Ferhadija-Moschee
Die Ferhat-Pašina-Moschee, besser bekannt als Ferhadija-Moschee, war ein Gebäude im Zentrum Banja Lukas und eine der erfolgreichsten Ausführungen der islamischen Architektur des 16. Jahrhunderts in Bosnien und Herzegowina. Die Moschee wurde 1579 in einem klassischen osmanischen-Stil von einem unbekannten Architekten, einem Lehrling Sinans erbaut. Es war ein Auftrag von Ferhat-paša Sokolović, einem der Gründerväter Banja Lukas. Die Ferhadija Moschee hatte auch drei angrenzende Mausoleen mit den Gräbern von Ferhat-paša Sokolović, seiner Enkelin Safi-kaduna und seiner Flagge, einem Wasserhahn, der šadrvan genannt wird, einem mit Stein und Eisen bearbeiteter Zaun mit einem kleinen Brunnen in der Ecke und einem alten Friedhof dahinter. Eine spätere Ergänzung zum Komplex war der nahegelegene Uhrturm Sahat-Kula. In einem bescheiden Maßstab erbaut, war es doch allgemein bekannt für Strukturen dieses Typs in Bosnien und Herzegowina. Die Moschee hatte eine Breite von 18 m und war 14 m lang, während die Hauptkuppel eine Höhe von 18 m erreichte. Das Minarett war 43 m hoch. Die Ferhadija wurde 1950 als Kulturerbe Bosnien und Herzegowinas angegeben und anschließend von der UNESCO als Weltkulturdenkmal angeführt.
Zerstörung
Die Moschee wurde zum Teil von Explosionen am 7. Mai 1993 zerstört und fiel nachträglich ausgelöscht zum Boden. Die ersten Bombadierungen auf die Moschee erfolgten durch serbische Nationalisten, die zu der Zeit glaubten, dass sie von den Behörden der Republika Srpska unterstützt seien, als Teil der ethnischen Säuberung. Die nachfolgende Zerstörung wurde von den Behörden der Republika Srpska organisiert, welche die Zerstörung des ganzen Ferhadija-Komplexes beinhaltete. Die Überreste wurden auf die Müllkippe der Stadt befördert, während einige Steinteile mit schmückenden Details zerdrückt und als Deponie verwendet wurden. Der angepasste Platz wurde später als Parkplatz benützt. Einige Wochen nachdem die Ferhadija zugrunde gerichtet worden war, wurde auch der in der Nähe liegende Uhrturm Sahat-Kula zerstört. Die Ferhadija-Moschee war eine der 16 Moscheen in Banja Luka, die während des Bosnienkrieges 1992-1995 zerstört wurden.
Wiederaufbau
Eine Bau-Erlaubnis wurde 2001 der Islamischen Gemeinschaft Banja Luka (Islamska Zajednica Banjaluke) bewilligt. Jedoch resultierten die neuen Versuche, die Ferhadija-Moschee wieder aufzubauen, in Massenunruhen von serbischen Nationalisten am 7. Mai 2001 (genau 8 Jahre nach der Zerstörung). Etwa 4000 serbische Randalierer warfen Steine auf eine Gruppe von 300 Bosniern. Sie waren Teilnehmer der Gedenkzeremonie, die der Grundstein der Rekonstruktion sein sollte. Mindestens 8 von ihnen wurden in das Krankenhaus Banja Lukas für medizinische Untersuchungen gebracht. Ein Bosnier starb am 26. Mai 2001 an den Folgen einer Kopfverletzungen. Die Zeremonie, die den Grundstein legen sollte, wurde wenige Tage später in Geheimhaltung und unter einem großen Sicherheitsaufwand abgeschlossen. Obwohl schon einige Moscheen, die in Banja Luka in der Zeit des Bosnienkrieges zerstört worden waren, seit 2001 wieder aufgebaut wurden, ist der Abschluss des Wiederaufbauprozesses der Ferhadija-Moschee noch immer ein strittiger, auf Grund der prominenten Lage im Zentrum der Stadt. Seine Rekonstruktion ist bis auf Weiteres verschoben, wegen der ungelösten Verwicklungen von seiner authentischen Rekonstruktion. Vorzeitige Studien für die authentische Rekonstruktion sind schon von der Schule der Architektur - Design und Forschungs Center in Sarajevo vorbereitet worden. Die Kosten werden auf 12 Millionen KM (ungefähr 6.1 Millionen €) geschätzt. Der Bauplatz und die Überreste des architektuellen Gesamteindrucks der Ferhadija Moschee ist heute als Nationales Denkmal von Bosnien und Herzegowina angeführt.