unternehmen in Greifswald eine Marina.

Eine Besonderheit der Hanse- wie auch der Fjord-Yachten sind deren minimalistisches Design, im Falle der Hanse-Yachten deren gute Segeleigenschaften, eine ungewöhnlich große Auswahl an Ausstattungsvarianten auch für kleinere Modelle sowie die Serienfertigung von Rümpfen aus Epoxid-Material. Der modulare Aufbau der Inneneinrichtung ermöglicht in Verbindung mit einer weitgehend automatisierten Tischlerei das Angebot diverser Varianten im Innenausbau.

Fjord

Motorboote der norwegischen Marke „Fjord“ gehören seit 2007 zur Produktpalette und werden ebenfalls in Greifswald hergestellt.[6]

Moody

Mit der 1827 gegründeten englischen Traditionsmarke Moody[7] ist das Modellangebot seit 2008 um Decksalonyachten (aktuelle Modelle 2011: Moody DS 45 und Moody DS 62) und Achtercockpityachten (aktuelle Modelle 2011: Moody AC 41 und Moody AC 45) erweitert worden. Konstrukteur der Moody-Yachten ist Bill Dixon Yacht Design.

Dehler

Dehler Yachts

Die Werft Dehler Yachts ist seit 2009 ein Teil der HanseYachts.

Varianta

Bei Dehler wurde die 2009 neu designte Varianta 18 gebaut. Die GFK Produktion der VA18 findet, wie auch für alle anderen Modelle, in Gollnow (pol. Goleniów) in Polen statt. Die Boote werden dort von einer Tochterfirma der Hanse Yachts AG gefertigt. Von dort werden die Boote zur Auslieferung zur Hanse Yachts AG nach Greifswald, bzw. zu unserem Auslieferzentrum in Süddeutschland Transportiert. Hier findet die Endbestückung, die Montage des Kiels, sowie die Übergabe an den Endkunden statt.

Einzelnachweise

  1. a b Hanse Group: Geschäftsbericht 2008/09. (PDF) Abgerufen am 25. März 2010.
  2. HanseYachts Aktiengesellschaft: Verhandlungen über Dehler erfolgreich abgeschlossen DGAP-Adhoc – 26. Juni 2009
  3. Hanse-Yacht übernimmt insolventen Yachtbauer Dehler. WDR.de vom 1. Mai 2009
  4. IBI news vom 1. Mai 2009
  5. hansegroup.com
  6. Fjord-Motorboote
  7. Moody Yachts

Koordinaten: 54° 6′ 2,3″ N, 13° 23′ 22,4″ O