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MAC-Verfahren

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Bei den MAC-Verfahren (Multiplexed Analog Components) handelt es sich um Fernsehnormen, die Anfang der 1980er für das Satelliten-Fernsehen entwickelt wurden. Ziel war es, einen in der Zukunft ausbaubaren Standard zu entwickeln, der eine bessere Bildqualität als PAL oder NTSC bietet, und auch für höhere Auflösungen wie bei HDTV verwendet werden kann. Ebenso ist das Scrambling (für Bezahlfernsehen) möglich.

Grundlage der unterschiedlichen MAC-Systeme ist das zeitmultiplexte Übertragen der einzelnen Signalkomponenten für Helligkeit und Farbinformationen. Dies vermeidet die bei PAL vorkommenden Effekte wie Cross-Color und Cross-Luminance. Dies bedeutet, dass verglichen mit PAL jede Bildzeile gespalten ist, wobei die linke Hälfte die Farbinformation und die rechte Hälfte die reine Helligkeitsinformation enthält.

Das verwendete Timing – 50 Halbbilder und 15.625 Hz Zeilenfrequenz – ist ansonsten das selbe wie bei PAL, so dass sich ein MAC-Signal mit einfachen Mitteln in ein PAL-Signal umwandeln lässt.

Das MAC-Verfahren konnte sich jedoch in Zentraleuropa (besonders Frankreich und Deutschland, die es einführen wollten) nicht durchsetzen.
Durch mehrere Versuche der EU-Kommission, D2-MAC zwangsweise als allein zulässige Norm für das Satellitenfernsehen zu definieren, geriet das Verfahren insbesondere in Deutschland in Misskredit, da diese Verordnungen als Versuch angesehen wurden, die ohnehin schon übermächtige Stellung des an der Entwicklung maßgeblich beteiligten französischen Staatskonzern Thomson in der europäischen Unterhaltungselektronik-Industrie noch weiter auszubauen. Durch das Aufkaufen und regelrechte "Ausschlachten" etlicher deutscher Unterhaltungselektronik-Hersteller (Nordmende, Telefunken, Saba, Dual, Graetz etc.), von denen meist jeweils nur der Name übrigblieb, der einige Zeit für eigene Ware genutzt und dann an Markenhändler verschachert wurde, hat sich Thomson während der 1980er und frühen 1990er Jahre in Deutschland ein sehr negatives Image aufgebaut. Da es in den 1990er-Jahren außerdem bereits ein reichhaltiges Angebot an Fernsehprogrammen in PAL über Astra gab, war die Investitionsbereitschaft in ein neues System allgemein gering.


Lediglich in Skandinavien und bei einigen Pay-TV-Sendern wurde es häufig mit dem Verschlüsselungssystem Eurocrypt eingesetzt.

A-MAC

In der ersten Version wurde das multiplexte Bildsignal mit einem digitalen Tonsignal frequenzmoduliert. Es wurde praktisch nicht verwendet.

B-MAC

Bei B-MAC wird das digitale Tonsignal in der Austastlücke eingespielt, also mit den Bildsignalen zeitmultiplext. Da es nicht genügend Platz für eine geeignet große Anzahl an Tonkanälen bietet, wurde es hauptsächlich für Satelliten-Überspielungen zwischen Fernsehstationen verwendet sowie (verschlüsselt) für die Versorgung im Ausland stationierter einheiten der US-army mit Satellitenfernsehen.

C-MAC

Als Weiterentwicklung von B-MAC wird bei C-MAC das Tonsignal mittels PSK Phasenmoduliert, was Platz für mehrere digitale Tonkanäle sowie weitere digitale Zusatzdaten bietet. Der Nachteil dieses Verfahrens ist die mit 27 MHz relativ hohe Bandbreite, wodurch ein C-MAC-Signal nicht in die für terrestrische Übertragung oder im Kabel zur Verfügung stehende Kanalbandbreite passt.

D-MAC

Um das MAC-Signal in der im Hyperband im Kabel zur Verfügung stehende Bandbreite von 10,7 MHz übertragen zu können, verwendet D-MAC bei den digitalen (Ton)-Daten statt der binären Kodierung eine dreistufige Logik.

D2-MAC

Durch das Weglassen einiger digitaler Tonkanäle schaffte man es, bei D2-MAC die Bandbreite auf 7 bzw. 8 MHz zu verringern, wodurch eine terrestrische Übertragung möglich wurde.

Der deutsche TV-SAT 2 und die Französischen TDF Fernsehsatelliten strahlten ihre Fernsehprogramme in D2-MAC aus.

Siehe auch: HD-MAC