Traun-Ursprung
Traun-Ursprung | ||
![]() Der Traunursprung oberhalb des Kammersees | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | AT: OWK400780002,STM4263 | |
Lage | Ausseerland, Steiermark; Totes Gebirge | |
Abfluss über | Kammersee → Toplitzsee → Toplitzbach → Grundlsee → Grundlseer Traun → Koppentraun → Hallstättersee → Traun → Donau → Schwarzes Meer | |
Flussgebietseinheit | Donau unterhalb Jochenstein | |
Quelle | Traun-Ursprung 47° 39′ 3″ N, 13° 56′ 49″ O | |
Quellhöhe | 933 m ü. A.[1] | |
Ende hydrogr. Wasserpfad | ToplitzseeKoordinaten: 47° 38′ 53,23″ N, 13° 56′ 25,26″ O 47° 38′ 53,23″ N, 13° 56′ 25,26″ O | |
Mündungshöhe | 718 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 215 m
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Durchflossene Seen | Kammersee (siehe Text) | |
Gemeinden | Grundlsee | |
Intermittierendes Gewässer bzw. teils im Untergrund; Name bezeichnet Quelle, Wasserfall und Gewässer |
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Traun-Ursprung nennt man die Quellgewässer der Traun im Toten Gebirge oberhalb von Toplitz- und Kammersee im Gemeindegebiet von Grundlsee.
Der Traun-Ursprung ist eine Quelle (933 m ü. A.) mit einem Wasserfall, der sich in der von Bad Aussee über Grundlsee ostwärts ziehenden Talung befindet.[2] Sie entspringen einer Felswand unterhalb des Elm (2128 m ü. A.). Der Wasserfall ergiesst sich dann am Südfuß der Wand in den Kammersee. Neben der sogenannten Traunquelle (und dem Fluss mit Altausseer Traun nördlich Altaussee und der Kainischtraun am Dachstein mit zwei weiteren Quellflüssen) kommt von Osten Wasser aus dem Kammerboden (Kote 854 m ü. A. knapp einen Kilometer taleinwärts).
Die Quelle im Karst des Toten Gebirges fließt nur intermittierend und fällt sowohl im Sommer als auch Winter zeitweise trocken, desgleichen das Gerinne vom Kammerboden. Die Traunursprung-Quelle schüttet im Normalfall nur ca. 20 Sekundenliter (l/s).[3]
Der Kammersee selbst entwässert im Untergrund weiter in den Toplitzsee, jedoch wurde im 18. Jahrhundert ein Durchbruch geschaffen, um die Holztrift über ein Klauswehr (das nur zu Flößereizwecken geöffnet wurde) zu ermöglichen. Dieser liegt heute immer trocken. Hydrographisch umfasst das Gewässer Traun-Ursprung den ganzen Wasserpfad bis zum Ufer des Toplitzsees,[1] durchzieht also den Kammersee. Auf Landkarten ist nur der Lauf bis zum See so benannt.
Unterhalb liegt der Grundlsee, das eigentliche Quellgewässer der (Grundlseer) Traun,[2] der 2 Kilometer lange Bach zwischen Toplitzsee und Grundlsee wird Toplitz genannt.[4] Die Traun wechselt dann noch mehrmals spezielle Namen, bis sie durchgehend nurmehr „Traun“ genannt wird.
Die Wand des Traunursprungs besteht aus stabilem Dachsteinriffkalk, die Quelle ist eine echte Spaltquelle.[2] Darüber, im Karsthochplateau des Toten Gebirges, vornehmlich Tressensteinkalk und Plassenkalk, befinden sich die beiden Lahngangseen und der Elmsee, (oberflächlich) abflusslose Trogseen. Der Elmsee entwässert zum Traunursprung, die Lahngangseen und der im Kessel dahinter liegende Dreibrüdersee über Vorder- und Hinterbach direkt in den Toplitzsee. Hier befinden sich mit Salzofenhöhle und Elmhöhlensystem zwei bedeutende späleologische Objekte – das Elmhölensystem ist stark wasserführend. Da es aber von den beiden Windlöchern zwischen Lahngang und Elmgrund her begangen wird, ist der genaue Abfluss noch unerforscht.[5] Das Einzugsgebiet erstreckt sich ungefähr die Landesgrenze entlang von der Weißen Wand bis an das Rotgschirr, nördlich des Spitzmandl ins Oberösterreichische hinüber.[6]
Die komplexen Abflussverhältnisse des Traunursprungs und auch der anderen Traunquellgebiete – die Traun ist einer der größeren Alpenflüsse, die direkt aus den Kalkalpen kommen – sind ein viel untersuchtes Forschungsfeld der Karsthydrographie.[7] Auch die Frage der „eigentlichen“ Traunquelle wurde immer wieder diskutiert.[8]
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Der Traunursprung befindet sich in der Spalte der Felswand
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Blick über den Kammersee taleinwärts Richtung Kammerboden (Traunursprung läge links)
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Durchbruch vom Kammersee zum Toplitzsee
Literatur
- L. Zelenke: Wegweiser zu den Karstformen im Bereich des Traunursprungs Ausseerland – Totes Gebirge. Bad Aussee 1987.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Traun-Ursprung, Eintrag Digitale Wasserkartei Steiermark, wis.stmk.gv.at
- ↑ a b c Fachabteilung 17C Refereat Gewässeraufsicht der Steiermärkischen Landesregierung: 1. Steirischer Seenbericht. Ergebnisse der limnologischen Untersuchen von 1999–2007 unter Berücksichtigung früherer Veröffentlichungen, Jänner 2008, 5. Der Grundlsee, S. 43 f (pdf, umwelt.steiermark.at).
- ↑ J. Zötl: Die Hydrographie des Nordostalpinen Karstes. In: Steirische Beiträge zur Hydrogeologie 2, 1961, S. o.A (Artikel S. 54–283). Zitiert nach 1. Steirischer Seenbericht. 2008
- ↑ Toplitzbach, wis.stmk.gv.at
- ↑ Willi Repis: Das Elmhöhlensystem im Toten Gebirge (Großes Windloch, 1723 m und Kleines Windloch, 1653 m). In: Die Höhle, 14. Jahrgang, Heft 3, September 1963 (pdf, landesmuseum.at).
- ↑ GIS Steiermark, vergl. 1. Steirischer Seenbericht. Karte Abb. 27 Einzugsgebiet des Grundlsees.
- ↑ so etwa: O. Haempel: Zur Kenntnis einiger Alpenseen. Der Grundlsee. In: Int. Rev. Hydrobiol. 10, 1922, S. 441–490.
- ↑ vergleiche etwa „nördliche“ und „östliche Traunquelle“ nach Friedrich Koerner, Joseph Wenzig: Illustrirte geographische Bilder aus Oesterreich: In Schilderungen aus Natur, Geschichte, Industrie und Volksleben, Bände 1–2 ( = Bände 1–3 von Das Vaterlandsbuch.) Verlag O. Spamer, 1856, 2. Die Alpenseen, S. 83 (Kapitel S. 81 ff; Google eBook, vollständige Ansicht).
Die „Quelle an dem Kopentorsteine an der nördlichen Felswand des Enns-Thales“ (das ist wohl die kräftig schüttende Koppenbrüllerhöhle) gibt noch Carl August Freiherr von Malchus: Handbuch der Militär-Geographie: oder, Erd-und Staaten-Kunde von Europa mit specieller Beziehung auf Kriegführung …. Verlag K. Groos, 1833, Eintrag 5) Die Traun S. 419 (Google eBook, vollständige Ansicht).